@Lars:
Ach soooo

- Ich hatte eben lange keine Boller-Tüte auf meinem Tisch, um nebenbei korrektes Dänisch zu lernen...
@alle:
Ja, mit diesen halbindustriellen Sachen, das greift immer mehr um sich und man muss auch im DK-Urlaub ganz schön suchen, wenn man das "traditionell Gefertigte" kaufen möchte wegen dem doch fast immer besseren Geschmack + wegen der Förderung der Produzenten, die sich mutig gegen den Trend zur Backmischung z.B. stellen. Uns sind auch in Restaurants schon Gerichte begegnet, die aus haargenau denselben vorgefertigten Sachen bestanden wie in Deutschland. Louis de Funés ("Brust oder Keule") lässt grüßen!
Alternative ist ja das Selberkochen und -backen. Kochshows boomen. Auch im dänischen Fernsehen gab es diese Beiträge, wo gezeigt wird, wie einfach aus wenigen frischen Zutaten etwas zubereitet werden kann. Dänische wie deutsche Zeitschriften sind voller Rezepte, wobei ich gerade hinsichtlich Brot-Rezepten nirgends so eine Vielfalt gefunden habe wie in dänischen Blättern.
Aber bei aller (auch meiner!) Liebe zum Selber-Zubereiten: Das kann nicht die Lösung sein für das Problem, dass im Handel angebotene Sachen sich in der Qualität immer weiter von diesem Nicht-Industriellen entfernen!
Das ist wie mit vielen anderen Sachen: der Durchschnittskunde ist bequem und kauft dann auch, was es bequem und billig gibt. Und was gekauft wird, wofür es Käufer gibt, das wird wieder nachgeliefert etc.
Also müssten eigentlich die EU-Richtlinien so geschrieben sein, dass sie dem entgegenwirken. Aber Gesundheitsförderung scheint nicht das oberste Kriterium zu sein, sondern Kriterium sind die Vermarktungschancen von EU-Produkten auf dem Weltmarkt.
Den Folgen dieser Entwicklung kann man sich nicht entziehen, wenn plötzlich Lieblingsprodukte vom Markt verschwinden. Selbermachen ergibt dann auch nicht immer genau das, was es vorher als regionales Lieblingsprodukt zu kaufen gab, denn wer macht z.B. Käse selbst oder hat ein Rezept für die von mir vermissten DDR-Brötchen?
Man kann nur hoffen, dass alle Rezepte der "alten" Produkte noch irgendwo aufbewahrt bleiben. Werft bloß keine Kochbücher weg oder Omas handschriftliche Rezeptsammlungen! Initiativen (wie z.B. Slowfood) kümmern sich, dass diese Schätze wie in einer Arche diese Zeit des "Industrieprodukte-Wahns" überstehen.
So, muss mit meinem Sohn jetzt mal ernsthaft beraten, was im Advent gebacken werden soll.
Schönen Nachmittag noch!
Kirsten