Hallo,
letztes Jahr habe ich meinen Urlaub zwar in einem dänischen Ferienhaus verbracht, allerdings kurz VOR der Grenze.
Interessanterweise stellten Dänen, Schweden und Norweger geschätzte 30-40 Prozent der Mieter, und dies vorzugsweise bei den großen, teuren Poolhäusern.
Dies Häuser halb nach dänischem, halb nach holländischem Standard in Form einer Ferienhaussiedlung angeordnet, und waren beim Einzug wirklich absolut penibel sauber.
Da ich in DK schon sehr unterschiedliche Erfahrungen mit der Sauberkeit von Ferienhäusern gemacht habe, ist mir das das natürlich sofort aufgefallen.
Daher war ich schon mal auf den ersten Samstag (Wechseltag) gespannt, und habe es mir mit einem schönen Kännchen Tee auf der Terrasse bequem gemacht.
Im Gegensatz zu DK wuselten die Reinigungskräfte unglaublich emsig und gründlich in den Häusern herum.
Da wurde wirklich alles gewienert und geschruppt, und sogar das Bettzeug gründlich gelüftet (habe ich in DK noch NIE beobachten können).
Und anschliessend lief ein weiblicher Zerberus durchs "Dorf" und kontrollierte penibel die Arbeit des Personals.
Am Altglascontainer habe ich dann mal zufällig eine Reinigungkraft getroffen und ein paar Worte gewechselt .
Über den Stundenlohn möchte ich mich hier nicht auslassen, der ist eine Unverschämtheit wenn man bedenkt was Novasol als Vermieter an Endreinigungskosten berechnet.
Aber interessant war es zu erfahren, dass es beim Reinigungspersonal ein "Ranking" gibt, wenn es um die Reinigung der Häuser geht.
So sind Häuser, die von Skandinaviern bewohnt wurden genauso unbeliebt wie diejenigen Häuser, vor denen große Limousinen. Edelkombis oder Luxus-SUV´s abgestellt waren.
Da gilt eindeutig die Faustformel:
Wer viel das Haus und für die Endreinigung bezahlt, der denkt oft nicht einmal im Traum daran wenigstens seinen gröbsten Dreck wegzumachen, also zumindest mal eben durchzufegen, den Müll und die leeren Flaschen wegzubringen und die sonstigen Sebstverständlichkeiten.
Speziell Norweger und Schweden betrachten sogar den Abwasch des letzten Frühstücksgeschirres gerne als festen Bestandteil der Endreinigung.
Und deutsche "Besserverdiener" winken sofort mit dem Anwalt wenn der Vermittler irgendwelche Nachforderungen wegen notwendiger aufwendiger Nachreinigung stellt.
Besonders begehrt sind dagegen Häuser, die offensichtlich von "Normalverdienern" mit Kind (und Hund) bewohnt wurden.
Da sind die "normalsterblichen" deutsche Hausfrauen und -männer eindeutig gewohnt ihre vier Wände eigenhändig in Schuss zu halten, und packen auch im Urlaub ohne Murren zwischendurch selbst einmal Besen, Staubsauger und Wischlappen an, bringen Müll und Glas weg, spülen auch das letzte Geschirr, fegen die letzten Brötchenkrümel auf und entfernen Patschhände und Hundenasenabdrücke von den Scheiben.
Ich denke mal, das man dies durchaus auf DK übertragen kann.
Zumindest unser letztes Poolhaus war zwar oberflächlich sauber, aber nachdem neben dem vermissten Kugelschreiber überraschend ein Slip-ouvert und diverse kleine, quadratische blaue Pappschächtelchen in der Sofaritze auftauchten, erschienen der unmittelbar vor unserer Ankunft im Gästebuch verewigte "gelungene" gemeinsame Kurzurlaub einer deutschen "Finanzamtclique" in einem ganz anderen Licht.
Gruß
Reimund