Hendrik77 hat geschrieben:Hej !
@25örefan
Ich weiss nicht was du mir damit sagen willst? Willst Du bestreiten das u.a. Veranstaltung und / oder Fortbildungen für Ârzte durch die Pharmaindustrie gesponsert wurden? Weisst Du ob das Geld was z.B. 2016 geflossen ist zu 100% ausschliesslich zur Fort bzw. Weiterbildungszwecken genutzt wurde? Einfach eine PDF Datei einer Ârztekammer online zu stellen beantwortet die obigen Fragen für mich jedenfalls nicht.
Hilsen
Hendrik77
Irgendwie war mir das klar.
Kaum halte ich mch an Deine Aufforderung:
Hendrik77 hat geschrieben:
Allerdings halte ich mich für geistig noch so fit das ich in den nächsten Beiträgen keine Zitate dieses Beitrages benötige.
geht es durcheinander und heißt:
Hendrik77 hat geschrieben:@25örefan
Ich weiss nicht was du mir damit sagen willst?
Hätte ich Teile Deines Beitrags zitiert, wäre Klar gewesen, wie meine letzten Beiträge gemeint.
Nämlich auf eine Entgegnung auf diese Deine Äußerungen:
Hendrik77 hat geschrieben: Klare Regeln ab wann eine Veranstaltung bzw. Fortbildung primär eine Werbeveranstaltung ist gibt es auch nicht.
und
Hendrik77 hat geschrieben:Ârztekammern gibt es u.a. in jedem Bundesland und das bedeutet nicht zwangsläufig das alles bundesweit gilt. So wie ich das sehe geht es in dem Link primär darum die verpflichtende Fortbildung nachzuweisen.
Die zitierten Teile und die Links zu den diesbezüglichen pdf`s sind im übrigen nicht "Einfach eine PDF Datei", sondern das Regelwerk der Ärztekammern des Bundes und der Länder,
das eben sehrwohl definiert, wie eine Fortbildungsveranstaltung aussehen muss, wenn sie als eine solche finanziert über eine Pharmafirma anerkannt werden und nicht als "Werbeveranstaltung" klassifiziert werden will und damit
nicht zertifiziert wird und es
somit keine Fortbildungspunkte für die Ärzte gibt. Und diese Fortbildungspunkte sind für Ärzte notwendig, da sie diese gesetzlich vorgeschrieben zum Nachweis ihrer Fortbildungstätigkeit sammeln müssen. Eine nicht zertifizierte und damit nicht zur Erlangung des jährlichen Fortbildungspunktekontos geeignete Veranstaltung wird von Ärzten in ihrer ohnehin spärlichen Freizeit am Abend oder gar am Wochenende kaum noch besucht und es gab sie daher in den letzten Jahren während meiner Tätigkeit nicht mehr.
Zu dem Regelwerk der Kammern gibt es u.a. für gesponserte Veranstaltungen noch weitere gesetzliche Regelungen betreffs Korruption, den FSA***-Transparenzkodex, nach dem sich ca. 55 namhafte Pharmaunternehmen richten und letzlich firmenspezifische SOP's, die es bei der Ausrichtung von Fortbildungsveranstaltungen zu befolgen gilt.
***
https://www.fsa-pharma.de/der-fsa/
Wer mal über hundert solcher Fortbildungsanstaltungen geplant, organisiert, durchgeführt und insbesondere gegenüber der firmeninternen Rechtsabteilung beantragen mußte um die Rechtmäßigkeit nach den obigen Regelwerken nachzuweisen und sicherzustellen, weiß worüber ich rede, andere eher nicht.
Und dann noch eine Antwort auf die Frage:
Hendrik77 hat geschrieben:Weisst Du ob das Geld was z.B. 2016 geflossen ist zu 100% ausschliesslich zur Fort bzw. Weiterbildungszwecken genutzt wurde?
Nein sicher nicht zu 100%. es gibt z.B. auch Honorare für Ärzte, die sich an Studien zur Arzneimittelwirksam- und verträglichkeit (teilweise gesetzlich vorgeschrieben) beteiligen.
Hendrik77 hat geschrieben:Was ich von einem jetzigen Kollegen weiss der jahrelang als Pharmaverterter gearbeitet hat ist das dieser es nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren konnte so weiter zu machen und deswegen mit Mitte dreissig nochmal eine Ausbildung zum Gesundheitspfleger begonnen hat.
Das tut mir Leid für Deinen Kollegen. Vielleicht war bei der falschen Firma.
Ich persönlich kann allerdings von mir sagen, dass ich immer so arbeiten konnte, dass ich weder infachlicher, juristischer noch moralischer Hinsicht nicht habe schämen müssen. Andernfalls hätte ich auch nicht 25 Jahre diesen Beruf ausgeübt.
Wer zudem glaubt, dass sich Ärzte heute noch durch mittelmäßige Abendessen und einfache Getränke (kein Hummer, Kaviar, Schampus, harte Drinks etc., da nicht statthaft!) und einfache Hotelaufenthalte (die dürfen z.B. keinen erhöhten Freizeitwert wie Pool, Sauna, Wellnessangebote...haben) im Rahmen von Fortbildungen dazu bewegen ließen, leichtfertig mehr Medikamente und wohlmöglich noch in größerem Umfang mehr als unbedingt nötig Innovationen oder Scheininnovationen zu verordnen, der kennt die heutige Gesundheitslandschaft nicht. Längst bestimmen vorwiegend das Sozialgesetzbuch (insb.SGB V), das Arzneimittelbudget und damit verbunden die Krankenkassen und die Konkurrenz der Nachahmerfirmen und Reimporte, was für den Patienten "gut" ist und verordnet wird.
Für ein paar Kulis, Blöcke oder andere Bagatell-Gimmicks, ein "lumpiges" Abendessen oder ein paar Euro für Anwendungsbeobachtungen riskiert kein Arzt mehr, für zuviele oder zu teure Medikamente und damit Budgetüberschreitungen geprüft und finanziell in Regress genommen zu werden.
Aber wozu sind dann Ausgaben für Außendienst, Fortbildung und andere Maßnahmen nötig, bzw. warum werden sie getätigt
Neben des für Innovationen (manchmal auch Scheininnovationen-leider

) nötigen in den Marktbringens (bekannt machen, aufklären, erklären, Vorteile und Risiken aufzeigen...) erhöhen fachlich gut ausgebildete, integere (es gibt auch andere

) Mitarbeiter im wissenschaftlichen Außendienst und auch fachlich interessante und vor allem zertifizierte Fortbildungen (Punkte!) das Vertrauen unf fördern Renomee der einzelnen Firmen, mit dem sie sich in einem vorwiegenden Verdrängungsmarkt durchsetzen und Marktanteile gewinnen können.
Ich möchte mit meinen Beiträgen ganz gewiss nicht jegliche berechtigte Kritik an der Pharmaindustrie in Abrede stellen. Sie aber pauschal zu verurteilen und nur das kritikwürdige zu erwähnen ist genauso wenig richtig.
Denn so banal es auch ist, jedes Ding hat zwei oder mehrere Seiten, auch wenn der eine oder andere diese nicht sieht, sehen kann oder will
