Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenommen

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Hinnerk

Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von Hinnerk »

Apropos:
So erklärten drei Viertel der befragten Franzosen und mehr als zwei Drittel der Deutschen, sie würden ihre Daten mit niemandem teilen wollen, auch wenn sie dafür mit finanziellen Anreizen oder zusätzlichen Dienstleistungen belohnt würden.
Hier besteht m.E. noch Aufklärungsbedarf. Ja, beim Bezahlen mit dem Smartphone erfährt der Finanzdienstleister (z.B. ApplePay, Google Pay) außer meiner Bankverbindung wie viel und wo ich mein Geld gelassen habe) aber nicht, was ich im Einzelnen eingekauft habe. Das ist aber auch schon alles. Der Kaufmann bei dem ich mit Karte bezahle erfährt lediglich meine Bankverbindung und den Rechnungsbetrag. Ansonsten bleibt der Kunde für ihn anonym.
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25örefan
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Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von 25örefan »

Hinnerk hat geschrieben:Apropos:
So erklärten drei Viertel der befragten Franzosen und mehr als zwei Drittel der Deutschen, sie würden ihre Daten mit niemandem teilen wollen, auch wenn sie dafür mit finanziellen Anreizen oder zusätzlichen Dienstleistungen belohnt würden.
Hier besteht m.E. noch Aufklärungsbedarf. Ja, beim Bezahlen mit dem Smartphone erfährt der Finanzdienstleister (z.B. ApplePay, Google Pay) außer meiner Bankverbindung wie viel und wo ich mein Geld gelassen habe) aber nicht, was ich im Einzelnen eingekauft habe. Das ist aber auch schon alles. Der Kaufmann bei dem ich mit Karte bezahle erfährt lediglich meine Bankverbindung und den Rechnungsbetrag. Ansonsten bleibt der Kunde für ihn anonym.
Das sagst Du, andere Verbraucher lesen von Datenschützern zu ihrem Aufklärungsbedarf dies
Aber was passiert mit unseren Daten? Seit Kurzem ist Apple Pay in Deutschland verfügbar, genauso wie auch Google Pay. Der Vorsitzende der Datenschutzkonferenz, Dieter Kugelmann, warnt: "Da mache ich mir große Sorgen. Das sind amerikanische Unternehmen, die wir als Europäer schwerer an die Datenschutzleine legen können."
Der Datenschutz: ein Versprechen
Wer sein Smartphone zur mobilen Geldbörse macht, der hinterlässt Spuren. Nämlich: Was er kauft, wie viel er dafür bezahlt, was ihm gefällt, wo er einkauft und so weiter. Google und Apple versprechen zwar, dass sie diese Daten nicht weitergeben. Datenschützer Kugelmann ist da skeptisch: "Wir haben schon viele Versprechungen gehört, die dann nach zwei, drei Jahren durch eine Änderung des Geschäftsmodells, durch andere handelnde Personen Schall und Rauch waren." Deshalb: So gemütlich Bezahlen mit dem Handy auch ist: Kunden sollten sich beim Kleingedruckten auf dem Laufenden halten. Vor allem mit Blick auf die Datenschutzerklärung.
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaf ... ge,RGTegOO
Obiges aus dem Bayerischer Rundfunk 01/2019 steht Deiner Aussage gegenüber.
Wem soll der Verbraucher glauben oder besser noch vertrauen können?
"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
H. C. Andersen

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Hinnerk

Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von Hinnerk »

25örefan hat geschrieben:
Hinnerk hat geschrieben:Apropos:
So erklärten drei Viertel der befragten Franzosen und mehr als zwei Drittel der Deutschen, sie würden ihre Daten mit niemandem teilen wollen, auch wenn sie dafür mit finanziellen Anreizen oder zusätzlichen Dienstleistungen belohnt würden.
Hier besteht m.E. noch Aufklärungsbedarf. Ja, beim Bezahlen mit dem Smartphone erfährt der Finanzdienstleister (z.B. ApplePay, Google Pay) außer meiner Bankverbindung wie viel und wo ich mein Geld gelassen habe) aber nicht, was ich im Einzelnen eingekauft habe. Das ist aber auch schon alles. Der Kaufmann bei dem ich mit Karte bezahle erfährt lediglich meine Bankverbindung und den Rechnungsbetrag. Ansonsten bleibt der Kunde für ihn anonym.
Das sagst Du, andere Verbraucher lesen von Datenschützern zu ihrem Aufklärungsbedarf dies
Aber was passiert mit unseren Daten? Seit Kurzem ist Apple Pay in Deutschland verfügbar, genauso wie auch Google Pay. Der Vorsitzende der Datenschutzkonferenz, Dieter Kugelmann, warnt: "Da mache ich mir große Sorgen. Das sind amerikanische Unternehmen, die wir als Europäer schwerer an die Datenschutzleine legen können."
Der Datenschutz: ein Versprechen
Wer sein Smartphone zur mobilen Geldbörse macht, der hinterlässt Spuren. Nämlich: Was er kauft, wie viel er dafür bezahlt, was ihm gefällt, wo er einkauft und so weiter. Google und Apple versprechen zwar, dass sie diese Daten nicht weitergeben. Datenschützer Kugelmann ist da skeptisch: "Wir haben schon viele Versprechungen gehört, die dann nach zwei, drei Jahren durch eine Änderung des Geschäftsmodells, durch andere handelnde Personen Schall und Rauch waren." Deshalb: So gemütlich Bezahlen mit dem Handy auch ist: Kunden sollten sich beim Kleingedruckten auf dem Laufenden halten. Vor allem mit Blick auf die Datenschutzerklärung.
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaf ... ge,RGTegOO
Obiges aus dem Bayerischer Rundfunk 01/2019 steht Deiner Aussage gegenüber.
Wem soll der Verbraucher glauben oder besser noch vertrauen können?
Ich favorisiere ja auch die Kartenzahlung und nicht MobilePay. :wink:
Und dennoch: Es werden viele Fake-News verteilt, auch in "seriösen" Presseberichten der "seriösen" Presse. Vielleicht aus Unwissen, ich weiß es nicht.
Zur Technik von Mobile Pay (Zahlung mit dem Handy): Diese Bezahlform ist im Grunde nichts anderes als die Bezahlung mit der Kreditkarte. Voraussetzung ist schließlich, dass ich ein Kredikartenkonto besitze und ich die Kreditkartendaten in der Wallet-App auf meinem Handy hinterlegt habe. Beim Bezahlvorgang quittiere ich lediglich die Kaufsumme aller im Einkaufskorb befindlichen Waren. Apple oder Google erfahren so z.B. nicht, was ich im Einzelnen gekauft habe. Wenn das so wäre müssten ja Aldi, Lidle, Edeka, Obi usw. im Hintergrund diese Daten zusätzlich Google, Apple oder ihrer Bank zur weiteren Verwertung zur Verfügung stellen. Wenn das herauskäme wäre das ein Fall für den Staatsanwalt. Zudem sagte ich bereits, dass weder auf der Giro- und auch der Kreditkarte keine personenbezogenen Daten gespeichert sind. Wenn du dich bemühst kannst du das auch im Netz nachlesen. Mit einer entsprechenden App kannst du sogar deinen Kartenchip selber auslesen.
Glaubst du wirklich, dass jeder Bäcker, Frisör und große Handelskette sich auf einer derartigen Deal mit Finanzdienstleistern und Banken einlässt? Bevor derartige Vorwürfe verbreitet werden sollten entsprechende Vorfälle erst einmal bewiesen werden.

Wenn es darum geht ein persönliches Käuferprofil eines Bürgers zu erstellen bieten die Banken sehr viel bessere Möglichkeiten. Da ist der Kunde nicht nur als Nummer bekannt. So kennt die viele personenbezogenen Daten ihrer Kunden, weiß was ich beruflich mache, wie hoch mein Verdienst ist, welche Zeitung und welche Zeitschriften ich lese, wo ich überall und gegen was versichert bin, ob ich über Haus- und Grundbesitz verfüge, Strom-, Gas- und Wasserverbrauch und, und.
Was für phantastische Möglichkeiten! Da wäre die Angst vor möglichen Datenklau wohl angebrachter.
Hinnerk

Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von Hinnerk »

Eine der von vielen ungeliebten Tatsachen ist zum Beispiel, dass mittlerweile ca. 52 Prozent aller Umsätze im Einzelhandel bargeldlos erfolgen. Tendenz: ständig steigend. Immer neue und komfortablere Bezahlformen machen den bargeldlosen Zahlungsverkehr sowohl für den Kunden als auch den Unternehmer zunehmend attraktiver, so dass jetzt sogar Bäcker dazu übergehen für das kontaktlose Bezahlen von Brötchen zu werben. Kaum bietet ein Bäcker im Raum Oldenburg in allen seinen über 50 Filialen Kartenzahlung auch bei einem einzigen Brötchen an eifert ihm ein Mitbewerber mit über 80 Bäckerfilialen nach und rüstet entsprechend technisch auf. Der Grund jeweils: Es entstehen kaum noch Kosten für die Transaktionen, zudem soll bei fleißiger Nutzung des Kartenterminals die zusätzliche Verkaufskraft an der Brötchentheke bei Stoßzeiten eingespart werden.

Ich habe die Frage bereits einmal gestellt aber keine Antwort erhalten: Was passiert, wenn der Trend des bargeldlosen Bezahlens weiter wie bisher anhält und in wenigen Jahren 80 Prozent und mehr aller Umsätze bargeldlos erfolgen? Wann ist der Punkt erreicht, dass der Umgang mit Bargeld eine ökonomische Verschwendung darstellt die mit nichts mehr zu rechtfertigen ist?
Ich denke, dass sich bei der derzeitigen Entwicklung das Bargeld selbst abschafft. Eine Minderheit wird immer für dessen Erhalt kämpfen. Aber irgendwann überholt diese Generation die Realität bzw. der Tot. Die Bargeldabschaffung wird zum Selbstläufer.
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25örefan
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Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von 25örefan »

Hinnerk, der Prophet und Missionar von bargeldlos Gnaden? :mrgreen:
"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
H. C. Andersen

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Hinnerk

Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von Hinnerk »

25örefan hat geschrieben:Hinnerk, der Prophet und Missionar von bargeldlos Gnaden? :mrgreen:
Ja, ich prohezeihe, dass das Bargeld bei uns in spätestens 30 Jahren ausgedient hat. Spätestens! Problem: Ich kann nicht beweisen, dass es so kommen wird. Und du kannst nicht belegen, dass ich mit meiner These falsch liege.
Nur muss man kein Prophet sein um das Ende der laufenden Entwicklung absehen zu können. :wink:
Klasse finde ich übrigens die Möglichkeit, seinen Kindern oder Enkeln mal eben für die Zwei in Mathe einen "Schein" per PayPal Friends rüber zu beamen, über den er/sie unmittelbar darauf verfügen kann. Vollkommen Gebührenfrei versteht sich. :D
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25örefan
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Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von 25örefan »

Ja, ich prohezeihe...

Klasse finde ich übrigens die Möglichkeit, seinen Kindern oder Enkeln mal eben für die Zwei in Mathe einen "Schein" per PayPal Friends rüber zu beamen,
Hinnerk, nicht nur Prophet, nein sondern auch noch Scotty...https://youtu.be/8KyUQCqjcEU
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Ronald
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Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von Ronald »

Hinnerk hat geschrieben: Ja, ich prohezeihe, dass das Bargeld bei uns in spätestens 30 Jahren ausgedient hat.
Bei euch? Also in Dänemark? Ja nun, wayne interessiert's, außerdem bist da eh schon unter der Erde.
Bei den Deutschen ist Bargeld beliebt. Laut einer GfK-Umfrage sagten im vergangenen Jahr 75 Prozent, dass sie lieber in bar als elektronisch zahlen, wenn sie die Wahl haben.
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Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von Hendrik77 »

Ronald hat geschrieben:
Hinnerk hat geschrieben: Ja, ich prohezeihe, dass das Bargeld bei uns in spätestens 30 Jahren ausgedient hat.
Bei euch? Also in Dänemark? Ja nun, wayne interessiert's, außerdem bist da eh schon unter der Erde.
Zahlen ohne Bargeld gibt es ja nicht nur in Dänemark und ob zahlen mit Bargeld in Deutschland beliebt ist oder nicht interessiert in den Ländern wohl niemand.

Hendrik77
Hinnerk

Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von Hinnerk »

Ronald hat geschrieben:
Hinnerk hat geschrieben: Ja, ich prohezeihe, dass das Bargeld bei uns in spätestens 30 Jahren ausgedient hat.
Bei euch? Also in Dänemark? Ja nun, wayne interessiert's, außerdem bist da eh schon unter der Erde.
Sicher nicht nur in DK.
Bei den Deutschen ist Bargeld beliebt. Laut einer GfK-Umfrage sagten im vergangenen Jahr 75 Prozent, dass sie lieber in bar als elektronisch zahlen, wenn sie die Wahl haben.
Nun ja, die Zahlen sagen da etwas völlig anderes. Und wenn du mal mit wachen Augen dir die Kassenschlange bei Aldi, Edeka und Co anschaust wirst du vielleicht verwundert feststellen, dass da mittlerweile bestimmt jeder dritte oder vierte Kunde unter 50 mit Karte zahlt. Diejenigen die sagen, dass sie lieber bar als mit Karte zahlen sind wohl eher die, die ein gewisses Alter überschritten haben und auch nichts mit dem Computer oder Smartphone am Hut haben. Dafür habe ich auch durchaus Verständnis. Diese Generation stirbt aber aus und macht Platz für eine Generation, die bereits im Kindergarten den Umgang mit dem PC lernt und in der Grundschule dem Lehrer sagt, wie er mit dem Whiteboard umzugehen hat. Für diese Generation wird bzw. ist bereits Bargeld eine Sache für das deutsche Museum. Einige "Alte" wollen das nur nicht wahr haben und haben Angst, dass man ihnen etwas wegnimmt und leugnen daher die Realität.
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Ronald
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Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von Ronald »

Hinnerk hat geschrieben: Und wenn du mal mit wachen Augen dir die Kassenschlange bei Aldi, Edeka und Co anschaust wirst du vielleicht verwundert feststellen, dass da mittlerweile bestimmt jeder dritte oder vierte Kunde unter 50 mit Karte zahlt.
Da geb ich dir recht, das ist so. Heißt aber auch, dass 75% der Kunden unter 50 Jahren mit Bargeld zahlen, wie ich schon mit wachen Augen schrieb. Die Generation üFü, die immer älter wird, zahlt noch öfter Bar.
Hinnerk hat geschrieben: Diese Generation stirbt aber aus und macht Platz für eine Generation, die bereits im Kindergarten den Umgang mit dem PC lernt und in der Grundschule dem Lehrer sagt, wie er mit dem Whiteboard umzugehen hat.
Kaum vorstellbar oder gibt es dafür valide Zahlen. Gerade die angesprochene Altersgruppe hat große Schwierigkeiten mit Rechnen, Schreiben und Lesen und sind "Verhaltensoriginell". Aber okay, mit dem Smartphone können sie sicher perfekt online spielen. Hauptsache es reicht auch für das spätere Leben?!
https://www.focus.de/familie/schule/cha ... 50798.html
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Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von 25örefan »

Hinnerk hat geschrieben:
Bei den Deutschen ist Bargeld beliebt. Laut einer GfK-Umfrage sagten im vergangenen Jahr 75 Prozent, dass sie lieber in bar als elektronisch zahlen, wenn sie die Wahl haben.
Nun ja, die Zahlen sagen da etwas völlig anderes. Und wenn du mal mit wachen Augen dir die Kassenschlange bei Aldi, Edeka und Co anschaust wirst du vielleicht verwundert feststellen, dass da mittlerweile bestimmt jeder dritte oder vierte Kunde unter 50 mit Karte zahlt. Diejenigen die sagen, dass sie lieber bar als mit Karte zahlen sind wohl eher die, die ein gewisses Alter überschritten haben und auch nichts mit dem Computer oder Smartphone am Hut haben. Dafür habe ich auch durchaus Verständnis. Diese Generation stirbt aber aus und macht Platz für eine Generation, die bereits im Kindergarten den Umgang mit dem PC lernt und in der Grundschule dem Lehrer sagt, wie er mit dem Whiteboard umzugehen hat. Für diese Generation wird bzw. ist bereits Bargeld eine Sache für das deutsche Museum. Einige "Alte" wollen das nur nicht wahr haben und haben Angst, dass man ihnen etwas wegnimmt und leugnen daher die Realität.
Wo sagen denn „die Zahlen da etwas völlig anderes“?
SNun ist die Umfrage ja schon etwas älter (2016), aber die 75%, die in der GfK-Umfrage asngaben, dass sie lieber in bar als elektronisch zahlen, stimmen doch mit Deinen o.g. mit „wachen Augen“ an den Kassen zu machenden Beobachtungen überein, nach denen nur jeder dritte oder vierte unter 50 mit Karte zählt.
Auch gibt es keine Bestätigung für Deine Vermutung, dass diese 75% eher zu denen gehören, die „auch nichts“ mit dem Computer oder Smartphone am Hut haben“.
Laut Umfrage des GfK Vereins vom Juli 2016, in der 2066 Personen, die repräsentativ für die deutsche Bevölkerung stehen, votierten nach Altersgruppen auch unter 50jährigen (14-34jährig mit 63 % / 35-49jährig 68%) für das Bezahlen mit Bargeld beim alltäglichen Einkauf.
Das Umfrageergebnis ist somit nicht auf einige „Alte“ zurückzuführen sein, die „Angst haben, dass man ihnen etwas wegnimmt“.
Und selbst wenn es „die Generationen, die sich lebhaft an die alte D-Mark erinnern, die sich – nicht immer freiwillig – an den Euro gewöhnen und in digitale Techniken einarbeiten mussten,[sind], die dem Bargeld viel Vertrauen und den elektronischen Zahlungsmitteln klare Skepsis entgegen [bringen]“,
so irrt derjenige, der glaubt „dass die Digital Natives gar keinen Bezug mehr zu handfesten Euros und Cent haben. Auch in dieser Altersgruppe sind immerhin 49 Prozent gegen eine Abschaffung von Cash als Zahlungsmittel. Offensichtlich zögern auch die jüngeren Befragten, ob sie von den Frühstücksbrötchen über die Kinokarte und dem Coffee to go bis zum Kneipenbesuch wirklich alles und jedes mit Karte oder Smartphone begleichen wollen.“ https://www.nim.org/compact/fokusthemen ... s-bargelds
In Ländern wie Dänemark und Schweden, in denen das bargeldlose Bezahlen wesentlich weiter verbreitet ist mag die Akzeptanz ja anders aussehen und wahrscheinlich ist es bei uns nur eine Frage der Zeit bis sich auch in Deutschland die Akzeptanz zugunsten des digitalen Geldverkehrs auch beim alltäglichen Einkauf verschiebt.
"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
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Zuelli
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Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von Zuelli »

Ronald hat geschrieben: "Verhaltensoriginell"

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Es gibt ja nicht nur Idioten auf dieser Welt.....
aber irgendwie schaffen sie es, sich strategisch so zu platzieren, das mir jeden Tag einer über den Weg läuft.
Hinnerk

Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von Hinnerk »

OT:
"Verhaltenskreativ"
Hinnerk

Re: Bargeld wird vielleicht bald nicht mehr überall angenomm

Beitrag von Hinnerk »

Bezeichnend ist ja auch die Tatsache, dass es sich zunehmend Unternehmen leisten können, nur Karten- oder MobilePay-Zahlungen zu akzeptieren. Anfangs wurden derartige Geschäftsleute milde belächelt und ihnen keine lange Zukunft prophezeit. Jetzt aber schon lange nicht mehr. Bislang sind das nur gewisse Caffees, Bars und Bistros in großen Städten, in denen u.a. Jungunternehmer am Tisch auf ihr MacBook starren. Es fragt sich, wann dies Schule macht.
Noch vor wenigen Jahren hätten sich Verbraucherschutzorganisationen darüber empört, auf das Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel verwiesen und womöglich die Gerichte bemüht. Heute aber kümmert das niemanden mehr.

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/di ... 54378.html