Wieso? Weshalb? Warum? Zwillingsschwemme

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
Christiane

Beitrag von Christiane »

Hallo,

ich bin auch eines der ach so armen und vernachlässigten Kinder, die in der DDR aufwachsen mußten und schon mit einem halben Jahr in der Kinderkrippe waren. Aber ich muß sagen, daß die Erinnerungen, die ich an meine Kinderkrippen- und Kindergartenzeit habe, nur positiv sind.

Ich denke, man soll den Frauen die Möglichkeit geben selbst zu entscheiden, ob ein Halbtagsjob oder Ganztagsjob passig ist oder man eher ganz zu Hause bleibt.

Ich habe es nie als Vernachlässigung empfunden, daß meine Eltern immer ganztags gearbeitet haben. Denn wenn sie nach Hause gekommen sind, war Familienleben angesagt und wir Kinder standen im Mittelpunkt. Da wurde gespielt und Geschichten vorgelesen und alle Mahlzeiten dann zusammen eingenommen, wo dann alle erzählt haben, was so am Tage passiert war.
Es ist doch nicht wichtig wieviel Zeit man hat, sondern das man die Zeit die man hat, dann sinnvoll ausfüllt und mit seiner Familie verbringt.

Und wenn ich an eine Freundin in Deutschland denke, die mit einem Dr.rer.nat. ihre Kinder zu Hause hüten darf weil es keine vernünftige Kinderbetreuung gibt, kann ich nur den Kopf schütteln. Dann lieber DDR-Verhältnisse und die Möglichkeit Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen!!!

Viele Grüße, Christiane
semmel
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Beitrag von semmel »

Lars J. Helbo hat geschrieben: Wenn wir in Deutschland darüber erzählen, sind die Leute übrigens immer entsetzt: "Das ist ja schrecklich, genau wie in der DDR"....
Jaja, unser lieben Nachbarn... :mrgreen:
Nur leider müssen wir unseren Kindernachwuchs in diesem Staat einschränken, weil im Gegensatz zu DK überhaupt nicht Kinderfreundlich...das Gegenteil ist der Fall...
Torsten
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Was ist Deine Definition von Kinderfreundlich? Daß die Kinder täglich 10 bis 12 Stunden in Institutionen verbringen können?
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
semmel
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Beitrag von semmel »

Hej Lars,
das war zu DDR-Zeiten nicht anders....Hat es mir geschadet??

Und als Nachbarn meinte ich nicht euch. Das war eher sarkastisch gemeint.
Ich hoffe du weißt jetzt, wen ich meine. ansonsten ne kurze PN an mich....
Torsten
Pelzi
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Beitrag von Pelzi »

Hallo,

als "kinderfreundlich" würde ich bezeichnen, wenn man als Frau selbst entscheiden kann, ob und wie lange man seine Kinder "unterbringt" und ob und wie und wie lange man arbeiten will (die ganzen anderen Rahmenbedingungen klammere ich jetzt mal aus).

Meine Kinder sind auch zu DDR-Zeiten gebohren (ich natürlich auch) und ich war pro Kind wenigstens ein Jahr zu Hause. Wer sich noch in der Materie auskennt, weiß, daß es für das erste Kind kein bezahltes Babyjahr gab und nur 20 Mark Kindergeld... Und dann der Papa bei der Armee mit 120 Mark Monatssold. Ich hab´s trotzdem gemacht, weil ICH das so wollte.
Nach dem Babyjahr bin ich grundsätzlich nur 30 Wochenstunden arbeiten gegangen - auch weil ICH das so wollte. Natürlich war ein Chefposten da nicht drin, auch nicht ein ganz kleiner :wink: , und ohne das dazugehörige Parteibuch in diesen Jahren eh nicht mehr. Ich hatte damit keine Probleme. Auch nicht finanziell.

Ich würde es heute wieder so machen, wenn die Möglichkeiten gegeben wären.
Was ich allerdings überhaupt nicht verstehen kann, ist die Forderung nach einem Kitaplatz für JEDES Kind, auch wenn die Mutter/Eltern zu Hause sind. Da gab es hier wilde Diskussionen bis zum Volksentscheid. Ich finde, wenn ich die Möglichkeit habe - eben weil ein Elternteil, wenn auch mehr oder weniger zwangsweise, zu Hause ist - dann sollte ich mich auch um meine Kinder kümmern und sie nicht anderen überlassen und auf der faulen Haut liegen. Wenn ich einen Halbtagsjob kriege und ich das machen WILL, dann ist eine Kinderbetreuung maximal. Und wenn ich Karriere will, sind Kinder meistens eh kein Thema oder sie sind schon groß.

Für meine Kinder war es übrigens immer größte Strafe, wenn sie mal nicht zu den anderen gehen konnten :wink: Gelegentlich mal "Mittagskind" war ganz toll, aber immer wollten sie das auch nicht.
Ganz schlimm fand ich allerdings, wenn die Lütten bis auf den letzten Drücker in der Einrichtung bleiben "mußten", die Gruppen zusammengewürfelt und es immer weniger Kinder wurden :oops: Und die Mütter dieser letzten Kinder waren nicht alle Verkäuferinnen :roll:

Viele Grüße
Iris


PS: Auch wenn meine Kinder und auch wir selber der "Massentöpfchengeneration" angehören, ist keiner von uns Terrorist. Alles ganz normale Leute. Denk ich wenigsten :wink:
Simba
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Beitrag von Simba »

Ich habe es nie als Vernachlässigung empfunden, daß meine Eltern immer ganztags gearbeitet haben. Denn wenn sie nach Hause gekommen sind, war Familienleben angesagt und wir Kinder standen im Mittelpunkt. Da wurde gespielt und Geschichten vorgelesen und alle Mahlzeiten dann zusammen eingenommen, wo dann alle erzählt haben, was so am Tage passiert war.
Es ist doch nicht wichtig wieviel Zeit man hat, sondern das man die Zeit die man hat, dann sinnvoll ausfüllt und mit seiner Familie verbringt
Da kenn ich aber leider eher das Gegenteil. Ich weiss nicht, wie die Arbeitszeiten in der DDR so waren. Aber heute ist es doch so, dass die wenigsten Vollzeitstellen puenktlich enden. In DK auch nicht. Hab grad in der Zeitung gelesen, dass 70% deutlich mehr als 37 Stunden pro Woche arbeiten. Da sind also auch eine ganze Menge Mamas dabei.
Dann gehts einkaufen, kochen, Kinder in Sport, Musik... fahren, geputzt muss auch mal werden, nach den Hausaufgaben schauen... So sieht doch die Realitaet aus.
Ich kenne niemanden, der nach einem 8 Stunden oder mehr Arbeitstag gemuetlich heimkommt, die Fuesse hochlegt und mit den Kids liest oder spielt.

LG Simba
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Guten Morgen!
Normal halte ich mich aus solchen Diskussionen weit heraus, und vo mThema weg (Zwillingswagen9 geht sie sowieso schon lange :D - nur zwei Sachen:

Erstens:
Semmel, keine Ahnung, ob es Dir geschadet hat ... wir kennen Dich ja nicht so gut? :P

Und zweitens:
Ein Kita-Platz für alle - ich gehe mal davon aus, daß Kita (auch) Kindergarten bedeutet????
ich bin von Anfang an mit meinen Kindern zuhause gewesen, trotzdem habe ich gewollt, daß sie hierin einen Kindergarten gehen.
Aus zwei Gründen:

1. im kleinsten Alter reichen die Stunden, die man in der Spielgruppe 1x die Woche ist oder die Gymnastik-/Musik-stunde aus, aber später braucht ein Kind andere Kinder weitaus mehr, und es braucht auch andere Erwachsene, denn die Bedürnisse steigen, sowohl sozial als auch geistig - und da kann ich als Mutter nun mal nicht alle decken.

2. ist es in DK sowieso verflixt schwer, Kontakt mit anderen Kindern (und wenn man so will auch Erwachsenen) zu bekommen, wenn man nicht arbeiten geht - und Arbeit ist dann auch der KIGA für die Kleinen. (Was leider unterschätzt, aber sogar von dänischen Experten inzwischen so gesehen wird:
Den ganzen Tag im KIGA oder wie man die Tagesstätte nun nennt ist Arbeit für´s Kleinkind, so wie Schule Arbeit ist für´s Schulkind und der Beruf Arbeits für den Erwachsene- ganz gleich, wieviel Freude das auch macht!)

KIGA wäre für mich immer eine wichtige Option gewesen - nur nicht KIGA mehr als 8 Stunden am Tag -. und davon habe ich in den Jahren der KIGA-zeit meiner Kinder viele gesehen, ohne Herbstferien, ohne Weihnachtsferien, ohne Winterferien und ohne lange Sommerferien, weil natürlich kein Arbeitnehmer soviel Urlaub zur Verfügung hat.

Aber generell finde ich das Recht jeden (!! :!: ) Kindes auf einen Kindergartenplatz ebenso wichtig wie einen Platz in der Schule!

Über Kinderfreundlichkeit und Qualitätszeit gegenüber Quantitätszeit sowie soziale Vernachlässigung (ein neues Wort in DK, dem Land, wo doch eigentlich so kinderfreundlich-gut für Kinder gesorgt ist und womit nicht unbedingt die Kinderaus "sozial-schwachen Familien " gemeint sind) etc. lasse ich mich hier nicht weiter aus, das sprengt sowieso den deutsch-dänischen Rahmen, sondern ist eine soziale Diskussion, die meisten snur Streit mit sich bringt ... wenn jeder so dürfte, wie er mag, wäre es sicher schon viel besser für alle, auch die Kinder (sowohl in Dtld. wie in DK :idea: )!

Simbas Eindruck kann ich nur bestätigen - und ich komme durch meine Kinder in viele Familien.

Ein schönes Wocheende - Ursel, DK
ScoobieDoo
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Beitrag von ScoobieDoo »

thorbinoxx hat geschrieben:ya ok - sind nich alles zwillinge.
aba weshalb haben die kinderwagen immer so breite reifen?
...vielleicht weil Sie sich die für's Auto nicht leisten können? Nach dem Motto "Nur die Titanic liegt tiefer" :mrgreen:
Erfolg steigt erst dann zu Kopfe, wenn der dazu benötigte Hohlraum vorhanden ist [img]http://www.dobro-wolfgang-reimer.de/gruntgrinani.gif[/img]
-Karl Kraus-
semmel
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Beitrag von semmel »

Simba hat geschrieben:
Ich habe es nie als Vernachlässigung empfunden, daß meine Eltern immer ganztags gearbeitet haben. Denn wenn sie nach Hause gekommen sind, war Familienleben angesagt und wir Kinder standen im Mittelpunkt. Da wurde gespielt und Geschichten vorgelesen und alle Mahlzeiten dann zusammen eingenommen, wo dann alle erzählt haben, was so am Tage passiert war.
Es ist doch nicht wichtig wieviel Zeit man hat, sondern das man die Zeit die man hat, dann sinnvoll ausfüllt und mit seiner Familie verbringt
Da kenn ich aber leider eher das Gegenteil. Ich weiss nicht, wie die Arbeitszeiten in der DDR so waren. Aber heute ist es doch so, dass die wenigsten Vollzeitstellen puenktlich enden. In DK auch nicht. Hab grad in der Zeitung gelesen, dass 70% deutlich mehr als 37 Stunden pro Woche arbeiten. Da sind also auch eine ganze Menge Mamas dabei.

LG Simba
zu DDR-Zeiten waren 45 Stunden/ Woche angesagt...Überstunden ungezählt... :roll:
Wenn ich bei mir noch dir Fahrzeit dazurechne, komme ich auf gute 48 Stunden, ebenfalls Überstunden unberücksichtigt... :(
Dann gehts einkaufen, kochen, Kinder in Sport, Musik... fahren, geputzt muss auch mal werden, nach den Hausaufgaben schauen... So sieht doch die Realitaet aus.
Jup, das wird danach noch fällig. Wobei ich bei dem deutschen Gesetz zur Kinderbetreuung es nie schaffen würde, mein Kind zum KiGa hinzubringen und am selben Tag wieder abzuholen.
Ursel hat geschrieben:Semmel, keine Ahnung, ob es Dir geschadet hat ... wir kennen Dich ja nicht so gut?
Hej Ursel,
das kann man ändern... :wink: :mrgreen:
Zuletzt geändert von semmel am 13.11.2006, 14:46, insgesamt 1-mal geändert.
Torsten
Vilmy
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Beitrag von Vilmy »

Simba hat geschrieben:
Ich kenne niemanden, der nach einem 8 Stunden oder mehr Arbeitstag gemuetlich heimkommt, die Fuesse hochlegt und mit den Kids liest oder spielt.

LG Simba
DIe kenne ich glücklicherweise. Dann sieht es Zuhause eben nicht so ordentlich aus; ist ja egal. Kind will lieber spielen als aufräumen. Und ich auch!

Der Bo Bedre Haushalt muss noch lange warten.

Gruss, vilmy (mit Tochter, die heute keine Lust zum Kindergarten hatte und deshalb auch Zuhause ist)
Zuletzt geändert von Vilmy am 13.11.2006, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Naja, die aufgeräumten Häuser haben mir anfangs viel zu schaffen gemacht.
Selbst wenn jemand ein ordentlicherer Mensch ist als ich, :D konnte ich mir nicht erklären, woher alle die Zeit neben Arbeit und Spielen nehmen.
Bis mir die Erkenntnis kam, daß es natürlich nicht so chaotisch in einem Haushalt ist, in dem die ganze Familie morgens aus dem Haus geht und erst gegen Abend wiederkommt.
Bei uns leben 4 Personen spätestens ab mittags wieder im Haus (früher mit Kleinkind ja noch ganztägig) und oftmals mit Freunden etc. - da wird eben noch viel mehr und anders gekramt und ausgekramt als in den oben erwähnten Familien :D

Ein Tag hat für alle nur 24 Stunden - irgendwas wählt man immer ab, wenn man etwas "zuwählt".

Grüße an alle Hausfrauen - egal ob auch noch außerhäusig tätig oder nicht :wink: - Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
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