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Verfasst: 01.08.2007, 21:11
von Ursula
Ich frage mich in solchen Situationen immer wieder, ob denn die Aufklärung/Information über die Gefahren wirklich hinreichend ist. Die Dänen (mein Sohn z.B.) lernen das ja in der Schule - aber die Deutschen...

Ich meinte: Wussten alle diese Menschen wirklich, dass sie sich leichtsinnig verhielten (denn das ist ja wohl die Definition von Leichtsinn: eine bewusste Handlung).

Verfasst: 02.08.2007, 00:11
von teddy93
Ursel hat geschrieben:Selbstüberschätzung heißt eben auch, die vorhandene Gefahr (der Nordsee) nicht zu sehen oder für kleiner als das eigene Können einzuschätzen! :idea:
Danke für die Belehrung, wäre ich nie selber drauf gekommen.

Und zur Beruhigung sei gesagt, bei zu hohem Wellengang gehe ich auch nicht ins Wasser.
Aber wie in dem anderen momentanen Thread zum Thema "Mordsee" schon gesagt, macht mal halblang.
Die meisten Leute, die an die Nordsee kommen, die wissen, was sie sich zutrauen können und kennen die Gefahren. Unter diesen gibt es sicherlich auch Unfälle, auch tötliche. Die meisten Unfälle haben aber andere Ursachen.
Und wenn es diese Menschen nicht an/in der Nordsee erwischt, dann halt am Baggersee.
Wenn dies hier aber ein Unbeteiligter liest, der hat den Eindruck, die Nordsee mußt du meiden wie die Pest. Für einen Forumler sind immer und überall nur tödliche Strömungen, der nächste empfiehlt max. knöcheltief ins Wasser, für wieder andere ist auch die ruhige See nur voller Gefahren.
Warnen ist wichtig und nötig, dafür muß man aber nicht jeden, der sich outet auch mal ins Wasser zu gehen, als (Übertreibmodus an) potenziellen Selbstmörder und leicht verwirrt (aus) darstellen.
Irgendwie erinnert mich das sehr an die Berichterstattung der "Blödzeitung". Wenn man sich den meisten Beiträgen fügt, dann gibt es nur eine Möglichkeit, möglichst keine (Nord-)Seeberührung, womit sich ein Teil des Reizes nach DK zu fahren bereits erledigt hätte.

Verfasst: 02.08.2007, 00:33
von teddy93
Ursula hat geschrieben:Ich frage mich in solchen Situationen immer wieder, ob denn die Aufklärung/Information über die Gefahren wirklich hinreichend ist. Die Dänen (mein Sohn z.B.) lernen das ja in der Schule - aber die Deutschen...
Grusel, hier erwacht mein sonst nicht so sehr ausgeprägter Nationalstolz.
Nein, in D ist sowas nicht nötig, da wir weder an Nord- noch Ostsee liegen und auch sonst keine Binnengewässer haben. Selbst Baggerseen sind uns fremd.
Im Ernst, ich bin darüber in der Schule "aufgeklärt" worden und meine Kinder auch. Aber vielleicht ist das regional und von Schule zu Schule unterschiedlich.
Ursula hat geschrieben:Ich meinte: Wussten alle diese Menschen wirklich, dass sie sich leichtsinnig verhielten (denn das ist ja wohl die Definition von Leichtsinn: eine bewusste Handlung).
Hochphilosophische Frage, aber ich denke, das ist wie bei einem Bankräuber. Er weiß, was geschieht, wenn er erwischt wird, aber er ist sich sicher nicht erwischt zu werden.

Verfasst: 02.08.2007, 08:07
von Kanelstang
Stimmt ja auch, dass die meisten Gäste/Touristen mit genügend gesundem Menschenverstand ausgestattet sind und Vorsicht walten lassen, sonst würden jährlich tausende ertrinken...

Aber: es ist manchmal ganz gut ein wenig zu übertreiben und zu mahnen, damit die Problematik ins Gedächnis gerufen wird!

Wenn alle nur schreiben, ach, naja, Meer ist halt Meer, ´n bisschen aufpassen reicht aus, denkt keiner wirklich darüber nach- SO vielleicht schon eher.
Und damit: Ziel erreicht. :)

Verfasst: 02.08.2007, 08:41
von Ursula
Hallo Teddy,

ich komme aus Stuttgart - und bin über die Gefahren der Nordsee nicht aufgeklärt worden - in der Schule schon gar nicht. Als ich die ersten beiden Male (als Jugendliche) mit zwei verschiedenen Jugendgruppen am Meer war, wurde darüber kein Wort verloren.

Verfasst: 02.08.2007, 08:54
von kwako
Moin Teddy93,

du plädierst jetzt mit Leidenschaft für die Badefreuden in der Nordsee und hast viele Foris gegen deine Ansichten aufgebracht, argumentierst mit Eigenverantwortung und erwähnst die Bildzeitung......
so ähnlich hatten wir es in einenem anderen Fred :) nur standen wir Hundebesitzer und Argumentierer auf der einen Seite und du auf der anderen.
Ich werde die Diss. nicht neu beleben aber sehe doch Paralelen. Du magst in der Nordsee bei hohem Wellengang trotz Strömungen baden und ich mag meinen Hund. Was jetzt verantwortungsloser ist möchte ich nicht beurteilen.
So ist das eben mit den unterschiedlichen Ansichten der Dinge :wink:

Einen schönen Tach noch und byby

Verfasst: 02.08.2007, 09:21
von Ursel
Guten Morgen Teddy!
Danke für die Belehrung, wäre ich nie selber drauf gekommen.
Tja, das schimmerte eben für einige (nicht nur für mich) nicht ganz durch :mrgreen: .

Wenn alle Deutschen so "aufgeklärt" wären wie Du, kämen die Einheimischen wohl kaum mit ihren (auf Erfahrung beruhenden und treffenden) Ausrufen wie "oh diese Touristen!"

Wer Gefahren dermaßen abwiegelt und runterspielt wie Du, hat sie offenbar noch nicht erkannt.
Denn nur Gefahr erkannt ist eben nach altem Sprichwort auch Gefahr gebannt.

Viel Glück weiterhin, mir scheint eher, Du wirst es brauchen!

Gruß Ursel, DK

Re: Wieder zwei Deutsche bei Søndervig ertrunken

Verfasst: 02.08.2007, 12:17
von Walter
Lars J. Helbo hat geschrieben:
.. innerhalb knap über eine Woche sind damit 4 Dänen und 5 Deutsche in DK ertrunken:
Was wieder mal beweist, dass die Dummen nicht aussterben (sollte man als natürlichen Schwund abhaken). Ich bin bei Gott kein großartiger Schwimmer, aber vielleicht habe ich gerade deshalb Respekt vor dem Meer.
Die Wellen sind heuer meist höher wie sonst... OK Aber das passiert einem überall.

Vor einigen Tagen, es war am Kattegat bei Nyrup, bin ich auch mit Neopren-Anzug und Flossen ein wenig weiter rausgeschwommen. Hat nicht lange gedauert da kam ein Schnellboot von der "Wasserrettung" also dieser Lebensrettungsgesellschaft und hat sich überzeugt ob es mir gut geht.

Also mehr kann man doch wirklich nicht verlangen. Ich fand das OK denn ich bin daheim selber bei der Wasserwacht.

Verfasst: 05.08.2007, 23:56
von teddy93
kwako hat geschrieben:..und erwähnst die Bildzeitung.
so ähnlich hatten wir es in einenem anderen Fred...
Du magst in der Nordsee bei hohem Wellengang trotz Strömungen baden
...
Stimmt in dem anderen Fred hab ich auch gesagt, das die Blödzeitung viel zur Verunsicherung beigetragen hat. Stand in dieser Hinsicht also auf deiner Seite, also wo ist hier dein Problem?

Und ich habe nie behauptet bei hohem Wellengang baden zu gehen.

Hast du es wirklich nötig meine Worte bewußt falsch wiederzugeben?
kwako hat geschrieben:..nur standen wir Hundebesitzer und Argumentierer auf der einen Seite und du auf der anderen.
Ja, und nicht alleine. Da waren verdammt viele nicht eurer Meinung. Dein Versuch mich hier als ewigen einsamen Querulanten darzustellen ist nicht gerade schmeichelhaft für dich.

Tut mir leid, aber wer auf diese Art seine "Hundeposition" verteidigen will ..,
ach was soll's. Irgendwie hab ich Mitleid.
Und Tschüss

Verfasst: 06.08.2007, 00:10
von teddy93
Ursel hat geschrieben:Wer Gefahren dermaßen abwiegelt und runterspielt wie Du, hat sie offenbar noch nicht erkannt.
Denn nur Gefahr erkannt ist eben nach altem Sprichwort auch Gefahr gebannt.
Versuchen wir's mal andersrum.
Verratet mir doch bitte mal, wie ich mich in der Nordsee zu verhalten habe.
Bisher hast du immer nur geschrieben das die Nordsee gefährlich ist, aber nie, wie ich mich genau verhalten soll. Ich hätte da gern genaue "Regeln" und keine Allgemeinplätze. Und nicht sowas wie, nicht alleine schwimmen gehen, nicht zu tief ins Wasser, Gezeiten beachten, nicht bei zu starkem Seegang, nicht zu weit rausschwimmen, nicht unter Alkoholeinfluß usw.. Das scheint ja nicht auszureichen um die Nordsee zu überleben.

Ursel hat geschrieben: Viel Glück weiterhin, mir scheint eher, Du wirst es brauchen!
Gruß Ursel, DK
Auf jeden Fall und in fast allen Lebenslagen, danke

Verfasst: 06.08.2007, 07:56
von yulki
Hallo,
wir sind gestern abend von einigen Tagen Nordsee wiedergekommen:

Auch bei wenig Wind und strahlendem Sonnenschein gibts da Wellen .-)
Und die schlagen bis zu 1,5 Meter hoch über, an der Stelle an der sie kippen, und dann den Strand hochlaufen.

Sieht harmlos aus, allerdings: Soviel Wasser wie den Strand hochläuft, kommt auch wieder runter. Und zwar mit sehr viel Kraft.

Eltern, die ihre Kinder in der Brandung stehend spielen liessen wussten, warum sie in der Nähe blieben. Oft wurden den Kiddies die Beine regelrecht weggesaugt in Richtung Meer während 20 cm höher die nächste Welle Richtung Strand drängte.

Wir sind auch geschwommen. Aber geschätzte 8 Meter vom Strand, also da, wo die Wellen noch nicht ganz so hoch aufgebaut sind. Es herrschte eine Starke Strömung nach Norden an der Oberfläche und eine Strömung meerseitig unterhalb.

Was für uns, recht gute Schwimmer, ein interessantes Phänomen war war für manche unsichere Schwimmer ein echtes Problem. Vor allem, da die mitgekommene Verwandschaft aufgrund der hohen Wellen direkt vor dem Strand keinen Sichtkontkakt zu den Weiter-drausssen-Schwimmern mehr hatte.

Ich denke man muss wirklich eigenverantwortlich handeln. D.h.

1. sich nicht selbst überschätzen, sondern schauen, was man sicher verantworten kann
2. zu zweit baden, d.h. einer bleibt in der Brandung und sieht, sobald der Schwimmer ein Problem hat, von einer Welle unterwasser irgendwo gegen geschleudert wurde usw usw usw
3. sofort rausgeht wenn es einem zu kalt wird, man verletzt wurde, z.b. durch Muschelschalenschnitt, Prellungen, Atemprobleme nach einer hohen Welle usw...

denn jeder angeforderte Hubschrauber, jedes Schnellboot braucht schon seine Zeit.


liebe Grüsse

Eckhard
p.s.: der sich fragt, warum, ob es wirklich eine gute Idee ist, dass es in so gut wie jedem Geschäft an der Nordsee in DK diese kleinen Surfboarde mt Schnur dran für Kinder gibt, weil: benutzen kann/sollte ein Kind die zumindest in der NOrdsee nicht.

Verfasst: 06.08.2007, 16:36
von Danebod
denn jeder angeforderte Hubschrauber, jedes Schnellboot braucht schon seine Zeit
Und kostet auch ein bisschen Geld, aber macht ja nichts, vielleicht zahlen es ja die Erben...

Verfasst: 06.08.2007, 20:48
von joe100
Hej,

am selben Tag des Unglücks in Sondervig standen auch zwei Dänen in
der Zeitung, die mit Ihrem kleinen Sportboot den Ringköbing Fjord unterschätzt haben.

Hils
Dieter

Verfasst: 24.08.2007, 18:36
von Lars J. Helbo
Der 18-jährige, der am 29.7. in Søndervig ertrunken war, wurde jetzt auf Sylt gefunden:

http://nyhederne.tv2.dk/article.php/id-8040472.html

Ich denke das zeigt auch etwas über die Strömung.....

Verfasst: 24.08.2007, 19:00
von Kiel-Petra
n'abend,
ich muss schon sagen: was ich am schönsten am baden in der nordsee finde, ist tatsächlich, dass ich einen schritt mache und drin bin :D
im gegensatz dazu kann ich an der ostsee ca. eine halbe stunde reinlatschen und mir die sache dann anders überlegen, weil das wasser man grade so die knie überspült... :mrgreen:
aber ausserdem sollte ich dazu vielleicht noch einmal erwähnen, dass mein mann und ich beide rettungsschwimmer sind und nicht völlig "blond" ins wasser gehen...
ok, mein mann neigt trotzdem dazu. ich aber hatte letztes jahr auf la palma das erlebnis, dass ich fast nicht aus dem wasser gekommen bin, wegen der unterströmung und jetzt braucht keiner zu sagen, dass die sache im atlantik ja auch ganz anders und viel gefährlicher ist... die nordsee hat genauso fiese strömungen :!:
wenn man also ein wenig vorsichtig ist, hat man beim baden in der nordsee immer sehr viel spass. man sollte es nur nie übertreiben.
hilsen
petra