Wo bleibt der Aufstand der Anständigen in DK?

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
Patrik

Beitrag von Patrik »

@ Ijhelbo
Danke für deine schnelle Antwort! Ich werde mir noch die Links anschauen.

Ja, dass der Blasfemiparagraph auf der Kippe stand habe ich gehört. Es hört sich ja denn so an, als ob es eigentlich der Rassismusparagraph ist, der im Alltag Schutz bietet. Das beunruhigt mich doch ein bisschen, dass auch der zur Diskussion steht.

Ich weiß ja nicht, wie sich der Paragraph gewährt hat, aber grundsätzlich glaube ich, dass pluralistische Gesellschaften eine untere "Anstandgrenze" benötigen. Voraussetzung ist dann jedoch, dass die freie Meinungsäußerung nur sehr vorsichtig und nach Augenmaß eingeschränkt wird.

Hilsen
Patrik
KölnerClown

Beitrag von KölnerClown »

Hallo ihr lieben Leute.
Das Wahlergebnis spricht sich langsam in Europa rum. Ein deutscher Freund, der in Dänemark gelebt hat, jetzt in Polen wohnt und sich gerade in Spanien aufhält, hat auf die Frage nach Dänemark dort zu hören bekommen: diese Faschisten.
Ist natürlich eine viel zu pauschale und übertriebene Antwort, aber das man im Zusammenhang mit Dänemark überhaupt vom Wort gebrauch machen kann ist ein verdammt trauriges Bild. Das haben sich aber die Wähler selbst zuzuschreiben. Rassistisch und teilweise faschistisch ist diese Partei eben doch, auch wenn viele Mitbürger hier im Lande es immer noch nicht wahr haben wollen.
Das Wahlergebnis ist für Dänemark eine Katastrophe und ich bin auf der Suche nach den Gründen. Was Stoiber in Deutschland mit der gescheiterten Arbeitsmarktpolitik "begründet", kann für Dänemark nun nicht gelten (ich halte Stoibers Argument eh für abwegig und für reines Fischen am rechten Rand--by the way).
Nun davon mal begesehen gibt es einige Dinge, die es zu sagen gibt.
Grundsätzlich bin ich auch gegen ein Verbot von Parteien. Wenn man aber von der NPD redet, da gibt es nach der deutschen Verfassung durchaus gute Gründe diese Partei zu verbieten. Das erste Scheitern lag auch hauptsächlich nur an verfahrenstechnischen Fehler (Stichwort V-Mann des Verfassungsschutzes).
Im übrigen teile ich die Auffassung, dass die permanente Medienpräzens nicht gerechtfertigt ist (schon gar nicht die Häufigkeit) und wegen der Fokussierung zur Verbreitung rechter Tendenzen beiträgt.
Zudem habe ich gelesen, dass es in DK relativ wenige Neonazischweine gibt. Stimmt nicht. Gerade nach DK gehen wegen der recht liberalen Gesetze viele aus der braunen Szene.
arill

Beitrag von arill »

Mmh.... Ich frinde die Politik von DK eigentlich ganz gut, es geht ja hier um die Asylpolitik und nicht unbedingt um Fremdenfeindlichkeit. Wir haben das dänische Volk eigentlich als weltoffen und freundlich und auch sehr hilfsbereit gegenüber uns Deutschen kennengelernt. Wir wollen nach DK in den nächsten Jahren auswandern und empfinden uns in DK eigentlich als willkommen. Deutschland besteht doch kaum mehr aus Deutschen sondern ist nur noch Ausland. Wir wohnen im Westen von Berlin und sind eigentlich von Ausländern umzingelt. Die Kriminalitätsrate ist sehr hoch in Berlin und 80% der Straftaten werden durch Ausländer verursacht. Die Lebensweise ist hier sehr agressiv und man muß Angst haben, das man nicht von hinten ein Messer in den Rücken bekommt, wenn man etwas falsches sagt (schon diverse Male geschehen, auch bei Lapalien, zu langsam mit dem Auto gefahren oder so). Ein friedliches Leben ist es hier jedenfalls nicht und auch das ist ein Grund zur Entscheidung für eine Auswanderung. Wir sind in keiner Weise Rassisten, aber die Lage in Deutschland wird immer schlimmer, auch mit dem organisierten Verprechen aus dem Ostblock. Solche Probleme kennen wir in DK nicht und auch aus der Presse sind keinerlei negativen Berichte zu hören.
Ich verstehe noch zu wenig von der dänischen Politik, aber vielleicht kann mich ja jemand aufklären und mich aus meinen Träumen reißen ?!
KölnerClown

Beitrag von KölnerClown »

Hallo.
Ich komme ursprünglich aus Köln (Ausländeranteil 20%) und habe auch in Berlin gewohnt (ca. 1 Jahr). Ich finde deine Beschreibung der Lage in Berlin (Deutschland) viel zu dramatisch. Gerade in Berlin stören mich eher diese Faschosäcke im Ostteil der Stadt. Es geht aber gar nicht darum das Thema Ausländer und Integration auszuklammern, sondern es geht darum, wie man dieses Thema behandelt und dann realpolitisch umsetzt. Dazu werde ich später mehr schreiben.
Natürlich kannst du als deutscher Staatsbürger nach Dänemark auswandern, ich lebe hier auch sehr gerne. Aber gerade weil ich hier gerne lebe, bin ich so verärgert über dieses erneute Wahlergebnis (wie selbstverständlich viele meiner Mitbürger hier auch). Hier versaubeutelt gerade ein Teil der dänischen Politik das Bild der Dänen im Ausland, was letztlich nur schaden kann.
Ursel
Mitglied
Beiträge: 3539
Registriert: 22.02.2002, 11:23

Beitrag von Ursel »

Hej Arill!
Das istein bißchen zu einfach geschrieben, finde ich.
Natürlich ist Feindlichkeit gegenüber Asylanten immer die Spitze des Eisberges einer gewissen Fremdenfeindlichkeit.
Es gibt ÜBERALL auf der Welt Fremdenfeindlichkeit, und eine gewisse Abneigung oder Vorsicht gegen´über Fremdem und Neuem ist verständlich und manchmal auch notwendig.
Es gibt aber auch ÜBERALL auf der Welt verschiedene Abstufungen von Fremdenfeindlichkeit, d.h. es gibt Ausländer und Ausländer.
Darunter nehmen weder in DK noch in Dtld. die Asylbewerber/Asylanten/Menschen mit anderem ethnischem Hintergrund (wie es hier so politisch korrekt heißt) die besten Plätze ein, sondern sind leider sozusagen Ausländer 2. oder 3. Klasse.
Dann gibt es die (West-)Europäer, die schon wohlwollender betrachtet werden, dau gehören wir Deutschen sicher auch --- andererseits in einer Gruppe von Niederländern, Briten, Franzosen, Spaniern, etc. ... da bin ich mir nicht so sicher, wo die Deutschen da stehen - bzw. ich fürchte (letztendlich langsam auch aus trauriger Erfahrung), daß wir Deutschen da noch zu sehr an unserer Nazi-Vergangenheit herumschleppen müssen.

Wenn Du als deutscher Tourist nur gute Erfahrungen gemacht hast, freut mich das.
Wundern kann das doch wohl keinen, oder würdest Du eine Deiner wichtigsten Geldquellen beschimpfen????

Wie Du als deutscher Einwanderer im Land stehst, ist wieder eine andere Sache. s.o.

Es gibt Gegenden, die offenbar deutschenfeindlicher sind als andere - ich persönlich bin eigentlich auch nicht "geschädigt", merke aber leider an der Schule meiner Kinder gewisse Aversionen, die ja letztendlich auf die Haltung von Eltern und Lehrern zurückgehen müssen --- wo sonst bekommen 8-Jährige Deutschenhaß und Nazikenntnisse her?

Solltest Du auch mal negative Erfahrungen kennenlernen wollen (übrigen nicht als Abschreckung gemeint, sondern als Geraderücken eines rosigen Touristenbildes, denn auch wir "Meckerer" - wie man uns bezeichnet - leben gerne hier und finden in diesem Land schöne Seiten!!!), schau mal
in diesem Forum unter "Auswandern". Eine besonders hitzige (smil), aber wie ich finde durchaus realistische und aufschlußreiche Diskussion findest Du besonders hier
http://www.dk-forum.de/Datenbank/topics/1472.htm

Was man beidem Wahlergebnis, wenn wir auf die Ausländerpolitik schauen, im Ausland vermutlich ar nicht so beachtet:
Es sind ja nicht "nur" die Einwanderungsbedingungen in den letzten 3 1/2 Jahren verschärft worden, sondern auchdie Lebensbedigungen gerade der schwächsten Ausländergruppe haben sich verschlechtert.
Kürzung der öffentlichen Mittel, Muttersprachenunterricht, etc. sind ja auch Maßnahmen, die in diese Politik gehören und die im Land Befindlichen (wenn sie denn so glücklich waren, als Asylanten oder sonstwie hereinzukommen) schlechter stellen als die übrigen Einwohner.

Einnen schönen Wochenanfang - Ursel aus dem verschneiten DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
...
Benutzeravatar
Lars J. Helbo
Mitglied
Beiträge: 7370
Registriert: 23.06.2002, 22:08
Wohnort: Sall
Kontaktdaten:

Beitrag von Lars J. Helbo »

Ich mögte gern zwei Sachen ansprechen. Erstens ist mir aufgefallen, daß in Verbindung mit Dansk Folkeparti und den Wahlen, von einige Diskussionsteilnehmer NUR von Ausländerpolitik geschrieben wird. Politik besteht aber aus viele verschiedene Bereiche. Bei den Wahlen sagt man nicht nur ja oder nein zur Einwanderung, man wählt eine Partei, die Meinungen zu viele Themen vertritt. (Und bei diesen Wahlen hat der Ausländerpolitik keine große Rolle gespielt).

Wir konnten zwischen 10 verschiedene Parteien Wählen. Nur eine davon könnte man im Voraus abschreiben, weil sie keine Chance hatte gewählt zu werden. Tatsächlich wurden 7 verschiedene Parteien im Parlament vertreten. Alle 10 Parteien hatten im Wahlprogramm Punkte, die ich mich anschließen konnte und Punkte, die ich ablehnen mußte. Das Bild ist also nicht so schwarz-weiß, wie manche hier meinen.

Kleines beispiel: Die Ausländerpolitik von Radikale Venstre ist bestimmt gut und richtig. Dafür ist deren Steuerpolitik im Moment dermaßen asozial, daß es gerade zu unanständig ist. Wenn ich eine gute Ausländerpolitik unterstützen will, dann muß ich also gleichzeitig eine steinharte Umverteilungspolitik auf Kosten der Ärmsten (darunter viele Einwanderer) unterstützen.

Mein zweiter Punkt geht um internationale Reaktionen. Was einige Spanier zur Politik in DK meinen ist den meisten Dänen egal. Hier haben wir aber vielleicht ein typisch D-DK Unterschied? Ich habe gestern Sabine Christiansen gesehen. Dort wurde auch NPD-Verbot und einschränkung der Versammlungsfreiheit diskutiert.

Mir ist (unangenehm) aufgefallen, daß ein Hauptargument dafür das internationale Ruf Deutschlands war, nach dem Motto: "Wenn Neo-Nazis unter den Brandenburger Tor demonstrieren, was werden dann die Menschen im Ausland denken".

Nach meiner Meinung ist das ein sehr schlechtes Argument. Die Einschränkung der demokratische Freiheitsrechte ist eine ernste Angelegenheit. Das sollte man nur tun, wenn es dafür GUTE Gründe gibt, z.B. wenn Leben und Sicherheit von Menschen bedroht sind. Das irgendwelche amerikanische Zeitungen vielleicht negativ über D schreiben könnte, ist kein hinreichender Argument.

Bearbeitet von - ljhelbo am 14.02.2005 13:14:57
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Odin

Beitrag von Odin »

Hallo Ijhelbo

Wir haben das schon öfters diskutiert.

Klar ist eine Wahlentscheidung nicht eine Stellungnahme zu nur einer Position, die eine Partei vertritt.

Aber im grunde ist hier die Frage falsch gestellt.

Denn wer entschädigt die Minderheit, die unter der neuen dänischen Ausländerpolitik leidet, für die Wahlentscheidung der Mehrheit und für die Folgen daraus ?

Genau - NIEMAND.

Und hinterher spielt es keine Rolle mehr, WARUM eine Mehrheit der Wähler Parteien mit einer ausländer-kritischen Haltung gewählt haben. Das Ergebnis bleibt, egal ob diese Frage für die Wahlentscheidungen verantwortlich war oder nicht.

Eine gute Demokratie versucht immer zwei gegensätzliche Ziele gleichzeitig zu erreichen:

- Den Willen der Mehrheit verwirklichen

- Die Rechte der Minderheiten schützen

Und da gilt es ständig ein Gleichgewicht zu finden, mit dem alle leben können. Und genau diese Gleichgewicht halte ich in Dänemark seit 2001 zu Lasten der Ausländer für gestört, und die jetzige Wahl sorgt leider dafür dass das so bleibt.

Gruss

Odin
KölnerClown

Beitrag von KölnerClown »

Hallo.
Ca. eine Woche nachdem klar war, wann die Wahlen stattfinden würden, wurde in der Berlinske eine Befragung veröffentlicht, was das Volk für die wichtigsten Wahlthemen hält und welchen Platz das entsprechende Thema einnimmt. Ihr könnt selbst erraten, welches Thema an ersten Stelle stand.
Wahrscheinlich ist es sogar richtig, dass es vielen Dänen egal ist, was andere Europäer von Ihnen denken. Das ist genau der Teil eines nationalistischen Überhöhungsgefühls einiger Mitbürger, der diese Land auch "auszeichnet" und was manchen verirrten Wähler dazu treibt nicht nur eine rassistische und teilweise faschistische Partei zu wählen. Sondern auch eine Partei zu wählen, die am liebsten freie Theaterprogramme oder andere Kulturveranstaltungen nicht mehr staatlich unterstützen würde und stattdessen nur noch Volksbrei finanzieren würde (reines Mehrheitsprinzip) Eine Partei, die auf billige Art und Weise die Stimmen der Alten kauft, eine Partei, die zum Ziel hat die größte Friedenbewegung der europäischen Nachkriegsgeschichte zu verlassen, eine Partei, die sich mit Aussagen brüstet wie: Dann werfen wir die eben mit dem Fallschirm ab (Somalia glaube ich war es) oder gleich eine Kopfprämie für die Rücknahme der Ausländer den entsprechenden Diktatoren anbieten würde, eine Partei, die die eigene Leute nach Schweden verbannt, die, wenn nötig, die Öresundsbrücke schliessen würde, eine Partei, die als einzige Sprache in den Ämtern das Dänische einführen würde, eine Partei, deren Pressesprecher glatzköpfige Bodyguards aus der rechten Szene beschäftigt (oder beschäftigt hat) und deren Vorsitzende eine Hausfrau ist, die endlich die Sprache des Volkes spricht, das, was doch eh alle wissen und was doch nur mal ausgeprochen werden muss. Würde man es gemein ausdrücken: In einem Land, desses größtes Exportgut Schweinefleisch ist, müsste man wohl von der Sprache der Bauern reden. Leider gibt es diese Bauern überall in der Welt, in dieser Hinsicht unterscheiden sind "die Dänen" jetzt auch nicht mehr von den anderen.
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Hej KölnerClown, Jorped usw.

vielleicht habt Ihr ja diesen Thread noch nicht entdeckt bzw. noch nicht gelesen:
www.dk-forum.de/forum/link.asp?topic_id=3081

Dort findet Ihr das meiste dessen, was Ihr erwähnt, bereits gesagt. Und dort haben wir es geschafft, das Thema immer wieder auch auf sachlicher Ebene zu diskutieren, nicht nur in Form emotionaler Empörung, trotz leidenschaftlicher Beiträge von beiden Seiten. Vielleicht wollt Ihr Euch das mal genauer ansehen, ich persönlich habe jedenfalls einiges gelernt dabei.

-- Martin
KölnerClown

Beitrag von KölnerClown »

Hallo Martin.
Danke für den Link. Ich habe hier schon vieles gelesen, manchmal mehr manchmal weniger sachlich. Emotionen gehören natürlich auch dazu ;-), diese sollten aber kein Leitmotiv sein- klar. Das die DF ins braune Spektrum einzuordnen ist, ist hoffentlich den meisten hier klar. Dazu gibt es hier im Forum tatsächlich genug Ausführungen. Es gibt aber dennoch immer wieder Versuche diese Partei und ihre Politik herunterzuspielen. Diesen Wein lasse ich mir nicht mehr einschenken ;-) und sage mittlerweile meine Meinung zur DF frei raus, um Wiederstand zu signalisieren und nicht bloss aus "hygge"-Gründen meinen Mund zu halten. Diese Haltung gewöhnt man sich nämlich ziemlich schnell hier an. Natürlich gehört dazu auch, dass man manchen Sachverhalt überspitzt darstellt.
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Hej Clown!

Nochmal: Der Gleichung "rechts von mir" = "rechts" = "rechtsradikal" = "rechtsextrem(istisch)" = "faschistisch/braun/Nazi" schließe ich mich sicher nicht an. Schon hier in Deutschland nicht, und bei den mir unbekannten Verhältnissen in anderen Ländern erst recht nicht.

Du wohnst in Dänemark und kennst die Verhältnisse aus erster Hand, das gibt Deiner persönlichen Meinung ein gewisses Gewicht. Andere wohnen aber ebenfalls dort und haben anscheinend eine ganz andere persönliche Meinung. Meine persönliche Meinung ist, dass ich froh bin, dass sich hier beide Seiten äußern, denn nur dann kommt ein ausgewogenes Bild zu Stande. Deshalb bin ich immer bemüht, auf einer sachlichen Ebene zu bleiben, damit das auch so bleibt und keine Seite vergrault wird. In dem angesprochenen Thread ist das eine Weile recht gut gelungen -- kehren wir doch dazu zurück!

Das spricht natürlich nicht gegen emotionale und leidenschaftliche Beiträge. Nur beleidigt sollte sich dabei niemand fühlen.

Zudem: Die DF mag rechts sein und auch rechtsradikale Wählerschichten haben, aber von einer Nazipartei ist sie gudskelov weit entfernt. Wenn man sie und ihre Wähler so bezeichnet im Versuch, "den Anfängen zu wehren" erreicht man leicht das Gegenteil -- nämlich, dass die <u>echten</u> Nazis dadurch verharmlost werden.

-- Martin
KölnerClown

Beitrag von KölnerClown »

Hallo Martin.
Danke für deine Antwort. Ehrlich gesagt sind mir diese feinen Unterschiede im Zusammenhang mit (rechts-) radikalen Parteien relativ egal und ob die DF wirklich weit weg von einer Nazipartei ist, das lasse ich mal so dahingestellt, dass was ich über deren Pressesprecher andeutungsweise geschrieben habe stimmt aber. Die Wähler, die die DF wählen sind mit Sicherheit eine breite vielschichtige Gruppe von Leuten, die, wenn es denn ernst werden würde mit grosser Wahrscheinlichkeit dann doch eher Abstand nehmen würden. In diesem Sinne ist die DF durch die letzte Wahl eher geschwächt hervorgegangen (so zumindest meine Hoffnung und mein Eindruck). Dennoch handelt es sich (zum Teil) um fremdenfeindliche Nationalisten, die das von mir beschriebene gesagt bzw. schon umgesetzt haben. Das, was ich vielleicht etwas sarkastisch beschrieben habe entspricht eben auch der Realität dieser Partei, die sich zwar nicht als glatzköpfige Idiotentruppen präsentiert (weil sie das auch zum grossen Teil nicht sind), aber dennoch ein sehr ähnliches Programm vertritt und äußert. Und genau das macht sie auch so gefährlich. Es ist nämlich die nette hyggelige und dejlige Familie von nebenan, die als Wählerschicht ohne Weiteres in Frage kommt. Natürlich ist es nicht der platte Neonazismus der deutschen NPD. In diesem Sinne ist dann Differenzierung schon notwendig, aber nur in diesem Sinne. Die Anfänge sind übrigens schon längst überschritten. Rassismus und Nationalismus hat alle möglichen Formen und wir erleben gerade, wenn du so willst, die dänische Variante. Eine Variante, die mir zumindest nicht gefällt und die bei mir auf erbitterten Widerstand stösst. Ich mache keine Konzessionen mehr, was die DF anbetrifft. Die Arroganz, Unmenschlichkeit, Kleinbürgerlichkeit, Fremdenfeindlichkeit, diese paranoiden Vorstellungen, diese eklige permante Überhöhung, die nicht nur ich, sondern so viele andere Menschen hier im Lande empfinden, lassen mich nicht ruhen, bis die Partei ihren Einfluss verloren hat. In jedem Falle hat Dänemark schon jetzt einen erheblichen Schaden genommen.
Ich hoffe, ich habe etwas zur Aufklärung meiner Position beigetragen.
arill

Beitrag von arill »

Danke, Martin, daß auch mal eine sachliche und ruhige Argumentation stattfindet. Dieses Forum ist mir jetzt zu anstregend geworden, mit Agressionen habe ich genug in Berlin zu tun, daß benötige ich in einem Forum nicht, welches ich auch als Aufklärung und Informationsquelle betrachte.
Herr Clown ist für meine Begriffe etwas zu hitzig und ich verstehe nicht, daß er als "Ausländer" in Dänemark so argumentiert. Warum sucht man sich ein Land zum Leben aus, mit dessen Politik man nicht einverstanden ist ?
Tatzelwurm__1

Beitrag von Tatzelwurm__1 »

Hej Arill,

ich glaube du verkennst die Tatsachen.

Du hast doch in einem Beitrag Berlin auch schlecht gemacht, so als könnte man nur mit der Pistole über den Kuhdamm gehen.

Und dann lies doch mal andere Beiträge.
DK ist nicht nur rosarot.
Andere leben dort 49 von 52 Wochen, vielleicht sind die näher an der Realität.

Detlef
KölnerClown

Beitrag von KölnerClown »

Hallo.
Ich wehre mich gegen Teile der Politik in diesem Lande, wie ich mich auch in anderen europäischen Ländern gegen gewisse Tendenzen wehre bzw. wehren würde. Ich habe nicht das Land pauschal schlecht gemacht....es sei denn es nennt mir einer eine Passage, wo ich es getan habe.
Hitzigkeit? ;-) Da kennst du mein kölner Blut aber schlecht. Nein, ernsthaft: Das was hier (teilweise) mittlerweile auch offen gesagt wird bzgl. Ausländer etc...ist derart unter der Gürtellinie, dass das bißchen Sarkasmus meinerseits lächerlich ist.
Hyg dig ;-)
Antworten