Lohnunterschied D-DK: um wieviel % sollte er höher sein?

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micha_i_danmark
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Lohnunterschied D-DK: um wieviel % sollte er höher sein?

Beitrag von micha_i_danmark »

Moin moin,

ich arbeite zur Zeit als Expat in DK und trage mich mit dem Gedanken, in die dänische Niederlassung meiner Firma dauerhaft zu wechseln.

Sollte ich dies tun (von DK aus wäre ich sehr willkommen), stellt sich die Frage nach der Lohnforderung.

Ich würde natürlich zumindest gerne genauso gut in DK leben wollen wie in D (oder wie derzeit mit deutschem Lohn und Auslandszulage).

Daher die Frage: Um wieviel Prozent sollte Eurer Erfahrung nach der dänische Bruttolohn im Vergleich zum deutschen höher sein um die höheren Lebenshaltungskosten (einschliesslich Miete in Kopenhagen) und Steuern auszugleichen - sprich dieselbe durchschnittliche Kaufkraft wie in D zu haben (die leidige Frage des Autounterhaltrs mal aussen vor gelassen)?

Grüsse

Micha

N.B. Wie sähe es mit Schweden bezüglich Lohnunterschied aus? Viele Kollegen pendeln täglich von aus Malmö nach Kopenhagen. Wäre ja auch ne Option....
Simba
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Beitrag von Simba »

Micha, ich geb zu, ich versteh Deine Frage nicht ganz. Du arbeitest doch im Moment schon in DK, oder nicht? Also weisst Du doch auch, was das Leben (also Miete, Auto, Essen...) so kostet.
Wie hoch Dein Lebensstandard in D war, können wir ja nicht wissen. Deshalb auch keine Ahnung, um wieviel höher Du Deine Lohnforderungen stellen müsstest.

Aber grundsätzlich ist es wohl so, dass man in DK (ich nehme mal an, Du bist Akademiker) nicht so viel verdient, wie in vielen anderen Ländern. Von Expa auf Festangestellt zu wechseln führt in der Regel zu Verlusten (wobei die natürlich auch von Firma zu Firma unterschiedlich sind, nicht alle Firmen sind gleich spendabel bei den Expatriierten).

Bedenke aber, dass bei hohen Verdiensten die Steuer ordentlich steigt und Du trotz hohem Bruttogehalt nicht um soviel mehr netto in der Tasche haben wirst.
Vielleicht kannst Du ja auch mal bei Deinen Arbeitskollegen nachhören, was die in etwa so verdienen, damit Du eine Vorstellung bekommst, wieviel überhaupt im Rahmen wäre.

LG Simba
MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Schwierig so generell zu beantworten, aber um dir eine Idee zu geben: 40-50%.
Es ist sehr schwierig und sehr teuer in Kopenhagen eine mittelgrosse oder grosse Mietwohnung zu bekommen. Denk auch daran, dass Wohnfläche in DK anders gemessen werden als in D; 80 dänische qm entsprechen 60-70 deutschen.

Malmö kenne ich nicht so gut. Die Haus- und Autopreise sind deutlich niedriger dort als in Cph, aber die Gesamtabgabenbelastung ist fast so hoch wie in DK.

Gruss Michael
Pelzi
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Beitrag von Pelzi »

MichaelD hat geschrieben: Denk auch daran, dass Wohnfläche in DK anders gemessen werden als in D; 80 dänische qm entsprechen 60-70 deutschen.
Wie das :shock:
Kannst Du das mal bitte erklären ?

Grüße
Iris
Humor ist der Knopf, der verhindert, daß einem der Kragen platzt.
Joachim Ringelnatz
monkeybrain
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Beitrag von monkeybrain »

Pelzi hat geschrieben:
MichaelD hat geschrieben: Denk auch daran, dass Wohnfläche in DK anders gemessen werden als in D; 80 dänische qm entsprechen 60-70 deutschen.
Wie das :shock:
Kannst Du das mal bitte erklären ?

Grüße
Iris
Ein meter hat Brutto 1000mm. In daenemark gibt es seit 3 Jahren die Meter Steuer und die liegt im moment bei 20%. Daher hat ein meter dort nur 800mm netto.

Darum sind die flaechen der wohnungen kleiner als in Deutschland.

Dafuer haben die Daenen jedoch gute schulen und kindergaerten! :D
Pelzi
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Beitrag von Pelzi »

monkeybrain hat geschrieben:Ein meter hat Brutto 1000mm. In daenemark gibt es seit 3 Jahren die Meter Steuer und die liegt im moment bei 20%. Daher hat ein meter dort nur 800mm netto.
:shock: :shock: Watt dat allens jefft :shock: :shock:

Und ich dachte immer 1 Meter ist 1 Meter :wink:

Bezieht sich diese Steuer jetzt nur auf Flächenberechnungen oder ist in Dänemark generell 1 Meter nur 80 cm lang *nochnichtganzrichtigversteh*?
Das wär ja supi, dann wär ich ja fast 2 Meter groß :mrgreen: ... und müßte auf das nicht vorhandene Ende Steuern zahlen :oops:

Etwas verwirrte Grüße
Iris
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Joachim Ringelnatz
semmel
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Beitrag von semmel »

nee Iris.
Sollte es dort wirklich sowas geben, verschleiren sie dort nur die wirklichen Wohnungsquadratmeter...mannwasfüreinWort.... Aber nur um einer Steuer zu entgehen...

Naja zumindest interpretiere ich das jetzt so... :roll:
Torsten
Nullermand
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Beitrag von Nullermand »

Hej,

also das mit der Meter-Steuer halte ich entweder für einen Scherz oder für ein Mißverständnis. Davon habe ich noch nie gehört. Wäre ja hier auch Unsinn - wenn überhaupt reden wir ja über Quadratmeter (oder wieviele Meter hat eure Wohnung?) :mrgreen:

Die unterschiedliche Wohnungsgröße ergibt sich jedenfalls aus einem ganz anderen Umstand - nämlich dass das dänische „boligareal“ eben nicht gleichzusetzen ist mit der deutschen „Wohnfläche“. Unser Haus in DK hat angeblich 110 qm boligareal, aber das ist aussen gemessen, Länge mal Breite des Hauses, also was wir in DE Grundfläche nennen. Die Unterscheidung Grundfläche/Wohnfläche wird in DK nicht gemacht. Für die „verlorene“ Flächen durch Aussen- und Innenwände rechnet man mit 15 - 20 %, daher der Unterschied. Bei uns ist die „deutsche Wohnfläche“ 91,31 qm, also 83 % der „deutschen Grundfläche“.

Besonders gravierend wird die Abweichung bei ausgebauten Dachgeschossen. Wäre unser Dach zu 100% ausgebaut, wäre das boligareal 110 mal 2 = 220qm. DAS rechnet sich nach der deutschen DIN dann schon ganz anders (Stichwort: 2m-Regelung). Wir hätten dann unten 91 „deutsche“ qm und oben nochmal ca. 60 qm.

Vielleicht ja auch interessant für alle, die die Größe des von ihnen gebuchten Ferienhauses einschätzen möchten. Im Katalog steht für unser Haus: Wohnfläche 110qm.

Die Besteuerung richtet sich nach dem Ejendomsværdi, in dessen Festlegung die Größe ja nur teilweise einfließt. Lage, Alter, Zustand, usw. spielen auch eine Rolle. Eine Meter-Steuer macht also keinen Sinn.

LG
Nullermand
formermuse
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Lebenskosten in Kopenhagen

Beitrag von formermuse »

Hallo,

wir stellen uns die selbe Frage. Wie viel kostet eine 80-100qm (daenisch oder deutsch) grosse Wohnung in Kopenhagen? Muss nicht das edelste und hipste Viertel sein, aber auch nicht unbedingt Ghetto ... guter Schnitt vielleicht, ohne Prunk und Luxus.

Auch interessiert uns wie viel man im Schnitt fuer Lebensmittel, Ausgehen usw. monatlich braucht.

Hier die fiktive Situation: Wohnung fuer 2 Personen in Kopenhagen, Nebenkosten (Strom, Gas, Internet etc.), sowie Lebensmittelkosten und sagen wir 2x die Woche Essen gehen.

Koennte bitte einer von Euch, der in Kopenhagen lebt mal grob seine oder die finanziellen Ausgaben seines von mir aus Nachbarn hier kurz auflisten, damit man sich zumindest eine Vorstellung von der Lage machen koennte?

Vielen Dank im Voraus!


Stefanie
lillebaek

Beitrag von lillebaek »

Meine (ganz subjektive Meinung dazu)

Lebenskosten in Kopenhagen ca. 40-50% höher als Vergleichbare Stadt in Deutschland(Hamburg, München, Stuttgart, u.A.)

Steuern(inkl. die "Beiträge" die in DK aus dem "Steuerpott" in DK kommt) 10 % Höher

Das ewentuell fehlende Einkommen von Ehegatten muss auch berücksichtigt werden.

Hier mal ein Rechenbeispiel für einen Akademiker

Gehalt in Deutschland 4500 Netto
Je nach dem: 2.500-3.500 Brutto

3.000 Brutto + 40% = 4.200 sind notwendig.

Um es einfach zu halten, gehen wir von 50% Steuern aus im Endeffekt, könnte passen wenn den Spitzensteuersatz miteinbeziehlt und den Grundfreibetrag auszieht.

Dann sind wir mal eben bie 8.400 Euro netto = 63.500 DKK Netto.

Ist ein hoher aber in Kopenhagen nich unrelistischer Gehalt.

So, und jetzt könnt Ihr gerne drauf hauen, und sagen, dass es unrealistich ist :D
micha_i_danmark
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Beitrag von micha_i_danmark »

Hmmm interesserant. Ich war eigentlich eher so von 20% ausgegangen - das ist in etwas das was Kollegen die in die Schweiz gegangen sind mehr bekommen haben, um dabei unterm Strich bei in etwa der selben kaufkraft wie in D rauszukommen.

Aber die Miete ist sicher ein Argument, das Zielgehalt für DK im Zweifelsfall etwas höher anzusetzen...

Zur Zeit kann ich recht gut leben in Kopenhagen, da die Firma die (zu der in D zusätzlichen) Wohnung bezahlt und gut 500 DKK Auslandszulage brutto pro Tag gezahlt werden. Müsste ich die Miete selbst bezahlen, hätte ich vermutlich um die 600 Euro Mehrkosten zu meinem jetzigen deutschen Mietkosten, Auslandszulage fiele weg und die Lebensmittel- etc. Kosten sind ja in DK auch etwas höher.

Hat jemand evtl eine Statistik zum Kaufkraftvergelich un der EU irgendwo im Netz parat?
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