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Verfasst: 14.02.2010, 20:42
von Lars J. Helbo
Aber wir machen uns ja Gedanken. Davon abgesehen - Du hast jetzt zwei Möglichkeiten:

1. Du kannst weiterhin den beleidigten spielen. Du kannst darüber jammern, dass das Gesundheitssystem nicht so ist wie in DE und dass niemanden Dich hier bemitleiden will.

2. Du kannst versuchen zu verstehen, wie das System hier funktioniert. Also Auskunft suchen statt jammern. Dabei wirst Du dann vermutlich feststellen, dass dieses andere System auch Vorteile hat (das haben andere vor Dir gemacht).

Welche Möglichkeit Du wählst ist allein Deine Sache. Wenn Du aber der Meinung bist, dass alles was nicht genau so ist wie in DE, automatisch schlecht ist - selbst wenn Du es gar nicht kennst - dann verstehe ich nicht, warum Du ausgewandert bist?

Verfasst: 14.02.2010, 20:54
von melli6788
erstmal bin ich nicht beleidigt und ausserdem habe ich nicht gesagt das in DK alles schlecht ist und im übrigen solltest du dir/oder mir nicht die frage stellen warum ich ausgewandert bin, ich hätte mir einfach nur mehr info vom arzt oder im Krankenhaus gewünsch und und das ich mich wohl damit abfinden muss und mir info holen muss ist mir auch klar, dafür brauche ich keinen schlauen worte.
und klar ist das hier ein forum für die unterschiede in DD und DK aber ich finde trotzdem das das hier ein frauenthema, indem frauen ihre ergfahrungen und ängste im fremden Land über die schwangerschaft austauschen können...

Verfasst: 14.02.2010, 21:11
von Lunapaluna
Ich bin Mutter von drei Kindern. Alle drei Kinder habe ich in D geboren. Meine Erfahrung ist, das man einer Hebamme weit aus mehr vertrauen kann, als einem Arzt, wobei ich nicht sagen will, das die Ârzte schlechter sind als die Hebammen. Eine Hebamme ist aber wesentlich erfahrener, weil sie halt auch nur für die Geburtshilfe und die Nachsorge da ist. Das eine junge werdende Mutter ihre Ängste hat und unsicher ist, kann ich verstehen, aber es ist in D wirklich so, das viele Sachen überflüssig sind, wie z.B. das ständige Scannen oder auch diverse andere Vorsorgeuntersuchungen, die viel zu oft durchgeführt werden und der Krankenkasse nur einen Haufen Geld kosten. Mein Tipp an schwangere junge Frauen: Versucht frei zu werden im Kopf und horcht in euch hinein. Euer Körper sagt euch, ob irgendetwas nicht stimmt oder ob alles in Ordnung ist. Denkt positiv und freut euch auf das Baby - es wird alles gut werden!

Verfasst: 14.02.2010, 21:43
von Engel 81
Hallo Lars,

zur Zeit gibt es in Deutschland auch den Trend zu Geburtshäusern und Hebammen geführte Kreissäale.
Gerade in Geburtshäusern wird die Vorsorge durch die Hebammen übernommen. In der Regel haben diese Absprachen mit Kliniken, so dass sie in die Klinik kommen, wenn das Kind zur Welt kommt oder man bekommt das Kind im Geburtshaus. Das kann jede Frau selbst entscheiden.

Lg

Verfasst: 14.02.2010, 21:46
von Lars J. Helbo
melli6788 hat geschrieben:ich hätte mir einfach nur mehr info vom arzt oder im Krankenhaus gewünsch
Ja, genau darum geht es doch!

Du wünscht Dich Info vom Arzt - weil Du das so aus DE kennst. Hier musst Du Dich aber Deine Infos von der Hebamme holen. Wie gesagt, es gibt zwei Möglichkeiten:

Du kannst Dich darauf einstellen, dass Du jetzt in DK bist und dass hier die Hebamme der zuständige Person ist.

Oder Du kannst weiterhin beleidigte Leberwurst spielen und diese Information ablehnen.

Verfasst: 14.02.2010, 21:51
von Lars J. Helbo
Lunapaluna hat geschrieben:Eine Hebamme ist aber wesentlich erfahrener, weil sie halt auch nur für die Geburtshilfe und die Nachsorge da ist.
Stimmt! Als unsere Töchter unterwegs waren, war ich ja auch bei den Vorsorgeuntersuchungen mit dabei. Der Arzt hat sich redlich bemüht, aber die Hebamme wusste sofort was Sache war - die war einfach viel kompetenter.

Verfasst: 14.02.2010, 21:58
von Engel 81
Als ob man uns mitspielen lassen würde....wenn man immer nur Zaungast sein darf, wen wundert´s denn dann...

Verfasst: 15.02.2010, 13:59
von evi jensen
hejsa,
ich habe alle meine 4 kinder in dk bekommen, und - obwohl ich das dänische gesundheitssystem oft nicht so prickelnd finde - habe ich mich bei allen 4 schwangerschaften sicher und gut aufgehoben gefühlt.
wozu mehr ultraschall? die beiden untersuchungen sind so gelegt, dass man bei der ersten eine eventuelle nackenfalte sehen kann - die kann man n¨åamlich vorher nicht sehen, und bei der zweiten sind die organe soweit entwickelt, dass man sehen kann, ob was fehlt. wozu mehr? in deutschland machen sich viele in die hose, weil einer mit dem handy neben ihnen telefoniert und es nicht gleich danach ausschaltet - die strahlen, die strahlen. aber ein ungeborenes kind soll extra strahlen ausgesetzt werden, damit die werdenden mamis ein foto haben von einem erbsengrossen kügelchen - sorry, aber das geht mir nicht in den kopf.
das wachsen des kindes kann die hebamme durch abtasten oft genauer beurteilen, als über ultraschall. beim einen meiner söhne musste der arzt im kh den hebammen eine torte spendieren, weil er mit ultraschall mehr als 1 kg verkehrt geschåatzt hatte.

und ehrlich gesgt: den autismus meines sohnes hätten 1000 untersuchungen nicht zeigen können, und wenn sie es getan hätten - ich mag gar nicht daran denken, was dann vielleicht geschehen wäre.

liebe grüsse und freu dich einfach über deinen bauch
evi

danke

Verfasst: 15.02.2010, 15:29
von liebekopf
fuer eure antworten.
ich møchte auch nicht jammern, versuche auch positiv damit umzugehen. aber es gibt bestimmt erfahrungen, nach denen man als schwangere unsicher ist. ich habe einen weg gefunden, damit umzugehen und versuche jetzt positiv in die zukunft zu schauen.
lg!

Verfasst: 15.02.2010, 16:48
von evi jensen
hejsa,
diese erfagrungen musst du bei arzt und hebamme nennen, denn die untersuchungen sind ja die standarduntersuchungen - bei bedarf, zb erbliche krankheiten, frühere abgänge, usw, gibt es die möglichkeit, mehrere untersuchungen zu machen - oft hilft ja eine extra hebammenuntersuchung, um sich wieder sicher zu fühlen. wenn du nun zu deiner hebamme sagst: aus diesen und diesen gründen bin ich besorgt, dann gibt es sicher die möglichkeit, dass du ekstra untersuchungen bekommst, und sei es nur, um den herzschlag zu tjekken, vorrausgesetzt natürlich, dei gründe sind relevant.
2 meiner schwangerschaften waren zb in der zeit in dk, als gar keine standart-ultraschall angebotten wurden. da in der familie meines mannes erbliche nierenschäden sind, war es aber überhaupt keine diskussion, dass wir einen ultraschall bekamen, und die organe und damit die nieren untersucht bekamen.
hejhej, evi

Verfasst: 15.02.2010, 18:09
von liebekopf
danke, evi
du hast absolut recht. das hab ich auch vor.
:-)
mange hilsener

Re: danke

Verfasst: 15.02.2010, 18:56
von Lunapaluna
liebekopf hat geschrieben:fuer eure antworten.
ich møchte auch nicht jammern, versuche auch positiv damit umzugehen. aber es gibt bestimmt erfahrungen, nach denen man als schwangere unsicher ist. ich habe einen weg gefunden, damit umzugehen und versuche jetzt positiv in die zukunft zu schauen.
lg!
Hej Liebekopf, man darf auch mal jammern! Das gehört zu einer Schwangerschaft dazu. Schwangerschaft ist keine Krankheit, aber es ist nun mal ein aussergewöhnlicher Zustand und es ist mit einer aufregenden Zeit verbunden, die auch mit Ângsten und Unwohlsein verbunden sein kann. LG Lunapaluna

Verfasst: 15.02.2010, 20:46
von adi
Huhu,

ich war auch erst total verunsichert und enttäuscht, als es hiess, es gibt nur 2 Ultraschalluntersuchungen ... :shock:
Wenn man sich aber genau informiert, erfährt man, dass es in D auch nur 3 Mal Ultraschall gibt - dass die meisten Frauen in D "Babyfernsehen" bekommen, liegt daran, dass sie auch dafür bezahlen - entweder bei jedem Arztbesuch oder sie kaufen sich gleich ne Flatrate oder sie haben Glück und der Frauenarzt macht jedes Mal den "Fernseher" an :roll:
über Sinn und Unsinn kann man da lange diskutieren
aber der grosse Unterschied ist, wie schon Lars gesagt hat, dass hier die Hebammen mehr für eine Schwangere verantwortlich sind und der Arzt nur eine kleine Nebenrolle spielt. Ausserdem würde ich mal behaupten, dass aufgrund der tragenden Rolle der Hebammen, diese hier in DK auch mehr Kompetenzen haben als in Deutschland.

Ich muss sagen, nach anfänglicher Skepsis habe ich mich hier in DK sehr gut aufgehoben gefühlt - und dennoch habe ich mir die Freiheit genommen, fürs Babyfernsehen in der Privatklinik 2 mal zu zahlen, einmal das tidlig skanning und einmal 3D - und ehrlich: das sind mir die 800 und 1.200 Krönchen verdammt wert gewesen!!! Mal abgesehen davon, dass doch hier eigentlich ALLES teuerer in DK ist - da kann man sich doch gar nicht über die Preise beschweren :wink:

zurück zum Ultraschall ... manchmal sollte man, anstatt zu schimpfen, dass hier zu wenig untersucht wird, sich fragen, ob woanders nicht zu viel untersucht wird :idea:
beides hat seine Licht- und Schattenseiten - und aller 2 Wochen zum Frauenarzt rennen ist auch nicht unbedingt das gelbe vom Ei - wie schon gesagt, man ist schwanger - und nicht krank!
und sollten hier Verdachtsfälle, Probleme, Schwierigkeiten, etc. in einer Schwangerschaft entstehen, wird man hier sehr gut von Ärzten zusatzversorgt und überwacht - so ging es jedenfalls mir: wegen eines eigentlich für die Schwazngerschat unbedeutenden Gendefekts bin ich ärztlich überwacht worden - obwohl ich meinte, das sei nicht nötig, und habe sogar noch 3 Mal extra Babyfernsehen bekommen :mrgreen: (was allerdings jedes Mal keine 2 Minuten dauerte, es also im Sinne der Untersuchung und nicht im Sinne vom Fernsehen war) also alles ist möglich - und wenn man Sorgen hat, kann man darüber mit seiner Hebamme sprechen, die einen im Zweifel gern an einen Arzt überweist.

Verfasst: 15.02.2010, 21:00
von adi
PS:
ein zu früher Ultraschall kann ordentlich für Panik sorgen!
Ich war lange in einem Schwangerschaftsforum unterwegs und was hat man da tagein tagaus mehrfach gelesen:
noch keine 4, 5 Wochen schwanger, schon Ultraschall gemacht und nur eine Fruchtblase zu sehen, aber noch kein Herzschlag - Diese armen Frauen, die dann im Forum gepostet haben, wurden meist ohne weitere Aufklärung heim geschickt und bekommen nur zu hören, die sollen in 2 Wochen wieder kommen, wenn dann nix ist, müssen sie wohlmit ner Fehlgeburt / Ausschabung rechnen.

Wer sich aber informiert, weiss, dass ein Herzschlag erst aber der 6. Woche oder manchmal noch später zu sehen ist. Und offensichtlich halten es einige Frauenärzte nicht für nötig ihre Patienten entsprechend aufzuklären. Das kann einem ordentlich die Schwangerschaft vermiesen.

Auch schicken Ärtze gerne ihre Patientinnen in dieser Situation gleich mit nem Ausschabungstermin ins Krankenhaus, weil sie durch den zu frühen Ultraschall mit manglendem Herzschlag fehldiagnostizieren, dass der Fötus nicht lebt - davon hab ich leider viel gelesen und auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis ist dies ein paar Mal vorgekommen, wo sich im letzten Moment herausstellte, dass der Fötus doch lebt - und eben nur zu grüh geschallt wurde. :shock:

Da kann man auch noch mal über Sinn und Unsinn des Ultraschalls in manchen Stadien der Schwangerschaft nachdenken

Verfasst: 12.03.2010, 23:12
von Maryleen
Hallo,
dann will ich hier auch mal noch kurz meinen Senf dazu abgeben:

Ich bin ebenfalls ausgewanderte Deutsche in DK und bekomme in wenigen Tagen mein erstes Kind.

Da in meinem Bekanntenkreis in D. auch der ein ander andere schon am Thema Familienplanung dran war, haben wir natürlich immer den Ablauf verglichen. Und die in Deutschland lebenden Mädels sind natürlich erst mal geschockt, wenn sie von der hier praktizierten relativ unkomplizierten Vorgehensweise bzgl. Schwangerschaft hören.

Ich selbst empfinde mich sehr gut betreut. 1. Termin bei der Allgemein-Ärztin (ohne Ultraschall) so ca. 9. oder 10. Woche (den muss man halt gleich nach dem Schwangerschaftstest ausmachen), dann das Nackenfaltenscanning als erstes US (diese Messung kostet übrigens in Deutschland zusätzlich, etwas, was ich wiederum nicht verstehen kann, da das doch medizinische Hintergründe hat und kein Luxus ist).
Dann in der 21. Woche das große Organscreening (mit Geschlechtsbestimmung, wenn man Lust hat).
Und ansonsten eine Masse an Hebammenuntersuchungen mit Herztöne-Abhören und Tasten der Größe der Gebärmutter und Lage des Babys sowie der Schätzung des Gewichts.

Zwischenrein noch andere Untersuchungen, regelmäßige Urinproben und Blutprobe.

Ist das nicht genug?

In der Zeitschrift Eltern war demletzt ein interessanter Artikel. Dort wurde das deutsche Vorsorgesystem mit dem holländischen (was dem dänischen ähnlich ist) vergleichen. Fakt ist, dass die Säuglingssterblichkeit bei der Geburt, die Quote der Komplikationen sowie Frühgeburten und andere Kennzahlen in etwa vergleichbar sind.
Während aber Deutschland einen HAUFEN Kohle für das sehr sehr ausgeprägte Kontrollsystem ausgibt, erreicht Holland das gleiche Ergebnis mit einem Bruchteil an Kosten.

Und da zu kommt, dass sich die deutschen Frauen nicht mal sicherer fühlen in ihrer Schwangerschaft, denn es wird ja ständig nach Unregelmäßigkeiten geradezu gefahndet, was einen eher ängstlich macht als sicher. Die Sicherheit nach einer Untersuchung hält ja offensichtlich nicht so lange an.
In Holland (sowie sicher auch hier) macht man sich da einfach viel weniger einen Kopf - die Grundhaltung ist: 95 % der Schwangerschaften verlaufen vollkommen unkompliziert und natürlich und der Körper zeigt einem schon, wenn etwas nicht stimmt.

Und wie jemand schon geschrieben hat: Sollte irgendeine Unsicherheit oder ein medizinischer Grund dazukommen, wird hier auch über die Routine hinaus weitergehend untersucht.
Aber die Grunduntersuchungen reichen eben für die 95 % der Schwangerschaften durchaus aus.

Ich hätte persönlich vielleicht auch gerne noch einmal mehr Babywatching gegen Ende der Schwangerschaft gehabt :-) Aber dann hätte ich ja auch dafür bezahlen können - wieso sollte der Staat meinen persönlichen Wunsch zahlen?

Na, und die letzten Tage kann ichs jetzt auch noch abwarten....

Viel Glück mit der Schwangerschaft !!