Brudstykker af en dansklektors dagbog – so nah und doch so f

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runesfar

Brudstykker af en dansklektors dagbog – so nah und doch so f

Beitrag von runesfar »

Marlene Hastenplug - eine unitätslehrer aus Franfurt - hat in die Kristeligt Dagblad von heute eine Artikel über die Dänisch-unterricht in Schland jeschrieben...

http://www.kristeligt-dagblad.dk/artikel/455911:Kronik--Brudstykker-af-en-dansklektors-dagbog---so-nah-und-doch-so-fern?all=1


Persönliche Kommentar - meine Jungs lachen sich auch Kaput Über Klovn, Yallahrup Færgeby etc. Wissen aber auch, das sie NIE diese Schertze in Deutschland laut sagen dürfen. .....geschweige denn erzählen worüber mann zu hause lacht.
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Toro
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Beitrag von Toro »

Lesenswerter Artikel.

Ja, frage mich auch warum die Deutschen so scharf drauf sind die Sprache zu lernen. Jeder Tourist hat heute ein Handy, Navi und einkaufen geht man im Supermarkt. Wenn man dann doch mal zum Bäcker muss um "fem rundstykker" zu kaufen, dann wird der Kunde doch gern auf Deutsch angesprochen. Ob du willst oder nicht. Jo jo, die sind schon ganz flink die Dänen.
Aber wenn die Sprache (hier dänisch) erst verstanden wird, dann beginnt das grosse Elend. Dann bist du ja inkognito unterwegs ; ausser du hast braune Augen, schwarze Haare und ähnliches. Plötzlich erschliesst sich dem Besucher ein ganz neues Dänemark. Ein Dänemarkbild was du dir eigentlich in schönen bunten Farben gemalt hast wird mehr und mehr zu einem unansehnlichen Gemälde mit vielen Flecken und grau in grau. Spätestens dann kommst du an den Punkt wo du denkst: Oh, wie schön war es damals als ich noch nichts verstand.


Aus dem Artikel:
"Og humor og tyskere ... var der ikke en vits med, at verdens tyndeste bog er den om tysk humor? Haha, vi danskere har da i hvert fald en god og veludviklet sans for humor."

Wirklich?:o
Das ist ja immer so eine Sache mit dem Humor. Wenn es zu intellektuell wird, dann schalten viele ab. Mit anderen Worten: Sie kriegen gar nicht die Pointe mit.:shock: Das ist dann nicht lustig für diese Menschen. Einfacher ist da der Humor der sich unter der Gürtellinie abspielt. Da kommt der Zuhörer mit relativ geringen Kenntnissen der Sprache (auch der eigenen) doch noch zu seinem Ablacher.


Gruss aus dem sonnigen Sønderborg :P
Krogen
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Beitrag von Krogen »

Ja der Artikel ist interessant.

In Klovn möchte ich auch nochmal reinschauen, da es ja die gleiche Vorlage wie "Pastewka" hat. Allerdings dann wohl deutlich unter der Gürtellinie?

Dazu fällt mir ein Artikel von neulich ein, in dem Huxi Bach genau diese Eigenart der gegenwärtigen dänischen Comedyszene kritisiert:

[url=http://www.dr.dk/mama/tv/populaer/klip-fra/2012/03/15/for-meget-pik-og-patter-i-dansk-stand-up#/15:59]For meget pik og patter i dansk stand-up[/url]

Wenn Hastenplug sich sorgt, dass ihre Studenten "forlegen" reagieren könnten, dann höchstens, weil sie es im Zusammenhang unpassend, übertrieben oder zu flach finden, und nicht weil sie ein Problem mit Flüchen, Tabus oder sexuellen Inhalten hätten. (Oder vielleicht, weil sie es von einem Lehrer im Unterricht präsentiert bekommen)
Wenn man sieht wie Richling den Fritzl parodiert, Somuncu aus "Mein Kampf" zitiert, Olli Schulz bei neoParadise vulgäre Gedichte in der Rubrik "Erotik aus Deutschland" vorträgt (oder wer's klassischer mag: Charly Wagner den Herrenwitz in der Schmidt Show) .....dann muss man sich nicht sorgen, dass die deutsche Comedy- und Satirelandschaft zu brav, prüde oder zu wenig bissig ist. Aber allein vom Hosen runterlassen entsteht noch keine Pointe.

Übrigens habe ich auch schon erlebt, dass Dänen mit Bestürzung und Fassungslosigkeit darauf reagiert haben, wenn man als Deutscher Dänisch lernt :D
Tenda
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Beitrag von Tenda »

Och na ja, unter bestimmten Umständen ist es schon ganz sinnvoll, dänisch zu lernen. Natürlich nicht, um beim Bäcker fünf Brötchen zu kaufen.

Und ja, der Artikel war ganz unterhaltsam.

Ich muss aber auch sagen, dass ich zum Teil ganz gut zurechtkomme mit dieser Sprache (und damit für mich auch kein Elend beginnt). Das geht erst los, wenn die Leute keine 30 km entfernt mit einem Mal klingonisch oder sowas sprechen, jedenfalls scheinbar kein dänisch. Meine Güte.
Diese regionalen Unterschiede sind echt anstrengend. Da lobe ich mir doch Dronning Margrethe, die verstehe ich wenigstens immer.
Aber es ist hier in Deutschland ja nicht anders. Je weiter ich mich in Richtung Süden bewege, desto weniger verstehe ich die Leute. Und im deutschsprachigen Ausland sieht's mit dem Verstehen der Sprache dann ganz, ganz schlecht für mich aus.

Ähnlich wird es sich auch mit dem Humor verhalten. Der unterliegt ja nun auch regionalen Gegebenheiten und zwangsläufig wird’s nicht jeder verstehen können.
Aber dieses Pauschalgerede von „die Dänen haben Humor. Und der Welt dünnstes Buch ist das vom deutschen Humor“ - nee, das finde ich zwar doof, aber auch schon wieder lustig.

Toro, hast Du vielleicht aus Versehen zu lange einschlägige deutsche Privatsender geguckt? Ehrlich, das sollte man nicht machen, ist nicht gesund.

Gruß... Tenda
dina
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Beitrag von dina »

Ich mag am dänischen Humor das politisch unkorrekte und die Selbstironie,die man sogar in Werbespots antrifft.
Eine meiner Lieblingsfolgen bei Klovn ist die,wo Frank beim Schlittschuhlaufen einem behinderten Kind den Finger abfährt der dann in seiner Manteltasche bei der Reinigung landet usw.
Oder De grønne Slagtere,da konnten einige politisch Korrekte in D auch nicht so richtig lachen.
Rytteriet war auch gut,Selbstironie die sich auf alle Gesellschaftsschichten erstreckt.
Yallahrup Færgeby ist genial,vor allem wenn man einen Sohn hat,der mal mit dem Tupac-Virus infiziert war :mrgreen:
Womit ich hier überhaupt nichts anfangen kann ist Revy,egal ob Cirkus-Revyen oder alle die lokalen,die jedes grössere oder kleinere Kaff hat,dafür muss man wahrscheinlich hier geboren sein.Erinnert mich immer ein bisschen an den dumpf-platten Karnevalshumor in D.

Das dänische Vorurteil vom humorlosen Deutschen ist wohl leider nicht totzukriegen,obwohl doch in D für jeden was dabei ist,vom oberplatten Mario Barth über Neues aus der Anstalt bis zu Serdar Sumuncu.

Mein Tip:Sterman und Grisseman,zwar Deutsch/Österrreich,aber super!

Sprache lernen macht schon Sinn als Turist,wenn man nicht nur Brötchen bestellen will sondern Kontakte knüpfen und mehr über Land und Kultur eines Landes erfahren will als in den Turibroschüren steht.

LG Tina
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Toro
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Beitrag von Toro »

@ Tenda:
Nein, ich habe nicht zu lange deutsche Privatsender geguckt. Eigentlich ist es schon etwas her das ich was auf RTL gesehen habe. Die konstante Werbung geht mir auch auf die Nerven. Und nachdem ich seit 11.01.2012 kein TV2 mehr sehen muss ist die Welt gleich viel schöner geworden 8)
Wie kommst Du auf die Idee das ich zu lange deutsche Privatsender sehe?
Aber das nur mal so zum Fernsehen.

Verstehe dich gut wenn Du Schwerigkeiten mit all den Dialekten hier in Dänemark hast. So ist das nun mal.... geht vielen Dänen ja auch so.

Ich schreibe: "Aber wenn die Sprache (hier dänisch) erst verstanden wird, dann beginnt das grosse Elend"
Das Elend ist: Das was gesagt wird ist nicht immer das was gemeint ist. :mrgreen:
Ob man in einem Sprachkursus lernen kann was wirklich gemeint wird, das wage ich zu bezweifeln.

@ dina:
Bin ganz Deiner Meinung. Sprache lernen und verstehen macht Sinn.So der so....:wink:

LG Toro
Likkia
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Beitrag von Likkia »

Hej,

@ dina: Stermann und Grissemann ist absolut top !
Und das ist ja das "typisch deutsche", dass man über "sowas" hier keine Witze machen kann ( darf ). Warum eigentlich nicht ???
Das frage ich mich immer, wenn ich verständnislose bis kopfschüttelnde Reaktionen ernte, wenn ich von Stermann erzähle.

"Das Quiz der Deutschen" ist jedenfalls spitzenklasse, wer mag, soll es sich mal bei youtube ansehen.

LG
Likkia
Tenda
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Beitrag von Tenda »

@ Toro
na, das mit den deutschen Privatsendern war als Scherz und ganz bestimmt nicht ernst gemeint. Mir gehen sie samt Werbepausen auch furchtbar auf die Nerven.

Und es ist auch völlig klar, dass man in einem Sprachkurs allein schnell an Grenzen stößt. Dazu braucht es natürlich mehr. Das können Sprachkurse allein jedoch leider nicht bieten.
Diese „Weisheit“ lässt sich aber auf jede x-beliebige zu lernende Sprache übertragen.
Tja, und dass sich da bei all' der Mühe auch irgendwann ein blödes Gefühl – oder Elend, wie Du es nennst - einstellt, ist wahrscheinlich vorprogrammiert.
Es ist eben einfach nicht die Muttersprache. Das macht's enorm schwer.

@ Dina
politisch unkorrekter und selbstironischer Humor ist in meinem Umfeld nichts Neues. Das ist schon so lange so, dass ich mich immer darüber wundern muss, wenn ich in diesem Forum lese, dass ich (stellvertretend für irgendwelche deutschen Leute) dänischen Humor angeblich nicht verstehe.

Aber es stimmt schon.“Deutscher Humor im deutschen Fernsehen“ - … ist oft nur schwer zu ertragen.
Spiegelt aber auch nur einen Teil der Realität wieder. Es gibt sie nämlich, die Randgruppen, die nicht RTL, Mario Barth und sowas gucken.

Man gut!

Gruß... Tenda
Krogen
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Beitrag von Krogen »

Die Verwunderung tritt ja auch nicht auf, wenn der Tourist ein paar Brocken Dänisch lernt, damit er seine Brötchen kaufen kann, sondern wenn es darum geht, dass jemand in der Uni / Schule / Abendkurs systematisch die Sprache lernt.

Und wenn man "deutschen Humor" mit Barth gleichsetzt und "deutsches Fernsehen" mit RTL, dann ist das auch kein Wunder, wenn man es nicht erträgt :wink: