Arbeitslosigkeit in DK gestiegen

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
Sollys
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Beitrag von Sollys »

Hallo,

bei einigen Betrieben in Varde haben sie jetzt auch viele entlassen.
Der Mann meiner deutschen Freundin, der seit August 2007 in Dänemark als Zimmermann gearbeitet hat ist auch fristlos gekündigt worden.
Zum Glück war sie noch nicht nachgezogen. Geplant war es für Anfang Januar nächsten Jahres.

In seiner Firma gab es weitere Kündigungen, überwiegend Deutsche. Nur ein Däne musste gehen.

Betroffen sind jedoch nicht nur die Zimmerleute, die ganze Baubranche ist etwas in Mitleidenschaft gezogen.
Der Hammer, so erzählte der Mann meiner Freundin, sie haben die deutschen gekündigt und Polen eingestellt.

Die arbeiten bestimmt für weniger Geld.
galaxina
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Beitrag von galaxina »

Sollys hat geschrieben:Hallo,

bei einigen Betrieben in Varde haben sie jetzt auch viele entlassen.
Der Mann meiner deutschen Freundin, der seit August 2007 in Dänemark als Zimmermann gearbeitet hat ist auch fristlos gekündigt worden.
Zum Glück war sie noch nicht nachgezogen. Geplant war es für Anfang Januar nächsten Jahres.

In seiner Firma gab es weitere Kündigungen, überwiegend Deutsche. Nur ein Däne musste gehen.

Betroffen sind jedoch nicht nur die Zimmerleute, die ganze Baubranche ist etwas in Mitleidenschaft gezogen.
Der Hammer, so erzählte der Mann meiner Freundin, sie haben die deutschen gekündigt und Polen eingestellt.

Die arbeiten bestimmt für weniger Geld.
na das "die" fuer weniger Geld arbeiten glaube ich nicht. Vielleicht arbeiten "die" einfach nur besser als die Deutschen. That's part of the game.
Hina
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Beitrag von Hina »

Sollys,
im Gegensatz zu Deutschland wird in Dänemark nach Tarif bezahlt und der gilt auch für die Polen.
Aber ich habe es schon erlebt, dass nicht nur einmalig Deutsche morgens mit Restalkohol und recht unpässlich auf der Arbeit erschienen, während die polnischen Kollegen mit klarem Kopf Überstunden schrubbten.
Viele Grüße
Hina
Marta
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Beitrag von Marta »

Ich habe ein ähnliches Problem. Ich bin in einem Malerbetrieb beschäftigt und heute morgen rief mich mein Chef an ich könne die nächsten 2 Tage zu Hause bleiben und am Mittwoch wieder kommen. Muss ich in's JobCenter und die 2 Tage melden oder wie ist das in Dänemark?
Sollys
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Beitrag von Sollys »

Hallo Hina,

Zitat: "im Gegensatz zu Deutschland wird in Dänemark nach Tarif bezahlt und der gilt auch für die Polen."

Dem ist definitiv nicht so.
Es gibt massive Unterschiede. Und der Lohn wird in der Regel verhandelt.
Viele Deutsche je nachdem wie gefragt sie zur Stunde ihres Auftauchens waren, werden deutlich über oder unter Tarif bezahlt.

Viele Arbeitsplätze haben keine ´Overenskomst´ da wird der Lohn frei nach Schnauze verteilt. Und da kommt beim besten Willen nicht jeder gleich gut weg.
Otis

Beitrag von Otis »

Hm.

Eins möchte ich da Euch bitte sagen:

Bei uns mussten zwei Schweden und ein Däne gehen. Ich als Deutscher bin immernoch hier.

Polen, Schweden, Deutsche, Dänen oder Norweger usw. usw.- das ist allgemein völlig egal!!!!!!!!!!
Alkohol saufense Alle- die Einen mehr die Anderen weniger. Gut. Es gibt:
gute Dänen/ schlechte Dänen

Deutsche/ schlechte Deutsche

Schweden/ schlechte Schweden

Polen/ schlechte Polen usw, usw.................................

ABER: auf Arbeitsleistung bezogen!

Privat spielt das allaes keine Geige!

Zu den Polen und wenig Bezahlung- Es ist bei vielen Polen Fakt, daß Sie
unterbezahlt werden. Aber wer kreidet deren "Arbeitgeber" an?-hm?

Oft heißt es: Du machst das für das Geld was du bekommst, oder zurück nach Polen(die Polen haben meistens so etwas wie einen "Boss" als Vorarbeiter, welcher den Löwenanteil einsteckt!!!)! Welches auch von den Gewerkschaften festgestellt wurde!
Leider gibt es nätürlich auch solche polnischen Mitmenschen, die von sich aus für 30 DKK in der Std. arbeiten!

Man könnte da Tagelang diskutieren, glaube ich :?

Aber wie schon erwähnt: WER stellt denn die Leute für so einen Betrag an???

Ist ja klar- angenommen ein Däne, ein Deutscher, ein Pole, leisten gleich gute und schnelle Arbeit. Der Däne für 230 DKK, der Deutsche für 150 DKK, und der Pole für 50 DKK in der Stunde. Wen würde man nehmen?-außer man hat gerade im Lotto gewonnen. :mrgreen:


Gruß Basti
Tom11
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Arbeitslosigkeit

Beitrag von Tom11 »

Hallo,

die Polen arbeiten für weniger Geld vielleicht nicht alle aber die meisten,
auch wenn eine Overenskomst besteht und selbst vikar halten sich nicht immer daran. In DK werden viele deutsche und Polen ausgebeutet!
Die Gewerschaft Interessiert das nicht die wollen nur Mitglieder und penge.
Natürlich ist das nicht immer so!
Hina
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Beitrag von Hina »

Nun ja, wenn man sich von einem Arbeitgeber einstellen lässt, wo es kein overenskomst gibt oder sich nicht daran gehalten wird, dann riskiert man das natürlich, dass unterbezahlt wird oder man auf diese Weise Sparmaßnahmen zum Opfer fallen kann. Sicher möglich, dass, wie wohl überall, vor allem die Baubranche dazu neigt.

Ich wäre jetzt gar nicht auf die Idee gekommen, dass man sich freiwillig und uninformiert einen Arbeitsplatz sucht, wo diese besondere Art "Freizügigkeit" herrscht. Das kann man doch auch in Deutschland haben :wink: .

Viele Grüße
Hina
Sollys
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Beitrag von Sollys »

Hallo Hina,

die meisten Betriebe in Dänemark sind ohne Overenskomst.
Da kann man noch so viel in der Gewerkschaft sein, geholfen wird einem nicht.
Hier sind die Leute es nicht so gewohnt, dass die Gewerkschaften echte Hilfe leisten, wie es zum Beispiel in Deutschland der Fall ist. Weil hier die Arbeitsplätze viel häufiger gewechselt werden.
Man wird ja nicht in dem Sinne arbeitslos, sondern wechselt halt den Job.

Wer eine führende Position hat oder je besser Ausbildung und Leistung sind, desto weniger wird gewechselt. Wer halt nur arbeitet um Geld zu verdienen, der verliert des öfteren seinen Job und sucht sich selbst einen neuen. Da helfen die Gewerkschaften nicht so, wie man es aus Deutschland kennt.
Hina
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Beitrag von Hina »

Hallo Sollys,

ich arbeite bei der Kommune, da sieht das dann noch etwas anders. Aber ich kenne es auch in der freien Wirtschaft durchaus anders, will das aber absolut nicht pauschalisieren. Ihr habt da eben auch andere Erfahrungen gemacht.

Viele Grüße
Hina
Sollys
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Beitrag von Sollys »

Hallo Hina,

war selber von 1995 bis 2000 bei der Kommune angestellt. Da fällt man weich. Damals war ich in einem Pflegeheim für Hirngeschädigte als Pädagoge angestellt. Ich habe damals aus persönlichen Gründen selbst gekündigt und meinen jetzigen Job im Büro einer Ferienhausvermittlung angenommen.
Wir haben zwar in der Ferienhausbranche auch keine Overenskomst, aber mein Job ist recht sicher.

Aber die Baubranche ist trotz teilweise vorhandener Betriebsräte und Overenskomst stark betroffen.

Also, ich würde mal sagen sicherer sind die Arbeitsplätze in Deutschland, allerdings findet man hier im Bedarfsfalle schneller einen neuen.
Wobei ich befürchte die Zeiten, in denen die Deutschen in Massen zu Jobbörsen strömten und sich inklusive Sprachkurs und Hilfe bei der Wohnungssuche die schönsten, gut bezalten Jobs auswählen konnten, sind klipp und klar vorbei.
Hina
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Beitrag von Hina »

Das sehe ich hier auch ganz deutlich und zwar ging das regelrecht von einem Tag auf den anderen. Wer nicht ordentlich dänisch lernt und das aus Eigeninitiative, hat kaum noch eine Chance. Früher war es fast normal, dass vor allem die Pendler gar kein Interesse am Lernen der Sprache haben "durften", da haben sich die Firmen noch etwas einfallen lassen. Heutzutage heißt es gleich bei der Bewerbung, wenn Du dann dänisch kannst, würden wir Dich ja vielleicht nehmen.

Viele Grüße
Hina
galaxina
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Beitrag von galaxina »

nun scheint es sich fuer einige zu raechen, dass sie in söldnermanier jobs in daenemark angenommen haben. der traum ist aus. weich fallen werden wohl nicht alle, wenn die rezession erst richtig fuss gefasst hat in deutschland.
Hina
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Beitrag von Hina »

Am Lernen der Sprache, was ich als eine Selbstverständlichkeit sehe, wurde allerdings noch nie jemand gehindert und wer ihr mächtig ist, hat durchaus auch in DK noch eine Chance, wenn auch nicht mehr so üppig wie in der Vergangenheit. Hier rächt sich vor allem die Arroganz.

Viele Grüße
Hina
Otis

Beitrag von Otis »

Mit der Sprache kann ich nur zustimmen!

Ich habe mir mein Dänisch selber beigebracht und es hat mir sehr viele Möglichkeiten und Vorteile gegeben und höre oft Komplimente. Bitte das soll jetzt kein Eigenlob sein, aber man hat viel mehr Chancen in Dänemark, wenn man die Sprache einigermaßen beherscht. Von 100% dänisch bin ich aber auch noch ein gutes Stück weg.


Gruß Basti
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