Dieses Missverständnis gibt es aber in Deutschland auch noch zu Hauf.
Wir erleben das immer und immer wieder selbst an den (sorry: dummen)
Fragen und Hinterfragen der Familie und Freunde.
"Lernt er jetzt nun mehr deutsch oder nur dänisch?"
"Versteht mich das Kind überhaupt, wenn ich mit ihm spreche?"
Bei Oma in DK, wird oft nur deutsch mit dem Kind gesprochen, als
verstände es kein dänisch. Obwohl wir genau dort dänisch sprechen,
dass sich die Balken biegen, da man es ja in München nicht hört.
Ich denke, auf dem Bereich Mehrsprachigkeit muss noch viel erforscht werden.
Wie oft höre ich dann wieder: "jaja, mehrsprachige Kinder benützen ja beide Gehirnhälften, die sind ja viiiiel intelligenter."
Naja, mal abwarten, wenn er in die Schule geht.
Muttersprache und Fremdsprache wird oft verwechselt.
Und ich hab auch das Gefühl, dass inzwischen jede Mami
mit ihrem Knirps englische DVD's hört und sieht. Sei das
eigene Englisch noch so besch... Ich selbst spreche wirklich
fliessend Englisch, würde es aber nicht wagen. Immer wieder
schleichen sich kleine Fehler ein, die das Kind übernehmen würde.
Das gleiche mit Dänisch. Natürlich verstehe ich fast alles und man
hat die ein oder andere Floske intus. Doch man muss konsequent
bei seiner Muttersprache bleiben.
Zum vorherigen Beitrag bzgl. Kultur muss ich sagen:
ich hab in einer seeehr grossen japanischen Firma gearbeitet.
Das englisch Niveau der Japaner ist bekanntlich nicht das Beste.
Aber wenn von ca. 500 Entwicklern nur 50 Deutsche dabei sind
und der Rest aus allen Herren Ländern kommen, dann ist natürlich
Englisch DIE Geschäftssprache. Und natürlich war es immer angenehm und einfacher, wenn mein Gegenüber besser sprechen konnte.
Doch in so einem Milieu lernt man auch schnell, Rücksicht zu nehmen.
Auch die Japaner (meist Manager in hohen Positionen) mussten Vorträge halten, die oft nicht zu verstehen waren. Man gewöhnt sich an, langsamer und "einfacher" zu sprechen. Unsere Engländer nannten es immer
baby language. Aber interkulturell lernt man viel mehr dabei,
als auf irgendeinem Seminar. Ich habe die Jahre dort genossen und vermisse sie, auf Grund der Leute.
Mit mehrsprachigen Grüssen
aus dem sonnigen München,
Sabine