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Danebod

Beitrag von Danebod »

Naja - der Danebrog fiel der Sage nach bei einem Kreuzzug im Baltikum vom Himmel... :roll:

Die Seite, auf die im Eingangsposting hingewiesen wird, hat kein Impressum, man weiß nicht, wer dahinter steckt, darauf wurde schon hingewiesen. Ich finde das recht problematisch. De kæmper ikke med åben pande, wie Holger Danske in dem Lied I alle de rige og lande von Ingemann.

Ich sehe den Tagesschau-Kommentar, auf den @Ihjelbo hingewiesen hat, auch eher gemischt. Recht hat er, wo er zur Verteidigung der Meinungsfreiheit auffordert. Unrecht hat er, wo es heißt
Mit Ausnahme des Buddhismus vielleicht sind im Namen aller Weltreligionen Verbrechen und Gewalttaten begangen worden. Aber der Missbrauch diskreditiert nicht die Religionen selbst.
Genau das sehe ich anders. Dieser "Missbrauch" ist in Wirklichkeit keiner, sondern eine unvermeidliche Folge der Inhalte dieser unterschiedlichen Varianten des Aberglaubens und der kollektiven Zwangsneurosen, die als Religionen bezeichnet werden.

Der Kommentar geht auch überhaupt nicht auf die Gründe für die maßlosen und dem Anlass überhaupt nicht angemessenen Reaktionen der aufgeputschten Massen ein. Die Karikaturen sind nämlich nur Anlass, Auslöser, Vorwand für die Reaktionen auf etwas, das viel tiefer sitzt.

Die Besetzung und Ausplünderung des Irak zum Beispiel, auch mit religiösen Begründungen, systematisierte Anarchie und Rechtlosigkeit bis hin zu Entführung und Folter gegen "Terrorverdächtige", die straflosen Verbrechen einer faschistischen Terrororganisation wie der CIA...gegenübergestellt den Ansprüchen, die der ach so freie Westen sonst so stellt...
Ursel
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Registriert: 22.02.2002, 11:23

Beitrag von Ursel »

Hej Danebod!
"Aber der Missbrauch diskreditiert nicht die Religionen selbst.


Genau das sehe ich anders. Dieser "Missbrauch" ist in Wirklichkeit keiner, sondern eine unvermeidliche Folge der Inhalte dieser unterschiedlichen Varianten des Aberglaubens und der kollektiven Zwangsneurosen, die als Religionen bezeichnet werden. "

Da möchte ich Dir gern widersprechen.
Es sind die menschen, die die Religion oder eine andere "Ideologie" benutzen, mißbbrauchen, um etwas auf die Beine zu stellen - Gutes wie schlechtes.
Nun läßt sich eben gerade unter dem Begriff "Islam" heute eine Palette Länder, Nationalitäten ,Menschen vereinen, die ansonsten wenig gemeinsam haben, ja sogar sich oft genug feindlich gegenüberstehen.
Aber packt man sie bei ihrer religiösen Überzeugung, so hat man einen gemeinsamen Feind gegen den man eine allierte "Armee" aufstellen kann.

Nich anders schafften es die Machthabenden seinerzeit mit dem Christentum, gegnsätzliche Stämme in Kruezzügen gegen die sog. "Heiden" zu einen.

Ich sehe darin das eigentlich Perfide: Daß eine gute Sache, nämlich eine Überzeugung, ein Glaube,d er anscheinend so widersprüchliche Menschen vereinen kann, so mißbraucht wird, daß sich sich gegen andere richten.
Statt daß man damit etwas Gutes aufbaut!

Jedes Ding hat 2 Seiten, auch der Glaube.

Gruß Ursel ,DK, die hier aber keine Grundsatzdiskussion über Glauben/Religion anzetteln möchte...
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Pitti hat geschrieben: Pressefreiheit hört doch wohl da auf, wo Menschen persönlich beleidigt werden.
Das will ich nicht ohne weiteres so stehen lassen. Wer etwas kritisches über Pia Kjærsgaard und ihr Verhältnis zur Einwanderung schreibt, könnte durchaus riskieren, daß Pia dadurch persönlich beleidigt würde. Aber soll das unbedingt ein Masstab sein?

Wenn man den Ausdruck "die ewig gestrichen" benutzt, dann könnten die davon betroffenen sich vielleicht auch persönlich beleidigt fühlen - und?

Aus diesen Gründen ist der juristische Begriff Beleidigung ja auch um einiges enger gefaßt. Dort spielen Begriffe wie Wahrheit, Objektivität und Zusammenhang eine ganz große Rolle. Also der Richter muß überlegen, ob die angeblich beleidigende Aussage, die Wahrheit entspricht, ob sie in der Kontext einer politische Auseinandersetzung steht etc. und auch ob der angebelich beleidigte Partei überzogen empfindlich reagiert hat.

Das Wort Beleidigung hat also zwei ziemlich verschiedene Bedeutungen. Im Alltag ist der Begriff viel, viel weiter als vor Gericht. Nun stimmt es zwar, daß die Pressefreiheit dort aufhört, wo Beleidigung anfängt. Dabei geht es aber um Beleidigung als juristisches Begriff. Pressefreiheit ist nämlich auch ein juristisches Begriff, und wir dürfen nicht juristisches und nicht-juristisches ohne weiteres vermischen.

De Frage wäre also, ob die Muhammed-Karikaturen im juristischen Sinne eine Beleidigung darstellen. Hier ist die Antwort ganz klar: nein. Egal, was die Muslime selber dabei denken. Einige Muslime in DK haben zwar Klage vor Gericht eingereicht. Sie werden dabei aber mit Sicherheit kläglichst scheitern.
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Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Danebod

Beitrag von Danebod »

@Ihjelbo hat den Punkt zu fassen:

Es geht juristisch um eine Rechtsgüterabwägung im konkreten Einzelfall. Welches Rechtsgut im Zweifelsfall den Vorrang erhält, das Recht auf Schutz der Ehre oder das auf Meinungs- und Pressefreiheit, muss abgewogen werden.

Für manche ist die Wahrheit eben beleidigend... :mrgreen:
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