Krankenversicherung in Deutschland & Dänemark

[MarcCologne]

Hallo zusammen,

ich habe eine etwas spezielle Frage zum Thema Krankenversicherung.
Ich habe meinen Master in Dänemark gemacht und bin dafür auch nach Dänemark gezogen. Damals bin ich jedoch in der Familienversicherung meiner Eltern geblieben. Dann habe ich einen Nebenjob vor etwa 1 Jahr in Dänemark begonnen und zahle dadurch natürlich auch Sozialabgaben in Dänemark. Ich bin jedoch weiterhin auch über die Familienversicherung versichert und bin mit der deutschen Karte auch öfters zum deutschen Arzt/Zahnarzt gegangen weil ich wegen Corona viel Zeit in Deutschland verbracht habe. Eigentlich dürfte ich ja aber nicht mehr über die Familienversicherung versichert sein da ja so eine Doppelversicherung vorliegt, die es eigentlich nicht geben soll.

Kann mir jemand sagen ob ich was falsch gemacht habe und da etwas korrigieren muss?

Vielen Dank für die Hilfe!

[Ny Hinnerk]

Während des Studiums konntest du weiterhin pflichtversichert in Deutschland sein. Wenn du dein Studium aber beendet hast, also nicht mehr an einer Hochschule immatrikuliert bist und einen Job in Dänemark ausübst sieht die Sache anders aus. Wenn du nicht von einem deutschen Arbeitgeber nach Dänemark entsendet wurdest sondern direkt bei einem dänischen Arbeitgeber beschäftigt bist bist du auch im dänischen Sozialversicherungssystem eingebunden. Das musst du deiner KV natürlich mitteilen. In Deutschland sieht es so aus, dass du als versichertes Familienmitglied nicht mehr als 470 Euro verdienen darfst. Diese Regel wird aber wohl für dich als in DK Jobbbender nicht zutreffen weil du da ja bereits krankenversichert bist.
Aber wie überall gibt es auch da Ausnahmen. Es kommt auch auf die Art des Jobs an den du in DK ausübst.
Am besten ist es, wenn du so schnell wie möglich Kontakt mit deiner Krankenkasse in Deutschland aufnimmst. Du musst damit rechnen, dass du gar keinen Anspruch mehr auf eine Familienmitgliedschaft bei der KV deiner Eltern hast.

https://www.studieren-in-daenemark.de/2 ... erung.html

[MarcCologne]

Vielen Dank für deine Antwort!
Nur noch mal zur Ergänzung: Ich war und bin durchgehend in Dänemark immatrikuliert gewesen und habe den Nebenjob als Studentenjob gehabt und SU bezogen.

Hast du eine Idee wie es dann weiter geht? Wird meine deutsche KV dann alle Arztkosten von mir zurückfordern und ich muss diese mit der dänischen KV abrechnen oder wird sich meine deutsche KV mit der dänischen KV in Verbindung setzen oder wie sieht da ein mögliches Prozedere aus?

Vielen Dank für die Hilfe!

[Ny Hinnerk]

Wie sich da deine KV verhalten wird kann ich dir nicht sagen. Aber es hilft alles nichts. Du wirst mit deiner KV sprechen und die Angelegenheit klären müssen. Du warst bzw. bist gegenüber deiner KV in der Pflicht und hast ihr jede Veränderung deiner finanziellen Situation durch Arbeit mitzuteilen. Als meine Kinder noch studierten wurde ich in gewissen Abständen von meiner KV aufgefordert eine Immatrikulationsbescheinigung vorzulegen. Zudem mussten evtl. Einkünfte aus Jobs nachgewiesen werden.

[Hendrik77]

Es ist wohl abghängig davon ob man noch in Deutschland immatrikuliert ist und wo der Wohnsitz ist.
Vielleicht findest Du hier eine Antwort auf deine Frage. https://www.studentenwerke.de/de/conten ... n-f%C3%BCr
Bevor Du direkt mit der Krankenkasse in Kontakt trittst schau doch schon mal auf deren Internetseite und falls da nichts steht bitte ein Elternteil bei der KK an zu rufen um sich unverbindlich zu informieren ob Du auch bei einem Studium im Ausland noch mitversichert wärst.
Das gilt für dänische Studenten im Ausland.
https://stps.dk/da/eu-sygesikring/bopae ... og-norden/#
Med venlig hilsen
Hendrik77

[Askeladden]

Hallo ,
ich habe schon einige Zeit hier im Forum mitgelesen und habe nun eine Frage zum Thema Krankenversicherung.
Ich hänge mich an diesen Thread an , da die ursprünglich gestellte Frage beantortet ist und ich nicht noch ein Thread zu diesem Thema aufmachen möchte.

Die Situation:
Icb bin vor 17 Jahren nach Norwegen ausgewandert und will nun nach Dänemark übersiedeln.
Bei Wegzug aus NO wird der Krankenversichrungschutz durch meine norwegische Krankenversicherung wegfallen.

Durch meinen Wegzug aus DE nach NO bin ich damals auch aus der deutschen Krankenversicherung herausgefallen.

Nun war in in Aalborg und habe meinen Antrag auf "EU-ophold som person med tilstrækkelige midler (selvforsørgende)" zu
stellen. Dort wurde mir mitgeteilt ich müsse auch einen Nachweis darüber erbringen, das ich ausreichend Krankenversichert bin.

Die Anfrage bei meiner ehemaligen KV ( AOK ) hatte zum Ergebnis , das man mir bestätigte das ich zur Zeit nicht in DE krankenversichert bin - das wars.

Nun ist es doch so, das deutsche Rentner die in Dänemark leben weiterhin über die deutsche KV versichert sind.
Es werden ja KV Beiträge von der Rente einbehalten.

Wie kann ich nun diesen Nachweis erbringen ? Bin dankbar für alle Hinweise und Tips die helfen könnten.

Mvh
Askeladden

[Zugvogel]

Hallo,

ganz so einfach ist es nicht. Ich habe mich damit näher beschäftigt, weil ich als Deutscher, der irgendwann einmal eine Rente aus der Schweiz erhalten wird, mit meiner Familie in DK leben möchte.

Grundsätzlich ist es in EU/EFTA so, dass du dich da krankenversichern musst, von wo du deine Rente bekommst.
Bei mehreren Renten ist entscheidend, wo die meisten Beitragsjahre zurückgelegt wurden.
Ausser, du erhältst auch eine Rente aus dem Land wo du dich niederlässt, also DK.

Falls bei dir nun die meisten Beitragsjahre in Deutschland liegen, müsstest du dich dort krankenversichern (als Rentner).
Es sollte sogar möglich sein, in die KV der Rentner zu kommen (reduzierte Prämie), wenn du durchwegs in der obligatorischen und nicht-privaten KV versichert warst. Du bleibst in der deutschen KV und erhältst eine extra Karte für Dänemark. Soweit ich weiss, kannst du in der Konstellation sogar in Deutschland zum Arzt gehen (ZA ist in DK brutal teuer).

Bei mir ist es so, die meisten Beitragsjahre sind in der Schweiz, also müsste ich mich hier in der CH versichern wenn ich in DK als Rentner leben möchte. Es werden dafür sogar spezielle Tarife angeboten (recht teuer).

Mir wurde empfohlen, vor dem Rentenbezug in DK eine sozialversicherungspflichtige Erwerbstätigkeit anzunehmen, es genügt in geringem Umfang. Dann könnte ich die CH Rente (bzw. Pensionskasse) beziehen und in DK krankenversichert bleiben (über die Einkommensteuer die ich abführe).

Die Sache wird kompliziert, weil man in DK erst mit 67 eine Rente erhält und man ja nicht unbedingt bis dahin erwerbstätig sein möchte. Auf der anderen Seite scheint es mir relativ einfach, in DK immerhin eine Rente ab 67 zu erhalten, selbst ohne Erwerbstätigkeit sollte es nach mindestens 3 Jahren Wohnsitz die sog. Folkepension geben. Nach 40 Jahren ist der volle Betrag ca. 1.600,- darunter halt anteilsmässig (ca. 40,- Euro pro Jahr).

Alles ohne Gewähr, das habe ich lediglich im Internet recherchiert.

Ich möchte mich deiner Frage in etwas abgewandelter Form aus eigenem Informationsbedarf anschliessen:

Wenn ich nächstes Jahr mit Frau und Tochter nach Dänemark ziehe, dann müssten wir eigentlich 6 Monate Zeit bekommen, einen Job zu finden. Nur frage ich mich, wie wären wir bis dahin krankenversichert?

Ich plane eigentlich aus der CH direkt nach Dänemark zu gehen, ohne Zwischenstopp in Deutschland. Und die CH Krankenversicherung erlischt sofort bei Abmeldung.

Besten Dank im Voraus für Infos, Gruss

[Askeladden]

@Zugvogel
Danke für deine ausführliche Antwort.
Ich werde nochmals mit meiner ehemaligen KV in Kontakt treten um zu erfragen ,wie ich wieder in die Krankenversicherung der Rentner eintreten kann - ohne "Zwischestopp" in DE.

Mvh
Askeladden

[Frank51]

Hej,
Ich möchte mich auch mit einer Frage zur KV als freiwillig krankenversicherter Rentner anhängen.
Wenn ich nach 7 Jahren mit festem Wohnsitz in Dk Antrag auf Einbürgerung stelle, weiterhin aber eine Rente aus D beziehe, welche KV ist dann für mich zuständig? Kann ich dann die deutsche KV (freiwillig krankenversichert in der GKV) kündigen? Sicher spezielles Problem....aber vielleicht hat jemand im Forum eine Erfahrung beizusteuern...?

[Pippilotta]

Hej,
Ich möchte mich auch mit einer Frage zur KV als freiwillig krankenversicherter Rentner anhängen.
Wenn ich nach 7 Jahren mit festem Wohnsitz in Dk Antrag auf Einbürgerung stelle, weiterhin aber eine Rente aus D beziehe, welche KV ist dann für mich zuständig? Kann ich dann die deutsche KV (freiwillig krankenversichert in der GKV) kündigen? Sicher spezielles Problem....aber vielleicht hat jemand im Forum eine Erfahrung beizusteuern...?

Diese Frage solltest du meines Erachtens an die GKV richten, da kannst du kompetente Antwort erhalten, insbesondere da sich die Regeln häufig ändern und was vor ein paar Jahren vielleicht noch so war ist heute schon ganz anders.

Bist du schon als Rentner nach DK gegangen? Dann bekommst du ja zwar die dänische Sundhedskort, jedoch rechnet die dänische Behörde mit der deutschen Kasse ab. Weiterhin bekommst du keine Sachleistungen. Hast du jedoch in DK gearbeitet und bist erst später Rentner geworden ist die Lage anders, da stehen dir volle Leistungen zu. Dafür ist aber, zumindest nach heutigem Stand keine dänische Staatsbürgerschaft notwendig, sondern es reicht, wenn du EU-Bürger bist.

Den Antrag auf dänische Staatsbürgerschaft stellen kannst du normalerweise erst nach 9 Jahren in DK, es sei denn du bist seit mindestens 2 Jahren mit einem dänischen Staatsbürger verheiratet. Weiterhin sind an den Antrag eine Reihe weiterer Bedingungen geknüpft.

[joe100]

https://www.dvka.de/media/dokumente/mer ... usland.pdf

Bin mir nicht sicher, ob diese Merkblatt deine konkrete Frage beantwortet

[Frank51]

Danke Pippilotta!
Werde mit meiner GKV sprechen. Ich dachte, man kann früher die Staatsbürgerschaft beantrage.
Nach dem Merkblatt der GKV sind freiwillig Versicherte weiter in D versichert und erhalten Sachleistungen zur Verrechnung in Dk.
Deshalb erhält man die dänische KV Karte.