Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

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Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

Die Wissenschaftler von der Universität in Aarhus sehen für die "kryptisch überhöhte Sterblichkeit" dänischer Wölfe auch die Politik in der Mitverantwortung.
So könnten negative Aussagen der Umweltminister, ob nun beabsichtigt oder nicht, in der Bevölkerung den Eindruck erwecken, dass Selbstjustiz zur Problemlösung mehr oder minder geduldet sein könnte. So hätten etwa gleich drei Umweltminister, Lea Wermelin (S), Jakob Ellemann-Jensen (V) und Esben Lunde Larsen (V) in ihren Amtsreden geäussert, dass es ihnen am liebsten gewesen wäre, der Wolf wäre nie nach Dänemark zurückgekehrt. Dies könne, so die Forscher, von Teilen der Lokalbevölkerung dazu missverstanden werden, das "Problem" in die eigene Hand zu nehmen.

Darauf angesprochen, wies Lea Wermelin entschieden zurück, jemals zur Selbstjustiz aufgerufen zu haben und es in Zukunft zu tun. Sie bleibe aber dabei, dass es ihr lieber gewesen wäre, der Wolf wäre nicht nach Dänemark zurückgekehrt, "weil wir doch nur so ein kleines Land sind". Sie könne die Sorgen der Lokalbevölkerung verstehen und wolle den Menschen vor Ort helfen. Zur Zeit würde an einer Überarbeitung des Managementplans gearbeitet.

In ihrer Stellungnahme an das Umweltministerium zu dem spurlosen Verschwinden vieler Wölfe in Dänemark und zu Ursachen und Lösungsansätzen hinsichtlich illegaler Wolfstötungen nennen die Wissenschaftler der Universität Aarhus und des Naturhistorischen Museums in Aarhus u. a. das "Projekt Ulvedialog", welches in Westjütland offenbar zu Erfolgen geführt hat. Ein wichtiges Element ist der Dialog vor Ort zwischen den Bürgern und den für das Wolfsmanagement zuständigen verantwortlichen Behördenvertretern und Wissenschaftlern. Dazu zählen auch geleitete Projekte, in denen die Bürger eine aktive Rolle einbringen und an der Erarbeitung von Problemlösungsstrategien mitwirken können.

Das Projekt scheint erfolgversprechend:
Annemette Grønkær Andersen wohnt bei Idom, mitten im Wolfsland Westjütlands gelegen. Sie und ihre Familie haben schon Wolfsspuren in der Einfahrt und Wolfslosung nahe ihres Hauses gesichtet. Sie hat am Projekt Ulvedialog teilgenommen, welches sich zum Ziel gesetzt hat, das Verständnis zwischen Anhängern und Gegnern des großen Beutegreifers zu fördern. "Obwohl es weiterhin ein Dafür und Dagegen gibt, und sich dies wohl auch nicht ändern wird, ist trotzdem Ruhe in der Lokalbevölkerung eingekehrt. Es ist jetzt kein heißes Eisen mehr", sagt Annemette Grønkær Andersen. Sie wundere sich ebenso wie die Wissenschaftler über den Verbleib der spurlos verschwundenen 9 von 24 Wölfen.

DR, 10.02.2021: Danske ulve ramt af 'kryptisk høj' dødelighed: Ministre beskyldes for medansvar - Forskere kritiserer ministre for indirekte accept af selvtægt https://www.dr.dk/nyheder/regionale/mid ... skyldes#!/
Hier geht es zur kompletten Stellungnahme der Forscher aus Aarhus:

Fagligt notat fra DCE – Nationalt Center for Miljø og Energi , H. P. Hansen, C. Munch Schrøder, P. Sunde, K. Olsen, 18.01.2021: Tiltag mod ulovlig efterstræbelse af ulv, Fagligt notat fra DCE – Nationalt Center for Miljø og Energi https://dce.au.dk/fileadmin/dce.au.dk/U ... 021_05.pdf
Hendrik77
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Hendrik77 »

Eine weitere Wolfsichtung in Nordjütland. https://nyheder.tv2.dk/lokalt/2021-07-0 ... ordjylland
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Hendrik77
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Esther
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Esther »

https://nyheder.tv2.dk/lokalt/2021-05-2 ... -vadehavet

Und hier wird über einen Vorfall auf Skallingen bei Ho berichtet, also recht nah an beliebten Wanderzielen und Pilzrevieren.
Ein Wolf soll ein neu geborenes Kalb gerissen haben und die Mutter des Kalbs wurde von dem Wolf bis auf das Wattenmeer verjagt, wurde dann mit Hilfe von Treckern wieder an Land gebracht.
Hendrik77
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Hendrik77 »

Bei einer Wolfspaar in Dänemark gibt es nachweislich Nachwuchs. :) https://www.nordschleswiger.dk/de/daene ... mune-vejen
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Hendrik77
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wombat
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von wombat »

Esther hat geschrieben: 05.07.2021, 16:53Und hier wird über einen Vorfall auf Skallingen bei Ho berichtet, also recht nah an beliebten Wanderzielen und Pilzrevieren.
Sehr interessante Schilderung. Wie im Text zu lesen ist, war die Situation mit der Kuh im Wattenmeer schon ungewöhnlich.

Gefährlich für Wanderer sind aber die aufgebrachten Rinder. So wie letztes Jahr in Mols Bjerge
Korrektur: Helgenæs (Djursland) wo durch einen nicht angeleinten Hund aufgescheuchte Kühe mit Kälbern andere Wanderer verletzten.
viewtopic.php?t=34874

Nun ja, die mit Abstand meisten Kälber werden immer noch von Menschen getötet, da fällt ein Wolfsriss kaum ins Gewicht. Immerhin ist in Dänemark seit 2019 die systematische Tötung und Entsorgung von Bullenkälbern in der Milchwirtschaft knapp nach der Geburt (wegen unwirtschaftlichkeit der Aufzucht als Fleischlieferant) verboten worden.
Hendrik77
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Hendrik77 »

https://www.nordschleswiger.dk/de/nords ... mindestens
Wie groß der letzte Wurf war ist noch nicht ganz klar.
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Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

Dänemark braucht wohl dringend noch ein paar mehr Wölfe

Bei TV2 gibt's gerade ein lustiges Zeitraffer-Video vom 25.08.2021 in den Abendstunden - die Invasion des Rotwilds auf einem einzigen Feld. 39 spannende Sekunden, die mehr an den Betrieb eines Ameisenhaufens erinnern.

Der Landwirt Jørgen Willesen will zeitweilig bis zu 600-700 Tiere ausgemacht haben, die seine Felder regelrecht verwüsten. Dabei haben die Massen auch schon den Anbau von Möhren vereitelt, was den guten Mann rund eine Mio Kronen gekostet hat. Weder Hunde auf dem Feld noch Zäune noch Schreckschussgeräte haben die Invasion der hungrigen Paarhufer fernhalten können. Die menschlichen Jäger sind auch keine große Hilfe.
Massen von Rotwid zerstören die Felder die Landwirte

[...] Die Jäger haben auch nicht gerade als hilfreich darin erwiesen, die Massen von Rotwild von den Feldern fernzuhalten.
"Es müsste dringend etwas dagegen getan werden, aber das einzige, woran die Rotwildjäger denken können, ist die Trophäenjagd."


TV2 Nyheder, 28.08.2021: Kronhjorte smadrer marker - har lavet skader for millioner https://nyheder.tv2.dk/lokalt/2021-08-2 ... -millioner
Der Landwirt hat das Areal nun entnervt in eine Wiese umgewandelt, weil ein Bestellen des Feldes unmöglich wurde. Und hat dabei seinen Humor nicht verloren:
"Nichts ist so schlecht, als das es nicht noch für irgendwas gut wäre.
Das Mähen können wir uns komplett sparen, denn für die Mahd sorgt bereits das Rotwild", sagt Jørgen Willesen.


TV2 Nyheder, 28.08.2021: Kronhjorte smadrer marker - har lavet skader for millioner https://nyheder.tv2.dk/lokalt/2021-08-2 ... -millioner
Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

Der "neue" junge Wolfsrüde hat sich im Himmerland offenbar häuslich eingerichtet
Wolfssichtung in Lille Vildmose im Mai: Fünf Bilder zeigen, dass er sich immer noch im Gebiet aufhält

[...] Um noch mehr Informationen über den Beutegreifer zu sammeln, überwacht die Aalborg Universität das Gebiet in Tofte Skov nun auch akustisch. "Bei der akustischen Überwachung werden die Laute des Tieres aufgezeichnet", erklärt Biologin Hanne Lyngholm Larsenvon der Universität in Aalborg. "Das Gerät ermöglicht ein Monitoring des Heulens, bei dem die individuellen Töne der Wolfs-Individuen erfasst werden können", sagt Sussie Pagh, Biologin und Seniorforscherin an der Universität Aalborg. "Das Gerät für das Laute-Monitoring ist relativ neu und wird vermutlich zukünftig zu mehr Erkenntnissen über die Zahl der Wölfe in Dänmark beitragen. [...] Die Methode kommt in anderen Ländern bereits zum Einsatz, bislang jedoch noch nicht offiziell in Dänemark. Aber das gehen wir jetzt an. Wir hoffen nun darauf, bald einige Aufnahmen von Wolfsgeheul in Lille Vildmose einfangen zu können."

TV2 Nyheder, 27.08.2021: Ulv blev set i Lille Vildmose i maj: Fem nye billeder viser, at den er blevet i området https://nyheder.tv2.dk/lokalt/2021-08-2 ... r-blevet-i
Der Vorteil der akustischen Überwachung sei die größere Reichweite, da der Erfolg der Fotofallen davon abhinge, dass der Wolf genau die Stelle auch passiere. Zusätzlich seien Losungsproben gesammelt und zur genetischen Bestimmung eingesandt worden, wodurch man sich noch genauere Auskünfte über die Herkunft und Abstammung des jungen Wolfsrüden erhofft.
Hendrik77
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Hendrik77 »

Dänemark hat ein weiteren tierischen Zuwanderer aus Norddeutschland. https://www.nordschleswiger.dk/de/daene ... g-holstein
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Hendrik77
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

1,4 Mio Kronen für die Wölfe

Für die Optimierung des Wolfsmanagements wird das dänische Umweltministerium 2022 1,4 Mio Kronen veranschlagen. Unter anderem plant die Umweltministerin Lea Wermelin eine GPS-Überwachung der Wölfe, um ihre Bewegungsmuster zu verfolgen und frühzeitig eine etwaige Bestandsabnahme zu erkennen.

Darüberhinaus soll das Geld für Dialogveranstaltungen mit den Bürgern vor Ort eingesetzt werden - sowie die Ausstattung freiwilliger Helfer mit Material für den Zaunbau in Wolfsgebieten etc. Von den Dialogveranstaltungen erhofft sich das Ministerium eine Verbesserung der Debatte durch Vermittlung von Fakten.

Eine Informationskampagne soll Weidetierhaltern die Richtlinien über die finanziellen Hilfen vermitteln, die sie für Prävention und Schadensereignisse abrufen können.

Auf die Frage nach dem aktuellen Wolfsbestand nennt die Umweltministerin derzeit 15 Wölfe - 9 revierinhabende, 4 Welpen und 2 vermutliche Durchläufer.

Was die Risse von Nutztieren betrifft, stehen in diesem Jahr bis zum heutigen Datum zehn Übergriffe 43 Vorfällen im kompletten vergangenen Jahr gegenüber. Lea Wermelin führt die geringe Anzahl der Risse in diesem Jahr auf den Erfolg des Wolfsmanagements durch Errichtung wolfsabweisender Zäune zurück.

Obwohl der Erfolg ihrer Wolfspolitik ihr ja eigentlich Recht gibt, merkt Frau Wermelin auf Nachfrage an, dass sie persönlich nichts von der Rückkehr der Wölfe nach Dänemark hält, weil sie das Land dafür als "zu klein" erachtet und die Bevölkerungsdichte als zu hoch.

Na, dann muss sie wohl selbst auch noch eine der von ihrem Minsterium initiierten Dialogveranstaltungen besuchen...
Lustlose Umweltminister mit wenig Verständnis für Natur und Umwelt sind der Umwelt bekanntlich wenig förderlich; da ist wohl noch etwas Luft nach oben.

Quelle: TV2 Nyheder, 14.10.2021: Flere penge til at GPS-overvåge ulvebestanden
Hendrik77
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Hendrik77 »

Ein DNA Test wird Gewissheit bringen ob ein oder mehrere Wölfe dafür verantwortlich waren https://sh-ugeavisen.dk/index.php/2021/ ... elfe-sind/
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

Jäger behauptet: Mein Jagdhund wurde von einem Wolf "angegriffen"

Seltsam immer wieder, wenn die Medien in sich nicht schlüssige Aussagen einzelner Personen im Titel als vermeintliche Fakten führen:
Hund von Wolf angegriffen

Donnerstag wurde ein Jagdhund westlich von Svenstrup von einem Wolf angegriffen. Die Polizei fordert Hundehalter nun dazu auf, ihre Hunde an der Leine zu führen.

Während einer Jagd am Donnerstag nahm ein Jagdhund die Fährte eines Wildtieres auf, das sich als Wolf herausstellte. Die Begegnung endete in einem Kampf zwischen Wolf und Jagdhund. Der Jagdhund kam ohne ernsthafte Schäden davon.


TV2 Nyheder, 07.01.2022: Hund angrebet af ulv https://nyheder.tv2.dk/lokalt/2022-01-0 ... bet-af-ulv
Wenn einer angreift, kann es also immer nur vom Wolf ausgehend sein - und niemals vom Hund? Schließlich wird doch deutlich, dass der Hund die Fährte vom Wolf aufgenommen hat und nicht umgekehrt.

Und wie wahrscheinlich ist ein "Kampf" mit einem Wolf, aus dem der Hund ohne Blessuren hervorgeht? Das mutet dann doch eher etwas nach klassischem Jägerlatein an.

Immerhin ein Grund, dass sich die Polizei Nordjylland damit beschäftigt. Die Naturschutzbehörde habe eine DNA-Untersuchung eingeleitet, um den Wolf zu identifizieren. Die Polizei rät, Hunde an der Leine zu führen, um solche Vorkommnisse zu vermeiden.

Der Jagdverein Veggerby hat auch Amüsantes dazu beizutragen. Aus Schweden wisse man, dass Wölfe Jagdhunde angreifen, jedoch handele es sich dann nicht um unherstreifende Einzelwölfe, sondern um Wölfe, die im Rudel zusammen jagen (was definitiv nicht stimmt). In Schweden ist vor allem die Art der Jagd, die sogenannte "Löshundjakt", bei der die freilaufende Jagdhunde auf den weiten Flächen weit entfernt von den Jägern Wild aufspüren und den Schützen zutreiben, Ursache für Konflikte mit Wölfen, zumal auch die Jagd auf große Beutegreifer wie Luchs, Bär und Wolf mit Hunden erfolgt, was die Hunde zum einen auf diese Tiere trainiert und zum anderen an sich schon hohe Risiken birgt. Kommt es dann tatsächlich zu einer Auseinandersetzung, heißt es gern, der Wolf (Bär, Luchs) habe "angegriffen" - weil Gut und Böse aus Sicht der Jäger von vornherein klar verteilt sind.

Und auch das ist waidmännische Weltfremdheit vom Vertreter des lokalen Jagdverbands in Veggerby:
"Es ist ja keinesfalls sicher, dass der Wolf sich auch weiterhin im Gebiet westlich von Svenstrup aufhalten wird. Die größte Sorge der Jäger ist dagegen eher, dass das Wild durch die Anwesenheit der Wölfe in Stress gerät."

TV2 Nyheder, 07.01.2022: Hund angrebet af ulv https://nyheder.tv2.dk/lokalt/2022-01-0 ... bet-af-ulv
Ähm... ja - und wenn Jagdhunde frei herumlaufen und Wild verfolgen, dann ist das pure Entspannung für das Wild? Und die Jagd durch die Menschen, gerne auch als laute "Gesellschafts"- und "Bewegungsjagden" im Winter, bei denen Studien zufolge nur ein Drittel der flüchtenden Tiere unmittelbar letal getroffen werden, sind ... Wellness-Veranstaltungen für das Wild?

Keinerlei Problembewusstsein für das eigene Tun, aber endlich bekommt die Wolfshysterie mal wieder neue Nahrung! :roll:
Hendrik77
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Hendrik77 »

Bei Varde gibt es wohl ein neues Paar Wölfe. https://www.nordschleswiger.dk/de/nords ... fspaar-bei
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Hendrik77 »

Bei einem Wolfspaar gab es jetzt zum 2x Nachwuchs. https://www.nordschleswiger.dk/de/nords ... edjuetland https://www.tvsyd.dk/vejen/ulvepar-fra- ... d-plantage :)
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

EU-Kommission: Keine Herabsetzung des Wolfs-Schutzstatus - Abschuss keine Alternative für ein wirksames System der Koexistenz

Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hat in einer Note an die EU-Kommission die Herabsetzung des Schutzstatus für Wölfe gefordert. Unterstützt wurde er dabei von sechs anderen EU-Staaten; darüber hinaus haben 10 weitere EU-Landwirtschaftsminister "die Österreichische Forderung in der Rats-Sitzung unterstützt bzw. die Bedenken geteilt".* Unter diesen 10 war auch Dänemark. Deutschland dagegen nicht.
EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius wies die Bedenken jedoch zurück.

EURACTIV, 28.09.2022: Kommission verteidigt Schutz von Wölfen gegen Kritik der Mitgliedstaaten https://www.euractiv.de/section/landwir ... edstaaten/
Die derzeitigen Regelungen enthielten bereits "„angemessene Instrumente, Mittel und Werkzeuge", die "die Erhaltung geschützter Großraubtiere und die Fortsetzung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken" zusammen ermögliche.
Er wies auch darauf hin, dass die Mitgliedstaaten bereits im Rahmen der geltenden Rechtsvorschriften die Möglichkeit hätten, „in hinreichend begründeten Fällen“ Ausnahmen von den strengen Schutzvorschriften zu gewähren.

Der Kommissar warnte jedoch, dass „Ausnahmen keine Alternative zu den notwendigen Investitionen und Anstrengungen sind, um ein wirksames System der Koexistenz aufzubauen, das die Erholung der Bestände von Großraubtieren in unseren Ökosystemen ermöglicht.“


EURACTIV, 28.09.2022: Kommission verteidigt Schutz von Wölfen gegen Kritik der Mitgliedstaaten https://www.euractiv.de/section/landwir ... edstaaten/
Dieser Ansatz wird vom niederländischen Ökologen und Wolfsexperten Glenn Lelieveld unterstützt, der betonte, dass eine Herabsetzung des Status der Wölfe mehr Probleme schaffen könnte, als sie zu lösen.

„Man löst [das Problem] nicht, indem man einzelne Wölfe erschießt“, sagte er gegenüber EURACTIV. Dies begrenze nicht unbedingt den von den Tieren verursachten Schaden.
[...] Auch die wirtschaftliche Rechtfertigung ist laut Lelieveld nicht stichhaltig. Er wies darauf hin, dass Wölfe nur 0,2 Prozent der Entschädigungszahlungen für den Verlust von Ernten oder Vieh ausmachen. [...] „Anstatt den Wolf für sein natürliches Verhalten zu tadeln, sollte man darüber nachdenken, wie wir selbst handeln und Verantwortung übernehmen können“, sagte er.

Widerspenstige Wölfe dürften nicht „auf dem Altar der Ökonomie geopfert“ werden, betonte Joanna Swabe, Senior Director of Public Affairs bei Humane Society International Europe. Jede Entscheidung über eine Änderung ihres Schutzstatus müsse wissenschaftlich und nicht politisch begründet sein.


EURACTIV, 19.01.2022: EU-Landwirte besorgt über Rückkehr des „großen bösen“ Wolfs https://www.euractiv.de/section/landwir ... sen-wolfs/
* Bundesministerium Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML): Totschnig: Der Wolf ist ein europäisches Problem, das europäisch gelöst werden muss https://info.bml.gv.at/themen/landwirts ... ember.html