Arzterfahrungen

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
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fysiopige
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Arzterfahrungen

Beitrag von fysiopige »

Hallo!
Da ich das erste Mal nun mit dem "dänischen Arztsystem" konfrontiert wurde, hier mal mein Beitrag dazu:
Letzten Dienstag bin ich aufgrund von starken Oberbauchschmerzen und Blutungen zu meiner Ärztin gegangen, die mich daraufhin sofort nach Kolding zur Gynabteilung weitergeschickt hat. (Sie rief dort an, und meinte zu mir, dass ich in einer halben Stunde da erwartet werde). Gesagt, getan.
Als wir ankamen, meinte die Sprechstundenhilfe: "Wir haben schon auf Dich gewartet, setz Dich ins Wartezimmer". Nach einer Stunde kam eine Schwester und meinte nur, dass es ihr leidtäte, sie würden jetzt schließen und daher muss ich zur Notaufnahme. Gesagt, getan.
Nach einiger Zeit kam ich dann dran, und nach einer Ultraschalluntersuchung stand fest, dass ich in der 4.Woche schwanger bin. Die Ärztin meinte, es ist was in der Gebärmutter erkennbar, mehrere Zysten hab ich auch und sie schließen auch die Möglichkeit nicht aus, dass es eine Eileiterschwangerschaft sein könnte. Daher eine folgende Blutabnahme und ich wurde nach Einnahme von zwei Schmerztabletten heimgeschickt. (Sollte lt. Anweisung am Do nochmal zur Blutabnahme und die Woche darauf nochmal zum Ultraschall vorbeikommen.)
In der folgenden Nacht wand ich mich vor Schmerzen daheim, und habe daraufhin bei der Lægevagt angerufen. Der Arzt(?) am Telefon war sehr nett, beruhigte mich und meinte, ich soll in ca. 2 Stunden wieder nach Kolding kommen. Gesagt, getan.
Nach einer Untersuchung dort meinte der Arzt, er weiß nicht, wo die Schmerzen herkommen, und gab mir eine Morphintablette. Bin dann wieder heim und die Tablette wirkte. Welch ein Glück!
Am darauffolgenden Tag ging es mir besser, die Schmerzen hatten sich verlagert und waren nicht mehr so stark. Trotzdem ging ich nochmal zu meiner Ärztin(da die Blutungen immer noch da waren), und sie meinte nach der Untersuchung, dass alles seine Ordnung hätte, und die Schmerzen von einer Zyste kamen.
War dann am Do zur zweiten Blutprobe (Hormonbestimmung) und gestern nachmittag kam dann der Anruf aus Kolding. Die Ärztin meinte, es täte ihr leid, aber lt. dieser Blutprobe steht fest, dass das "entstehende Embryo" tot ist, und man nichts mehr machen kann. Aber ich soll nä Woche nochmal zur Blutprobe gehen. War so geschockt, dass ich nicht mehr viel fragen konnte. Sie meinte nur, dass ich ja schon ein Kind hätte (als kleiner Trost), und als ich sagte, dass dem nicht so ist, tat es ihr noch mehr leid. Ich fragte nur nach, wie ich mich jetzt verhalten soll, und sie meinte nur, wenn die Schmerzen und Blutungen nicht schlimmer werden, brauch ich gar nicht reagieren. Ansonsten Lægevagt anrufen.
Telef. daraufhin mit meiner Mutter, die in Dtl wohnt. Sie wunderte sich über das ganze System und war der Meinung, dass man in Dtl nicht mit starken Schmerzen heimgeschickt wird, und im Falle einer Fehlgeburt eine Ausschabung erfolgt (eigene Erfahrung, die natürlich einige Jahre her ist.)
Bin sehr traurig und nun auch sehr verunsichert, was die ganze Geschichte betrifft. Da ich in Dtl. keine Krankenhauserfahrungen sammeln konnte (zum Glück!), hab ich auch keinen Vergleich.
Gibt es jemanden unter Euch, der eine ähnliche Erfahrung hatte?
Oder habe ich mich an einem Punkt verkehrt verhalten?

Schönes Wochenende an alle.
Gruß, fysiopige
Markus_Hamburg

Beitrag von Markus_Hamburg »

Du hast Dich nicht verkehrt verhalten....wie den auch..., es ist halt nicht die richtige Zeit für Euch gewesen.


Markus
Middel
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Beitrag von Middel »

Du hast eine PN, schau mal nach
Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten
Anton
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Beitrag von Anton »

Hallo,

ich glaube, diese Fragestellung überflüssig.

Oder habe ich mich an einem Punkt verkehrt verhalten?

Nein, das hast du nicht .

Ich glaube , dass sich eher die folgende Frage stellt:

Warum haben sich die anderen zum Teil verkehrt verhalten?

Als ich deinen Beitrag las, war ich einfach nur traurig über diese „Behandlung“ .

Man mag deshalb fast nichts dazu schreiben,
vielleicht nur eines:

Es war nicht die falsche Zeit für euch, sondern ein fatales Herumreichen einer Patientin durch Ärzte mit höchst unterschiedlicher Diagnosekompetenz – vielleicht bedingt durch Mangel an Zeit..

Das hilft dir jetzt auch nicht.

Trotzdem wünsche ich dir viele hilfreiche, konstruktive, kompetente Antworten auf deinen Beitrag.

LG

Anton
Ich beantworte keine PN.
Knud-Knudsen

Beitrag von Knud-Knudsen »

Tieftraurig habe ich Deinen Beitrag gelesen, Dein Schiksalsschlag bewegt mich sehr.
Von ganzem Herzen wünsche ich Dir, das die die Dich lieben sich nicht aus falsch verstandener Rücksicht von Dir zurückziehen um Dir `die nötige Ruhe ´geben zu wollen.
Belaste dich nicht mit : was wäre wenn ich .. oder hätte ich doch...
und
die Frage nach einen Fehler gemacht,
Du sicher nicht.
es waren die anderen..... :!:

und hier in Deutschland ist es auch nicht mehr sicher in Krankenhaus vernünftig versorgt zu werden.
die Erfahrung mache ich täglich neu

Fühle Dich verbal in die Arme genommen und ganz fest gehalten.

Knud
fysiopige
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Beitrag von fysiopige »

Hallo zusammen!

Ich möchte Euch sehr danken für Eure tröstenden und auch hilfreichen Worte.
Niemand kann mir den Schmerz abnehmen, aber ich versuche nun den Gedanken "Was wäre, wenn wir in Dtl gewesen wären..." nicht mehr zuzulassen. Es bringt mich ja doch nicht weiter...
Leider ist jedoch die "tryghed", die ich bisher hier in DK hatte, für mich verloren gegangen. Hoffe, dieses Gefühl kommt irgendwann wieder.
Vor einem Jahr sind wir ohne rosarote Brille hier angekommen (da es im Vorfeld schon viele Schwierigkeiten gab und wir so einige "Kämpfe" hier in Dk hatten), und dennoch fühle ich mich grad, als ob ich soeben auf dem knallharten Boden der Realität angekommen bin. Verstehe mich selbst nicht mehr...

Einen schönen Sonntag an Euch alle, und nochmals vielen Dank für Euren Trost!

lg, fysiopige
Middel
Mitglied
Beiträge: 129
Registriert: 08.04.2008, 14:43
Wohnort: Middelfart

Beitrag von Middel »

Hi,
aus welchem Grund auch immer ist wohl meine PN an Dich nicht weitergeleitet worden. Ich kann sie weder im "Ausgang" noch unter "gesendet" oder wo auch immer sehen. Ich schreibe Dir eine neue mit meinen Kontaktdaten.

Der Grund, warum ich daran bleibe liegt wohl darin, dass ich in Deinem Problem ein sog. frauenspezifisches Gesundheitsproblem sehe und es akut ist - Du schlaegst Dich mit Fragen herum, auf die Du dringend eine Antwort brauchst. (Ich glaube kaum, dass die hier anwesenden weibl. Personen in diesem Forum auf Deine Frage nach gleichgesinnten antworten moechte.) ... Auch ich ziehe fuer diese Art der Fragen ein anderes Forum vor: schau doch mal unter der guten alten Brigitte (www.brigitte.com) nach oder stelle dort Deine Frage nach der Ausschabung ein. Bei bricom wird Dir m. E. schnell geholfen, es sitzen meiner Meinung nach Aerzte, Krankenschwestern und Betroffene. Gerade die Betroffenen sind sehr aktiv und versuchen viel, damit anderen Frauen gleiches Leid erspart bleibt.

Leider ist Dein Problem kein daenisches sondern ueberall zu finden.

Middel
Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten
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