@Dina: Wer regelmässig Alkohol trinkt ist meiner Meinung nach Alkoholiker. Auch wenn es ein oder zwei Bier am Tag sind. Das ist dann eine Sucht die man braucht und wenn man sein Stoff nicht hat verhält man sich anders.
Und klar ist Gewalt immer Gewalt, ist man dann aber gleichzeitig Opfer von häuslicher Gewalt? Das ist die Frage, was ist
häusliche Gewalt für dich?
Zu der Frage ob Mann oder Frau schlägt und wie hart. Vielleicht ist die Verletzung, wenn eine Frau schlägt, in der Regel etwas geringer wie wenn es andersrum passiert. Aber wird nicht der Schlag der Frau gegen einen Mann in der Gesellschaft als weniger schlimm erachtet? Wenn es andersrum passiert ist es doch irgendwie immer schlimmer, oder? Auch wenn der Mann mit der selben Härte zuschlagen würde.
Ich denke, wenn man eine Umfrage macht und rein nach "schlagen" fragt, dass die Zahl der Opfer bei Männern und Frauen nicht wesentlich unterschiedlich ist. (die Gründe mögen unterschiedlich sein. Machtausübung auf der einen Seite und verletzte Gefühle auf der anderen. Aber Gewalt ist Gewalt.)
Wenn man fragt ob man schon mal "verprügelt" wurde, wird die Zahl der Frauen als Opfer deutlich höher sein. Ich
vermute aber die Zahl der verprügelten ist geringer als in der Studie.
Deshalb ist die Definition von häuslicher Gewalt, finde ich, wichtig. Das eben nicht der einmalige Ausrutscher Aufgrund der Trennung/Scheidung oder eines anderen emotionalen Momentes mit dem täglichen terrorisieren und leben in Angst gleichgesetzt wird.
Wenn meine Freundin mich betrügen würde und ich ihr dann eine Ohrfeige gebe (würde ich natürlich nicht tun, rein hypotetisch) sollte man es schlucken und sich eingestehen das es wohl zurecht war. Wenn ich sie betrügen würde und eine gelangt kriege dann würde ich es auch akzeptieren. Da würde wohl auch keiner für verurteilt werden. Handlung im Affekt oder sowas.
Ich
vermute (weil man es nirgends nachlesen kann) dass diese Fälle aber auch in die Statistik aufgenommen wurden.
@Hendrik: Extra noch mal für dich. Hab das schon einmal zitiert und versucht zu erklären, mach ich aber gerne noch Mal.
22 % der Frauen haben körperliche und/oder sexuelle Gewalt in der Partnerschaft erlebt.
43 % der Frauen waren entweder durch den/die aktuelle/n oder eine/n frühere/n PartnerIn psychischer Gewalt ausgesetzt. Der Missbrauch bestand unter anderem darin, dass Frauen öffentlich bloßgestellt wurden oder das Haus nicht verlassen durften oder eingesperrt wurden, dass sie gegen ihren Willen pornografische Filme ansehen mussten und ihnen Gewalt angedroht wurde.
Also 22% Opfer von körperlicher Gewalt in der Partnerschaft und 43% psychischer Gewalt in der Partnerschaft.
Gewalt in Beziehungen
Frauen Männer
Körperliche Gewalt gegen Partner ausgeübt 1,3 0,3
Psychische Gewalt gegen Partner ausgeübt 3,8 2,8
Opfer körperlicher Gewalt von Partner geworden 1,2 0,9
Opfer psychischer Gewalt von Partner geworden 6,1 3,3
Prozentangaben beziehen sich auf zwölf Monate vor Befragung (Mehrfachantworten möglich); Quelle: DEGS
Und hier 1,2% Opfer körperlicher Gewalt durch Partner und 6,1% Opfer psychischer Gewalt durch Partner.
Das heisst für mich 22% gegen 1,2% und 43% gegen 6,1%. Und ich bn mir bewusst der folgenden Fehler. Die Studien liegen ein Jahr auseinander wodurch eine Veränderung gegeben sein kann und die obere Studie bezieht sich auf ganz Europa und die untere nur auf Deutschland. Hier habe ich die Vermutung angelegt, dass Deutschland nicht 20-40% unter dem europäischen Schnitt liegt, was durch die Aussage bestätigt wird, dass Deutschland knapp über dem europäischen Schnitt liegt.
Die 33% habe ich in keinen meiner Post angesprochen.
Das "durch Partner" setze ich jetzt mal ganz treudoof gleich mit der Aussage in Partnerschaft.
Wobei durch Partner ja noch deutlich definierter ist. Die erste könnte man ja auch so interpretieren das man Opfer einer dritten Person geworden ist während man in einer Partnerschaft war. Dann ist die Studie natürlich totaler Kokolores, deshalb wird es wohl keiner so interpretieren.