Wieviel Dänisch kann eigentlich DER DEUTSCHE DÄNE?

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Ursel
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Beitrag von Ursel »

Geb ich zurück - Vilmy !
Jetzt werden wir nie erfahren, was ein "deutscher Däne" ist.
Wäre eigentlich auch meine (nächste?) Frage gewesen!

mib777
Sonst muss ich Ursel beipflichten, eine mehrsprachige Erziehung ist eigentlich fast immer eine Garantie für eine offene Kommunikation mit verschiedensten Mitbürgern auf der ganzen Welt und damit auch ein besserer Start ins Berufsleben.
Witzig genug war weder das noch die dänische Familie mein erster Beweggrund, meinen Kindern Deutsch zu vermitteln - und wir kannten übrigens auch etliche mehrsprachige Kinder im voraus, mit den unterschiedlichsten Modellen .
Ich wollte einfach MEINE Sprache reden. Weil ich das am besten kann - und ich wollte und will authentisch sein mit meinen Kindern!
Sie haben eine deutsche Mutter - und keine neu-dänische (deutsch-dänische) - und damit müssen sie leben und sich auseinandersetzen.
(ich hatte ostpreuß,. Flüchtlingseltern im Rheinland - jeder hat eben seine Familie als erstes Schicksal :D )
Ich wollte ICH sein, wenn ich mit meinen Kindern zusammen bin.
ich ohne meine Sprache - ist nix.
(oder nur die Hälfte :wink: )
Also ganz "egoistisch, aber auch ganz im Hinlick auf die Bücher, die Kultur, die Kunst , die meine Kinder kennenlernen sollten.
Aber wenn man diese "Isolation" selber wählt sollte man sich nicht wundern, wenn dann irgendwann was fehlt.
Den Satz finde ich klasse!

Danke- Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

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...
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Also mein (daenischer) Mann und ich reden immer noch englisch miteinander, obwohl ich nun auch seit mehr als 2 Monaten hier lebe. Gelegentlich werfen wir mal den einen oder anderen daenischen Satz ein, rein uebungsweise.
Vor einer Woche, als seine Eltern hier waren, wurde ausschliessliche daenisch geredet. Da limitiert dann zwar meine Teilnahme an den Gespraechen ein wenig, aber ich hoere fleissig zu und lerne was. Und im Augenblick ist meine eigene Familie fuer eine Woche hier und es wird fast ausschliesslich deutsch geredet (was mein Mann ja auch beherrscht).

Ich wuerde sagen, wenn zwei Auslaender in Daenemark ploetzlich ausschliesslich daenisch reden wollten, dann zeigt das nur eins: man hat sich in seiner Beziehung nicht besonders viel zu sagen, dann reicht das natuerlich hin. Fuer meinen Gatten und mich ist das nicht der Fall. Zuviele Fragen wuerden offen bleiben und zuviele Dinge ungesagt. Daher bleibt fuer uns alles beim alten waehrend ich jeden Tag ein bisschen mehr lerne... :wink:
Tillman
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Beitrag von Tillman »

Hej ZaccYon,
die Sprache ist ein Produkt der Natur, des Umgangs mit einander
und sie entstand aus der Not heraus, sich verständigen zu müssen, bei der Jagd, beim Pilze sammeln, ja auch im Streit.

Mit Sprachunterschieden gehen Kulturunterschiede einher.
Nicht alle Kulturen passen auf engstem Raum zusammen, doch aber alle Sprachen.

Erst durch das Feuer (das Kochen unserer Speisen) hat sich unser Gehirn derart entwickeln können.
Die großen Entfernungen zwischen den Völkern, geographische Hindernisse, kulturelle Abgrenzungen sind durch den modernen (neuzeitlichen) Menschen, durch Düsenjets, Handelsbeziehungen, Kommunikationsmittel, Internet zusammengeschrumpft.

Sprachen werden inzwischen als Barrieren empfunden,
weniger als Festungen.

(Barrieren überwindet man beidseitig, im Gegensatz zu Festungen)

Sprachen erzeugen keine Sicherheit eine Kultur am Leben zu erhalten, sondern sie sind ein Denkraum geworden, unser Gehirn zu beschäftigen.
Unser Gehirn entwickelt sich weiter (im Sinn der Evolution).
Sprachvielfalt ist ein willkommenes Trainingsgerät.

Sprachwissenschaften beschäftigen sich nur mit dieser (der Sprache), nicht nur mit einer, sondern möglichst allen, um die Zusammenhänge erkennen zu lassen.

Solange der Mensch lebt, denkt und spricht er.

Und da kommst du und sagst:
"Ich rede nicht mehr deutsch!"
Es klingt fast wie:
"ab heute benutze ich meine linke/rechte Hand nicht mehr"

Denke mal in diesem Moment "NICHT" an einen Elefanten. :D
Unmöglich.

Menschen, die nur noch wenig kommunizieren können (Einsamkeit, Krankheit), greifen gern zu Kreuzworträtseln.
Ihr Sprachzentrum wäre sonst unterfordert.

Natürlich kann deine deutsche Sprache ungenutzt einschlafen.
Wenn du sie zwingst, passiert es nicht schneller.
Das Sprechen verlernst du schneller als den Wortschatz.
Denke jeden Morgen beim Erwachen (in deutsch):
"Ich will nicht mehr deutsch sprechen."
Wenn du eines morgens nicht mehr weißt, was du da denkst, hast du es geschafft. :)

Deinen Satz empfinde ich eher als Beitrag zur besseren Völkerverständigung, Minderung des Streits der Kulturen, Anerkennen
eines Gastgebers.

Natürlich ist es höflich, die Sitten des Gastgebers zu achten.

So betrachtet klingt dein Satz für mich vernünftig.
Doch meine ich, du überforderst dich.
Du wirst immer ein Gast bleiben, neben deinem Gastgeber,
denn auch Gastgeber brauchen Gäste um ihre Kultur zu erhalten.

Zwei Gastgeber nebeneinander, wobei der eine nur ein gewollter ist...
wer sag mir, wäre der Bessere?

Entscheidend ist, wie ihr beide miteinander umgeht und was ihr redet, aber nicht WIE ihr redet.
Kann denn überhaupt einer der hier im Forum selbsternannten oder sich gegenseitig hochtitulierten Dänemarkfans, -kenner oder gar Neudänen ein Wort Dänisch richtig aussprechen?
Lege nicht eine Sprache ab, sondern deine Aggression..
und dann zeig es in möglichst vielen Sprachen, wie aggressionfrei du bist. Hej, hej :idea:
Zuletzt geändert von Tillman am 16.09.2007, 14:27, insgesamt 2-mal geändert.
Peter

Beitrag von Peter »

ich finde es erstaunlich wieviel Zeit hier in ein Individuum investiert wird welches sich selbst und seine Herkunft / Abstammung nicht wertschætzt.

Es (das Indiduum) setzt sích auf einen zu hohen Stuhl ohne sich im Klaren zu sein dass dieser Stuhl ein Luftgebilde ist und schneller platzen wird als der eigene Geist zur Handlung schreiten kann.

Lassen wir ihn in seinem Glauben

Selber kann ich seit 36 Jahren dænisch , der Dialekt ist aber deutlich.
Und das ist auch gut so , die in DK lebenden dænisch sprechenden Deutschen werden respektiert (teilweise gar gefuerchtet) wie keine andere Nationaltitæt
Tillman
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Beitrag von Tillman »

@ Peter
es geht ja nicht um die Wertschätzung einer Person, sondern
den Inhalt des Threads.
ER - hat seinen Rechner abgebaut und "kommt nie wieder".
Wobei ER nicht anders kann, zu lesen was er hier "verzapft" hat.

Falls er natürlich ein deutschsprachiges Paßwort gewählt hatte,
könnte es ihm bis dahin entfallen sein. ;)
Peter

Beitrag von Peter »

achso

mag er sich bald seiner Herkunft wieder erinnern kønnen und sie mit Stolz in seiner Brust herumtragen
mit einem Schild worauf steht
http://www.dk-forum.de/forum/ftopic12761.html
Simba
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Beitrag von Simba »

Ich würd mal sagen, mach wie Du denkst und dann reden wir weiter. Bisher sind das doch nur leere Reden. :mrgreen:
Da ich weiss, wie schwer es ist, selbst zwischen dänisch-ausländischen Paaren, plötzlich die Sprache in der Beziehung zu wechseln (also wegen Umzug jetzt dänisch, statt deutsch, englisch, spanisch... zu sprechen), ist das Vorhaben, sich in einer rein deutschen Beziehung nur noch dänisch zu unterhalten kaum bis gar nicht möglich. Ausser natürlich, Ihr habt Euch eh nicht mehr viel zu sagen, was ich aber für Euch nicht hoffe.

LG Simba
CAY
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Re: Wieviel Dänisch kann eigentlich DER DEUTSCHE DÄNE?

Beitrag von CAY »

ZaccYon hat geschrieben:ich werde auch mit meiner (deutschen) Frau nur Dänisch reden!
Ist Dein Deutsch so schlecht, daß sie Dich nicht versteht :mrgreen: ?
LG, C.A.Y.
galaxina
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Beitrag von galaxina »

Vilmy hat geschrieben:Moral er godt, dobbelmoral er dobbelt så godt!

[url]http://www.dk-forum.de/forum/viewtopic.php?p=147282&highlight=#147282[/url]

:D :D :D

Vilmy
der link funzt nich :(
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej nochmal!

Nachdem ja etliche gute Beiträge gekommen sind, wäre ich auch gern Mäuzschen bie dieser Familie...
Ich habe mir nochmal das Ausgangsposting durchgelesen:
Deswegen meine Frage an die, die sich davon angesprochen fühlen (und das sind viele, auch wenn sie es nicht zugeben wollen) - sozusagen als Abschiedsbonbon (etwas anders formuliert als im Titel):

Kann denn überhaupt einer der hier im Forum selbsternannten oder sich gegenseitig hochtitulierten Dänemarkfans, -kenner oder gar Neudänen ein Wort Dänisch richtig aussprechen?
und daher hat Werner betsimmt Recht,der gleichauf Trol ltippte, denn was laubt eigentlich dieser Mensch, wie
die, die sich davon angesprochen fühlen (und das sind viele, auch wenn sie es nicht zugeben wollen) -
wiederum ihrer Arbeit und dem Privateben in DK nachgehen, Kontakte pflegen, Behördengänge erledigen, Arztbesuche undundund??
Ganz schön Nase oben zu glauben, er sei der allereinzige (ich weiß, daß man einzige nicht steigern kann, aber hier muß es wohl so sein ... ), der (angeblich, wir können´s ja nicht nachprüfen) Dänisch kann!

Schade, daß er weg ist, ich hätte diese Diskussion eigentlich gern auf dänisch weiterfgeührt - da könnte jeder, nicht zuletzt er, mit seinen Dänischkenntissen glänzen :D

Tja, dann schüttel ich mal mein Haupt und bedauere, daß ich eben nicht Mäuschen in den Konversationen der Familie ... sein kann.

Gruß Ursel, DK
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testmod
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Beitrag von testmod »

Vielleicht schaut er ja mal wieder rein,wenn er es sich in DK gemütlich gemacht hat. :!: :wink:
Wenn ja,werden wir ganz bestimmt sogar von ihm hören.
Er ist eigentlich kein Troll,hat doch schon klasse Beiträge geschrieben,die er dann wieder gelöscht hat.Ich hatte auch schon das Vergnügen,eine schöne PN von ihm bekommen zu haben. :wink:
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Ich halte ihn einfach für einen Grünschnabel, zudem mit ganz dicker rosaroter Brille, der wahrscheinlich bald ziemlich hart landen wird.

Wir haben ihn übrigens auf seinen Wunsch gesperrt (ist mir immer noch unklar, was manche Leute mit dieser Protestmaßnahme bewirken wollen, die sich doch nur auf die selbst auswirkt).

--Martin
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hejallesammen!
ich habe so an meine ersten Tage hier im Land nachgedacht - also als Auswanderer, nicht als Urlauber.
ich konnte schon so einiges reden über Gott und die Welt, aber gerade mit meinem Mann haperte es sehr. :shock:
Die ganz kleinen alltäglichen Dinge wie "Bitte halt mal fest, komm mal schnell, bring mal bitte den Mülleimer raus, --" die kamen viiiiiel zu langsam in meinen Kopf und von dort auf die Lippen.
Da werden die beiden ja noch einiges zu kämpfen haben, wenn jeder erst das Wörterbuch bemühen muß, um einmal zu sagen:
"mach mal dieTür auf, es hat geklingelt!"

Irgendwie wirklich amüsant, die Vorstellung, wegen der Nachbarn in den eigenen 4 Wänden seine eigene Sprache nicht mehr zu sprechen!

Gruß Ursel, DK
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ta.schi
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Beitrag von ta.schi »

Wir sind ja beide Deutsche, die jetzt hier in DK leben. Mein Mann spricht aber fließend dänisch, trotzdem kommen wir noch nicht auf die Idee, hier nur dänisch zu sprechen. Dafür fehlen bzw. entfallen mir teilweise die grundlegendsten Wörter... :?
Kann auch nicht nachvollziehen, warum man, wenn man denn in ein Land auswandert, seine Sprache vergessen muss... Naja, aber vll. haben er und seine Frau sich ja nicht allzuviel zu sagen und nun haben sie einen triftigen Grund gefunden, dass auch auszuleben... :?:
hilsen/Gruß, Tanja
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