Zu einem anderen Problem, welches wohl jetzt auch Dänemark erreicht hat: Auch dort wird jetzt darüber diskutiert ob und in welchen Bereichen geimpfte Bürger Privilegien erhalten sollen die es ihnen ermöglichen, früher als ungeimpfte Bürger wieder bestimmte Dinge zu tätigen. Kritiker befürchten damit die Einführung einer Impfpflicht durch die Hintertür.
Dänemark führt Ende Februar schon einen Corona-Impfpass ein, der Geimpften zunächst die Möglichkeit zum Reisen und in einer späteren digitalen Version möglicherweise weitere Privilegien verschaffen soll. (…) Ende dieses Monats schon soll es eine Version des Passes zum Herunterladen von der Webseite der Gesundheitsbehörde geben.
Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/politik/cor ... -1.5194625
Hiermit sind nicht alle Dänen einverstanden. Das zeigen entsprechende Proteste von Bürgern:
https://www.braunschweiger-zeitung.de/p ... ng-Un.html
Inwieweit das Vorpreschen der dänischen Regierung, hier im Speziellen von Steuerminister Morten Bødskov vom dänischen Volk insgesamt begrüßt wird vermag ich nicht zu sagen.
Auch in Deutschland nimmt dieses Thema mit den zunehmenden Impfzahlen immer mehr Fahrt auf und beschäftigt unsere Regierung und den Ethikrat. Dabei geht es weniger um die Frage, ob und inwieweit geimpfte Menschen das Virus noch übertragen oder selbst infiziert werden können sondern vielmehr darum, ob diese Privilegien dazu führen könnten, dass sich imfkritische Bürger indirekt gezwungen fühlen könnten sich impfen zu lassen obwohl sie das eigentlich gar nicht wollen.
Schwierig, schwierig, ein echtes Dilemma. Sicherlich kann der Gesetzgeber derartige Privilegien für öffentliche Bereiche wie Sportstätten, Schwimmbäder, Theater, Museen, Galerien, Bildungsstätten (VHS) und andere ausschließen. Aber was ist mit Unternehmen der freien Wirtschaft wie z.B. Restaurants die trotz Möglichkeiten des Abholens von vorbestellten Speisen auf dem Zahnfleisch kriechen und bei einem längeren Lockdown Konkurs anmelden müssen? Beispiele durch Corona bedingte drohende Pleiten gibt es viele, so z.B. auch Fitnessstudios, denen die Mitglieder zunehmend ihre Kündigung aussprechen.
Wenn nun die anfangs stockende Impfkampagne Fahrt aufnimmt könnte mit einer Öffnung bestimmter Wirtschaftsbereiche bei diesen eine evtl. drohende Pleite abgewendet werden, z.B. Restaurants, Sport-und Fitnessbereiche, Vereine aller Art etc.
Andererseits setze ich allerdings darauf, dass auch infolge des Impfens die Infektionszahlen weiter sinken und eine gesetzliche Regelung von Privilegien erst gar nicht erfolgen muss, der Lockdown also bald gelockert wird. Wenn dies aber nicht der Fall sein sollte werden zumindest einige Wirtschaftsbereiche dafür kämpfen, ihre Betriebe für geimpfte Kundschaft wieder öffnen zu können. Rein rechtlich wird man diesem Ansinnen auch keinen Riegel vorschieben können. Das gibt selbst der Ethikrat zu:
Bei der Frage, ob private Anbieter nur Geimpften den Zugang zu Waren und Dienstleistungen erlauben dürfen, verweist der Ethikrat auf die Vertragsfreiheit, die private Anbieter grundsätzlich hätten. Wenn es um die "gleichberechtigte Teilhabe am Leben" gehe, sollte es jedoch aus Sicht des Rates keine Ungleichbehandlung geben. Wenn aber beispielsweise nach einer generellen Wiedereröffnung von Konzerthallen ein Veranstalter entscheiden sollte, nur Geimpften den Zugang zu erlauben, so wäre dies durchaus möglich.
Quelle:
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... ogle.de%2F
Neben Großveranstaltern stehen da Restaurantbetreiber in den Startlöchern und freuen sich bereits auf geimpfte Gäste, die sie vor der Pleite bewahren. So auch mein Lieblingsgrieche mit fast 200 Sitzplätzen, die vor Corona an sieben Tagen/Woche regelmäßig reserviert waren.
Meine Meinung: Wenn beim Besuch in derzeitigen „Tabuzonen“ die konsequente Überprüfung des Impfstatus sichergestellt wird spricht nichts gegen die Öffnung dieser Bereiche.
Da beschreitet Dänemark m.E. den richtigen Weg.