Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

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Lille Kanin
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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von Lille Kanin »

Hallo Hanno,

da stimme ich Dir zu, daß die EVs heute noch nicht für jedermanns Bedürfnisse passen. Aber sie passen schon für sehr viele, und der Rest wird sich in absehbarer Zeit ändern durch mehr Reichweite und niedrigere Preise. Erst dann wird sich die breite Masse mit dem Thema beschäftigen und imo staunen, wie gut sich sowas fährt, und an was sie alles bisher in dem Zusammenhang nicht gedacht haben. So ein EV hat Vorteile in Hülle und Fülle und ist extrem günstig zu betreiben und zu unterhalten. Es werden leider immer nur vermeintliche oder reale Nachteile berichtet. Aber klar, das muß und darf selbstverständlich jeder für sich entscheiden.

Was Greenpeace, BUND, usw. angeht, darfst Du eines nicht vergessen: Diese Vereine haben ein Feindbild seit eh und je. Das nennt sich Individualverkehr und ganz konkret Auto. Sie leben nicht schlecht davon, daß sie dieses Feindbild aufrecht erhalten...

Jetzt gibt es vollwertige Autos, die komplett nachhaltig und sauber fahren KÖNNEN und die das nach der Erfahrung in den einschlägigen Foren auch zum allergrößten Teil tun. (Btw, sie sind auch selbst mit dreckigem Kohlestrom sauberer als ein Verbrenner, aber das nur am Rande, weil hoffentlich niemand sein EV mit soetwas lädt.) Jedenfalls ergibt sich nun die verdrehte Situation, daß o.g. Organisationen, die eigentlich sehr für diese saubere Mobilität sein müssten, mit ins Horn der Gegner stoßen, weil ihnen ein sauberer Individualverkehr nicht weit genug geht bzw. weil es ihnen an die Existenzberechtigung geht. Sie wollen in verschiedenen Abstufungen und Ausprägungen die Abschaffung jeglichen(!) Individualverkehrs und hatten dafür bisher immer schön den Vorwand der Umweltzerstörung. (Alle in den ÖPNV, aufs Fahrrad, usw.) Deshalb sind ihnen EVs ein Dorn im Auge. Sie nehmen diesen Interessengruppen das mit Abstand zugkräftigste Argument, die bequeme Position mit dem moralisch-erhobenen Zeigefinger und den Autofahrern das schlechte Gewissen. Nun ja...

Grüße Dirk
Viele Grüße vom "kleinen Kaninchen"!
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Johanna*
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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von Johanna* »

Hej Dirk,

Danke für Deine sachlichen Beiträge in Punkto
E-Autos. Ohne jetzt viel davon zu verstehen, so
hoffe ich doch, dass der Marktanteil bald im
zweistelligen Prozentbereich liegen wird und
damit wahrscheinlich auch für Otto-Normal-
Verbraucher ein E-Auto erschwinglich wird
(in der Anschaffung). Interesse hätte ich nämlich
schon daran, habe aber bisher auch immer gedacht,
dass die Teile nur stadttauglich sind.

Nochmals Danke für Deine Ausführungen :wink:

Hilsen
Johanna
Lille Kanin
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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von Lille Kanin »

Hallo Johanna,

freut mich, daß Du Dich für das Thema interessierst. Schau doch mal im verlinkten Forum vorbei. Da bleibt keine Frage offen, und Du bekommst einen guten Eindruck, was heute schon geht oder eben auch noch nicht geht. Die meisten haben noch gar nicht mitbekommen, daß Elektroautos längst keine "Seifenkisten" mehr sind mit Pril-Blumen drauf und ner Sonnenblume am Aussenspiegel... und daß weltweit längst hunderttausende ganz normal im Alltag mitfahren.

Bis zu zweistelligen Anteilen bei den Zulassungszahlen wird es noch dauern. Das Problem ist, daß es noch einige Jahre gar nicht genug Kapazitäten gibt für die Produktion der Batterien. Die Nachfrage kann gar nicht befriedigt werden. Und solche Fabriken brauchen ein paar Jahre in der Entstehung.

Ich will hier gar nicht so viel schwärmen, weil das irgendwie alles so missionarisch rüberkommt. :wink: Begeistere mich halt für die Dinge, die ich tue bzw. tue nur die Dinge, die mich auch begeistern. Und das kann so ein EV echt. Allein das Fahrgefühl ist schon sehr cool, aber viele Dinge sind einfach so viel sinnvoller und moderner, daß man sich echt schon nach wenigen Kilometern oder Stunden fragt, wie man je zufrieden sein konnte mit dem, was uns sonst so angepriesen wird an angeblichem Fortschritt. Man kann gar nicht alles aufzählen. Ich komme mir jedenfalls heute total dämlich vor in meinen beiden sehr schönen Verbrennern. Das ist einfach Technik von gestern, egal was man uns immer wieder weismachen will. Bald merkt es auch der Letzte. Nur noch ein wenig Geduld, so 2-3 Jahre etwa. :wink:

Das mit der Erschwinglichkeit für Otto-Normal-Verbraucher ist so eine Sache. Zum einen kommen die ersten jungen Gebrauchten EVs jetzt durchaus in interessante Preislagen. Da geht es schon ab 10.000 Euro mit jungen Gebrauchten los - wohlgemerkt "richtige" Autos, keine Rumpelkisten für Idealisten. (Nichts gegen Idealisten.)

Zum anderen muß man einfach mal eine Gesamtrechnung aufmachen. Ein EV ist NOCH teurer beim Kauf, ja. Aber dafür ist es gerade auf lange Sicht ungleich günstiger zu unterhalten und zu betreiben. Nur mal ein Vorgeschmack:

- Der Strom ist billig, erst recht wenn man ihn sauber selbst auf dem Dach produziert. Dann ist sogar sein Preis für 20 Jahre weitgehend fix. Davon würde man beim Sprit doch träumen...!

- Auch kann man sich so seinen "Treibstoff" selbst machen, was ganz viele EV-Fahrer auch tun. Das bedeutet zugleich, man hat immer welchen, egal was passiert. Wer in Richtung Autarkie denkt, wird dem etwas abgewinnen können.

- Es gibt den Strom an sehr vielen Lademöglichkeiten sogar GESCHENKT. Heute ist das meist der Fall, weil sich eine aufwändige Abrechnungsbürokratie noch nicht lohnt angesichts der geringen Mengen und dem niedrigen Einkaufspreis. Aber es spricht vieles dafür, daß das auch zukünftig so bleiben und eher noch mehr werden wird. Schon heute gibt es viele Lademöglichkeiten z.B. als kostenlosen Service für Kunden bei Banken, Supermärkten, usw. Das rechnet sich für die Unternehmer. Ich bin da optimistisch. Strom wird in Zukunft immer billiger - oft haben wir schon heute "zu viel" davon. Ich bin mir sicher, es wird ihn weiterhin und noch öfter als heute geschenkt geben fürs EV.

- EVs sind 10 Jahre, bald nur noch 5 Jahre, steuerbefreit.

- EVs sind vor allem aber auch sehr sehr viel günstiger bei den Werkstattkosten. So ein EV ist zwar topmodern und Hightech, aber es ist viel weniger komplex aufgebaut als ein Verbrenner. Wenn Du mal auf Deine Werkstattrechnungen der letzten Jahre schaust, dann sind da zu 80% Positionen drauf, die beim EV schlicht nicht anfallen. Das macht bei den Kosten enorm viel aus über die Jahre.

Kurz: Die Anschaffung ist NOCH teuer, aber schon heute sind wir an dem Punkt, wo sich das durch die niedrigen Folgekosten fast ausgleicht. Wenn die Stückzahlen erstmal steigen, werden EVs wegen ihrer Einfachheit wesentlich GÜNSTIGER zu bauen sein als die Autos, die wir heute kennen. Es gibt keinen Grund, warum es anders sein sollte.

Wenn Du also heute ein junges, gebrauchtes EV kaufst, bei dem ein anderer den ersten Wertverlust getragen hat, kannst Du eigentlich gar nicht günstiger Auto fahren.

Davon abgesehen muß man aber sagen, daß die Kosten doch für viele keine große Rolle spielen. Gerade beim Auto wird so viel Geld für Blödsinn ausgegeben - wenn man es nur haben WILL. Bei EVs wissen einfach viele noch nicht, was sie verpassen. Sonst wäre denen das sogar die heutigen Preise wert. Ich sage nur: Wer es einmal kennt, setzt sich ums Verrecken in keinen Diesel mehr... :mrgreen:

Um gleich das letzte Argument zu entkräften, das dann gerne noch gezogen wird: Nein, die Akkus kosten kein Vermögen mehr - heute schon nicht - und sie halten viel länger als einem immer weisgemacht wird. 10-20 Jahre und auch von den Kilometern her ein Autoleben lang sind absolut realistisch und schon von einigen in der Praxis bewiesen. Es ist hingegen sehr viel wahrscheinlicher, daß diese Akkus noch eine Zweitverwertung erfahren (z.B. als Hausakku - ich selber habe schon einen aus einem norwegischen Leaf im Einsatz - oder zentral zur Netzstabilisierung usw. Das ist derzeit unbemerkt von vielen ein superheißes Thema.), wenn das Blech drumherum schon längst in der Presse ist...

Wenn ich jetzt noch davon anfange, wie cool das ist wenn bergab oder beim Bremsen ganz selbstverständlich der Strom zurück fließt in die Batterie anstatt an den Bremsen zu verpuffen... Man stelle sich mal vor, der Benzintank würde sich von selbst wieder füllen..., das würde JEDER haben wollen.

Auch fährt selbst ein modernes EV der Golf-Klasse mit allen Annehmlichkeiten 100-150km mit umgerechnet nur gut 2 Litern Benzin, also nichtmal einem halben Reservekanister voll! Damit komme ich mit meinem Verbrenner beim Kaltstart nichtmal aus der 30-Zone raus. ;-) Diese Energieverschwendung geht einem massiv auf den Keks, wenn man es einmal anders kennt und deshalb nicht mehr als selbstverständlich ansieht.

Im Stau und in der Stadt verbraucht man im EV so gut wie NICHTS, lediglich ein paar Watt für die Heizung oder Klimaanlage. Das sind genau die Situationen, wo alle anderen irre Mengen Sprit für nichts verblasen. Ach ja, und Kurzstrecken sowie Kaltstarts machen einem EV nichts aus. Wie oft sehe ich hier SUVs usw. vor dem Kindergarten stehen, alle nur 500m gefahren. Sowas ist Gift für das Auto, den Verbrauch und die Umwelt. Da ist auch noch kein Kat warm, usw. Einem EV ist das völlig egal.

Ein vorgewärmtes Auto (ohne daß man dafür teuer eine Standheizung einbauen lassen muß) im Winter und ein vorgekühltes(!) im Sommer, sind ein kostenloser Nebeneffekt bei einem EV.

usw. usw. Ich hör jetzt auf. Kann nur sagen: Ich kenne nur superzufriedene E-Fahrer und könnte selber nicht glücklicher damit sein. Und ich fahre gerne Auto, habe und hatte immer tolle Autos. Komme mir zwar manchmal bei vielen Dingen vor wie ein "Öko", bin aber eigentlich zumindest kein klassischer. :mrgreen:

Wie gesagt, E-Mobilität ist heute keine Vision mehr, sondern für viele hierzulande und erst recht rings um uns herum Realität - nur bei uns in Deutschland noch nicht, weil wir eine rückständige Automobilindustrie zu schützen haben...

Falls jemand neugierig geworden ist, würde es mich freuen. Ich will aber auch niemanden langweilen. Also, schau ruhig mal vorbei bei uns EV-Fahrern. Würde mich freuen.

Viele Grüße Dirk
Viele Grüße vom "kleinen Kaninchen"!
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25örefan
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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von 25örefan »

Leider ist die Reichweite der E-Fahrzeuge noch im Vergleich zu konventionellen Antrieben recht gering.(z.B. für längere Urlaubsfahrten)
Um hier Skeptikern einen Anreiz zu bieten, geht VW (wobei der e-up und e-golf zugegeben vergleichsweise hochpreisig sind) einen interessanten Weg:
Ab Jahresbeginn 2014 stellt Volkswagen für Kunden des Effizienzweltmeisters ein ergänzendes Mobilitätspaket bereit. Besitzer eines e-up!¹ können für besondere Fahrten wie eine längere Urlaubstour oder den Transport von sperrigen Gegenständen ein Ersatzfahrzeug mit konventionellem Antrieb buchen. In den ersten drei Jahren nach dem Fahrzeugkauf ist das Anmieten für einen Zeitraum von bis zu 30 Tagen pro Jahr und inklusive einer gestaffelten Anzahl an Freikilometern kostenfrei. Um möglichst alle Transport- und Mobilitätswünsche in verschiedenen Alltagssituationen abzudecken, gilt das Angebot für Modelle der Marke Volkswagen Pkw – vom up! bis zum Sharan. Die Buchung ist bei allen Volkswagen Partnern für Elektromobilität mit Euromobil-Autovermietung möglich.
http://www.autohof-reimers.de/43.1/aktuelles-vw-eup-rundum-sorglos-paket.php
"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
H. C. Andersen

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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von Lille Kanin »

Hallo Gerald,

das stimmt, die Reichweite - wobei man das je nach Jahreszeit relativieren muß - paßt derzeit noch nicht für jeden. Das macht aber nichts. Es sind selbst mittelfristig gar nicht genug E-Autos baubar, wenn plötzlich jeder eines wollte. Es genügt also völlig, wenn sich erstmal die dafür interssieren/entscheiden, die mit den derzeitigen Einschränkungen gut leben können. Ich denke da an die vielen Pendler, Zweitwagen, Bring- und Pflegedienste, die Post, usw. usw.

(Es ist übrigens ein geflügeltes Wort bei den EV-Fahrern, daß das E-Auto, als Zweitwagen angeschafft, schnell der Erstwagen wird. So muß man es wohl fairerweise nennen, wenn es bis auf die Urlaubsfahrt so gut wie alle restlichen Fahrten bewältigt.)

Wir fahren z.B. jährlich 10.000km pro Jahr elektrisch, eben hauptsächlich was im Rahmen der Reichweite des Nissan liegt oder schon heute mit Schnelladern versorgt ist. Das ist doch schon was. Für 2-3 Fahrten pro Jahr zu Ikea und in den Urlaub ein viel zu großes Auto vorzuhalten, ist ja auch irgendwie Quatsch, und genau so ist es mit der Reichweite.

Das EV nimmt den Verbrennern somit genau die Fahrten ab, für die diese schlecht geeignet sind - Stadtverkehr, Stau, fiese Kurzstrecken. Das schont die Benziner, die ich dafür gerne auf langen Strecken oder wenn ich schnell fahren muß geniesse. So macht jedes Konzept das, was es gut kann.

Die Idee mit den Leih-Verbrennern ist übrigens nicht auf VWs Mist gewachsen. Das machen andere wie Nissan schon viel länger.
VW macht beim Thema E-Mobilität wie leider auch viele andere nicht mehr als sie unbedingt müssen um den Anschein zu wahren, auch EVs zu können, und den Anschluß nicht komplett zu verlieren. Vorantreiben tun die nichts. So ist der E-Golf zum Beispiel genau auf dem Level eines Nissan Leaf, den es aber schon 5 Jahre am Markt gibt, 100.000 Exemplare weltweit...

Man muß bei VW und anderen eben einen fiesen Spagat machen zwischen dem, was man eigentlich will (Weiter Verbrenner verkaufen.) und dem, was man schnurstracks auf sich zukommen sieht und nicht verhindern kann. Baut man nichts Elektrisches, kommt man noch weiter ins Hintertreffen, baut man ein zu gutes EV, z.B. mit mehr Reichweite, kaninalisiert man sich die Verbrennersparte. Ein Ballance-Akt, bei dem die Hersteller bisher keine gute Figur machen und sehr aufpassen müssen.

Grüße Dirk
Viele Grüße vom "kleinen Kaninchen"!
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25örefan
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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von 25örefan »

Hallo Dirk ,
vielen Dank für die vielen zusätzlichen Infos. :idea:
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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von Lille Kanin »

Kein Ding, Gerald. Ich beantworte gerne Eure Fragen. Das ist einfach eine gute Sache - da darf man dann auch mal ein wenig "Werbung" für machen. :wink: Noch ist es ja leider kein Selbstläufer.

Wer den Weg nach Hamburg nicht scheut, darf auch gerne mal ne Runde mit Sonnenstrom fahren (oder sich den Rest vom SmartHome anschauen). Wir haben hier inzwischen fast alles auf sauberen Strom vom eigenen Dach umgestellt und machen uns mehr und mehr unabhängig. Ich lebe diese Sachen und tausche mich supergerne darüber aus.

Grüße Dirk
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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von Lille Kanin »

Diese Werbung kennt Ihr, oder?

Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
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So fühlt sich das an. :mrgreen:
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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von 25örefan »

Der arme Mann von der Tanke :mrgreen:
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hanno
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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von hanno »

https://www.youtube.com/watch?v=Oogus6Kav5o

Wie in dem Video zu sehen ist, so sieht die Realität aus.
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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von Lille Kanin »

Hallo Hanno,

einer der wenigen guten TV-Beiträge zum Thema, ja. Ist allerdings schon etwas älter. Einiges hat sich schon getan seitdem (also insgesamt gesehen, sicherlich nicht bei oder durch die deutschen Autobauer...).

Und man sieht auch sehr schön, wie so ein EV heute aussieht. Gerade der Tesla ist echt ein Traum.

Grüße Dirk
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hanno
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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von hanno »

@Lille Kamin

[url]http://green.wiwo.de/halbzeitbilanz-2014-das-sind-die-10-meistverkauften-elektroautos/[/url]

Wie du in der Halbzeitbilanz 2014 siehst, ist der Absatz nicht besonders hoch.
Nur die Automobilindustrie will mit Autos auch Geld verdienen und das können sie mit E-Autos nicht, die Zahlen die von Frau Merkel für das Jahr 2020 verkündet werden sind utopisch und nicht realistisch.

Was sich meiner Meinung durchsetzen könnte ist die Hybridtechnik gepaart mit Elektroantrieb, dieser Sache könnte die Zukunft gehören.
Ich erinnere mich noch an den 3 Liter Lupo der als Auto der Zukunft angepriesen wurde, habe mal ein halbes Jahr einen gefahren, der Spritverbrauch von 2,8 Liter war schon enorm, nur der Preis für dieses Fahrzeug war so hoch das der " normale " Autokäufer abgeschreckt wurde und das Auto wieder in der Versenkung verschwunden ist.

Nur was sich durchsetzen wird, das entscheidet der Verbraucher !
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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von Lille Kanin »

Hallo Hanno,

klar, und die Verbraucher entscheiden ja auch schon fleissig. Nur noch nicht so richtig hierzulande, weil im Gegensatz zu irgendwelchen Bekundungen hier "von oben" alles getan wird, um die EVs noch so lange wie möglich auszubremsen. Das ist aber ein ganz gefährliches Spiel und kann für unsere Autoindustrie noch mächtig nach hinten losgehen... (wobei dann leider wieder der kleine Mann die Kurzsichtigkeit der Großen ausbadet.)

Das mit dem Geldverdienen ist so eine Sache. Das kann man kurz- oder langfristig sehen. Wer heute kurzfristig weiter maximal geldverdienen will und entsprechende Investitionen und langfristige Weichenstellungen unterlässt, der verdient dann langfristig evtl. schneller als er denkt gar nichts mehr. Ich weiß, es haben noch nicht viele mitbekommen, aber unsere Autobauer gehen recht bald alle den "Opel-Weg", wenn sie nicht sehr aufpassen. BMW scheint mir aufgewacht zu sein - immerhin.

VW wird ja immer so als weltgrößter Konzern herausgestellt, aber die sind bisher auf einem ziemlich fragwürdigen Weg. Und auch Toyota, der zweitgrößte, hat bisher aus seinem enormen Vorsprung, den man dort durch die Hybride hat/hatte, nichts gemacht. Die haben sich verlaufen in Richtung Wasserstoff-Auto, was sie vielleicht auch noch den Kopf kostet, wenn sie es nicht bald merken. Ich will nicht so prophetisch tun, aber es ist einiges im Umbruch. Vielleicht erinnerst Du Dich in ein paar Jahren noch an diesen Post. ;-)

Schau Dir vielleicht auch erstmal die Steigerungsraten der letzten Jahre an anstatt absolute Zahlen. Unter EV-Fahrern wird gerne das Nokia-Beispiel genannt. Die waren auch vor nicht allzulanger Zeit die "Allergrößten". Dann kam Apple mit dem I-Phone und wurde arrogant belächelt. Und ehe sie sich versehen hatten, war Nokia Geschichte bzw. spielte zumindest keine Rolle mehr, nur weil sie den Smartphone-Zug verpasst hatten. Diese Entwicklungen haben ein enormes Tempo, vor allem wenn ein gewisser Kipp-Punkt erstmal erreicht ist. Der ist dann erreicht, wenn Reichweite und Kosten gleich gut oder besser sind als beim Verbrenner. Das ist nicht mehr lange hin.

Die Hybrid-Technik, sofern sie ernsthaft umgesetzt wird wie von Toyota und nicht so dilettantisch und alibi-mässig wie von unseren Autobauern, ist eine tolle Sache. Ich bin ein großer Fan davon. Aber das ist eine Übergangstechnologie! (...und inzwischen fast 20 Jahre alt. So weit hinken wir hier schon hinterher.)

In dem Moment, wo eine übliche Benziner-Reichweite rein elektrisch zu einem akzeptablen Preis zu haben ist, kauft kein Mensch mehr einen Hybrid, denn man hat da nicht nur die Vorteile beider Antriebskonzepte sondern vor allem auch die Nachteile...
Wozu soll ich all die teuren Verbrenner-Sachen regelmässig sauteuer warten lassen und erneuern, wenn es auch ohne geht? Für immer kürzere Anteile an den gefahrenen Kilometern, vielleicht nur noch für die Fahrt in den Urlaub oder zur Oma. Das wird sich dann schon der eine oder andere fragen.

Aber ja, für den Übergang ist das eine gute Sache. Es wird dann immer mehr zu Plug-in-Hybriden gehen, die zumindest 30-50km ohne Verbrenner fahren und ihn nur noch auf Langstrecken brauchen. Dann werden durch größere Akkus die E-Reichweiten immer weiter wachsen, und irgendwann kommt der Punkt, wo sich die Leute fragen, wozu sie überhaupt noch den Stinker mit sich herumschleppen. Ist nur logisch. Vielleicht ist dieser Weg auch einfach nötig, weil der Sprung im Kopf sonst für viele einfach zu groß ist. Man ist ja doch ein Gewohnheitstier. Enden wird das jedenfalls imo völlig eindeutig beim reinen E-Auto, und das schneller als heute gedacht.

Schau, die allermeisten sind noch nie ein EV gefahren, auch keinen Hybrid. Die wissen also gar nicht, wie cool das ist, wie es sich anfühlt, diese Power, diese Ruhe, der fehlende Gestank. Wenn man das erstmal kennt, fragt man sich schon, ob man den Verbrenner mit all seinem Gewicht, seinen Kosten, seinen Umständen, wirklich noch braucht.

Das will man einfach irgendwann nicht mehr. Ich schrieb gestern ja schon, wie von gestern man sich fühlt als E-Fahrer im Verbrenner oder eben als Plugin-Hybrid, wenn der Motor dann wieder laufen muß. Das wurmt einen dann. Auf einmal rappelt wieder alles um einen herum, wo gerade noch Stille war. Man hört nicht mehr die Vögel zwitschern bei langsamer Fahrt (Apropos, warum baut eigentlich noch einer ein elektrisches Cabrio? Das wäre doch ein Genuss.), hört im Stau nicht mehr die anderen um einen herum brummen und stinken, sondern macht nun wieder selber mit, bergab erzeugt man krebserregenden Bremsstaub und Wärme aus unnötig verbranntem Benzin, so wie überhaupt aus 80% der teuren Suppe anstatt Fortbewegung nur unnütze Wärme wird, und beim Tanken bekommt man wieder dreckige Pfoten. Kannst mir glauben - da steht man dann nicht mehr drauf. Früher oder später will das auch der letzte nicht mehr.

Grüße Dirk
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hanno
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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von hanno »

[url]http://www.wiwo.de/unternehmen/auto/fragwuerdige-foerderung-in-norwegen-wird-das-elektroauto-zum-problem/10636304.html[/url]

Hallo Lille Kamin

Wenn du die Zulassungen von E-Autos in Europa betrachtest, solltest du aber auch bedenken wie Förderung vom Staat in Ländern wie z.B. Norwegen aussieht, würde es das auch in Deutschland geben, würde die Zahl der Zulassungen ganz gewaltig zunehmen, nur bei uns wird der Staat da nicht aktiv werden, denn was nützt das beste E-Auto, wenn schon kaum Geld da ist um unsere maroden Straßen und Brücken zu erneuern.

Die Anreize für den Kauf eines E-Autos wie z.B. in Skandinavien wird es in Deutschland nicht geben, deshalb wird sich der überwiegend größte Teil der Autofahrer nicht für E-Autos entscheiden.
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Re: Urlaub in Dänemark mit Elektroauto

Beitrag von Lille Kanin »

Ja, Hanno, das sage ich ja genauso. Es muß sich ohne Förderungen rechnen (Die sind eh nur versteckte Subventionen für die Hersteller.), und das tut es ja auch in absehbarer Zeit. Was bisher war, ist nur Vorgeplänkel. Ich denke übrigens nicht, das ein paar tausend Euro Förderung viele zum Umdenken bringen würden.

Btw, Deutschland hat der Industrie Milliarden bezahlt für die Entwicklung in diesem Bereich, E-Mobilität, Batterienforschung, usw. Wurde auch gerne genommen. Leider werden im Gegenzug keine Resultate eingefordert. Reine Geldverschwendung! Die wichtigen Patente liegen inzwischen alle in Asien, und wir müssen schauen, was über bleibt.

Zur Zeit gibt es hunderte von "Forschungsprojekten" zum Thema Ladesäulen, mit merkwürdigsten Rahmenbedingungen, und an zig Stellen wird das Immergleiche nochmal und nochmal zu unglaublichen Kosten erforscht, so daß jeder aus der Praxis sagen kann, was dabei heraus kommen muß. Mit der gleichen Summe haben andere Länder flächendeckend für Schnellader gesorgt und fahren schon längst... Deutschland - fährst Du schon oder forschst Du noch? :mrgreen:

Wir fördern EVs hierzulande übrigens nicht deshalb nicht, weil kein Geld dafür da wäre, sondern weil unsere eigene Autoindustrie, von der in Deutschland eine Menge abhängt, eine Entwicklung verpasst und bisher nichts am Start hat. Geld wäre genug da.
Überleg nur mal, wieviel es einem Staat wert sein müsste, wenn er die ganzen leidigen Energieimporte sparen könnte, die uns schon heute und zukünftig immer mehr milliardenhoch im Würgegriff haben, und somit ein ganzes Stück unabhängiger werden würde von sehr fragwürdigen Geschäftspartnern, die die Kohle hintenrum dann noch für ne Menge schlimmer Sachen verwenden. Würden unsere Politiker auch nur ein kleines bisschen weiter denken als bis zu ihrer Nasenspitze, wären solche Dinge völlig offensichtlich. Denk auch mal an die Kosten, die immer aus guten Gründen rausgerechnet werden. Was ist mit Kosten im Gesundheitswesen durch Abgase, Bremsstaub und den Lärm? Was mit Kriegen für Öl? usw. usw. An diesen Mist hat man sich schon gewöhnt, und die "hohen Herren" denken in 4-Jahres-Zeiträumen und Schmiergeldkoffern, und die Manager der Industrie sind da ganz ähnlich.

In Norwegen ist es so, daß da die Luxussteuer auf EVs entfällt. Das macht sie sehr interessant. Deshalb wurden da zuletzt mehr Luxus-EVs Typ Tesla Model S verkauft als Verbrenner VW Golfs... Klar, wenn der Preis fast der gleiche ist. Das reicht schon locker aus als Förderung. Wenn man dann noch die Citymaut spart und kostenlos parken darf in der Stadt, ist die Sache geritzt. Die haben jede Menge Gas und Öl, sind aber nicht so dämlich, das selbst zu verbrauchen...

Wir hier machen einfach nichts aus dem, was wir haben und können. Warum Deutschland sich bei dem Thema so derartig blamiert als "Erfinder des Automobils", ist imo völlig unverständlich und wird sich noch bitter rächen. Den Anspruch auf eine technische Vorreiterrolle haben wir heute schon verspielt. Zukünftig haben asiatische Länder diese Position inne, und wir schauen nur noch dumm. Wir interessieren weder vom KnowHow noch irgendwen, noch als Nachfrager, denn auch unser Automarkt ist im weltweiten Maßstab gesehen winzig und vor allem schrumpfend, im Gegensatz zu aufstrebenden Ländern mit Milliarden Menschen. Es wird noch alle sehr spannend. Deshalb ist es ja so ärgerlich, daß hier solche Schlafmützen an den Schalthebeln der Macht sitzen.

Grüße Dirk

P.S.: Fördern wäre gar nicht nötig. Es würde völlig ausreichen, wenn man nicht Steine in den Weg schmeissen würde, wo man nur kann...
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