Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

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Ny Hinnerk
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Ny Hinnerk »

Es kann doch wohl eines ganz klar festgestellt werden: So lange Menschen in Europa leben existiert da auch der Wolf. Bereits in der Steinzeit suchte der Wolf die Nähe zu den Menschen, weil es dort immer etwas zu fressen gab. Vor 14.000 -16.000 Jahren begannen die Menschen auch bei uns in Westeuropa Wölfe zu zähmen und als Haustiere zu halten. Wahrscheinlich waren das die ersten Haustiere der Menschen.
Wer also sagt, dass Wölfe nicht in unsere Kulturlandschaft gehören irrt gewaltig. Er hat eine Daseinsberechtigung wie der Mensch lebte er doch seit Menschengedenken in unseren Breiten bis zum Zeitpunkt seiner Ausrottung durch den Menschen.
Könnte es nicht eher umgekehrt sein, dass der Mensch hier irgendwie fehl am Platz ist? Viele schlaue Menschen haben es schon gesagt: Die Erde braucht uns Menschen nicht.
Und wenn ich dann so etwas lese:
gerdson hat geschrieben: 21.09.2020, 19:14 Mir scheint bei den Befürwortern der Wiederansiedlung des Wolfes in Mitteleuropa eher etwas Naivität und "Romantisierung" im Spiel. Ich finde diese Tiere auch wunderbar. Das gilt aber gleichemaßen für Eisbären, (sibirische) Tiger, Löwen etc, die will ich hier aber auch nicht mehr rumlaufen haben.
frage ich mich, ob nicht nur User gerdson die Phantasie mit ihm durchgeht. Löwen hat es zu Aristoteles Zeiten zwar in Griechenland und anderen osteuropäischen Staaten gegeben. Das geht aus alten Überlieferungen hervor. Aber sicherlich nicht bei uns. Tiger wohl nicht und Eisbären? Und womöglich beide Tierarten zusammen?
Na ja, Schwamm drüber.
Haben wir keine Pulle mehr dann saufen wir die Prile leer
gerdson
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von gerdson »

Ny Hinnerk hat geschrieben: 30.09.2022, 17:38 Es kann doch wohl eines ganz klar festgestellt werden: So lange Menschen in Europa leben existiert da auch der Wolf. Bereits in der Steinzeit suchte der Wolf die Nähe zu den Menschen, weil es dort immer etwas zu fressen gab. Vor 14.000 -16.000 Jahren begannen die Menschen auch bei uns in Westeuropa Wölfe zu zähmen und als Haustiere zu halten. Wahrscheinlich waren das die ersten Haustiere der Menschen.
Wer also sagt, dass Wölfe nicht in unsere Kulturlandschaft gehören irrt gewaltig. Er hat eine Daseinsberechtigung wie der Mensch lebte er doch seit Menschengedenken in unseren Breiten bis zum Zeitpunkt seiner Ausrottung durch den Menschen.
Könnte es nicht eher umgekehrt sein, dass der Mensch hier irgendwie fehl am Platz ist? Viele schlaue Menschen haben es schon gesagt: Die Erde braucht uns Menschen nicht.
Und wenn ich dann so etwas lese:
gerdson hat geschrieben: 21.09.2020, 19:14 Mir scheint bei den Befürwortern der Wiederansiedlung des Wolfes in Mitteleuropa eher etwas Naivität und "Romantisierung" im Spiel. Ich finde diese Tiere auch wunderbar. Das gilt aber gleichemaßen für Eisbären, (sibirische) Tiger, Löwen etc, die will ich hier aber auch nicht mehr rumlaufen haben.
frage ich mich, ob nicht nur User gerdson die Phantasie mit ihm durchgeht. Löwen hat es zu Aristoteles Zeiten zwar in Griechenland und anderen osteuropäischen Staaten gegeben. Das geht aus alten Überlieferungen hervor. Aber sicherlich nicht bei uns. Tiger wohl nicht und Eisbären? Und womöglich beide Tierarten zusammen?
Na ja, Schwamm drüber.
Nø, warum denn Schwamm drueber? Setz Dich doch mal inhaltlich damit auseinander. Ich habe nicht geschrieben, dass in Mitteleuropa Eisbaeren oder Tiger heimisch waren. Der Mensch hat den Wolf nicht von ungefaehr bejagt und letztlich in vielen Gegenden ausgerottet, das diente schlicht dem Selbstschutz. Die Kulturlandschaft und die Bevoelkerungsdichte des Fruehen Mittelalters (oder wo auch immer man beginnen kann, von einer flaechendeckenden "Kulturlandschaft" im eigentlichen SInne zu sprechen) kannst Du kaum mit der Neuzeit vergleichen - das war ein mehr als tausendjaehriger Prozess. Ich finde den Begriff "Daseinsberechtigung" in diesem Zusammenhang problematisch. Tiger toeten jedes Jahr 50 Menschen in Asien. Da kann man natuerlich auch verlangen, dass die betroffenden Menschen sich moeglichst nicht in Gegenden aufhalten, in denen Tiger leben. Oder Eisbaeren in Alaska und Groenland. Und diesen doch bitte einfach ihren Lebensraum lassen. Sorry, aber genau das bezeichne ich als naiv, so funktioniert das Leben einfach nicht. Stattdessen kann ich genauso fordern, dass der Mensch teil der Natur und Evolution ist:

Es ist vollkommen richtig, dass die Erde uns Menschen nicht benoetigt. In diesem Zusammenhang muss ich aber auch sagen - diejenigen, die am meisten unter dem Artensterben leiden (werden) sind wir. Der Erde ist es wurscht, ein paar Millionen Jahre, und ganz neue Arten sind entstanden. Das was wir der Erde im Moment antun faellt auf uns selbst zurueck. Um eIne Art die jetzt existiert und vielleicht ausstirbt ist es nur aus unserer Sicht "schade". Das ist der Natur doch wurscht. Die Dinosaurier sind auch Geschichte. Der Wolf ist nur eben (anders als andere Arten) nicht vom Aussterben bedroht.
goertzie
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von goertzie »

Es ist zu kurzsichtig gedacht, wenn man sagt "dann müssen die Weidetierhalter ihre Tiere eben besser einzäunen oder reinholen". Tja, besser einzäunen scheitert meist am Baurecht im Außenbereich, wo man als nicht Haupterwerbslandwirt keine Genehmigung zum Bau solcher Zäune bekommt. Selbst wenn man sie bekommt und das Geld und Material zum Bau da ist, ist das keine Lösung. Wildtiere wie Rehe etc können ihre Wege nicht mehr nutzen wegen der Zäune - den Wolf hält das trotzdem nicht wirklich ab. Wer sich in Wildparks mit Wolfshaltung einmal deren Gehege angesehen hat, weiß, was da für Zäune stehen. Da sind die empfohlenen Zäune ein einfacher Witz. Aufstallen ist auch keine Lösung und widerspricht der artgerechten Tierhaltung, für die ja immer gekämpft wurde und wird (Tierwohl etc.). Aber geschenkt, ist dann plötzlich unwichtig.
Ein ganz wichtiger Aspekt ist aber die Deichsicherung durch Schafe. Schafe verdichten den Deich. Im Cuxhavener Raum geben Deichschäfer auf, weil die Gefahr durch Wölfe für die Schafe zu groß wird. Fehlende Schafe machen den Deichboden locker und damit anfällig zum Unterspülen.
Zu glauben, dass Wölfe ja nur kleinere Tiere töten (und oft nicht fressen), ist ein Trugschluss. Es wurden schon Holsteiner Jungpferde (nicht eben klein) und ausgewachsene Rinder getötet. Wolfsschutz ist gut und richtig - aber man sollte die Zahl begrenzen. Wir haben hier nicht die Weiten (weder in DK noch in D), die es zum Beispiel in Schweden gibt, wo die Zahl der Wölfe deutlich unter der in Deutschland liegt.
Viele Grüße
Petra
Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

gerdson hat geschrieben:Der Mensch hat den Wolf nicht von ungefaehr bejagt und letztlich in vielen Gegenden ausgerottet, das diente schlicht dem Selbstschutz.
Das war zu Zeiten von Hunger, Armut, Kriegen und Kinderarbeit (Vieh hüten). Der Riss einzelner Weidetiere ist heute nicht mehr existenzbedrohend und im Vergleich zur Zeit vor der Ausrottung der Wölfe gab es auch noch keine Herdenschutzmaßnahmen wie Elektrozäune, GPS oder elektronische Meldevorrichtungen bei Spannungsabfall am Zaun. Ich finde Aussagen wie "passt nicht mehr in unsere heutige Kulturlandschaft" fast unterhaltsam, wenn danach in der Weise argumentiert wird, als lebten wir immer noch unter den (technischen) Voraussetzungen des Mittelalters.
goertzie hat geschrieben:Tja, besser einzäunen scheitert meist am Baurecht im Außenbereich, wo man als nicht Haupterwerbslandwirt keine Genehmigung zum Bau solcher Zäune bekommt. Selbst wenn man sie bekommt und das Geld und Material zum Bau da ist, ist das keine Lösung. Wildtiere wie Rehe etc können ihre Wege nicht mehr nutzen wegen der Zäune - den Wolf hält das trotzdem nicht wirklich ab.
Tja, irgendwie müssen die Weidetiere im Außenbereich aber auch ohne Wolf eingezäunt werden, sollen sie nicht eigenständig auf die nächste Autobahn oder Schnellstraße laufen oder sich in Nachbars Garten an den Pflanzen gütlich tun. Auch hier wird immer so getan, als dürften sich das Weidevieh ungehindert frei durch Städte und Dörfer in Deutschland und Dänemark bewegen. Wo ein Zaun mit zwei Litzen notwendig ist, um Weidetiere am Ausbrechen zu hindern, kann man auch in die vorhandenen - bereits ohne Wolf notwendigen - Zaunpfähle ein paar zusätzliche Isolatoren einschrauben und auf diese Weise das Risikoeines Wolfsangriffs mit einem fünfreihigen oder sechsreihigen Litzenzaun ganz erheblich minimieren. Reh- und Rotwild flankt übrigens locker drüber weg, Hasen, Igel und Amphibien krabbeln dank ihrer geringen Größe easy unterdurch und - man glaubt es kaum - Vögel können fliegen! Bleiben noch Wildschweine, die mit dem Zaun ein Problem haben könnten. Dass Weidetierhalter ausgerechnet demSchwarzwild ungehinderten Zugang zu ihren Weiden ermöglichen wollen, hört man auch erst, seit der Wolf da ist. Wünschte sich vorher doch auch jeder Großtierhalter einmal eine kreative Umgestaltung der Grasnarbe seiner Weideflächen durch wühlende Wildschweine - einschließlich der Löcher, die dazu geeignet sind, dass sich das Weidevieh die Haxen bricht?
goertzie hat geschrieben:Fehlende Schafe machen den Deichboden locker und damit anfällig zum Unterspülen.
Es geht auch ohne. Der Deich wird durch eine fehlende Beweidung nicht gleich brüchig.
Unter Beachtung der haushaltsrechtlichen Bestimmungen wurde bis zur Novellierung des Thüringer Wassergesetzes bisher nur die maschinelle Mahd im Wettbewerb vergeben, obwohl durch eine sachgerechte Beweidung die Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit eines Deiches grundsätzlich ebenso gut gewährleistet werden kann wie bei einer maschinellen Mahd.

Freistaat Thüringen, 14.08.2019: Pressemitteilung Deichpflege/-unterhaltung durch Schafbeweidung https://tlubn.thueringen.de/service/med ... fbeweidung
Soll es denn doch die Schafberweidung sein, gibt's auch auf dem Deich die Möglichkeit,die Schafe mit mobilen elektrifizierten Netzen einzuzäunen. Das war auch vor dem Wolf schon gängige Praxis, damit die Schafe nicht nach Belieben abhauen und auf die Straßen laufen können.
goertzie hat geschrieben:Wolfsschutz ist gut und richtig - aber man sollte die Zahl begrenzen. Wir haben hier nicht die Weiten (weder in DK noch in D), die es zum Beispiel in Schweden gibt, wo die Zahl der Wölfe deutlich unter der in Deutschland liegt.
Die Begrenzung der Zahl der Wölfe bringt den Weidetierhaltern was genau? Ob von 10 Wölfen im Wolfsterritorium 2 geschossen werden oder nicht - die verbliebenen 8 nehmen trotzdem das ungeschützte oder unzureichend geschützte Buffet in Anspruch. Verluste werden zügig ausgeglichen, leere Territorien sofort wieder besetzt. Investiere ich dagegen - in den meisten Fällen staatlich unterstützt, z.T. sogar für Hobbyhaltung (!) - einmal in einen vernünftigen wolfsabweisenden Zaun oder in die vergleichsweise günstige und aufwandsarme Nachrüstung des bestehenden Zauns - sofern ich denn schon vorher verantwortungsvoll für einen Zaun gesorgt habe, der hütesicher (ausbruchssicher) ist - habe ich auf Jahre das Risiko eines Wolfsangriffs bestmöglich gesenkt, egal, wie viele Wölfe in der Zeit in dem Territorium gelebt haben, zu Tode gekommen sind, überlebt haben, durchgewandert sind etc.

Wenn der Abschuss von Wölfen einen Herdenschutzeffekt haben soll, muss man sie wohl wieder ausrotten. So ehrlich sollte man sein, wenn man nach "Begrenzung" ruft.
Iatz ziacha sie rudelweis Richtung Landesgrenz
Die Konsequenz, Schaf und Mensch kriaga Angschtzuaständ
Was sei weard, wenn man in insra Gebiete latt
Er frisst ins insra Kinder, es findat a Wolfisierung statt

Der Wolf, ja … ah, die Lösung isch
Eine Wolffreie Zone, Wolf-Wolffreie Zone
Ein Einzelwolf, ja, Angscht, Angscht haba
Da fühlen wir uns bedroht, Wolf-Wolffreie Zone


Youtube, 19.11.2021: Von Seiten der Gemeinde: Wolffreie Zone
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goertzie
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von goertzie »

Ein Zaun zum Kühe einzäunen ist etwas anderes als ein Zaun zum Wolf auszäunen. Die erstgenannten sind meisten eh schon vorhanden, die letzteren darfst du meist nicht bauen. Eine Kuh halte ich auch in einem mit zwei Elektrolitzen eingezäunten Areal, den Wolf halt nicht draußen. Es werden immer so gern Äpfel und Birnen verglichen. Das Problem ist eh schon da und es wird durch die sich immer weiter beschimpfenden Lager (die einen werden als Wolfskuschler und die anderen als schießwütige Tierhasser bezeichnet, sowas hilft nie) auch nicht besser.
Nein, ein Deich wird nicht gleich brüchig. Das braucht schon Zeit, aber es passiert. Ganz langsam Aber ist auch egal, ich wohn ja woanders. Ach ja - du verstehst da etwas falsch. Die Elektrozäune, mit denen Schafe (und Hühner, Gänse etc) daran gehindert werden, wegzulaufen, hindern keinen Wolf daran, in das begrenzte Areal zu kommen. Gleichwohl hindert es höchstens die eingesperrten Tiere an der Flucht. Praktisch, wen man das Futter so gut präsentiert bekommt.
Viele Grüße
Petra
Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

Ich habe in diesem Forum zum Thema noch nichts von "schimpfenden Lagern" mitbekommen, jedoch viele Informationen mit Quellenangaben, die an dieser Stelle nicht wiederholt werden müssen (nachlesen tut's auch), um den Unterschied zu erkennen zwischen einem funktionierenden wolfsabweisenden Zaun für Weidetiere einerseits und einem Zaun in einem Zoo andererseits, innerhalb dessen an Menschen gewöhnte und von Menschen abhängige Beutegreifer auf wenigen Quadratmetern gehalten werden. Niemand erachtet "Jurassic Park"-Zäune als notwendig, um Weidetiere vor Wölfen zu schützen. Wer seine Tiere wirklich schützen will, kann statt zwei Litzenreihen auch fünf oder sechs ziehen. Das kostet nicht viel und geht mit wenig Aufwand.
goertzie hat geschrieben:Ach ja - du verstehst da etwas falsch. Die Elektrozäune, mit denen Schafe (und Hühner, Gänse etc) daran gehindert werden, wegzulaufen, hindern keinen Wolf daran, in das begrenzte Areal zu kommen.
Die wissenschaftlichen Studien sprechen eine andere Sprache.
Vergleiche der Nutztierschäden in verschiedenen europäischen Ländern zeigen, dass das Ausmaß der Schäden an Nutztieren nicht in erster Linie von der Größe des Wolfsbestandes in einem Land oder von der Anzahl der Nutztiere abhängen. Entscheidend ist, wie gut oder schlecht vor allem Schafe und Ziegen vor Wolfsübergriffen geschützt werden (Kaczensky 1996, Linnell & Cretois 2018). Dies wird durch Erfahrungen der letzten 20 Jahre in Deutschland bestätigt. [...] Übergriffe auf Nutztiere kommen vor allem dort vor, wo Schaf- und Ziegenhaltende sich noch nicht auf die Anwesenheit von Wölfen eingestellt und Schutzmaßnahmen getroffen haben. Das sind zum einen Gebiete, in die Wölfe neu einwandern und Territorien etablieren. Allerdings zeigen die auf den Webseiten der Bundesländer veröffentlichten Karten der Verteilung der Nutztierrisse, dass es auch in Gebieten mit mehrjähriger Wolfspräsenz noch immer zu Übergriffen kommt. Eine fachgerechte Anwendung von Herdenschutzmaßnahmen in Wolfsgebieten ist noch immer keine Selbstverständlichkeit. [...] Der „Mindestschutz“ ist ein Kompromiss zwischen dem Aufwand der tierhaltenden Person und der Sicherheit gegenüber Wolfsangriffen. Er ist nicht der Schutz, der Wolfsübergriffe am effektivsten abwendet. Die meisten Bundesländer akzeptieren 90 cm hohe Elektronetze als Mindestschutz.
Teilweise erfüllen bereits nicht elektrifizierte Festzäune die Anforderungen des Mindestschutzes, obwohl diese keinen guten Schutz vor Wolfsübergriffen bieten. Empfohlen (und in der Regel auch gefördert) werden höhere Elektrozäune, z.B. stromführende Zäune mit einer Höhe von 120 cm, welche ausreichend unter Spannung stehen und die so bodennah abschließen, dass ein Unterkriechen verhindert wird (BfN 2019). Fälle, in denen Wölfe nachweislich wiederholt empfohlene Schutzmaßnahmen überwinden, sind selten.
[...] Um Übergriffe auf Schafe und Ziegen zu vermeiden, ist es wichtig, dass Präventionsmaßnahmen möglichst frühzeitig im gesamten Vorkommensgebiet des Wolfes etabliert werden. Wölfe können annicht oder nicht ausreichend geschützten Schafen und Ziegen schnell lernen, dass diese Tiere eine einfache und lohnende Beute sind. Je häufiger ein Wolf Erfolg hatte, desto mehr wird er „insistieren“ auch weiterhin Nutztiere zu erbeuten. Mit jedem gelungenen Übergriff lernt das Tier dazu. Es wird regelrecht trainiert, die Schwachstellen der Schutzmaßnahmen zu finden und auszunutzen. [...] In den Territorien dieser Wölfe erhöht sich schließlich für alle Nutztierhaltende der Mehraufwand für den Schutz ihrer Tiere. Deshalb sollten Schutzmaßnahmen für Schafe und Ziegen von Anfang an flächendeckend eingesetzt werden.

Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zumThema Wolf (DBBW): Bericht zu Prävention und Nutztierschäden 2021 https://www.dbb-wolf.de/mehr/literatur- ... erschaeden
Ich kann natürlich auch als Cabrio-Fahrer sagen, nein, ich mache das Verdeck nicht zu, der Regen soll sich gefälligst nach mir richten. Oder ich bevorzuge es, wahlweise eine beliebige Menge Menschen verhaften zu lassen statt meine Haustüre abzuschließen (Begrenzung der potentiellen Täter), in der Hoffnung, dass die verbliebenen Personen mein Haus nicht ausrauben, während es weit und einladend offen steht.

Wenn eine Abschussquote also keinerlei Schutz für mein geliebtes Pony/Kälbchen/Schaf/Ziege gewährleisten kann, weil die Zahl der Wölfe gar nicht entscheidend ist, sondern wie verantwortungsvoll ich als Tierhalter mein Tier einzäune, warum wird sie dann gefordert? Welchen Mehrwert verspricht man sich davon? In Schweden hat man gemerkt, dass die Abschussquoten nicht den gewünschten Effekt gebracht haben; Weidetiere und Jagdhunde sind weiter von Wolfsrissen betroffen und Wölfe durchwandern weiterhin auch Ortschaften, weil sie nun mal kein NAVI haben. Jagdverbände wie Jägarnas Riksförbund bekennen geben offen zu, aus ihremInteresse heraus die Wölfe wieder ganz ausrotten zu wollen.

Altinget, 23.01.2020: Jägarnas riksförbund: "Nej till frilevande varg i Sverige" https://www.altinget.se/artikel/jagarna ... -i-sverige
goertzie
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von goertzie »

Dann zeig doch mal deine Quellen.
Viele Grüße
Petra
Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

In diesem Thread findest Du auf 19 Seiten jede Menge Informationen mit Quellenangaben und Links.

Und in diesem Faden sind es sogar 84 Seiten: Der Wolf in Deutschland / Pro und Contra viewtopic.php?f=1&t=30753&p=422971&hili ... ra#p422971

Hier haben sich diverse User auf beiden Seiten der angeblich "schimpfenden Lager" viel Mühe gegeben, um Informtionen zusammenzutragen und zu diskutieren. Es erübrigt sich, darauf hinzuweisen, dass es keinen Sinn macht, beide Threads wieder von vorne zu wiederholen. Ein einfaches Zurückblättern tut es auch.
goertzie
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von goertzie »

Es sind nicht angeblich schimpfende Lager, in den meisten Diskussionen (nicht in diesem Forum) ist das leider so. Da wird dem einen der Wolf auf den Hals gewünscht, damit er mal sieht, wie das ist, wenn seine Tiere vom Wolf getötet werden und dem anderen wird gewünscht, dass die Wölfe ihn holen, bevor er den Wolf holt (und das war nichtmal ein Jäger, also noch unsinniger).
Und das mit der Deichsicherheit wird in den Kreisen Stade und Cuxhaven momentan durchaus sehr ernst genommen. Aber egal, ich lass es so stehen, man muss nicht einer Meinung sein. Meine ist halt eine andere als deine.
Viele Grüße
Petra
gerdson
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von gerdson »

goertzie hat geschrieben: 04.10.2022, 15:55 Es sind nicht angeblich schimpfende Lager, in den meisten Diskussionen (nicht in diesem Forum) ist das leider so. Da wird dem einen der Wolf auf den Hals gewünscht, damit er mal sieht, wie das ist, wenn seine Tiere vom Wolf getötet werden und dem anderen wird gewünscht, dass die Wölfe ihn holen, bevor er den Wolf holt (und das war nichtmal ein Jäger, also noch unsinniger).
Und das mit der Deichsicherheit wird in den Kreisen Stade und Cuxhaven momentan durchaus sehr ernst genommen. Aber egal, ich lass es so stehen, man muss nicht einer Meinung sein. Meine ist halt eine andere als deine.
Du hast vollkommen recht!

Und den @jungen Mitteleuropaeern rate ich dringend mal zu einem freiwilligen vierwoechigen Praktikum bei einem Vieh haltenden Landwirt, um mitreden zu koennen, wenn es um den Bau von Zaeunen geht. Wenn ich sowas lese...
Wo ein Zaun mit zwei Litzen notwendig ist, um Weidetiere am Ausbrechen zu hindern, kann man auch in die vorhandenen - bereits ohne Wolf notwendigen - Zaunpfähle ein paar zusätzliche Isolatoren einschrauben und auf diese Weise das Risikoeines Wolfsangriffs mit einem fünfreihigen oder sechsreihigen Litzenzaun ganz erheblich minimieren.
Einfach mal ein paar Kilometer Zaun bauen, und am besten das Material vorfinanzieren. Am besten auch, wenn ein paar Graeben zu ueberbruecken sind. Dann kann man auch mitreden, und muss nicht nur aus dem Internet gefundene Textschnipsel wiedergeben. :wink:
Das ist mein voller Ernst. Ich bin kein betroffender Tierhalter, aber wenn ihr mit solch abstrusen Argumenten einem solchen gegenuebertretet, dann duerft Ihr Euch nicht wundern, wenn der Euch mit der Mistgabel traktiert.

Davon abgesehen ist ein effektiver Wolfszaun hoeher als ein Schafszaun. Und zwar mind. 90cm.
steelfarmer
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von steelfarmer »

Gerdson, Deine letzten Beiträge treffen es genau auf dem Punkt :)

Der europäische Wolf wurde schon im Mittelalter gejagt, um Weidevieh zu schützen. Im 18 Jahrhundert war er dann in Deutschland ausgerottet. Bei über 80 Mill. Einwohner samt Weidevieh gibt es keinen Platz für dieses Tier. Das ist halt leider die nicht immer akzeptierte Wahrheit.
Diese ganzen Wolfschutz-Argumente nerven einfach nur noch,
denke wir haben in Europa gerade andere Probleme als Debatten über den tollen Wolf…
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Zuelli
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Zuelli »

Also ich mag den Wolf auch sehr gern. Es ist ein tolles Tier.

Im Zoo!

Wenn in freier Wildbahn so ein Rudel mal eben in einer Nacht 40 Schafe reißt, ist es nicht mehr lustig.
Der Wolf passt einfach nicht in eine dicht besiedelte Gegend. Da kann man ihn noch so toll finden.


steelfarmer hat geschrieben: 04.10.2022, 17:35
denke wir haben in Europa gerade andere Probleme als Debatten über den tollen Wolf…
und wenn wir sie alle einsammeln und über Moskau abwerfen? :wink:
Es gibt ja nicht nur Idioten auf dieser Welt.....
aber irgendwie schaffen sie es, sich strategisch so zu platzieren, das mir jeden Tag einer über den Weg läuft.
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25örefan
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von 25örefan »

Wer die oft genug vergeblichen Anstrengungen bei Herdenschutzmaßnahmen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande und weiteren Ländern, selbst wenn diese Maßnahmen konsequent durchgeführt wurden nicht kennt, dem kann geholfen werden,
Hier eine exemplarische Auswahl:

Niederlande, 2022, Wolfsrisse trotz Elektrozaun, Herdenschutzhunden und Eseln
https://www.rtvdrenthe.nl/nieuws/144317 ... GHO25BpKD8

Deutschland 2020, Sachsen- Anhalt, Ziegen auf Betriebshof gerissen trotz elektrischer Mehrfachzäune
https://www.volksstimme.de/lokal/zerbst ... -OrJxnRAfk

Wolf überwindet 1,90m Zaun, Deutschland, Schermbeck, September 2021
>>> Die Schafe wurden, nur 20m von der Wohnbebauung entfernt, allesamt mit Kehlbiss getötet. Das gesamte Grundstück ist mit einem 190cm hohen LeGizaun, der 10cm in den Boden ragt, gesichert. Untergrabungen waren nicht zu finden. An einer Stelle sind deutliche Kratzspuren zu sehen, oben ist der Zaun mit Matsch und Sand verunreinigt. Das LANUV hat an der Stelle auch Haare gefunden. Ist das Raubtier den Zaun hochgeklettert? Ist das, oder sind die Tiere gesprungen? Sicher ist wohl, dass mehrere Tiere vor Ort waren, denn auf dem Acker neben der Wiese sind mindestens drei Fährten zu erkennen. Etliche Pfotenabdrücke waren auch an der vermuteten Übersprungstelle zu finden.<<<
https://www.rww.de/

Österreich , Tirol 6/ 2021 :
11 Schafe ausgerechnet auf Musteralm gerissen, auf der die Wirksamkeit von Herdenschutzmaßnahmen in der Praxis zu erprobt werden sollte.

https://www.almohnewolf.at/11-tote-scha ... yITjNzc-Is

Deutschland 2020, Cloppenburg:
+++ Wolf überspringt auch 1,25 Meter
Als Deichschäfer Egbert Ostermann am Freitagmorgen zu seinen Tieren kam, fand er sie einmal mehr in heller Aufregung vor. In der Nacht war erneut ein Wolf über den Elektrozaun gesprungen und hatte vier Schafe getötet und acht weitere verletzt.
❗️Dabei hatte der Löninger noch kurz zuvor beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Wildeshausen neue Schutzzäune abgeholt und zusammen mit einigen Helfern bis in die Nacht hinein aufgestellt. Doch auch diese 1,25 Meter hohen, angeblich unüberwindlichen Elektrozäune übersprang der Wolf anscheinend völlig problemlos. ❗️
.+++Quelle: Nordwest Zeitung Papierausgabe/ NWZ ePaper, 25.01.2020, S.9

Deutschland/Schermbeck 2020:
Trotz Zaun 140cm und 10.000 V Spannung
Es hat sich aber in den letzten Monaten im Wolfsgebiet Schermbeck gezeigt, dass diese Höhe bei weitem nicht ausreichte. Wie bei dem letzten Riss in Gahlen bei Christiane Rittmann, wo der Wolf einen Zaun von 1,42 Meter Höhe mit 7 Litzen überwunden hat
Trotz der Zaunhöhe, die zwischen 1,40 und 1,60 Meter liegt und mit 10.000 V Spannung versehen ist, hat es Gloria geschafft, diesen in der letzten Nacht zu überwinden.<<<
https://schermbeck-online.de/ursula-hei ... ichen-aus/

2019 Deutschland, NRW, Hünxe:
Schafsrisse trotz erhöhter Elektrozäune
https://rp-online.de/nrw/staedte/dinsla ... d-47919863

Deutschland Hünxe/ 2019
„ Der Wolf übersprang zwei hintereinander stehende Zäune mit einer Gesamthöhe von 1,29 m.„
https://schermbeck-online.de/woelfin-ha ... -gerissen/

Deutschland 2019, Sachsen-Anhalt, Jerichower Land
Zitat+++ Wir hatten einen Rappa-Zaun aufgebaut. Es kommen immer zwei Leute, die das Land bezahlt", verrät der Schäfer aus Krüssau. "Aber der Wolf ist einfach drüber gesprungen". Die sogenannten Rappa-Zäune gelten als sicher. 1,20 Meter sind sie hoch, führen 12.000 Volt, zudem wurden sie durch einen Herdenschutzexperten gebaut. +++
https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/magde ... d-100.html

Wolfsrisse trotz 180 cm Elektrozaun mit Untergrabeschutz:
https://www.nordkurier.de/pasewalk/ein- ... 17905.html

Deutschland/ Niedersachsen/ Landkreis Celle
Während des Hütens: Wolf reißt zwei Lämmer:
https://www.cellesche-zeitung.de/Celler ... ei-Laemmer

Deutschland Lüneburger Heide, 07.09. 2018,
„Trotz Anwesenheit des Schäfers und drei Hütehunden reisst ein Wolf in der Lüneburger Heide eine ausgewachsene Heidschnucke während des Hütebetriebes:
https://www.schafzucht-online.de/Wolfsa ... TQ4MA.html

In Italien/ Südtirol rissen Wölfe am hellichten Tag und trotz Anwesenheit der Besitzerin mehrere Ziegen:
https://www.nordkurier.de/aus-aller-wel ... 18710.html

Deutschland, Jüngste/ Frankenförde 2019
Wolfsrisse trotz Herdenschutzhund und Zaun:
+++Schäfer Jürgen Körner... Wölfe hatten die Tiere in der Nacht von Montag zu Dienstag auf seiner Weide hinter dem Buckewitzer Weg angegriffen
Insgesamt wurden fünf Schafe und vier Ziegen von den Wölfen gerissen. Zudem sind fünf Schafe und sieben Ziegen schwer verletzt. Dies stellte ein Rissgutachter fest, der die Verletzungen der Tiere untersucht hatte.
Obwohl die Tiere von Herdenschutzhunde gut bewacht waren und ein Elektrozaun die Tiere vor Wolfsangriffe schützen soll, muss die Panik bei den Schafen und Ziegen wohl so groß gewesen sein, dass sie die Flucht ergriffen haben. Die Herde hatte sich verteilt, sodass die Hunde keine Chance hatte.+++
http://www.maz-online.de/Lokales/Teltow-Flaeming/Woelfe-auf-Beutezug-in-Frankenfoerde?fbclid=IwAR14FxrcOZtvhpkrh_lV2URJVgutzkFznkY1Qe587feGCCkeFbvYhHMi02g

Frankreich
35 HERDENSCHUTZHUNDE UND TROTZDEM REGELMÄßIGE WOLFSATTACKEN
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Frankreich
Die nahezu fruchtlosen Anstrengungen dem Wolf mit Herdenschutzmaßnahmen Herr zu werden:
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Graubünden, Schweiz 05/2021 geschützte Schafe gerissen
„5 Schafe waren bereits beim Auffinden tot, weitere 10 mussten wegen der schweren Verletzungen zwangsgetötet werden vom Veterinär. Die Angriffe erfolgten rund 600 Meter vom Stall entfernt auf korrekt nach Vorschriften des Bundes geschützten Weiden.“

https://www.rtr.ch/novitads/grischun/su ... n-ina-notg


Italien, 2019 trotz Zaun
Massaker an Schafen/Lämmern
+++Erschütternde Bilder in der Scheune nach dem Wolfsüberfall
Die Wölfe haben letzte Nacht auf der Eccheli-Farm in Ronchi di Ala massakriert, ...Von ihren dreißig Schafen, die sich ebenfalls in einem Anti-Wolf-Gehege mit zwei Meter Zäunen befanden, blieben nur wenige übrig...+++
http://www.ladige.it/news/cronaca/2019/07/13/strage-pecore-ronchi-ala-agnellini-si-attaccano-mamma-senza-vita-video?fbclid=IwAR1C8tCZ4KTvu1tpt4SgVOtT1wk0tAibhK7Ix_z8-fS3uBiH5QA_1RscARM

Lettland:
Schafsrisse trotz Schutzmaßnahmen
http://laukos.la.lv/vilki-uzbruk-madonas-novada-nokostas-aitas-tukstosiem-eiro-vertiba

Türkei:
Herdenschutzhundehunde und Schafe getötet:
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H. C. Andersen

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mieke
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von mieke »

Marcel Züger, Biologe und Naturschützer in Graubünden, sieht den Herdenschutz am Limit
Es gibt einen Artikel von 1997, wo ich noch schrieb, wir sollen dem Wolf «eine würdige Rückkehr in seine alte Heimat» ermöglichen. Damals habe ich mich für den Wolfe eingesetzt. Im 2012 als die ersten Welpen bei Calandarudel geboren wurden, habe ich mich gefreut und war als Biologe fasziniert davon, dass dies überhaupt möglich ist. Meine Einstellung gegenüber dem Wolf in der Schweiz hat sich unter anderem durch die enge Zusammenarbeit mit den Landwirten geändert. Ich führe sehr viele Projekte und Beweidungskonzepte mit Landwirten durch. Vor rund zwei Jahren und mit den zunehmenden Schäden an Weidetieren erahnte ich, was noch alles auf uns zukommen wird. Der Wolf ist nicht wie wir gedacht haben. Die Probleme werden komplett unterschätzt. (...)
Menschenscheu, seltene, nachtaktiv, ein einfacher Zaun oder die Anwesenheit eines Hundes hält ihn fern, so war er beschrieben worden. Wölfe sind intelligente, äusserst anpassungsfähige Jäger. Sie lernen, auch ausgeklügelte Herdenschutzmassnahmen zu umgehen. Sie merken, dass ihnen vom Mensch keine Gefahr droht, und sie werden immer dreister.
Quelle: https://www.schweizerbauer.ch/tiere/ubr ... -am-limit/

Ein interessantes Interview über den EInfluss des Wolfes auf die Alpwirtschaft und die Artenvilefalt
Würde Hirnlosigkeit vor Kopfschmerzen schützen, könnten die Aspirin-Produzenten ihre Läden schließen.
Gabriel Laub, poln.-dt. Schriftsteller 1928-1998

Der Verstand und die Fähigkeit ihn zu gebrauchen, sind zweierlei Fähigkeiten.
Franz Grillparzer, öster. Dramatiker 1791-1872
Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung ?

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

gerdsson hat geschrieben:Und den @jungen Mitteleuropaeern rate ich dringend mal zu einem freiwilligen vierwoechigen Praktikum bei einem Vieh haltenden Landwirt, um mitreden zu koennen, wenn es um den Bau von Zaeunen geht. Wenn ich sowas lese... [...] Einfach mal ein paar Kilometer Zaun bauen, und am besten das Material vorfinanzieren. Am besten auch, wenn ein paar Graeben zu ueberbruecken sind. Dann kann man auch mitreden, und muss nicht nur aus dem Internet gefundene Textschnipsel wiedergeben. :wink:
Das ist mein voller Ernst. Ich bin kein betroffender Tierhalter, aber wenn ihr mit solch abstrusen Argumenten einem solchen gegenuebertretet, dann duerft Ihr Euch nicht wundern, wenn der Euch mit der Mistgabel traktiert.
Dein Ratschlag ist überflüssig; Du kannst Deine Mistforke wieder einpacken und Deine Gewaltphantasien anderweitg abarbeiten. Eine Schreitherapie oder ein Boxsack sollen in solchen Fällen ja Abhilfe schaffen.

Es ist immer lustig, wenn ein bekennender nicht betroffener Nicht-Tierhalter "vollen Ernstes" betroffenen Tierhaltern erklären will, dass sie doch mal selbst einen Zaun bauen sollen. In 25 Jahren Pferdehaltung in Eigenregie mehrfach Zäune gebaut, auch mitten im Wolfsgebiet - und niemals einen Verlust erlitten, trotz Mini-Ponys und klapprigen Pferderentern. Bevor der Wolf zurückkam, war es selbstverständlich, dass man sein Hobby selbst finanziert. Genauso wie die Umrüstung auf die wolfsabweisende Variante, die wir auf eigene Kappe vorgenommen haben, als von finanzieller Förderung für die Hobbytierhalter noch überhaupt nicht die Rede war. Das war weder Hexenwerk noch unbezahlbar, verglichen mit den anderen Kosten, die die Pferdehaltung nun mal mit sich bringt.

Aber immerhin haben wir damit ein weiteres anschauliches Beispiel für goertzies "schimpfende Lager"-Exemplare. Es gibt sie also, die Schimpfer, und die sind ganz offenschtlich nicht unter den Wolfsfreunden zu verorten.

Und wie man an den Links der Wolfsgegner erkennen kann, sind "Textschnipsel" nicht gleich "Textschnipsel". Manche speisen, wie man den Nachfolgeposts mal wieder entnehmen kann, ihre Informationen rein aus Jagdmagazinen, Wolfsgegner-Gruppen und einseitig berichtenden Lokalblättchen, in denen die Sachverhalte gar nicht geprüft werden, sondern einfach nur die Sichtweise des "Betroffenen" wiedergegeben wird - möglichst gut ausgeschmückt, schließlich bringen solche reißerischen Storys die meisten Clicks. Schockbilder sind natürlich auch ein probates Mittel zur Stimmungsmache, wohlwissend, dass vergleichbare täglich millionenfach vorkommende Schockszenarien aus den Schlachthäusern, Gruseltierhaltungen und von der Jagd selten so genussvoll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Es ist schon eine Bigotterie, wie Menschen Beutegreifer verurteilen, während sie genussvoll in ihre Lammkeule beißen, begeistert das Schweinekotelett verzehren und das Steak gleich am liebsten rare essen.

Und noch etwas erschließt sich schnell, wenn man selbst im Wolfsgebiet lebt und täglich draußen unterwegs ist: Einige, oft organisierte Tierhalter trifft es seltsamerweise immer wieder, was Wolfsrisse betrifft. Die präsentieren sich zeitnah in den Medien, noch bevor es ein Untersuchungsergebnis gibt. Andere mit weniger medialer Schaufreudigkeit schaffen es dagegen seit Jahren, ihre Weidetiere erfolgreich zu schützen.