Seite 2 von 3
Lesen bildet
Verfasst: 03.02.2012, 12:28
von frosch
Lieber Tatzelwurm,
wenn Dein Sohn 450 € Lehrgeld bekommt (ich nehme an, das war gemeint), dann wird er für seine Unterkunft ja wohl keine 400 Euros bezahlen - oder ?
Und könnte es sein, daß ein Lehrling ein paar Jahre jünger ist als ein Student? Um nur mal einen Unterschied aufzugreifen.
Sievers, klar gibts Studenten mit Kohle, mit´nem dicken Auto von Pappa, aber was sagt das insgesamt aus? Das hat schlicht nichts mit dem Problem von Sofie zu tun, denn - um an den Artikel zu erinnern - ihre Mutter kann ihr 200 dkk zahlen und kein Auto finanzieren.
Was nun die Rechenkünste des Spiegels betrifft, Dennis3110, ich zitier mal "schließlich bekommt jeder dänische Student monatlich rund 700 Euro vom Staat. "
Tut er eben nicht, sondern 4.981 dkk, und das sind 668 Euros - oder?
Der Spiegel rundet gerne nach oben auf, damit er seine Polemik entfalten kann, denn die knapp 30 Euro von ihrer Mutter sind 200 dkk, also 26,83 Euro; wer so knapp lebt, rechnet auch genau.
Lieber Henrik, ich seh auch, daß wir nicht nur des Spiegels oft auf einer Linie liegen, aber hier?
Mich erinnert das zu sehr an "also wir haben damals...., sagte Opa zu seinem Enkel".., weißt Du was ich meine?
Ich hab meine Ausbildungen auch durch Jobs und Bafög finanziert, weiß aber, daß es solche Jobs heute gar nicht mehr gibt. Und das Leben heute noch mit 11.000 Euro Stipendiums-Schulden zu beginnen?
Halte ich nix von und von meiner Tochter, die in ihrem Studium von knapp 700 Euro leben muß, erwarte ich nicht, daß sie nebenbei jobbt.
Sie soll sich lieber aufs Studium konzentrieren. In den (Sommer-)semesterferien will sie ein mehrmonatiges Praktikum in Schweden machen, da ist also auch nix mit Nebenjobs.
Ja, runesfar, dem ersten Teil Deiner Antwort muß ich leider Recht geben, aber woher weißt Du, daß ich Biografien lese?
(Gerade eine über Ingmar Bergmann und eine über Emile Zola).
Und eigentlich vermiß ich einen Beitrag von Lars J. Helbo, Lars Du liest doch mit, oder ?
Verfasst: 03.02.2012, 12:53
von sievers
@frosch
wir können ja mal eine Probe aufs Exempel machen und fahren nach Sonderburg aufs Uni Gelände.
Da laufen garantiert 50% der Studenten mit Iphone oder ähnlich hochwertigen Handys rum.
Ich glaube die heutige Jugend hat die Wertigkeit zu bestimmten Dingen verloren. Immer nur fordern fordern fordern.
Re: Lesen bildet
Verfasst: 03.02.2012, 13:02
von Ronald
frosch hat geschrieben:
Und könnte es sein, daß ein Lehrling ein paar Jahre jünger ist als ein Student? Um nur mal einen Unterschied aufzugreifen.
Wie kommst'n auf DAS schiefe Brett? Nach dem Abi fängst du eine Lehre an oder studierst. Und selbst wenn nach mittlerer Reife die Lehre angefangen wird: hat man da andere Ansprüche/Geldsorgen als 2 Jahre später?
-Ronny
Verfasst: 03.02.2012, 13:22
von fejo.dk - Henrik
Tatzelwurm hat geschrieben:so naiv wie ich bin
In diesem Fall stimmt das wohl
@frosch: Du hast Recht, 11.000 Euro Schulden müsste genau reichen um Sofie ein acceptables Studentenleben zu verschaffen, 5 Jahre á 2.000 Euro + 1.000 Zinsen. Also rund 150 Euro mehr im Monat für Latte & Co.
Die 11.000 muss Sofie dann über 15 Jahre oder so zurückzahlen, zu sehr niedrigen Zinsen, ich vermute 100 Euro im Monat oder so. Auch wenn sie kein Job findet, reicht das Arbeitslosengeld oder sonstige Staatliche Unterstützung aus um 100 Euro im Monat zu bezahlen.
Wenn Sofie auf kein Darlehen besteht, stecken also andere (politische) Motive dahinter. Die Linken wollen ja immer mehr vom Staat haben und so eine ist sie mit 99% Sicherheit.
Verfasst: 03.02.2012, 13:31
von Tamara
Hallo,
Luxussorgen, der Titel.
Der arme Student muß mit 700 Euro auskommen..
Als Vergleich, wieviel bekommt ein Lehrling, Harz4 Empfänger, Friseuse, Verkäuferin, Theater-Angestellte, Alleinerziehende usw. Die brauchen auch eine Wohnung und Lebenshaltungskosten.
Der Lehrling muß seine Lehre in 3 bis 4 Jahren schaffen, genauso der Student, je nach Studienfach etwas länger. Prüfung kann nachgeholt werden. Ein bis zwei mal. Bei zu längerem Studium bezahlt der Staat den Studenten weiter, den Lehrling aber nicht.
Die 700 Euro sollen auch ein Anreiz sein, sein Studium zügig zu beenden und nicht ein staatlich bezahlter Dauerstudent zu sein.
Grüße
Tamara
Wenn ich in Flensburg über den Campus vor den Wohnheim schaue, was und wieviele Autos da stehen
@ sievers
Da täuscht du dich aber, die haben das Auto schon in ihrer Abizeit, mit
Abi 2012
versehen, von den stolzen Eltern, dann geht es erst mal nach der anstrengenden Abizeit auf große Reise und danach beginnt das Studium
(nicht alle)
Verfasst: 03.02.2012, 14:58
von sievers
@Tamara

Verfasst: 03.02.2012, 16:59
von Jan_K
Wenn man das weiterdenkt, dann bedeutet das doch nichts anderes, dass sich der Studienanfänger nur noch das Fach nimmt, wo er später gut verdienen kann, weil er ja die Gebühren zahlen/zurückzahlen muss. Das sind, wie wir alle wissen, nicht die Geisteswissenschaften...
ist denn der sinn eines studiums nicht, dass man mit dem gelernten irgendwann mal einen beruf ausüben kann? vielleicht sorgt der gedanke an die rückzahlung eines darlehens bei dem ein oder anderen ja doch dafür, sich nochmal zu überlegen, ob deutschland wirklich noch einen weiteren arbeitslosen soziologen, juristen, politikwissenschaftler oder kunsthistoriker braucht, auch wenn man sich damit so gerne selbst verwirklichen möchte...
Verfasst: 03.02.2012, 17:12
von Tatzelwurm
Hallo Frosch,
richtig lesen

,
ich bemerktete "gleichaltrig".
Man kann nach seinem ABI auch "nur"
eine Lehre machen.
Man
muss nicht studieren
Detlef
Verfasst: 03.02.2012, 17:40
von User
Jan_K hat geschrieben:Wenn man das weiterdenkt, dann bedeutet das doch nichts anderes, dass sich der Studienanfänger nur noch das Fach nimmt, wo er später gut verdienen kann, weil er ja die Gebühren zahlen/zurückzahlen muss. Das sind, wie wir alle wissen, nicht die Geisteswissenschaften...
ist denn der sinn eines studiums nicht, dass man mit dem gelernten irgendwann mal einen beruf ausüben kann? vielleicht sorgt der gedanke an die rückzahlung eines darlehens bei dem ein oder anderen ja doch dafür, sich nochmal zu überlegen, ob deutschland wirklich noch einen weiteren arbeitslosen soziologen, juristen, politikwissenschaftler oder kunsthistoriker braucht, auch wenn man sich damit so gerne selbst verwirklichen möchte...
Jan, drehen wir die Sache doch einmal um. Warum sind denn so viele Kulturwissenschaftler, SozPäds, Politikwissenschaftler usw. arbeitssuchend? Und jetzt schreibe mir bitte nicht, dass es zuviel davon gibt.
btw: Ich habe vor ein paar Jahren - im Rahmen des zweiten Bildungsweges - eine FOS besucht. Ungefähr die Hälfte meiner Mitschüler hätten das Gymnasium besuchen und gleich danach studieren können, haben dies aber aus Kostengründen nicht gemacht. Sie wollten für das Studium finanzielle Sicherheiten haben(erst Ausbildung und arbeiten) und sich dann voll auf das Studium konzentrieren. Fast alle von denen haben jetzt einen guten oder sehr guten Bachelor- bzw. Diplomabschluss. Das bedeutet natürlich nicht, dass das immer so läuft...
Verfasst: 03.02.2012, 18:19
von Tatzelwurm
@ User,
versteh ich jetzt nicht ganz,
was hat das eine mit dem anderen zutun.
Warum sind denn die Juristen, Soziologen usw. arbeitslos.?
Warum gibt es denn zuwenig Ingenieure ?????
Ich könnte mir das vorstellen.
Detlef
Verfasst: 03.02.2012, 20:15
von Fuglesang
Tamara schreibt: "Der arme Student muß mit 700 Euro auskommen..
Als Vergleich, wieviel bekommt ein Lehrling, Harz4 Empfänger, Friseuse, Verkäuferin, Theater-Angestellte, Alleinerziehende usw. Die brauchen auch eine Wohnung und Lebenshaltungskosten.....
Die 700 Euro sollen auch ein Anreiz sein, sein Studium zügig zu beenden und nicht ein staatlich bezahlter Dauerstudent zu sein."
Harz 4 gibt es in Dänemark nicht, du kannst nicht Dänemark mit Deutschland vergleichen. Bedenke bitte auch wieviele Vorteile es in Deutschland gibt.
- In der Ausbildung Kindergeld bis 25 Jahre
- das stoppt hier mit 18, egal ob Ausbildung oder nicht.
- Die Wohnsituation ist in Deutschland deutlich günstiger
- In Deutschland gibt es Vorteile im öffentlichen Transport.
- von Steuervorteilen gar nicht erst zu reden.
- die Lebenhaltungskosten sind in Deutschland deutlich günstiger
usw.....
also, was ich sagen will ist, dass man eine Summe von 668,- Euro in Deutschland nicht mit einer Summe von 668,- Euro in Dänemark vergleichen kann. Dazwischen liegen Welten......
Verfasst: 03.02.2012, 20:20
von fejo.dk - Henrik
Tamara hat geschrieben:Der arme Student muß mit 700 Euro auskommen..
Als Vergleich, wieviel bekommt ein Lehrling, Harz4 Empfänger, Friseuse, Verkäuferin, Theater-Angestellte, Alleinerziehende usw. Die brauchen auch eine Wohnung und Lebenshaltungskosten.
Vergleich jetzt nicht Äpfel mit Birnen. In Somalia mag 700 ein Vermögen sein, ich D mag es viel Geld sein, in DK aber nicht. Das Niveau in DK kann man nicht mit D vergleichen und dass ist übrigens eine ganz andere Diskussion.
Hier geht es nur um DK, Sofie und die Studienbedingungen in Kopenhagen. Da können die wenigsten Forumler sinnvoll mitreden.
@Fuglesang: Du warst schneller, danke!
Verfasst: 03.02.2012, 22:05
von Jan_K
@user
warum liegt es denn nicht daran, dass es mehr davon gibt als der arbeitsmarkt benötigt? ich habe neulich aus anlass einer ähnlichen diskussion bei stepstone "soziologe" als suchbegriff eingegeben, das ergab 17 treffer (und davon war nicht eine position explizit für soziologen ausgeschrieben), danach habe ich mal ingenieur eingegeben und es gab ungefähr 15.000 treffer, von mir aus kannst du es also auch so herum definieren, dass weniger gebraucht als ausgebildet werden und nicht, dass es mehr gibt als gebraucht werden, kommt aber letzten endes aufs gleiche raus
Verfasst: 04.02.2012, 01:09
von Hendrik77
Sicherlich ist das Studentenleben in Deutschland und DK im Detail nicht zu vergleichen wegen z.B. unterschiedlicher Lernbedingungen oder Pflichtausgaben. Ob in Deutschland oder DK sind 700 Euro für viele in der arbeitenden Bevölkerung aber auch nicht zu verachten.
In beiden Ländern haben Studenten verschiedene Möglichkeiten sich fördern zu lassen bzw Kredite zu günstigen Konditionen aufzunehmen.
In beiden Ländern soll diese Förderung nicht als alleiniger Lebensunterhalt dienen.
Was wünschen sich die Studenten in den Ländern denn bitte noch und das am besten auf Kosten der Steuerzahler bzw der aktuell arbeitenden
Bevölkerung ? Für mich ist das jammern auf hohem Niveau !!!
Abgesehen von den Studenten gibt es viele andere Bevölkerungsgruppen die unter finanziell schlechteren Umständen zurecht kommen (müssen) ,trotz Arbeit, Ausbildung oder anderer Vollzeitbeschäftigung. Mal keine Latte (trinken) oder bei Netto einkaufen ist keine Schande. Muss natürlich jeder für sich selber wissen was einem wichtig ist, ob Student oder nicht.
Mvh
Henrik77
Verfasst: 27.02.2012, 22:45
von alchilwen
ich möchte noch anmerken, dass wenn man SU erhält, man "nur" ca. um die 100'000dkk (die genaue summe weiss ich nun nicht, also nicht dran festnageln) pro jahr zusätzlich verdienen darf. alles was drüber ist, muss man zurückzahlen - ist gerade meinem freund passiert
