Hej @ BMWpower1986
wenn ich die prognostizierten Ausgaben betrachte, gehe ich mal davon aus das mit den 900 bis 1100 Euro das NETTO-Einkommen gemeint ist.
Das ist doch für einen 21jährigen Berufseinsteiger gar nicht so schlecht.
Ich kenne da jede Menge "altgediente" Familienväter die damit Frau und Kinder über die Runden bringen müssen.
Auch hier im angeblich so "goldenen Westen", wo Du keine halbwegs familientaugliche Wohnung unter 400 Euro Kaltmiete bekommst.
(Was meinst Du wohl was ich als 48jähriger Techniker mit 30 Jahren Berufspraxis verdiene ? )
Das Wichtigste wäre es ja wohl erst einmal überhaupt einen Job zu finden, dort sein Können unter Beweis zu stellen und ein bisschen Berufspraxis zu bekommen.
Auch in Dänemark müssen Berufseinsteiger zunächst erst mal kleinere Brötchen backen.
Mir ist natürlich klar das die Löhne in Dänemark sehr verlockend klingen, aber dabei sollte man sich immer vor Augen halten das man dort wesentlich höhere Lebenshaltungskosten hat.
Mit der um 6 Prozent höheren Mehrwertsteuer sowie den diversen Luxussteuern auf Autos etc. ist dies ja noch lange nicht abgetan, der Staat und die Gemeinden halten auch kräftig die Hand auf.
Und steuersparende Abschreibungsmöglichkeiten sind praktisch unbekannt.
Mietwohnungen sind rar und entsprechend teuer und auch beim Gesundheitssystem musst Du kräftig zuzahlen wenn Du die gleichen Leistungen haben willst wie in Deutschland.
Ganz allgemein kann man sagen dass das hochgelobte, steuerfinanzierte dänische Sozialsystem in Grunde nur Grundsicherung darstellt, und man dort wesentlich mehr die Eigenverantwortung der Bürger setzt.
So z.B. auch bei der Altersvorsorge.
(Auf die einheitliche staatliche Folkepensione allein verlässt sich dort schon lange niemand mehr)
Pi mal Daumen muss man in Dänemark ungefähr 1,5- bis 1,75-mal soviel verdienen wie in Deutschland um auf den selben Level zu kommen.
Mir ist dort nämlich auch schon einmal ein ganz konkretes, auf den ersten Blick sehr verlockendes, Angebot gemacht worden.
Aber nachdem ich die ganze Sache realistisch durchgerechnet hatte, bin ich dann doch lieber in Deutschland geblieben.
Auf Dein Beispiel umgerechnet würde das bedeuten:
Bruttolohn in Deutschland = ca. 10 Euro/Stunde, d.h. bei 160 Stunden im Monat sind das 1600 Euro brutto / 1100 Euro netto.
In Dänemark musst Du, allein um auf den selben Level zu kommen
ungefähr 17,50 Euro (130 Kronen) pro Stunde (2720 Euro/20100 Kronen im Monat) verdienen.
(Weil insbesondere das Wohnen für Singles unverhältnismässig teuer ist)
Wie gesagt, auf den gleichen Level hochgerechnet, also wenn Du Dich wirklich verbessern willst müsstest Du also schon 150 Kronen in der Stunde verdienen.
Das wird aber auch kein dänischer Chef für einen Berufsanfänger zahlen wollen.
Nur so als Anmerkung:
Mir sind damals (ist schon ein paar Jahre her) wirklich verlockende 30000 Kronen Monatsgehalt geboten worden.
Als Single hätte ich da sofort zugeschlagen, aber mit Frau und 2 Kindern wäre ich damit niemals zurechtgekommen.
Also nochmals der Tipp:
Möglichst viel Berufspraxis erwerben, fleissig dänisch lernen, soviele Kontakte wie möglich knüpfen und mndestens 3000 Euro Startkapital auf die Seite legen. (Schon allein für den Magler ist oft ein nettes Sümmchen fällig)
Träume sind der Motor jeden Fortschritts, aber gerade als KFZ-Mechatroniker solltest Du ja wissn das auch der beste Motor nicht ohne Sprit (Geld) laufen kann.
Alle guten Wünsche
Gruß
Reimund