( Nordschleswiger, 20.5.09 )„(...)
Mittlerweile aber entwickelt sich ein anderes Problem, dass sowohl die deutsche wie die dänische Sprache betrifft. Kinder schon in unteren Klassen bedienen sich einer Gossensprache, dass es dem unbeteiligten Zuhörer kalt den Rücken herunterläuft. Es hat immer eine Jugendsprache gegeben, weil die Heranwachsenden sich von den Eltern abgrenzen wollen und müssen. Viel schlimmer aber die ganz bewusste sprachliche Verluderung, die dazu führt, dass schon eine Drittklässlerin etwas »fucking dumm« findet. Das ist schlimm – auf dänisch wie auf deutsch. Klassenkameraden, aber auch Lehrer oder Eltern werden verbal herabgesetzt. Sprache dient als Waffe, nicht als Florett, mit dem man sich elegant verteidigt, sondern als Panzergeschütz, das alles niederwalzt, dass sich in den Weg stellt. Kleine Kinder werden auf dem Schulhof als »Arschloch« bezeichnet. Sensibleren Gemütern macht das etwas aus. Was sollen Kindern dem entgegenhalten, wie sich verteidigen?
Da hilft nur ein ganz langer Atem und Einigkeit zwischen Schule und Elternschaft, um dieser Verrohung zu begegnen. Beide müssen auch ein – sprachlich einwandfreies – Machtwort sprechen. Immer wieder erklären, dass bestimmte Ausdrücke weder im Elternhaus noch in der Schule etwas zu suchen haben. Worte können schwer verletzen, dass müssen Kinder lernen und die Erwachsenen müssen immer wieder selbstkritisch in den Spiegel schauen und dann mit gutem Beispiel vorangehen. Die Medien sind davon natürlich nicht ausgenommen.“
Eigentlich enthält der Artikel nicht viel Neues, ist auch ein bisschen naiv und enthält auch einige Formulierungen, die nicht ganz in Ordnung sind. Dennoch könnte er gerade in diesem Forum vielleicht diskutiert werden- natürlich ohne Sprachverrohung.

Poitou