Registrierungsabgabe

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
Seanthiar
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Registrierungsabgabe

Beitrag von Seanthiar »

Hi,

ich versuche gerade die Steuer für unser Auto heraus zu bekommen und bekomme hier bald einen Schlag.

Ich fahre einen alten Golf 3 Kombi, der mich keine 1000€ gekostet hat und meine Frau fährt einen Ford Galaxy II der knappe 7000€ gekostet hat. Beide haben fast 200.000km auf der Uhr. Ich habe jetzt mal bei http://www.bilpriser.dk nach den Fahrzeugen gesucht und da steht mein Golf mit knapp 25.000-40.000 DKK und der Galaxy mit fast 200.000 DKK. Wenn ich von 60-65% Steuer ausgehe wie hier im Forum beschrieben ist die Registrierungsabgabe für beide Fahrzeuge zusammen ca. 20.000€. :shock: Stimmt das ?!? Ich hatte mich ja schon damit abgefunden für den Golf ca. 2000€ und den Galaxy ca. 10.000€ auf den Tisch zu legen wenn ich vom Kaufpreis ausgehe, aber evtl. das doppelte zu zahlen fände ich schon heftig.

Bzgl. der Abgabe habe ich sowieso noch Fragen offen. Wie sieht es innerhalb der Probezeit aus? Ich habe eine Angebot nach DK. Da hätte ich drei Monate Probezeit. Sollte ich die Probezeit nicht überstehen, würde ich zurück nach Deutschland gehen, da die Zelte in Deutschland erst richtig abgebrochen werden, wenn der Job in DK sicher ist, d.h. Probezeit ist vorbei.
Um zu arbeiten braucht man eine CPR-Nr. und wenn man die hat hat man lt. meiner Info nur 14 Tage um das Auto umzumelden. Muss ich das Fahrzeug sofort ummelden oder gibt es da Ausnahmen wg. Probezeit ? Wenn nicht bekommt man die Abgabe wieder wenn man das Fahrzeug wieder ausführt ?
Pendler fällt übrigens weg, da die Arbeitsstelle etwas über 200km von der deutschen Grenze weg ist und ich garantiert keinen Zeitvertrag unterschreiben werde.


Gruß

Seanthiar
Pippi-Langstrumpf
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Beitrag von Pippi-Langstrumpf »

Hej Sean,

auch hier herzlich willkommen :wink:

Eine sehr gute Frage!

Das wollte ich auch schon immer mal wissen.

Wer nur für kurze Zeit nach DK fährt, bzw. für ein paar Monate auf Probe arbeitet muß seinen Wagen anmelden, die volle Gebühr auf einmal und sofort bezahlen und bekommt sie nicht wieder, wenn er nach 3 Monaten wieder zurück geht?
Oder kann man sie auch später oder in Raten zahlen?
Die andere Alternative wäre, sich vor Ort einen Mietwagen für die Zeit zu nehmen.

Lieben Gruß Pippi :D
http://anpe72.files.wordpress.com/2008/12/pippi_langstrumpf.jpg
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

als pendler kannst du aber auch durchgehen, wenn du einmal die woche nach hause fährst (lebensmittelpunkt muss ausserhalb DKs liegen), klär das dann aber sicherheitshalber mit dem skat ab und besorg dir fürs auto am besten eine schriftliche bestätigung, dass du grenzpendler bist

mit der afgift kann das schon angehen, viele gebrauchtwagen stehen in DK deutlich höher im kurs als in deutschland, das gilt insbesondere für deutsche fabrikate, würde daher in DK eher etwas japanisches oder evtl französisches kaufen (wobei die japaner gegenüber den franzosen qualitativ weit besser sind)

wählt man die ratenzahlung zahlt man 3% + 1,5% gebühren, ich glaube vierteljährlich (oder war es pro monat und man bezahlt quartalsweise?), die afgift gibts bei der ausfuhr des wagens zurück, die gebühr nicht
g_abriele
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Beitrag von g_abriele »

Das mit der Probezeit ist ja gut und schoen - aber wenn ich richtig informiert bin, gilt danach fuers 1. Jahr ja auch nur eine 2-Wochen-Kuendigungsfrist - danach 1 Monat .....
Wenn jemand (Auswanderer-Fragen) oder Fragen zu Fyn beantwortet haben will, versuch ich das gerne per PN (wenn ich kann !)
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

ausserhalb der probezeit kann man idR aber nicht ohne angabe von gründen gekündigt werden, auch wenn der kündigungsschutz in deutschland ausgeprägter ist als in DK, mal davon abgesehen wird man üblicherweise in der probezeit bereits gekündigt, wenn der arbeitgeber beabsichtigt einen nicht längerfristig zu beschäftigen, dass man irgendwann mal gehen muss, weil es der firma wirtschaftlich schlecht geht kann ja letztlich jedem jederzeit passieren
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Das kommt auf das Arbeitsverhältnis an. Bei Angestellte ist die Kündigungsfrist etwas länger, bei z.B. Handwerkern kann sie auch kürzer sein (oft 1 Woche).

Allerdings sollte man auch berücksichtigen, den meisten, die Arbeitslos werden (auch jetzt) innerhalb von 2 Monate wieder in Beschäftigung sind.

http://www.tvsyd.dk/ledige-kommer-hurtigt-i-arbejde
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

nur dass ein deutscher, der noch nicht lange in DK ist, dort nicht ohne weiteres sozialleistungen erhält und demnach erstmal von seinen ersparnissen leben müsste
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stockente
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Re: Registrierungsabgabe

Beitrag von stockente »

Seanthiar hat geschrieben:... Ich habe eine Angebot nach DK. Da hätte ich drei Monate Probezeit. Sollte ich die Probezeit nicht überstehen, würde ich zurück nach Deutschland gehen, da die Zelte in Deutschland erst richtig abgebrochen werden, wenn der Job in DK sicher ist, d.h. Probezeit ist vorbei...
Pendler fällt übrigens weg, da die Arbeitsstelle etwas über 200km von der deutschen Grenze weg ist und ich garantiert keinen Zeitvertrag unterschreiben werde...
Was macht dich da so sicher, dass das alles so läuft, wie du es dir vorstellst? Bevor du dich mit der Registrierungsabgabe so detailiert beschäftigst, solltest du über die Möglichkeit des Pendelns nachdenken.
[url=http://www.abload.de/image.php?img=stock-erpelxy-kopie2vwnb.jpg][img]http://www.abload.de/img/stock-erpelxy-kopie2vwnb.jpg[/img][/url]
Seanthiar
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Beitrag von Seanthiar »

Hallo,

Pendeln ist keine Option. Die 200km ist die Stadt von der deutschen Grenze weg. Ich wohne aber nicht an der Grenze sondern im Ruhrgebiet. Pendeln am WE ist unmöglich bei fast 700km Strecke. Das glaubt einem auch keiner das man am WE nach Hause fährt bei der Distanz. Da fährt man ja einen Tag nur, die Spritkosten nicht gerechnet.

Ich habe mir den ganzen Kram jetzt mal ausgerechnet. Ich bin atm in Lohn und Brot und würde nach DK gehen mit dem Ziel mich zu verbessern, da meine Entlohnung aktuell nicht so toll ist. Nach den Infos die ich bis jetzt habe werde ich aber DK wohl weiterhin nur als Urlaubsland besuchen. Ich müsste ca. 60.000 Euro auf der Kante haben um sämtliche Startinvestitionen tätigen zu können.
In dem Zielgebiet gibt es keine bzw. nur unbezahlbare Unterkünfte. Für 4 Personen ist man da schon bei mehr als 8000 DKK Miete (3 Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche, Diele, Bad). Diese Wohnungen sind auch nicht unbedingt das gelbe vom Ei. Daraus folgt man müsste kaufen um bezahlbare Kosten zu haben. Brauchbares ohne Riesenrenovierungsaufwand gibt es in der Gegend für ca. 135.000€. Gegenüber Deutschland günstig. Finanziert wird in DK max. 80% der Immobilie, d.h. Eigenaufwand ca. 30.000€, dazu noch die fast 20.000€ Registrierungsabgabe, Umzugskosten usw. und schon rechnet sich der Kram nicht mehr.
Dazu kommt, dass es keinen muttersprachlichen Unterricht in Deutsch in der Schule gibt. Türkisch, Tamil, Somali und bosnisch als muttersprachlicher Unterricht ist verfügbar, aber kein deutsch laut der Integrationsinfo der Stadt, obwohl sie im 2.Drittel der 10 größten Städte in DK ist (Soviel zu der Info der dänischen Botschaft das die größten Städte in DK deutsch als muttersprachlichen Unterricht anbieten würden). Muttersprachlichen Unterricht gibt es wohl nur in grenznahen Städten oder in Kopenhagen.
Ich wollte während der Probezeit alleine in DK bleiben , da würde auch erst einmal die Kosten für den Galaxy nicht anfallen. Um ein Haus für die kompl. Familie müsste ich mich dennoch kümmern und das bedeutet inkl. der Abgabe und sonstigen Kosten immer noch ca. 40.000€ die ich unmittelbar nach der Probezeit benötigen würde. Abgesehen davon könnte meine Frau erst einmal nicht arbeiten, da sie als Erzieherin zwingend dänisch sprechen sollte und da gäbe es damit erst einmal nur ein Einkommen.
Wenn sich wenigstens diese Abgabe an dem Kaufpreis orientieren würde. Aber nein, der Wert des Wagens wird geschätzt. Das wäre immer noch viel aber nachvollziehbar. So ist das ganze rel. unwägbar bis man den Wagen hat schätzen lassen. Und das man 20% vom Hauskaufpreis haben muss liest man auch in keiner Info bzgl. Häuserkauf in DK für deutsche Auswanderer.

Gruß

Seanthiar
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

würde der wagen nach dem kaufpreis versteuert, dann würde jeder den wagen mal eben an mutti verkaufen, um ihn dann zu einem schnäppchenpreis 3 tage später zurückzukaufen, wieso müsst ihr denn unbedingt die autos behalten? in der regel kommt es günstiger sich ein vergleichbares modell (evtl von einem anderen hersteller) in DK zu kaufen, da die gebrauchtwagenmärkte sich stark unterscheiden, gebrauchte luxuskarossen wie z.b. audi A8, 5er BMW oder SUVs mit PKW zulassung sind in deutschland aus den baujahren um 2000 oft schon für unter 10000€ zu bekommen, in DK kosten diese fahrzeuge oft noch über 350.000DKK, also netto ohne afgift annähernd 20000€ und sofort ein haus kaufen kannst du höchstwahrscheinlich auch vergessen, da du erstmal eine zeit lang irgendwo in lohn und brot sein musst, um einen kredit zu bekommen, wo soll es denn überhaupt genau hingehen, vielleicht können dir dann einige user, die in der gegend wohnen, ein paar tips geben, manchmal kann man ja z.b. schon einiges an der miete sparen, wenn man dafür bereit ist 10km weiter zur arbeit zu fahren
caroda
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Beitrag von caroda »

Jan_K hat geschrieben:....da du erstmal eine zeit lang irgendwo in lohn und brot sein musst, um einen kredit zu bekommen, ....
ich weiss nicht, warum viele immer solche Kreditprobleme haben... wir haben hier locker zwei Kredite gekriegt, und da reichte der Arbeitsvertrag... beim zweiten Kredit hatte ich noch nicht mal den Job angetreten, der Arbeitsvertrag hat dennoch genügt...
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

wann war denn das? vor oder während der wirtschaftskrise? ausserdem ist auch immer die frage, was für sicherheiten du zu bieten hast etc
Seanthiar
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Beitrag von Seanthiar »

Hallo,
Jan_K hat geschrieben:würde der wagen nach dem kaufpreis versteuert, dann würde jeder den wagen mal eben an mutti verkaufen, um ihn dann zu einem schnäppchenpreis 3 tage später zurückzukaufen, wieso müsst ihr denn unbedingt die autos behalten? ....
die Wagen sind beide vom Händler und Händlerverträge sollten imho anerkannt werden. Was das behalten angeht : Ehrlich gesagt habe ich kaum Ahnung von Autos. Mein Schwiegervater ist KFZ-Schlossermeister. Er arbeitet zwar seit über 20 Jahren nicht mehr in dem Beruf, aber er hat dafür gesorgt das unsere Fahrzeuge 1a in Schuss sind. Wieso sollte ich einen Wagen von dem ich weiss das er zu 100% in Ordung ist gegen ein Fahrzeug ungewissen Zustandes tauschen ? Selbst Neuwagen sind schon nach 3 Wochen verreckt. Bei unseren Wagen weiss ich das sie noch halten.
Und was die Kredite angeht - ich habe kein Problem damit einen Kredit zu bekommen. Das wäre kein Problem. Es ist nur so das Immobilien nur zu 80% finanziert werden. Den Rest muss man selber haben ohne Kredit. Und ich habe definitiv keine Möglichkeit mir mal eben 30.000€ Eigenkapital aus den Rippen zu schneiden um das notwendige Eigenheim zu erwerben. Und billiger gehts nicht. Was unter dem Preis liegt ist entweder zu klein (Anzahl Zimmer) oder laut Tilstandsrapport so stark in der Bausubstanz geschädigt das erst einmal hohe Investitionen notwendig sind (Kaputtes Dach, Risse in der Mauer, Schimmel usw.) Wir sind nunmal 4 Personen und einen 12jährigen und eine 3jährige werde ich nicht in ein Zimmer packen, abgesehen davon das ein Hauskauf etwas für die Zukunft ist.
Ich würde sicher auch einen Kredit für die Afgift und das fehlende Eigenkapital bekommen, mein Gehalt wäre hoch genug, aber ich möchte auch nicht x Kredite am A... haben und nicht wissen ab wann das zweites Einkommen hinzu kommt um diese sicher abzahlen zu können. Das Risiko ist nicht kalkulierbar obwohl ich garantiert unter die Klausel für Hochtechnologiekräfte fallen würde die 3 Jahre lang nur 25%+8% Steuer zahlen müssen. Und ich bin nicht bereit meine Familie unkalkulierbaren Risiken auszusetzen.


Gruß

Seanthiar
Frechdachs
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Beitrag von Frechdachs »

Hej

So, nun hast du uns ja reichlich erklaert wozu du alles nicht bereit bist.

Vorschlag

1) Du inizierst einen militaerputch, wechselst die emigrantenfeindliche regierung aus und setzt eine ein die die dir so unliebsamen regelungen gegen dir genehme austauscht.

Warscheinlichkeit gegen 0

2) Du pfeiffst auf den job und bleibst einfach da wo du bist.

Wahrscheinlichkeit wohl unter 50%

3) Du freundest dich mit den regeln hier an und kappierst das DK eben nicht deutschland ist. So wie die meisten die es in Dk zu was gebracht haben.

Warscheinlichkeit das du das kappierst sicherlich ueber 50%
Das du aber mit deinen ansichten hier klarkommst halte ich fuer sehr unwarscheinlich.

Frechdachs
Frech bis zum bitteren Ende
Deus mare, Frisio litora fecit
Holger_Dansk
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Beitrag von Holger_Dansk »

Recht hast Du Frechdachs.

Lass Ihn bleiben wo er ist.
Erfolg ist nur halb so schön, wenn es niemanden gibt, der einen beneidet.
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