Danke für deinen Hinweis 25örefan bzgl. deiner doch klaren Stellungnahme zum Thema
Wolf auf Seite 2 dieses Threads. Ich habe nicht so weit „zurückgeblättert“ und sehe nur noch deine Verlinkungen ohne Kommentar. Insofern entschuldige ich mich für meine an dich gerichteten Anschuldigungen, bedaure aber deine grundsätzliche Einstellung zu der Thematik.
Ich persönlich sehe das „Wolfsproblem“ mit anderen Augen. Natürlich muss die Lage im Auge behalten werden. Wenn die Wolfpopulationen in den kommenden Jahren kontinuierlich zunehmen muss sicherlich an kontrollierten Abschüssen durch Jäger gedacht werden, aber nicht einfach durch die Übernahme des Wolfes in das Jagdrecht und des Bundesjagdgesetzes. Das hätten die Politiker natürlich gern, weil sie dann jede Verantwortung auf den Deutschen Jagdverband abwälzen können. Der wiederum wäre dann geradezu gezwungen mit dem
Wolf kurzen Prozess zu machen weil durch Wolfsriss geschädigte Landwirte und Schäfer sich bezgl. Entschädigungszahlungen an den DJV wenden könnten.
Ich gehöre übrigens nicht zu der Delegation die die Jagd grundsätzlich und insbesondere auf den
Wolf ablehnt. Ich wehre mich nur gegen Verallgemeinerungen, maßlosen Übertreibungen und auch Lügen betreffend dem
Wolf.
Ganz klar muss doch gesagt werden, dass seit der Rotkäppchen-Lüge der Brüder Grimm in Deutschland noch nicht ein Mensch von einem
Wolf gerissen oder auch nur verletzt wurde. Wenn ich dann solch ein Hinweisschild sehe frage ich mich, was die Verantwortlichen für derlei Panikmache geritten hat:
[url=http://www.directupload.net][img]http://fs1.directupload.net/images/180112/ptng5r56.jpg[/img][/url]
Im übrigen ist der von dir verlinkte Bericht auf taunusreiter.de äußerst einseitig und extrem populistisch, einfach reißerischer Bild-bzw. Springer-Sensation-bzw. Boulevardjournalismus. Da wird dann z.B. mehrfach auf die Gefahr des Autoverkehrs durch den
Wolf hingewiesen ohne dabei im Blick zu haben, dass allein in Deutschland im Jahr 2016 264.000 Wildunfälle ohne Wolfsbeteiligung ca. 20 tote und 2500 z.T. schwerverletze Menschenopfer verzeichnet wurden.
Diese einseitige Betrachtung der Sachlage ist bezeichnend für die Wolfsgegner oder auch Wolfshasser und entlarvt sie. Allein die verwendete Rhetorik im Taunusreiter-Bericht macht deutlich, worauf der Verfasser abzielt bzw. was er mit seinem Bericht bezweckt. Sachlichkeit ist etwas anderes!
Ich weiß, dass es da Untersuchungen gibt, die zu teils unterschiedlichen Forschungsergebnissen in Bezug auf die möglichen Gefahren ausgehend vom
Wolf gegenüber dem Menschen kommen. Diese Ergebnisse muss man aber auch in dem Lebensumfeld betrachten, in dem Wolfsrudel über einen längeren Zeitraum beobachtet wurden. Hierbei spielt die Versorgung mit Nahrung eine große Rolle. Und da leben Wölfe bei uns im westlichen Europa geradezu wie im Schlaraffenland. Ihr Futter wird ihnen gabelgerecht serviert. Was will man bzw.
Wolf mehr? Da braucht der keinen Menschen, an dem der sich schlimmstenfalls noch wegen dessen ungesunden Lebensweise noch vergiftet oder sich gar an dessen Hüftprothese aus Titan noch einen Reißzahn ausbeißt.
In Ländern aber mit langen kalten Wintern ohne von Menschen zur Verfügung gestellten „Futterkrippen“ kommt es nicht selten zu wochenlangen Hungerperioden, in denen Wölfe sich von Baumrinden und allerlei Pflanzlichen am Leben erhalten. Das haben u.a. Untersuchungen von Mageninhalten toter Wölfe gezeigt. Da machen Wölfe dann schon mal Jagd auf alles. Es geht schließlich um das nackte Überleben.
Diese Not aber kennt der
Wolf bei uns nicht. Ganz im Gegenteil. Zum einen findet der
Wolf bei uns Futter im Überfluss und zum anderen muss er für die Nahrungsmittelsuche nicht so viele Kalorien verbrauchen als beispielsweise im hohen und kalten Norden (ohne Schafe).
Da sind Wildschweine erwiesenermaßen für den Menschen wesentlich gefährlicher. Immer wieder kommt es zu Attacken von Wildschweinen gegenüber Menschen in Deutschland, die auch wiederholt Todesopfer fordern.
Ich sage es als Hundefreund- und Halter nicht gern, aber auch diese Tiere richten ein Vielfaches des Schadens an, der z.Z. von Wölfen verzeichnet wird.
Ja, das Wildschwein wird bejagt, aber nur sehr begrenzt. In NRW kam es sogar dazu, dass sich trotz intensiver aber nicht ausreichender Bejagung der Schwarzkittelbestand noch vermehren konnte. Da hilft dann auch nicht so etwas:
https://www.focus.de/panorama/videos/wa ... 82068.html
Ich sehe
momentan den
Wolf als ein Bauernopfer, der für viele Dinge, die den kleinen Landwirt in seiner Existenz bedrohen, herhalten muss. Ansonsten müsste auf Schildern wie dem oben eher auf die Gefahr von Wildschweinen und vor allem Hunde hingewiesen und Eltern angewiesen werden zum Schutz ihrer Kinder vor diesen Bestien diese in Feld und Flur grundsätzlich an die Hand zu nehmen.
Wenn man es einmal ganz nüchtern betrachtet müsste demnach eher zum großen Halali auf Hunde bzw. deren Zwangstötung geblasen werden.
Was dem
Wolf zum Verhängnis geworden ist ist die Tatsache, dass er bereits im Altertum und in vielen Mythen und Sagen als Menschen fressendes Monster beschrieben wird. In der finnischen Mythologie beispielsweise und auch dem finnischen Nationalepos „Kalevala“ welches jeder finnische Schüler verinnerlichen muss ist der
Wolf als ein Wesen beschrieben, der dem Menschen Unheil bringt. Der aufgeklärte Finne lächelt hingegen heute darüber. Gleichwohl können auch die Samen im hohen Finnisch-Lappland von Wolfsrissen in ihren Rentierherden berichten aber nicht über menschliche Opfer. Und dies, obwohl deren Mittagstisch da oben nicht so reichlich gedeckt ist wie bei uns.
Ich warte gern auf Gegenkommentare. Dann aber bitte mit Fakten und (Vergleichs)zahlen belegt!