Es gibt eine europaweite Normierung des Silvesterfeuerwerks, was in den nächsten Jahren umgesetzt wird, um für die Hersteller den Handel zu vereinfachen. Einige Dinge haben wir auch hier schon mitbekommen (die Feuerwerksbatterien dürfen mehr Effektladung enthalten, das Kaliber der Rohre wurde aber auf max 30mm beschränkt.) In anderen Ländern wie z.B. Österreich werden die lauten Knallkörper mit "Blitzsatz" aus dem Handel verschwinden.
So müssen alle Feuerwerkskörper das "CE" Zeichen tragen und werden von entsprechenden Prüfinstitutionen zertifiziert. Entsprechen die Bauformen dem Gesetzestext, dann werden sie entsprechend den Kategorien 1-4 zugeordnet. Dies ersetzt grob gesagt die alten "Klassen" im Feuerwerk.
"Klasse I" = Jugendfeuerwerk, heißt jetzt "Cat.1"
"Klasse II" = Silvesterfeuerwerk wird zu "Cat.2"
(Cat.4 ist Großfeuerwerk)
Nun darf aber jedes Land diese Klassen für sich weiter "beschränken" (aber nicht erweitern). Somit gibt es in Deutschland keine schönen Raketen, in Dänemark dafür keine Bodenknallkörper. In Deutschland ist die BAM (Bundesanstalt für Materialprüfung) die genehmigende Stelle, daher muss jeder Feuerwerkskörper neben der CE-Nummer auch eine BAM Zertifizierung haben. Daher ist der Transport über die Grenze trotz EU-Harmonisierung nicht möglich.
Kleines Beispiel aus der Bürokratie: Die deutsche (!) Firma Zink stellt wunderbare Raketen der "Categorie 2" her, 75g Gesamteffektmasse (NEM), die in Deutschland aber nicht verkauft werden dürfen, da hier maximal 20g (Treiber und Effekt zusammen....) für Raketen zulässig sind. Als Feuerwerker darf ich die Raketen verwenden, da als Cat.2 zugelassen, skurrilerweise mit einem Sicherheitsabstand von 8(acht!!)m Eine 65mm Kugelbombe (Kat.4) mit ungefähr gleicher Füllmenge hat mindestens 52m Sicherheitsabstand.... Tja, logisch ist das nicht.
Aber zurück nach Dänemark: Es gibt dort sehr schönes Leuchtfeuerwerk, deutlich größere Batterien als in Deutschland und eben auch viel besser gefüllte Raketen. Der "Lärm" der Zerleger übersteigt übrigens jeglichen handelsüblichen Chinaböller oder Kanonenschlag aus Deutschland. Somit geht der Strom des Feuerwerks eindeutig eher von DK nach D und weniger umgekehrt. Denn mit den in Deutschland erhältlichen Knallkörpern wird sich auch in DK kaum einer herumärgern wollen. In der Tat kommt dann eher der illegale Zustrom aus anderen Länder, die weiterhin Blitzknall erlauben.
Ketzerisch könnte man durchaus fragen, ob das Bedürfnis an so lauten Knallkörpern nicht auch daran begründet ist, dass es im eigenen Land keine oder mittlerweile nur noch sehr müllige Feuerwerkskörper gibt. Möglicherweise hat mal wieder die Überregulierung das Gegenteil bewirkt. In der Schweiz ist übrigens Großfeuerwerk für hohe Beträge für zwei "Feuertage" im Jahr erhältlich, ohne dass über nennenswerte Unfälle berichtet wird.
Aber zurück nach DK: Kauf Dir für Deinen Urlaub schönes Leuchtfeuerwerk IN DK, verzichte auf Böller und die Gefahr eines "Schmuggels" über die Grenze.

Loriot