Politisches Erdbeeben in DK

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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Schau mal hier:

http://www.nyalliance.dk/member.php

Die Partei existiert jetzt seid gerade mal 5 Stunden - und hat schon fast 2000 Mitglieder. Zum Vergleich: Radikale Venstre und SF liegen beide unter 10.000 (nach 100 bzw. 50 Jahren).

Korrektion: über 2000 Mitglieder in 5½ Stunden !!
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
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Ursula
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Beitrag von Ursula »

@Rørviger,

weiss ich auch. Hätte wohl sagen sollen: "ehemalige CD". Dass ich das nicht gesagt habe, hängt wohl damit zusammen, dass ich glaube, dass einige Kräfte dieser Partei nun evt. wiederbelebt werden können.

Spannend ist das Ganze jedenfalls.
Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Lars J. Helbo hat geschrieben:Schau mal hier:

http://www.nyalliance.dk/member.php

Die Partei existiert jetzt seid gerade mal 5 Stunden - und hat schon fast 2000 Mitglieder. Zum Vergleich: Radikale Venstre und SF liegen beide unter 10.000 (nach 100 bzw. 50 Jahren).

Korrektion: über 2000 Mitglieder in 5½ Stunden !!
Naja.

Vent og se :wink:

Die Mitgliedsentwicklung einer anderen dänischen Partei:

1993: 999 -7,7
1994: 1.093 +9,4
1995: 1.189 +8,8
1996: 1.282 +7,8
1997: 1.479 +15,4
1998: 2.023 +36,8
1999: 1.968 -2,7
2000: 1.945 -1,1
2001: 1.992 +2,4
2002: 2.366 +18,8
2003: 2.321 -1,9
2004: 2.524 +8,7
2005: 3.739 +48,1
2006: 4.127 +10,4

:D

Get...hvilken :wink:
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ja, das ist Enhedslisten, und?

Nach 7 Stunden ist Ny Alliance über 3000 Mitglieder. Scheint ja doch nicht ganz so überflüssig, oder?
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Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Lars J. Helbo hat geschrieben:Ja, das ist Enhedslisten, und?

Nach 7 Stunden ist Ny Alliance über 3000 Mitglieder.
Und ? :P

Ich schriebs ja: Vent og se. :roll:
Danebod

Beitrag von Danebod »

Epinion Capacent hat für DR eine Umfrage durchgeführt, wonach 2 % ganz sicher für die neue Partei stimmen würden und 9 % es überlegen. Die aktuelle Mitgliederzahl wird mit über 5000 angegeben - nicht einmal einen Tag nach der Gründung. Gezählt wird, wer auf deren homepage das entsprechende Feld anklickt, die Zahl ist also sicher irreführend hoch.

Die Stimmen kommen von einem Teil der bürgerlichen Parteien (R,V,K), die beiden anderen bürgerlichen Parteien S und Fandens Dolkeparti geben kaum Wähler ab. Mehr als die Hälfte dieser Wähler erwartet eine Unterstützung für Anders Fogh, nur ein Viertel eine für Helle Thorning.

Eine andere Umfrage von BT gibt der neuen Partei 4,6 %. Ob diese Zustimmung bis zur nächsten Wahl hält, muss man abwarten. Im Zweifelsfall ist das nur eine neue bürgerliche Partei, also keine neue Politik - alter Kack im neuen Frack.
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Diese neue Partei wird der DF wohl kaum direkt Mitglieder oder Wähler abnehmen -- aber möglicherweise Einfluss, indem sie die Basis des bürgerlichen Lagers erweitert. Das ist ja angeblich das Ziel der Aktion. Ob ihr das gelingt, darüber gehen die Meinungen der Kommentatoren weit auseinander. Hier zum Beispiel eine Gegenposition zur vorherrschenden Aufbruchstimmung: [url=http://politiken.dk/indland/article299954.ece]Forsker spår Ny Alliance et kort liv[/url]. Es hängt wohl maßgeblich davon ab, zu welchem Grad Khader seine Popularität in Wählerstimmen ummünzen kann.

-- Martin
Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Danebod hat geschrieben: Im Zweifelsfall ist das nur eine neue bürgerliche Partei, also keine neue Politik - alter Kack im neuen Frack.
so ist es.

Und dieser Club wird kräftigst von "interessierten Kreisen" wie Aamund und Kolind unter die Arme gegriffen.

Ein ziemlich voraussehbarer und bis in die details geplanter politischer raid.

die CD, höre ich soeben, will sich auflösen und in die "neue Partei" aufgehen.

:?
Rørviger

apropos

Beitrag von Rørviger »

Fogh er fuld af roser til Khader

Man merkt die Absicht und wird verstimmt.... :(

http://politiken.dk/indland/article299756.ece
Statsminister Anders Fogh Rasmussen forstår godt Naser Khaders beslutning om at forlade Det Radikale Venstre og stifte et nyt parti.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Martin Hofer hat geschrieben:Hier zum Beispiel eine Gegenposition zur vorherrschenden Aufbruchstimmung: [url=http://politiken.dk/indland/article299954.ece]Forsker spår Ny Alliance et kort liv[/url].
Die Analyse von Søren Risbjerg Thomsen ist aber in mehrere Punkten verfehlt.

Erstens behauptet er, es gäbe in der politische Mitte kein Platz für ein weiterer Partei. Das ist Unsinn, weil diese Mitte in den letzten Jahren zunehmend verödet ist. Vor 10 Jahren gab es zwischen SPD und VK drei Parteien: CD, KF und RV. Die ersten beiden existieren nicht mehr und RV hat sich in den letzten Jahren zunehmend von der Mitte entfernt. Marianne Jelved würde vielleicht sagen, die Mitte hat sich von RV entfernt. Das macht aber letztendlich kein Unterschied. :wink:

Nehmen wir z.B. Fragen wie Einwanderung, Finanzpolitik und Bildung, dann liegt RV im Moment nahe an SF und befindet sich also mit Sicherheit nicht in der Mitte (zwischen SPD und VK).

Man sieht es auch, bei der Frage der Regierungsbildung. Die traditionellen Parteien in der Mitte (vor 10 Jahren) konnten immer zu beiden Seiten zusammenarbeiten und koalieren. Davon hat sich Marianne Jelved weit entfernt. Ihre Koalitionsaussage ist ja eigentlich: "Wir können mit beide Seiten eine Koalition eingehen, aber nicht mit Fogh". Wenn man aber kathegorisch die eine Seite ausschließt, dann hat man doch praktisch die andere Seite gewählt, und damit steht man nicht mehr in der Mitte.

Søren Risbjerg Thomsen irrt sich auch in eine andere Frage. Er sagt "Mine analyser viser, at radikale vælgere er meget venstreorienterede i værdispørgsmål". Daraus schließt er dann, daß die neue Partei nur wenige Wähler ansprechen wird. Diese Folgerung ist aber falsch.

Erstens wird die neue Partei nicht nur Wähler von RV holen sondern auch von V und K (und nach den ersten Analysen sogar von SF). Zweitens geht es gerade darum, daß es in der Mitte eine Gruppe von Wähler gibt, die in moralische Fragen (Einwanderung, Menschenrechte, Bildung, Kultur) "links" sind, aber gleichzeitig in Wirtschafts- und Finanzfragen "rechts" sind. Diese Wähler waren in den letzten Jahren zunehmend heimatlos geworden.

Sie waren zwar in vielen Punkten nicht mit der Regierung einverstanden, hatten aber Angst, die Wirtschafts- und Finanzpolitik an ein S-R-SF-Regierung zu überlassen.

Und noch etwas. Das ausgerechnet Danebod und Rørviger in dem neuen Partei nichts neues erkennen können ist kaum überraschend. Aus der Ferne verschwimmen die Details. Daher ist es auch nicht verwunderlich, daß sie aus ihre extrem linken Standpunkt den Unterschied zwishen Gitte Seeberg und Pia Kjærsgaard nicht erkennen können :wink:
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Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Lars J. Helbo hat geschrieben:
Martin Hofer hat geschrieben: Und noch etwas. Das ausgerechnet Danebod und Rørviger in dem neuen Partei nichts neues erkennen können ist kaum überraschend. Aus der Ferne verschwimmen die Details. Daher ist es auch nicht verwunderlich, daß sie aus ihre extrem linken Standpunkt den Unterschied zwishen Gitte Seeberg und Pia Kjærsgaard nicht erkennen können :wink:
Es ist genauso "kaum überraschend", dass Helbo dieses erkennen kann.... :wink:

Fragt sich nur bei WEM hier details verschwimmen.

Und richtig, das IST in der Tat eine Frage des Aspektes und Standpunktes.

Du sollstest sachlich bleiben, Lars.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ich bin sachlich. Es geht darum, daß es eine große Gruppe von Wählern gibt, die gerne den Einfluß von DF begrenzen mögte, die aber nicht unbedingt eine andere Regierung haben wollen.

Ich kann mir eben vorstellen, daß es für Dich kein Unterschied macht, ob die VK-Regierung ihre Mehrheit auf Kjærsgaard oder Khadar baut. Für Dich ist und bleibt es die Regierung Fogh. Das ist für Dich "alles rechts" und damit schlecht.

"Die Dänen" sind aber traditionel konsensus-orientiert. Es gab immer ein verbreiteter Wunsch nach Zusammenarbeit über die Mitte hinweg. Man mögte am liebsten Konfrontationen vermeiden. Block-Politik ist traditionel ein Negativ-Wort.

Extremisten wie DF oder EL werden zwar geduldet, aber beliebt sind sie nie. Sie haben ja im Grunde genommen gegen das Jantegesetz verstoßen und deswegen werden sie auch oft genug bestraft - siehe z.B. Mogens Glistrup.
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Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Na, dass Fogh von der Entwicklung begeistert ist und sie unterstützt, ist doch nur zu verständlich. Seine Auswahl an Partnern ist gerade um einen Kandidaten gewachsen (möglicherweise zwei, falls Marianne Jelved als Nebenwirkung der Affäre fällt und RV daraufhin weniger kompromisslos wird). Er hat sicher nichts dagegen, künftig weniger von der herrischen Pia und ihren unberechenbaren Helfern abhängig zu sein.

-- Martin
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ja, daß Fogh zu Verhandlungen einlädt heißt aber nicht unbedingt, daß er begeistert ist. Der große Konsensus-Wunsch führt aber dazu, daß die Politiker immer ihre Wille zu Verhandlungen und Kompromisse zeigen müssen.

Fast alle Politiker haben die neue Partei willkommen gehießen und erklärt man mögte gerne mit ihnen zusammenarbeiten. Das ist aber zum großen Teil Ritual - und sehr viel anders als in D. Selbst Marianne Jelved hat die Partei Glück gewünscht. Ich kann mir aber kaum vorstellen, daß sie das meint :shock:

In D kommt es ja relativ oft vor, daß eine Partei Verhandlungen mit bestimmte andere Parteien ausschliest. Es ist auch normal, daß kleinere Parteien vor Neuwahlen gezwungen werden, eine "Koalitionsaussage" abzugeben. Beides ist in DK eher ungewöhnlich. Hier muß man immer seine Wille zu Verhandlungen mit alle demokratisch gewählten Parteien zeigen.
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Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Lars J. Helbo hat geschrieben:Ich bin sachlich.
Eher nicht, denn Du argumentiert hier, milde gesagt, sehr "deutsch", während Du gleichzeitig versuchst das "dänische System" zu beschönigen.

Aber egal, denn es ist auch ein wenig lustig. :D

Enhver har jo sin kæledække.... :idea:
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