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Verfasst: 20.01.2010, 20:17
von wofu
Danke Lars,
ich bin nicht so der Geschichtskenner und auch zur politischen/gesellschaftlichen Ausrichtung Dänemarks allenfalls Grundkenner. Hinsichtlich der eingeschränkten Gewaltenteilung in D zwischen Legislative (Parlament) und Exekutive (Regierung) hast Du vollkommen Recht. Die Unterschiede sind recht schwach geworden, daher bin ich sehr froh, daß die Gerichte immer mal wieder berichtigend eingreifen.
Dänemark ohne Verfassungsgericht, das hätte ich nicht gedacht. Da sollte ich mich doch etwas näher mit der Staatsorganisation beschäftigen.
Die Rassendiskussion haben wir in D ja auch lang und breit und immer noch nicht zu Ende diskutiert. Auch ich kenne eher nervige und aggresive Kleinhunde und bei den großen eher die ruhigen und gelassenen. Aber wir haben keine dieser Rassen, dürfen auch nach DK einreisen und sind daher kaum selbst betroffen. Nur der Freiheitsgedanke ist tief in mir drinnen und auch ein Wunsch nach Gerechtigkeit.
Man sollte die Halter eher einschränken. Wäre das vor Jahren in Hamburg geschehen, hätte es den Todesfall kaum gegeben, der die Diskussion ins Laufen gebracht hat. Wären die Auflagen (Maulkorb- und Anleinpflicht bzw. Halterverbot) seinerzeit durchgesetzt worden, könnte der Junge noch leben.
Trotz alledem schöne Grüße
Wolfgang
Verfasst: 20.01.2010, 23:22
von reimund1012
Hallo,
ich teile die Meinungen von Landpostbud und Trend.
Das Problem ist meist nicht der Hund, sondern hängt am anderen Ende der Leine.
Meine Schwester hat einen Schäferhund und einen Dobermann.
Vor denen muss keiner Angst haben, denn beide sind hervorraged sozialisiert und zeigen Fremden gegenüber ein freundliches Interesse.
Ich bin selbst kein Hundehalter, aber ich denke ein gut erzogener, selbstbewusster Hund, der seine Platz im heimischen "gemischten Rudel" genau kennt, der ist auch Fremden gegnüber nicht aggressiv.
Diese wilden Kläffer, die am liebsten gleich jeden zerfleischen möchten, sind meiner Meinung nach entweder falsch erzogen oder mit ihrer eher diffusen Rolle in der Familie wohl schlichtweg überfordert.
Anstatt pauschal irgendwelche Rassen zu verbieten, sollte man lieber eine generelle Eignungsprüfung für Hundehalter zu Pflicht machen.
Und das für alle Hunde, also auch für Sofaratten.
Nicht nur im Interesse der Mitmenschen, sondern in erster Linie im Interesse des Hundes.
Ein Strassenpickel der wie ein Kleinkind verwöhnt wird, wird genauso artfremd gehalten wie ein "scharfgemachter", extrem auf den Besitzer geprägter Pistolenersatz.
Gruß
Reimund
Verfasst: 21.01.2010, 08:19
von Bundy
Ist ja alles richtig, was ihr ihm Bezug auf Hund und Halter schreibt, ohne Einwand!
Es macht aber einen
riesen Unterschied, ob jemand mit einem Holzschwert rumfummelt oder einer mit einem messerscharfen Samuraischwert nicht umgehen kann!!

Verfasst: 22.01.2010, 15:02
von Boerboel
nun erschreckend zu lesen, dass Dänemark kein Verfassungsgericht hat, aber das wohl trotzdem viele Dänen für ihre Hunde, die auf der Liste stehen, kämpfen werden, scheint klar zu sein.
Auch wenn einige meinen, wie ganz am Anfang des Posts zu lesen, dass diese Rassen weder von Besuchern, noch von Dänen nach Dänemark gebracht werden.. Nur zur Info - von einigen Rassen sind die grössten Züchter in DK ansässig. Viele Dänemarkurlauber besitzen genau diese Rassen, ja und auch einige Einwanderer.
Zitat:
Die frage wird auch sein ob die zuechter und tierschutzverbaende ein solches gesetz, das wohl keiner nachvollziehbaren linie follgt, widerspruchsfrei hinnehmen werden. Ich werde das jedenfalls nicht tun.
Das ist schön zu hören, dass sich jemand wehren wird. Auch wir unterstützen alle möglichen Aktivitäten gegen dieses Gesetz.
Und falls ihr die Unterschriftenliste gegen das Gesetz bereichern möchtet, hier der passende Link:
[url]http://www.onlineunderskrift.dk/Vis/Skriv%20Under/BEVARMUSKELHUNDENUNDERANSVAR[/url]
Leider sind es bis jetzt erst 7592 underskrifter und es werden 40.000 benötigt.
Also jeder der diesen Rassen helfe möchte, sollte bitte unterschreiben.[/quote]
Verfasst: 22.01.2010, 15:22
von Lars J. Helbo
Was meinst Du mit 40.000?
So ein Unterschriftensammlung ist ja nichts formelles. Daher gibt es auch keine absolute Grenzen, die erreicht werden müsste.
Ja, klar werden welche protestieren. Aber wie gesagt sehe ich da schwarz. Es gibt keinerlei juristische Möglichkeiten, ein solcher Gesetz anzuhalten oder nur verzögern. Einzige Möglichkeit ist, die öffentliche und politische Opinion zu mobilisieren. Das wird ja auch gemacht (z.B. mit diese Unterschriftensammlung und der Facebook-Gruppe).
Der Vorschlag hat aber breite Unterstützung unter den Politikern und auch in der Öffentlichkeit. Die Züchter waren ja schon in dem Fachausschuss vertreten und haben dort eine Minderheiterklärung abgegeben. Davon haben die Politiker aber kaum Notiz genommen.
Ich denke also ehrlich gesagt, man kann sich genau so gut gleich drauf einstellen. Wer so ein Hund hat, sollte für 2011 erst einmal sein Urlaub ohne Hund planen.
Verfasst: 22.01.2010, 19:53
von Landpostbud3220
dann liebe Hundehalter der betroffenen Rassen, macht woanders Urlaub, fes gibt auch andere schöne flecken wo man willkommen ist. Sollte dieses Gesetz erlassen werden, noch dazu von " Fachmännern", hat es doch stark diktatorische züge. Über jeden Sch.... entscheidet das Volk, Euro....Thronfolge..........aber die Hunde, welche noch nicht einmal das Problem sind, müssen als Sündenbock herhalten und werden per Dekret verboten. Ich frage mich wohl wie hoch der IQ dieser Dänischen Fachmänner ist, aber ich denke er dürfte sich im unteren zweistelligen Bereich bewegen. Brennt diesen Armen Hunden doch auch gleich noch gelbe Sterne ins Fell..........Sollte das Gesetz wirklich erlassen werden, bin ich garantiert der Erste der sich einen Hund einer dieser Rassen anschafft obwohl ich schon 2 Hunde habe. Dann soll mal eines dieser A......cher dieses Fachausschusses kommen.
Verfasst: 22.01.2010, 19:53
von Jan_K
das problem dürfte aber wohl sein, dass unverantwortliche chaoten, die sich mit einem scharfgemachten stafford identifizieren können oder so ein tier wie auch immer cool finden, dann schlicht und ergreifend auf eine andere rasse, z.b. rottweiler ausweichen werden, wird der auch verboten, dann wird der nächste hund halt ein dobermann und auch der wird dann wieder zu einer genauso gefährlichen kampfmaschine verzogen, es wird wohl kaum einer dieser chaoten durch derartige gesetze vollständig die -wenn auch zweifelhafte- freude an hunden verlieren
Verfasst: 22.01.2010, 20:10
von Lars J. Helbo
Landpostbud3220 hat geschrieben:Sollte dieses Gesetz erlassen werden, noch dazu von " Fachmännern", hat es doch stark diktatorische züge. Über jeden Sch.... entscheidet das Volk, Euro....Thronfolge..........aber die Hunde, welche noch nicht einmal das Problem sind, müssen als Sündenbock herhalten und werden per Dekret verboten. Ich frage mich wohl wie hoch der IQ dieser Dänischen Fachmänner ist, aber ich denke er dürfte sich im unteren zweistelligen Bereich bewegen.
Da hast Du wohl etwas total missverstanden?
Es gab ein Ausschuss von Fachleuten, die diese Sache untersucht haben und ein Bericht geschrieben hat. Darin gibt es eine Empfehlung (der Verbot der 14 Rassen), der von eine Mehrheit im Ausschuss unterstützt wird und es gibt eine Empfehlung einer Minderheit (Leinen- und Maulkorbzwang aber kein Zuchtverbot).
Jetzt haben die demokratisch gewählten Politiker diesen Bericht bekommen und sie müssen jetzt überlegen, was sie damit tun werden. Sie können eine der beiden Empfehlungen folgen und ein entsprechender Gesetz erlassen, oder sie können auch gar nichts tun.
Nach den ersten Wortmeldungen der verschiedene Parteien sieht es aber so aus, als würde man die Mehrheitsempfehlung folgen. Die Regierung und DF sagten ziemlich schnell, dass der Mehrheitsempfehlung sehr vernünftig klingt und das man in diese Richtung arbeiten würde.
Die SPD (Opposition) hat gemeint, dies würde nicht allein ausreichen. Man wird zwar den Vorschlag unterstützen, man will aber auch erreichen, dass es viel einfache wird, aggressive Hunde einzuschläfern und man will, dass die Strafen bei Verstöße deutlich erhöht werden.
Verfasst: 22.01.2010, 20:18
von Landpostbud3220
@Lars,
nee nee, ich hab das schon richtig verstanden. Ausschuss, Empfehlung, Gesetzeserlaß...........was soll der Schwachsinn ? Guck Dir doch nur mal die Liste an ! Bitte liebe Dänischen Politiker..........verbietet die Autos.....denn diese sind schuld an den Unfällen, nicht die Fahrer der Autos.

So denkt man in dem Ausschuß...........
Verfasst: 22.01.2010, 20:23
von Lars J. Helbo
Der Gesetz wird aber nicht von ein Fachausschuss sondern von demokratisch gewählte Politiker erlassen.
Verfasst: 22.01.2010, 20:42
von Landpostbud3220
Das ist mir schon klar, also gleich zwei Gruppen aus dem Waldorfkindergarten die keine Ahnung haben. Die dänische " Logik" soll einer verstehen.
Verfasst: 22.01.2010, 21:33
von Fuglesang
Man sollte doch immer unterscheiden, ob diese Rassen nicht weitergezüchtet werden dürfen, oder ob es einzelnen Hunden an den Kragen geht.
Ein Zuchtverbot, ist vertretbar, ein Einreiseverbot auch, das Einschläfern eines Hundes dieser Rasse, der nichts angestellt hat, wohl eher gar nicht.
Natürlich kann man an den einzelnen Rassen herumkritisieren, aber im grossen und ganzen geht es doch um Kampfhunde.
Definitionen derselben sollten sicherlich neu überdacht werden, aber im Grossen und Ganzen dient dieses Gesetz doch auch dem Schutz des Hundes selbst.
Je verbotener die Rasse ist, desto ausgefallener oftmals die Besitzer, die sich diese Tiere nur anschaffen, um damit Eindruck zu schinden, Respekt zu erlangen, oder eben, wie weiter oben zu lesen, einfach nur gegenan sein wollen.
Wohl alles nicht gerade zum Wohl des Hundes.
Ich halte es für richtig, die bestehenden Hunde dieser Rasse ristriktionsfrei halten zu dürfen, d.h. kein genereller Maulkorbzwang usw..... Die Zucht sollte für Laien vollkommen verboten werden, wie übrigens auch generell, wenn Hunde einfach nur zum Spass gezüchtet werden.
Ich kann es verstehen, dass sogenannte Kampfhunde nicht einfach ins Land eingeführt werden dürfen.
Ich schliesse mich jedem an, der sagt, dass es nicht die Schuld der Hunde, sondern der Halter ist und dennoch würde ich daraus nicht die Schlussfolgerung ziehen, diese Hunde deshalb einfach weiter zu züchten, sondern generelll bei allen Hunde- oder Tierzüchtungen allgemein dafür zu sorgen, dass es Laien nicht möglich ist wunderbare Lebewesen zu ihren eigenen Zwecken zu vermarkten und zu missbrauchen.
Verfasst: 22.01.2010, 21:51
von Landpostbud3220
@Fuglesang,
Pitbull, Stafford, Rottweiler und Co. sind die besten Familienhunde die es gibt. Diese Hunde sind nicht von Natur aus Aggresiv. Alle Berichterstattungen in den Medien sind darauf zurückzuführen das diese Hunde im Einzelfall falsch gehalten, nicht erzogen wurden oder wie auch immer. Daher halte ich ein Zuchtverbot wiederum für nicht richtig. Und was man nicht weis, das der Deutsche Schäferhund ( des Dänen liebstes Kind ) der Beißer nummer eins ist. Aber davon liest man nix in der Presse weil nur über die Unfälle mit sogenannten Kampfhunden berichtet wird. Also lieber Halterprüfung, Sachkundenachweis und Eintrgasfreies Pol. Führungszeugnis zum halten dieser Rassen. Der Hund ist das schwächste Glied in dieser Kette und sollte nicht eingeschränkt werden. Und was das Einreiseverbot betrifft........mit einem Völlig verzogen Sofahund der jedem sofort ins Bein geht dürfte man in DK Urlaub machen, aber ein völlig Entspannter sogenannter Kampfhund welcher friedlich seines weges geht mit Herrchen, dem würde die Einreise verweigert ?? Super Lösung.... Ich selbst hab ne BX und kann diese Lösung absolut nicht verstehen......
Verfasst: 22.01.2010, 22:03
von Fuglesang
Hallo Landpostbud,
Ja, du hast recht, es sind nicht die Rassen, sondern die Menschen, die mit den Tieren nicht umgehen können.
Auch ein Schäferhund oder Nachbars reinrassiger Lumpi sind potentielle Angreifer, aber irgendwo muss man ansetzen.
Wie ich schon eben schrieb, sollte man das Züchten von Hunden allgemein und generell in Sachkundige und tierfreundliche Hände geben. Egal ob Schäferhund, Pudel oder Yorkshire......
Ich wäre nicht entsetzt, wenn den Züchtern generell ein Riegel vorgeschoben würde.
Nicht, weil ich keine Hunde mag, sondern weil ich keine Züchter mag, die sich am monströsen Namen der Rasse eine goldene Nase verdienen oder durch eifrige Überzüchtung Laien anlocken, weil Dalmatiner ja so ein hübsches Fell haben usw......
Es sind und bleiben die Menschen, die den Tieren ihre schlechten Eigenschaften entlocken und anzüchten......
Aber, wo soll man anfangen, wo und wie die Grenze setzen? Da ist so ein Ansatz, wie das Verbot von Kampfhunden, schon mal nicht ganz falsch.
Welche Alternativen hast du?
Alles einfach so weiter laufen lassen wie bisher?
Die Zucht allgemein verbieten?
Alle Halter beim Kauf eines Welpen oder Hundes überprüfen?
Mir fällt spontan keine wirklich gute Lösung ein, aber ich sehe durchaus einen Handlungsbedarf.
Verfasst: 22.01.2010, 22:15
von Fuglesang
Kleiner Nachtrag,
des Dänen liebstes Kind ist wohl eher der Labrador und alle Jagdhundrassen, aber das mal am Rande und nur so nebenbei.......