@antonietta
Nun bin ich keineswegs die grosse Pädagogin (habe nicht mal Kinder

)... habe aber trotzdem versucht, mir mal Gedanken zu machen.
Hausaufgaben sind langweilig. Wieso sind sie das?
Zu einfach?
-"Komm, schnell weg damit, dann machen wir was lustiges hinterher"
- Kann man es irgendwie interessanter gestalten?
Zu schwierig?
- Macht ihr Hausaufgaben zusammen?
- Versuch, herauszufinden, was genau so schwierig ist. Dann versuch, dieses aus einem anderen Winkel aus zu erklären. zB in Mathematik versuch irgendwas zu finden, wie sie sich zB Plus-Minus-Rechnung bildhaft vorstellen kann. Als allererstes: hat sie überhaupt verstanden, was Zahlen sind, was sie bedeuten? Fangt langsam an mit das hier ist ein Pokemon - das hier sind fünf Pokemons - das hier sind vier Pokemons... und wieviele Pokemons haben wir hier?
Meine persönliche Überzeugung, wieso so viele Mathe so sehr schwierig finden, ist, dass die Grundlagen schon ganz am Anfang gelegt werden. Wenn man ganz am Anfang nicht kapiert hat, was es eigentlich BEDEUTET, 3-1 zu rechnen - dann wird man den Rest der Schulzeit immer ein paar Schritte hinterher hinken und nie verstehen, dass in der Mathematik alles miteinander zusammenhängt.
Beim Schreiben vielleicht einfach auf einem Block üben - und wenn sie das geübte einigermassen drauf hat: "so, jetzt machen wir schnell eine Reihe davon ins Heft, dann sind wir fertig" Nichts ist so frustrierend wie vor einer Leeren Heftseite zu sitzen wenn man nicht richtig weiss was man da produzieren soll...
- Ob Bestechung wohl hilft? Vor allem am Anfang?
Generell, unterstütz sie, aber nicht helfen. Lass sie selbst die AHA-Erlebnisse bekommen, damit sie fühlt dass sie selbst was verstanden oder erfasst hat. Wenn man die Lösungen oder Lösungswege allzu wortwörtlich vorgekaut bekommt, fehlt einem das Erfolgserlebnis.
Erfolgserlebnis - das ist es wohl, vorauf es hinausläuft. Wenn Hausaufgaben nur eine saure Pflicht sind, macht man sie natürlich nicht gern.
Aber gerade, wo so viele Lehrer keine Zeit für die einzelnen Schüler haben, ist es wichtig, dass die Schulzeit mit den kleinen persönlichen Erfolgserlebnissen gespickt wird. Und da muss man zuhause mithelfen - und nicht erwarten, dass die Schule den Kids ja wohl das beibringen wird was sie soll...
Der Hausaufgabenfrust wird ja nicht kleiner... je älter man wird, desto mehr anderweitige Interessen bekommt man... (zB wenn man 13,5 ist

)
Viel Glück und viel Spass mit "euren" Hausaufgaben!
ninni1
PS: Meine Matheüberzeugung entwickelte ich in der 3. Klasse. Da verstand kaum einer etwas und die Meinung machte sich breit, dass Mathe einfach viel zu schwierig ist. Ich fand allerdings, dass es die Schuld der Lehrerin war. Wenn ich ihr nicht zuhörte sondern selbst nachdachte, blickte ich durch. Die meisten hörten ihr zu und blickten nix. Die meiner Freundinnen, denen ich es auf meine Weise erklärte, kapierten es meistens auch. Damals beschloss ich, Mathelehrerin zu werden - damit zumindest MEINE Schulklasse Mathe ordentlich zu verstehen lernt. (Das wurde aber nichts

)
Und auch später habe ich immer wieder beobachtet, wie Mitschüler an den simplesten Sachen hängen blieben - und dadurch das kompliziertere Thema, das gerade anstand, überhaupt nicht kapierten. Weil zB bei langen Gleichungen plötzlich das Wissen fehlte, wie man 1/3x6/18 ausrechnet.
@saedis Wie du siehst, ist Schule und Ausbildung eins der Themen, wo ich mich so richtig schön ereifern kann, wenn ich mal in Gang komme...
