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Verfasst: 04.10.2009, 14:46
von vmax
Hallo,

zum Grafiklink hier noch der Link mit dem Artikel der FAZ, dann wird das mit den Zahlen etwas klarer, sorry hatte ich vergessen:

http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E74AEDA96748148298CA13BEB9EE24EA7~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Freundliche Grüße vmax

Kleiner Auffrischungskurs

Verfasst: 04.10.2009, 15:12
von udo66
Dänemark
Kurz und kompakt:

Nach 8 Jahren Wartezeit möchte Dänemarks amtierender Regierungschef Anders Rasmussen erneut den Schritt wagen und die Bevölkerung des Landes über die Einführung des Euro abstimmen lassen.

Das erneute Referendum ist wie ein Vertrauensbeweis an die Gemeinschaftswährung, der auch bei der Bevölkerung Anklang zu finden scheint. Nach aktuellen Umfragen bilden die Befürworter im Land eine knappe Mehrheit.

Wann die Abstimmung stattfinden soll ist derzeit noch unklar. Zu groß ist die Angst mit einem falschen Zeitpunkt einen erneuten Rückschlag verkraften zu müssen.


Ausführliche Informationen:

Durch das Veto der Bevölkerung im Jahr 1992 zum Maastricht-Vertrag erhielt Dänemark zusammen mit Großbritannien das Recht, sich endgültig gegen den Euro auszusprechen. Trotzdem gehört das Land seit 1999 dem WKM II der Union an und könnte so jederzeit die Gemeinschaftswährung einführen.

Die Regierung des Landes hätte den Euro eingeführt, doch stoppte die Bevölkerung das Vorhaben in einem Referendum vom 28. September 2000. Eine Mehrheit von 53,1 Prozent stimmte gegen den Beitritt zur Eurozone.

Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen kündige nach seiner Wiederwahl im Dezember 2007 an, eine erneute Volksabstimmung über die Einführung der Gemeinschaftswährung und Abschaffung von Sonderregeln bei der Umsetzung von EU-Rechten ansetzen zu wollen. Ob beide Themen gemeinsam oder separat zur Abstimmung gestellt werden ist noch unklar.

Auf eine mögliche Euro-Einführung wäre das Land bestens vorbereitet, denn es erfüllt die Konvergenzkriterien der EU bereits heute.

Mit dem Eintritt in die Währungsunion würde Kopenhagen nicht nur der Gemeinschaft wieder etwas nähertreten, sondern könnte erstmals darüber hinaus Einfluss auf die Entscheidungen der europäischen Geldpolitik nehmen.

Die Chancen stehen diesmal keineswegs schlecht. Viele Dänen wünschen sich eine starke Währung. Die neue Euro-Stärke könnte vielen im Land daher die Entscheidung erleichtern. Jüngsten Meinungsumfragen prognostizieren bereits eine hauchdünne Mehrheit für die Einführung der Gemeinschaftswährung.

Rasmussen hatte zuerst eine Abstimmung noch im Herbst diesen Jahres favorisiert.
Auf Grund des negativen Ausgangs beim irischen Referendum zum EU-Verfassungvertrag entschied man sich jedoch den Volksentscheid zurückzustellen. Ein neuer Termin ist somit frühstens 2009 realisitisch, wenn bis dahin die aktuellen Probleme der EU gelöst werden konnten.

Re: Dänemarks Haltung zu Europa

Verfasst: 04.10.2009, 15:21
von udo66
vmax hat geschrieben:Das vereinte Europa der Trotzköpfe
EU-REFERENDUM. Nicht nur die Iren sorgen mit ihrem Eigensinn für Verzweiflung in Brüssel, in der EU wimmelt es nur so vor Dickschädeln: Nationale Interessen und Befindlichkeiten haben vor dem Projekt Europa oft Vorrang.
Zitat:
"Ebenso hatten die EU-Partner schon mit Dänemark ihre liebe Not. Bis heute haben die Dänen den Euro nicht eingeführt. Und 1992 lehnte die Bevölkerung den Maastrichter Vertrag deutlich ab, der später die EU überhaupt erst begründete."


Nachricht von Heute:
"Europa ist erleichtert über Irlands "Yes"

Eine deutliche Mehrheit der Iren stimmte für den Lissabon-Vertrag, Europa atmet auf. Die Menschen in Dublin sind froh, dass die Kampagne endlich vorbei ist. Die EU schaut nun nach Prag, wo der letzte verbleibende Lissabon-Gegner sitzt.

Frage von Heute an die Dänen:
Wie mag die Tendenz zur europäischen Harmonisierung Dänemarks zur EU in der dänischen Bevölkerung sein?
Eigentlich sollte diese Frage überflüssig sein, aber wann wird der Euro in Dänemark eingeführt und wann erklären die Dänen sich solidarisch mit Europa?

Freundliche Grüße vmax
Endlich mal den Nagel auf den Kopf getreffen mit das Euro und Danmark!
Die d..e Dehnen!

Verfasst: 04.10.2009, 18:43
von Moms
Ich bin EU-Anhänger, aber ich finde és trotzdem nicht gut, so lange abstimmen zu lassen, bis einem das Ergebnis gefällt. Das ist nicht demokratisch.

Dass viele Dänen EU-kritisch sind, stimmt, aber das finde ich auch in Ordnung. Die EU muss auf demokratischen Füßen stehen. Ich würde mir zum Beispiel auch für Deutschland Volksabstimmungen wünschen.

Ich würde der dänischen Bevölkerung auch nicht vorwerfen unsolidarisch mit Europa zu sein. Die Bevölkerung hat sich eben gegen den Euro entschieden.

Verfasst: 04.10.2009, 18:59
von Peter
ich bin auch sehr EU-(Euro)freundlich und mein nächstes Nummernschild am Auto wird ein EU-Kennzeichen um das zu zeigen.

Man kann aber deutlich sehen daß die Dänen weder die EU noch den Euro wollen wobei dann aber auch der Bildungsstand der Ablehner und Befürworter berücksichtigt werden muss, eben genau wie in DE.

Ich würde mich freuen wenn wir hier in DK endlich den Euro kriegen würden.

Viele glauben sicher daß DK teurer wird mit dem Euro aber DK ist eines der wenigen Länder wo das sicher nicht der Fall sein würde.

Verfasst: 04.10.2009, 20:15
von reimund1012
Hallo @ Peter,

auch wenn auf Euren Scheinen noch Kronen draufstehen, durch den bei der Euro-Einführung festgelegten festen Wechselkurs sind die Dänen doch faktisch schon längst vom Wohl und Wehe des Euros mitbetroffen.
Aber die Dänen müssen halt selbst wissen, ob sie aus wohl eher nostalgischen als rationalen Gründen weiter unbedingt an der Krone festhalten wollen.
Genau genommen ist eine fix an eine Leitwährung gebundene Landeswährung nur ein absolut unnützer Kostenfaktor.

Und auch wenn die Dänen Europa mental ablehnen, so sind sie trotzdem seit etlichen Jahren längst Vollmitglied in der EU.
Mit allen Vor- und Nachteilen.
Ist halt wie beim Biertrinken:
Saufen ohne Kater geht nun einmal nicht, selbst wenn ich den Kater gar nicht haben WILL.

Gruß

Reimund

Verfasst: 04.10.2009, 20:28
von Nordseefan
@ Peter,
wie kommst Du auf den Trichter, das ausgerechnet DK nicht auf den Euro- /Teurozug aufspringen wird ?
Die Gründe für diese Annahme würden mich wirklich mal interessieren.
nordseefan (aus tiefster Überzeugung EU-Gegner)

Verfasst: 04.10.2009, 21:36
von reimund1012
Hallo @ Nordseefan,

nichts für Ungut.

Aber mal ehrlich, wenn Deutschland nicht in der EU bewiesen hätte das es nicht nur eine Wirtschaftsmacht sondern auch ein zuverlässiger Partner ist,
dann würdest Du heute wohl noch auf den nächsten Trabbi warten.
Selbst wenn wir uns nur so stark separiert hätten wie es die eigensinnigen Briten wider besseren Wissens immer noch tun, dann hätten die ehemaligen Allierten der Wiedervereinigung niemals zugestimmt.

Da wäre die Angst vor einem neuen "Vierten Reich" viel zu groß gewesen.

Gruß

Reimund
(aus Überzeugung EU-Fan, allerdings ein kritischer)

Verfasst: 04.10.2009, 22:02
von runesfar
reimund1012 hat geschrieben:dann würdest Du heute wohl noch auf den nächsten Trabbi warten.
Sikke et argument....hvad nu, hvis man er hamrende ligeglad med biler?

Jeg undrer mig over hele denne eu-fori: Kende I nogen anden institution, hvor revisorerne i mere end et årti ikke har villet vouche for regnskaberne? Hvor milliarder går til en vanvittig og forbryderisk landbrugs-og fiskeripolitik og til en eksportstøtte, som knuser landbrug i den 3. verden?

Og så har jeg ikke nævnt Waxholmsmålet Metock-dommen.

Mine egne erfaringer med EU er også alt andet end imponerende. Et nyligt eksempel: For nogen tid siden faldt jeg over nogle statistikker, som virkede forkerte. Jeg kontaktede derfor Eurostat og bad om at få dem forklaret - på dansk.

I stedet fik jeg et svar på engelsk. Som var fuldkommen ulæseligt - jeg mener det. Jeg har en lang videregående uddannelse, er vant til at læse international rapporter - også fra f.ex IMF og WB. Men dén smøre, jeg blev bedt om at læse, var direkte uforståelig. Jeg viste den til en kollega - som heller ikke forstod et ord.

Og DET er et demokratisk problem.

Jeg tror EU har fået så meget line, fordi Bruxelles har kunnet sælge retorikken om fredens politik og så videre. Men der er alt, alt for lidt kontrol med det set-up.

Verfasst: 04.10.2009, 22:04
von fejo.dk - Henrik
reimund1012 hat geschrieben:Und auch wenn die Dänen Europa mental ablehnen
Hier gibt es anscheinend bei mancher Forumler und auch bei anderen Ausländer ein Fehler in der Logik. Kein Euro heisst nicht EU ablehnen. Dänen gehören zu den EU-positivsten Länder in der Union. Mag schwierig zu begreifen sein, aber so ist es.

Verfasst: 04.10.2009, 22:26
von Nordseefan
Hallo reimund,
auch wenn ich meistens Deine Beiträge sehr schätze und fast immer Deiner Meinung bin, werden wir beim EU- und Teurothema wohl nicht einen gemeinsamen Nenner finden. Ich betrachte Brüssel als unnütze, kostenspielige, reglementierungswütige Steuergeldvernichtungsmaschine, die Deutschland jährlich wohl mit 8,5 Milliarden finanziert und sich dafür von den Geldempfängern noch massregeln lässt. Das Geld wäre bei unseren Hartz4- Empfängern, im Bildungssystem oder bei kinderreichen Familien besser aufgehoben. Auch als überzeugter Sozi (trotz Schröder) in 4. Generation (mit Schierigkeiten und Knast bei Adolf und Erich) kann mich keiner vom vereinten Europa überzeugen. Ich bin bestimmt kein Nationalist, aber in diesem Fall ist mir das Hemd näher als die Jacke. Und ich würde lieber bei unseren Landsleuten helfen als Rumänen, Slowaken, Polen oder sonstwem. Das würde den Linken und den Nazis viel Wind aus den Segeln nehmen. In sofern kann ich den Widerstand der Dänen sehr gut verstehen. Ich kann mich noch an die Anti-EU- Plakate zur Volksabstimmung vor einigen Jahren erinnern und bin mir sicher, daß bei einer demokratischen Volksabstimmung der € heute in Deutschland auch noch kein Thema wäre. und der starke € hat unserer auf Export orientierten Wirtschaft wohl nicht wirklich genützt.
nordseefan

Verfasst: 04.10.2009, 23:01
von Enspænder
Meine Prognose:

Das Ende von Europa im Jahre 2020.

Verfasst: 04.10.2009, 23:07
von Nordseefan
Warum das denn?
Begründet doch Eure Aussagen wenigstens.
nordeesfan

Verfasst: 04.10.2009, 23:38
von Enspænder
Nordseefan hat geschrieben:Warum das denn?
Begründet doch Eure Aussagen wenigstens.
nordeesfan
Europa ist in schlechter Verfassung und es gibt keine Aussicht auf Besserung.
Ich gebe Europa 10 bis 11 Jahre bis der komplette Zusammenbruch kommt.

Verfasst: 05.10.2009, 03:51
von Dirk 1
Ein sehr angenehmes Thema trotz unterschiedlicher Meinungen:

1. Der € ist die beste Währung der Welt, was einige Preistreiber aus ihm machen wollten sieht man nun in Pleiten, Insolvenzen usw.
2. die Geschichten der Rezessionen der letzten Jahrzehnte sind immer wieder die gleichen, Wall Street meint, es geht nicht ohne sie!!!!!!
3. Gesamteuropa einen einheitlichen verfassunsmäßigen Rechtsrahmen zu geben, kann nur in unser aller Interesse sein, eigene Währungen separater Länder spielen nur eine untergeordnete Rolle!
4. Auch ich bin sicher, dass es in kurzer Zeit weniger EU-Mitglieder geben wird, das ist aus meiner Sicht auch gut so!
5. Europa in sich stellt ein Machtgefüge dar, allerdings ohne das es viele wissen, eigentlich schade.
6. Es läuft natürlich nicht alles in Brüssel so wie wir es wollen, aber haben wir eine Alternative?

Freuen wir uns doch mal zur Abwechslung, das aus Kleinstaaterei etwas gewaltiges gewachsen ist, das ohne Krieg-und Zerstörung, das Demokratien wachsen, langjährige immer besser werden(Dänemark-Niederlande) irgendwann vielleicht auch Deutschland! Das kein EU- Land in seiner Stimmengewalt grösser ist als ein anderes.

Ich respektiere jede Meinung, aber Europa wird immer meine Heimat sein!

Dirk