Weniger schwarz Vermietung

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Wie findest du das neue Gesetz

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fejo.dk - Henrik

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Jørg hat geschrieben:Meines Erachtens müssen alle vor dem Gesetz gleich behandelt werden, das heißt für alle Vermieter gleiche Freibeträge und auch gleiche Behandlung bei Verstößen gegen die Steuerpflicht.
Ja, rein prinzipiell teile ich deine Ansicht. Und das Gesetz hätte bestimmt ohne Lobbyismus anders ausgesehen. In der Praxis wird es meines Erachtens zum Ziel führen: weniger schwarz Vermietung und (nebenbei) mehr in der Tasche für die große Mehrheit die über einen Anbieter vermieten und ihre Einkommen korrekt angeben.

Wichtig: wir reden hier nicht von angeblicher Steuerhinterziehung. Das der Umfang nicht gering ist ist eine Tatsache. Und: Es kommen nicht immer mehr private Vermieter oder was ist deine Quelle?
Fuglesang
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Beitrag von Fuglesang »

Ich denke man muss mal einen Unterschied machen zwischen ´Privat´ und ´Schwarz´.
Man kann als Eigentümer privat vermieten, muss dann aber trotzdem Steuern abführen und alle Serviceleistungen bezüglich der Vermietung (wie Schlüsselübergabe, eventuelles Vorheizen, Vorreinigen des Hauses usw.) selbst durchführen. Hinzu kommen für den Vermieter eigene Aufwendungen für Reklame.

Der Mieter kann dabei ein bisschen sparen, aber nicht so viel, wie bei der von einigen Eigentümern und Mietern viel umjubelten Schwarzvermietung, wo alle Kosten bezüglich der Steuerlast wegfallen.

Diese Form der Vermietung ist jedoch illegal und wird auch steuerlich, sprich Bussgeldmässig geahndet, sollte also eigentlich ausserhalb der Diskussion stehen, da wir hier ja nicht zu kriminellen Handlungen auffordern wollen.
lorband
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Beitrag von lorband »

wenn ich jemanden geld dafür gebe dass er mir sein haus temporär überlässt, ist das meinerseits keine illegale handlung.

hier wird ja schließlich nicht der besitzer aufgefordert sein haus "schwarz" zu vermieten.

also können wir hier fleissig weiter in diese richtung disskutieren.

ich bin der meinung, dass wesentlich mehr leute "billiger" ;-) mieten sollten und zwar solange, bis ein realitätsnaher mietpreis pro woche gegeben ist.

gruss
hoerky(geloescht)

Beitrag von hoerky(geloescht) »

Als wir vor ein paar Wochen unser Ferienhaus
übernommen haben, trafen wir auch den Vermieter,
der gerade im Haus nochmal nach dem rechten schaute.

Als es am ersten Abend Probleme mit dem Wasserablauf
gab, kam - nachdem wir beim Vermittler reklamiert haben -
wiederum der Vermieter und reparierte.

Dabei hat er uns unverblümt angeboten, daß wir bei einer
Direktbuchung bei ihm 1/3 des Hauspreises sparen können.

Das Haus war tippitoppi sauber. Da wir aber niemals das
selbe Haus mehrmals buchen (Wir stehen halt auch auf den
Überraschungseffekt), hat er da bei uns keine Chance. Aber
grundsätzlich hätte ich auch kein Problem direkt mit dem
Eigentümer zu verhandeln und direkt zu mieten.

Ober der Eigentümer die Mieteinnahmen dann versteuert,
ist mir, geradeaus gesagt, schnurz.

Ich frage ja auch nicht meinen Kneipier, ob er jedes Pils,
daß ich bei ihm trinke, ordentlich dem Fiskus meldet ...

Bis denne,

Hoerky
Tenda
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Beitrag von Tenda »

Hej,

ist es Euch denn noch nie in den Sinn gekommen, dass Einkünfte aus Vermietung/Verpachtung steuerpflichtig sind? Wie macht Ihr das denn hier in Deutschland? Da drückt Ihr Euren Vermietern das Geld doch sicher auch nicht mal eben in bar in die Hand - und redet nicht weiter darüber.

Lest noch mal den Beitrag von Fuglesang, da steht eigentlich alles drin.

KH... Tenda
hoerky(geloescht)

Beitrag von hoerky(geloescht) »

Hier in Deutschland ist die Macht der Finanzämter
noch nicht ganz so weitgehend wie in Dänemark.

Nur weil man seine Miete auf ein Konto des Vermieters
überweist, heißt das noch lange nicht, daß er diese auch
in seiner Steuererklärung angibt.

Wer etwas anderes denkt oder behauptet ist einfach nur
fürchterlich naiv !

Bis denne,

Hoerky
Gordon Shumway
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Beitrag von Gordon Shumway »

Hallo @ Hoerky!

Also wenn ich deine Geschichte mit dem Vermieter richtig verstanden habe ist das völlig legal wenn man den Eigentümer eines bestimmten Ferienhauses ausfindig machen kann und ihn nach einem günstigeren Preis fragt?

Warum eigentlich auch nicht.Macht wahrscheinlich nur `n bisschen Mühe.

Aber wenn das Objekt dann vielleicht nur die hälfte kostet ist`s das schon wert.

Letzten Endes kann ja schliesslich der Vermieter entscheiden an wen und für wieviel er sein Haus vermietet.Wäre ja nicht schwarz.

Da reifen jetzt ein paar Gedanken in meinem Kopf :roll:


MfG.Gordon
Tenda
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Beitrag von Tenda »

Nee hoerky, da muss ich Dir leider widerwprechen. Die Macht der Finanzämter ist auch hier in Deutschland nicht ohne. Davon kann ich Dir auch aus der Sicht der Vermieterin ein Lied singen.
Sollte ich versuchen, Teile unserer Einnahmen am Fiskus vorbei zu mogeln, würde das vermutlich keine drei Tage lang gut gehen.

Es geht doch aber darum, dass sich Systeme wie in Deutschland oder Dänemark stark über staatlich vorgegebene Abgaben auf Einnahmen finanzieren. Über deren Sinn, Unsinn oder gar deren Höhe lässt sich bestimmt trefflich streiten, aber das gehört hier jetzt nicht hin.

Aber es ist doch klar, dass sich staatliche Stellen in Dänemark auch so ihre Gedanken darüber machen, wieviel Geld ihnen eigentlich durch die viel umjubelte Schwarzvermietung (O-Ton Fuglesang) durch die Lappen geht.

Irgendwo muss das Geld für die nicht unerheblichen Sozialleistungen doch auch herkommen, die ja gerne schnell mal eingefordert werden. Für naiv halte ich da eher diejenigen, die nach dem Motto: "Ich zuerst und mir das Meiste" handeln.

War jetzt aber nicht böse gemeint - doch naiv bin ich ganz sicher nicht.

KH... Tenda
Tenda
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Beitrag von Tenda »

@ Gordon,

natürlich ist es legal, wenn Du statt über eine Agentur privat mietest. Und es ist auch nicht Dein Problem, ob der betreffende Vermieter die Steuern auf die Mieteinnahmen durch Dich dann korrekt abführt.

Es ist allerdings ein verständliches Problem der dänischen Finanzämter, diese Dinge zu kontrollieren.

Und da ist eben zwischen "privat" und "schwarz" vermieten zu unterscheiden. (Sorry Fuglesang, ich zitiere Dich, glaube ich, schon zum dritten Mal).

KH... Tenda
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Lars J. Helbo
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Re: Weniger schwarz Vermietung

Beitrag von Lars J. Helbo »

Ferienhausvermittler hat geschrieben:Die Eigentümer die heute alles sauber machen, und das sind die Meisten, erhalten durch den erhöhten steuerfreien Betrag netto DKK 50 mio. Durch die geringere Steuerhinterziehung erwartet das Finanzamt DKK 50 mio. mehr in der Kasse. Somit ist die finanzielle Seite neutral.
Ich finde die Diskussion hier läuft etwas daneben? In dem Entwurf geht es doch eigentlich nicht um diejenige die Privat vermieten. Es geht darum, dass die Vermittlungsbüros in Zukunft dazu verpflichtet werden sollen, ihre Zahlungen an den Vermietern beim Finanzamt zu melden. Dafür soll der Freibetrag für diese Vermieter verdoppelt werden.

Nach meiner Meinung hat dies kaum eine Bedeutung für die Vermieter, die Privat vermieten. Wenn sie Schwarz vermieten, dann kann es ihnen nämlich piep-egal sein, wie hoch oder niedrich der Freibetrag ist.

Es trifft auch nicht derjenige, der 1 oder 2 Wochen im Jahr privat vermietet und alles legal abrechnet. Sie sind nämlich schon jetzt vom Freibetrag voll gedeckt. Und ich glaube nicht, dass es sehr viele gibt, die im großen Stil privat vermieten und alles legal abrechnen. Die könnten theoretisch eine Interesse daran haben, ein Vermittlungsbüro einzuschalten, um den höheren Freibetrag zu bekommen - aber ich glaube also, dass dieser Typ Vermieter eher selten ist. Wenn man 10 oder 15 Wochen im Jahr vermieten will, dann wird man schon ein Büro einschalten. Alles andere ist doch viel zu umständlich.

Umgekehrt könnte man sich allerdings vorstellen, dass einige Vermieter, die jetzt über ein Büro vermieten, aber nichts beim Finanzamt abrechnen - angesichts der Meldepflicht der Büros, ihren Vertrag kündigen werden und in Zukunft nur noch privat (und schwarz) vermieten werden. Ob der höhere Freibetrag ausreicht, um dies zu verhindern, kann ich nicht einschätzen?
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Fuglesang
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Beitrag von Fuglesang »

Gordon schreibt: "Letzten Endes kann ja schliesslich der Vermieter entscheiden an wen und für wieviel er sein Haus vermietet.Wäre ja nicht schwarz."

Dem ist nicht so.

Man kann nicht einfach sagen ich vermiete das Haus für 100 Kronen die Woche und führe 45 ans Finanzamt ab, wenn das Haus höher eingestuft ist.
Das ist absolut nicht im Ermessen des Besitzers.

Der Eigentümer wird danach besteuert, was das Haus einbringen muss.
hoerky(geloescht)

Beitrag von hoerky(geloescht) »

Ich will jetzt hier keine Anleitung zur Steuer-
hinterziehung veröffentlichen, aber Fakt ist,
daß die Finanzbehörden (in D) keine Übersicht über
die Transaktionen haben. Außer sie haben einen
konkreten Verdacht gegen eine bestimmte Person.
Dann können sie ggf. auch da Einsicht bekommen.

Kontrollmitteilungen der Banken bekommen sie
automatisch jedenfalls nur über die Erträge. Und
da es auf ein Girokonto selten Zinsen gibt ...

Wie schon gesagt: Wenn ich ein Kilo Kartoffeln
beim dänischen Bauern am Straßenrand kaufe,
verlange ich auch keine eidesstattliche Verischerung,
daß der dem Skat auch seinen Teil davon abgibt !

Bis denne,

Hoerky
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Fuglesang hat geschrieben:Man kann nicht einfach sagen ich vermiete das Haus für 100 Kronen die Woche und führe 45 ans Finanzamt ab, wenn das Haus höher eingestuft ist.
Wie bitte ????

Du musst Deine tatsächliche Einnahmen versteuern - nicht irgendwelche Theoretische.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

hoerky hat geschrieben:Kontrollmitteilungen der Banken bekommen sie automatisch jedenfalls nur über die Erträge. Und da es auf ein Girokonto selten Zinsen gibt ...
Aber genau darum geht es in dem Gesetz. Demnach müssen die Vermittlungsbüros in Zukunft eine Kopie ihre Abrechnungen an den Vermieter direkt an das Finanzamt schicken.

Aber das läuft natürlich nur, wenn über ein Büro vermietet wird.
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hoerky(geloescht)

Beitrag von hoerky(geloescht) »

Sorry Lars, aber das hast Du nicht richtig verstanden.

Was ich schrieb, gilt für D, nicht für DK.

Jetzt mal eine Hypothese:

Ich bin ein Vermieter in DK und vermiete mein Haus
20 Wochen im Jahr über ein Vermittlungsbüro.

Meldung an den Skat erfolgt automatisch, also volle
Steuerlast.

Alternative dazu:

Ich vermiete das Haus 20 Wochen privat, teile dem Skat
davon 10 Wochen mit, versteuere die Einnahmen, mache
in dieser Zeit meine Investitionen (Reparaturen etc.) und
lache mir einen ab über die, die über einen Vermittler ver-
mieten lassen und alles (unfreiwillig) versteuern.

Genauso wird es der Bauer mit den an Touristen verkauften
Kartoffeln machen. Wenn es zufällig jemand mitbekommt,
wird er es versteuern. Sonst eher nicht ...

Bis denne,

Hoerky
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