Private Altersvorsorge in Dänemark (Kaptital-/ Ratepension)

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Helmut
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Private Altersvorsorge in Dänemark (Kaptital-/ Ratepension)

Beitrag von Helmut »

Hallo,
ich bin der Liebe wegen nach Dänemark gezogen und verfolge das Dk-forum schon länger passiv und habe viel nützliches erfahren. Da ich seit 1. Juli in Kopenhagen arbeite ist es an der Zeit aktiv zu werden.

Mein Arbeitgeber zahlt mir bei einem Abschluß einer privaten Altersvorsorge (Kapitalpension oder Ratepension) den gleichen Spartbetrag (bis zu einer Obergrenze) hinzu. Das ist eine tolle Sache, da ich ja gleichzeitig auch Steuern auf den Sparbetrag sparen kann.

Ich habe bei dieser Sache ein paar Fragen. Ist es möglich weiterhin "privat" in diese Altersorvorsorge einzahlen, wenn ich nicht mehr in dem dänischen System integriert bin? Es kann durchaus sein, dass meine Freundin und ich in der Zukunft nochmal nach Deutschland ziehen - ich weiß natürlich nicht wann genau. Meine Bank hat mir erklärt, dass ich 60% Steuern zahlen muss, wenn ich den Sparfond vorzeitig auflöse. Zusätzlich zur steuerlichen Belastung fällt auch der Zinseszinseffekt weg, wenn ich in Deutschland komplett neu anfangen muss zu sparen.

Falls eine private Einzahlung überhaupt möglich ist, wie wird dann die Steuer der späteren Rente berechnet?(auf Basis von D. oder DK)

Eine andere Möglichkeit ist natürlich privat in Deutschland vorzusorgen. Gibt es dann auch die Möglichkeit einer (dänischen Enkommens-)Steuerminderung, wenn ich nachweisen kann, dass das Geld nur für eine Altersvorsorge verwendet wird (Lebensversicherung ect.)?

Oder bieten Banken "internationale" Möglichkeiten zwischen Dänemark und Deutschland an?

Ich bin gerade auf der Suche nach einer "optimalen" Lösung für den Fall, dass ich irgendwann in der Zukunft doch wieder zurück nach Deutschland ziehe.
Vielleicht hat sich der eine oder andere auch schon mit diesser Frage beschäftigt und möchte mir seine Erfahrungen mitteilen :-) .

Danke im Voraus

Helmut
MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Die meisten Fragen kann ich leider nicht beantworten, sondern wüsste sie selber gerne. Aber so viel weiss ich:

Wenn man eine private Renten- oder Lebensversicherung zeichnet, sollte man sicherstellen, dass man wahlfrei irgendwann mit weiteren Einzahlungen aufhören kann, ohne dass der Vertrag deshalb endet. (Ich glaube das ist Standard.) Das bereits Eingezahlte bleibt dann stehen und verzinst sich mit Zins und Zinseszins. (Zinseszinsen gehen nicht verloren.)

Man würde den dänischen Vertrag also normalerweise nicht auflösen, wenn man Dänemark verlässt. Die sehr hohe Besteuerung bei Auflösung wird dann nicht relevant. Als Rentner bezieht man dann halt Renten aus verschiedenen Quellen.

Kommt die Rente dann zur Auszahlung, wird sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach dänischem Recht besteuert. Wie weit dabei andere Einkommen, etwa Renten aus Deutschland, den dänischen Fiskus interessieren, kann nur ein Steuerfachmann klären - wie auch die Frage, ob man die Steuerzahlung an Dänemark dann auf deutschen Steuerbescheiden verrechnen kann. Vielleicht wird man aber auch aus dem Doppelbesteuerungsabkommen schlau.

All diese Steuerfragen sind natürlich wichtig, aber man sollte nicht vergessen, dass die Anlagekompetanz eher noch wichtiger ist: Wie wählt man eine Pensionskasse, die die Verzinsung der Einzahlungen optimiert?

Gruss Michael
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Michael!
Tja, wer blickt überhaupt noch bei der Rente durch :?: :)

Was die Besteuerung angeht, so weiß ich, daß man innerhalb der EU seine Rente auszahlen lassen kann, wo man wohl möchte - Dänen können also z.B. ihren Grundbetrag (grundbeløb) und Rentenzuschlag (pensionstillæg) mitnehmen.
Wenn aber kein Steuerabkommen zwischen den betreffenden Ländern existiert, muß man seine dänische Rente, die ins Ausland gezahlt wird, in DK versteuern lassen.
Ich gehe mal davon aus, daß Dtld. und Dk ein solches Abkommen (skatteaftale) haben, aber besser ist es sicher, sich da wirklich schlauzumachen!! Zumindest zwischen griechenalnd und DK existiert es (noch) nicht.

Gruß Ursel, DK
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