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goldenmole
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Beitrag von goldenmole »

Bei mir ist bald Nachwuchs mit daenischer Freundin faellig: Geplant ist das ich nur deutsch mit dem Kind spreche.. Problem allerdings das wir zu Hause (noch) englisch sprechen.
Das Kind wird also 3 Sprachen hoeren. Hat jemand Erfahrung mit dieser Konstellation?
Ingrid Crone
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Beitrag von Ingrid Crone »

Ja, mit 3 sprachen (deutsch, dänisch und amerikanisch) hat meine Familie in USA Erfahrung gemacht. Das ging leider nicht so gut und sie haben dann aufgegeben dänisch mit den Kindern zu sprechen und nur deutsch und amerikanisch gewählt. Die 3. Sprache, die beide Eltern gemeinsam sprachen, wurde zur Verwirrung in der Sprachentwicklung der Kinder.
Eigentlich weiss ich nicht, weshalb das nicht so gut geht, vielleicht einfach weil 3 Sprachen von 2 Personen gesprochen verwirrend werden? Denn wenn 2 Erwachsene 2 Sprachen sprechen, dann sprechen die Eltern auch die eine Sprache gemeinsam miteinander. So das kann nicht das Problem sein.
Aber Sie können das ja probieren mit den 3 Sprachen, vielleicht machen Sie andere Erfahrungen. Schaden kann es wohl kaum? Dauert vielleicht einfach auch nur länger, bevor das Kind die Sprachen beherrscht? Dann war meine Familie vielleicht einfach nicht ausdauernd genug?
Gruss, Ingrid
Ingrid
goldenmole
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Beitrag von goldenmole »

Mal sehen wie es klappt.
Wir haben eigentlich auch nicht vor die Erziehung wirklich 3-sprachig zu machen..
Werden Englisch zur Kommunikation nutzen bis ich genug daenisch spreche (oder sie genug Dtsch.).. und ich werde konsequent nur deutsch mit meiner Tochter sprechen.

Ein paar mehr Kontakte zu (teilweise) deutsch-sprachigen Familien waeren in der Abwesenheit von Grosseltern natuerlich von Vorteil :)

Viele Gruesse
Ingrid Crone
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Beitrag von Ingrid Crone »

Ihr Problem ist natürlich auch, dass Sie wahrscheinlich englisch beide als Fremdsprache sprechen und englisch aber nicht (wie es dort in USA bei meiner Familie der Fall war) die natürliche Sprache in der äusseren Umwelt des Kindes ist. Soooo....falls Sie nicht Freunde in DK haben, die Englisch als Muttersprache haben und dies mit ihrem Kind zu sprechen bereit sind, wird das wohl eine Sprache werden, die für das Kind eh schwieriger wird zu erlernen. Wahrscheinlich wäre es deshalb wirklich sinnvoller, Sie erlernen die Sprache des Landes, in dem Sie gerade leben und sprechen dann deutsch und dänisch mit dem Kind.
Gruss, Ingrid
Ingrid
Ingrid Crone
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Beitrag von Ingrid Crone »

PS In Kopenhagen ist die Petri Schule und später Zahles Gymnasium ja auch noch eine Möglichkeit für deutsch-dänische Kinder.
Oder die internationale Schule (Copenhagen International School in Hellerup), falls sie englisch sprechen lernen sollen und einen in USA anerkannten Abschluss bekommen sollen. Diese Schule hat auch einen Kindergarten, wo Kinder ab einem sehr frühen Alter aufgenommen werden.
Gruss, Ingrid
Ingrid
Ingrid Crone
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Beitrag von Ingrid Crone »

Die Copenhagen International School ist für Kinder ab 3 Jahren.
homepage www.cis-edu.dk
Für Kinder von 2-5 Jahren gibt es noch diese Möglichkeit, um sie in ein englischsprachiges Milieu zu bekommen:
http://www.steppingstones.dk/about.html
Gruss, Ingrid
Ingrid
Kaellepot
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Beitrag von Kaellepot »

Es wurde schon gesagt, aber es ganz ganz wichtig immer nur seine eigene Muttersprache mit dem Kind zu sprechen.
Auch wenn man meint, selbst ganz gut Englisch, Französisch oder sonstwas zu können, man kennt gewisse Feinheiten einfach nicht und das Kind würde sie falsch übernehmen.

Alleine dadurch, dass das Kind zweisprachig aufwächst (deutsch/dänisch) wird es sich auch leichter tun, später englisch zu lernen, da es ganz anders an Sprachen rangeht.

Immer wichtig: konsequent sein. Selbst nur die Muttersprache sprechen.
Auch am Tisch wenn der Partner dabei ist.
Idealerweise hat er die Sprache natürlich gelernt und versteht um was es sich dreht und kann in seiner Sprache reagieren.

Hab hier noch nen link für Dich. Guck der mal Punkt 2.2 an.

http://www.kindergarten-workshop.de/paedagogik/bilinguale_erziehung.pdf
Zuletzt geändert von Kaellepot am 13.11.2008, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
Kiko

Beitrag von Kiko »

Hej goldenmole

Wenn du bei den von mir weiter oben erwähnten Listen mitliest, bekommst du auch jede Meng Input zu drei- und sogar viersprachigen Konstellationen.
Ich habe selber keine direkten Erfahrungen, aber habe von Beispielen gelesen, wo das überhaupt kein Problem ist.
Ihr müsst halt nur konsequent "eure" Sprache mit dem Kind sprechen, so dass da keine Verwirrung entsteht.
In der Skt. Petr Gemeinde gibt es ja auch die deutsche Krabbelgruppe, und eine Spielgruppe, kontakte mal das Kirchenbüro, da hilft man dir bestimt weiter.
Und später unbedingt deutsche Bücher lesen und deutsches Fernsehen schauen! (Sandmännchen, hab ich meinem schon "vorgesetzt" als er 2 Jahre alt war :oops: , um den deutschen Input zu haben...)

Hilsen
Kirsten
Ingrid Crone
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Beitrag von Ingrid Crone »

Hallo Kaellepot

Also so ganz Deiner Meinung bin ich nicht, was das Sprechen von ausschliesslich Muttersprache anbelangt.
Für meine Tante und meinen Onkel in USA war amerikanisch eine Fremdsprache, sie sprachen trotzdem beide amerikanisch mit den Kindern...(und jeder zusätzlich noch seine Muttersprache, was bei ihnen allerdings zuviel wurde mit 3 Sprachen.)
ABER, und das ist ganz wichtig, sie hatten mit USA eine Umgebung, die mit den Kindern korrektes amerikanisch sprach. Das kann man für seine Kinder künstlich über Schulen schaffen, und dann wäre auch das kein Problem.

Gruss, Ingrid
Ingrid
goldenmole
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Beitrag von goldenmole »

Kiko: vielen Dank fuer die Links... werde mal etwas mehr im Detail nachlesen.
Habe mir aber sowieso noch nicht viele Gedanken ueber Kindergarten und Schule gemacht.. wird aber bald anstehen.
International School ist wahrscheinlich nicht noetig da wir nicht 3-sprachig sondern nur 2-sprachig Erziehen wollen (ist leider auch extrem teuer ..)
Kirchliche Einrichtungen kommen fuer mich auch nicht in Frage..

"Take-home-message": Konsequent die Sprache durchhalten, moeglichst auch Kontakt zu anderen semi-deutschen Kindern, sich damit Abfinden das Daenisch dominant sein wird...

Viel Erfolg euch allen!
Vilmy
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Beitrag von Vilmy »

Als Vater eines zweisprachigen Kindes tust du deinem Kind einen Gefallen, je mehr Zweisprachigkeit im Alltag deines Kindes ist. Ob der Kiga konfessionell ist oder nicht, ist für die Entwicklung des Kindes zweitrangig.

Gruss, vilmy
Hvor du sætter din fod,
bli'r der spor af de drømme, du driver imod.
Ved de veje du finder,
vil man snart plukke minder.
Om du driver omkring eller står og slår rod,
bli'r der spor af din fod.
Sigurd Barrett
runesfar

Beitrag von runesfar »

Goldenmole: Kann nur sagen, das meine freundin nach der Geburt unsere erste ziemlich schnell sehr gut Dänisch gelernt hat.
küchikästli
Neues Mitglied
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Beitrag von küchikästli »

Goldenmole,

Ich wurde empfehlen das du so schnell wie möglich die lokale sprache lernst.

Um kulturelle unterschiede zu verstehen und zu vermeiden ist es dringend dänisch zu verstehen. Dein kind wird dir dankbar sein.

Als däne im deutschen Raum mit einer deutschen Frau habe ich die umgekehrte situation von deiner erlebt. Nach 1 Jahr als Französisch/englisch-sprechender expatriate im deutsch-Schweiz war es schwer notwendig für mich deutsch zu lernen um die Kultur meiner Frau und der einen Sprache meines Kinds zu verstehen. ABER, mach bitte nicht der grosse Fehler dänisch als einen art nord-Deutschen Dialekt zu behandlen. Obwohl die zwei Sprachen nah aneinander sind sind die aber kaum identisch.

Wenn du kein Englisch-muttersprachler bist ist es eine schlechte idee Englisch als Familiensprache zu wählen. Das wäre üngefähr wie Tennis spielen zu lernen von einen Golf-profi. Tennis lernt man lieber von Björn Borg oder Boris Becker, nicht Tiger Woods.

Obwohl die erste Gemeinsprache in unseren Haushalt Französisch war haben wir uns entschlossen diese Kakophonie zu reduzieren.
Meine tochter wird zweisprachig aufwachsen. Beide Eltern bemühen sich die andere Sprache zu lernen. Meine Tochter soll fliessend beide sprechen statt 3 Sprachen halbwegs ordentlich.

mfg
Küchikästli
yngredame

Muttersprachenunterricht Hvidovre / Vestegn

Beitrag von yngredame »

Liebe Leute
Dieses Jahr kommt unser Sohn in die erste Klasse, und wir werden einen Antrag auf Muttersprachenunterricht stellen.
Da der Vater deutscher Staatsangehöriger ist, und wir zu Hause deutsch sprechen, ist das unser Recht.
Wir brauchen 12 Kinder in der Kommune, damit ein Angebot vor Ort zur Verfügung gestellt wird. Sonst müssen wir evtl. einmal in der Woche, voraussichtlich samstagsvormittags nach Kopenhagen fahren. Was wir ungern machen würden, denn die Wochenenden sind die einzige Möglichkeit, Besuch aus Deutschland zu bekommen oder dorthin zu fahren. Und sonst sind die Wochenenden auch mit Sportturnieren etc. belegt, was auch zum guten Kinderleben gehört.

Die Infos muss man der Kommune ohnehin aus der Nase ziehen.
Es ist mit grosser Bestürzung, dass ich jetzt vom österreichischen Nachbarn um die Ecke erfahre, dass er auf seine Frage hin, ob sein 8-jähriger Sohn nicht so einen Unterricht bekommen könnte, die Antwort erhielt, ein solches Angebot bestehe nicht - er wurde also über die Möglichkeit, einen Antrag zu stellen in Unkenntnis gelassen.

Die Kommune könnte aktiver informieren: sie weiss doch um die Staatsangehörigkeit und die Familienverhältnisse ihrer Bürger, könnte sie also auch an uns herantreten?

Also, alle Eltern, die für ihre Kinder Muttersprachenunterricht möchten: stellt einen Antrag, denn es ist euer Recht!
Und besonders die Eltern, die in Hvidovre und Umgebung wohnen: ich kenne schon mindestens drei Kinder, also fehlen nur noch neun!

Hannah
yngredame

Kind mit Deutsch und Dänisch erziehen

Beitrag von yngredame »

Ich kann mich nur anschließen - zweisprachig erziehen ist vergnüglich und nützlich.
Wir haben drei Kinder, von denen die beiden älteren erkenntlich beide Sprachen sprechen. Die Kleinste spricht auch beides, soweit man erkennen kann, einerseits sagt sie "hej", andererseits sagt sie "Mimimi" zu Milch.
Alles läuft gut, sie können mit Oma und Opa in Deutschland sprechen und telefonieren, der Älteste lernt gerade lesen, also guckt er sich auch deutsche Wörter an.

Einige Bemerkungen und Ergänzungen zu den Beiträgen der anderen.
Ich halte es persönlich für nicht so schön, wenn man das Kind ignoriert, wenn es etwas in der Sprache sagt, die nicht die eigene ist. Nach meiner Erfahrung durchlaufen sie eine Phase, wo es ihnen selbst nicht so bewusst ist, ob sie die eine oder die andere Sprache sprechen und gerne im selben Satz Wörter beider Sprachen zusammenstellen. Diese Phase geht vom Sprechenlernen bis etwa 3 3/4.

Wenn man nur dann reagiert, wenn sie in der "richtigen" Sprache sprechen, verstehen sie vielleicht gar nicht, dass sie wegen der Sprache und nicht wegen ihrer Person abgelehnt werden. Und überhaupt - die andere Sprache ist ja auch ein Teil von ihnen, also lehnt man sie ab, lehnt man einen Teil seines eigenen Kindes ab.

Ich sehe es als problemfrei, dass beide Sprachen nebeneinander existieren und sich entwickeln, ja, gegenseitig unterstützen können.

Manchmal geraten die Kinder ja auch in die Verlegenheit, dass ihnen eine Vokabel fehlt und deswegen bauen sie das Wort aus der anderen Sprache ein. Dies passiert unserem Sechsjährigen ab und zu, aber wenn man ihm die Vokabel dann gibt, speichert er sie auch.

Oder sie sind stolz, weil sie etwas Neues mit der einen Sprache können, was sie gerne vorführen möchten. Mein Sohn findet das Wort "æggehørmer" total witzig, aber die Begeisterung, die er darüber empfindet, gehört mehr in die Zuständigkeit meines Mannes - sollte er deswegen, weil es ein dänisches Wort ist, diese Freude mit seinem Papa nicht teilen können? Oder meine Tochter kann mit 3 jetzt Reimwörter finden - zunächst auf Dänisch, weil sie es im Kindergarten geübt hat, aber dies bildet ja auch nur einen Anlass, deutsche Reimpaare zu finden. Oder - worauf sie sehr stolz war - deutsch-dänische Paare wie Käse - næse zu finden.

Ich bin Dänin, mein Mann Deutscher, wir beherrschen und schätzen beide die Sprache und die Traditionen des anderen. Zu Hause sprechen wir vorrangig Deutsch, damit die Sprache nicht zu kurz kommt, weil die Kinder sonst in Schule, Kindergarten, beim Sport etc. nur Dänisch hören und sprechen.
Wenn Besuch da ist, der kein Deutsch versteht, sprechen wir aus Höflichkeit Dänisch und umgekehrt, in Deutschland Deutsch.
Es ist für die Kinder konfliktfrei, beide Sprachen zu entwickeln, weil wir beides verstehen.

Dennoch ist ihnen irgendwann klar, wer welche Sprache als Muttersprache hat, ohne dass man darüber explizit gesprochen hat, so sprechen sie mit mir unter vier Augen immer nur Dänisch und mit meinem Mann immer nur Deutsch.
Aber wenn jemand da ist, der "zu uns" gehört und nicht versteht, schalten sie um - so sprechen sie z.B. mit mir Deutsch, wenn Oma dabei ist.

Um auf den Punkt zu kommen: Kinder merken und verabscheuen unausgesprochene schwelende Konflikte. Vermeide deswegen bewusst, dass die zwei Sprachen als Gegensatz voneinander gesehen werden, sondern lass die Sprachen sich ergänzen und bereichern.

Und noch dazu: Bücher, Fernsehen sind wunderbar und vergiss das schlechte Gewissen, "ich parke doch nicht mein Kind vor dem Fernseher". KIKA ist ein wundervolles Bildungsangebot, dass ich als Dänin dem angeblich weltbesten Kinderfernsehen weit vorziehe - tolle Sendungen sind "Mitmachmühle", "Willi will's wissen", "Wissen macht Ah!", "Karen in Action" und und und. Es werden auch viele tolle Kinderbuchklassiker als Zeichentrickfilme angeboten, "Heidi", "Nils Holgersson", "Pinocchio", "Jim Knopf" - KIKA hat eine Menge für die Bildung meiner Kinder getan, währen die nur-dänischen Kinder unter japanischem Manga-Unsinn und selbstverliebten und überdrehten Moderatoren litten. Geschweige denn DisneyChannel...

Aber wichtig ist, dass sie Erfahrungen auf deutsch machen, die parallel zu den Erfahrungen sind, die auf Dänisch gemacht werden. Also, wenn sie mit dem Kindergarten gelernt haben, verschiedene Baumsorten zu erkennen und zu benennen, dann selbst in den Wald gehen, die Bäume angucken und auf deutsch benennen und beschreiben. Oder auf den Spielplatz in Deutschland gehen, damit sie auch auf deutsch "Fang mich doch" und "Ich bin dran" sagen können. Überhaupt, das freie Gespräch, das Beschreiben und das Erzählen sind wichtig.

Schöne Grüße und viel Spaß wünsche ich dir!
Y.D.