@ Tullebølle fragt:
Wäre die in Dänemark übliche Auf- und Abrunderei in Deutschland überhaupt denkbar? Widerspricht eine derartige Vorgehensweise nicht der deutschen Mentalität?
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist den Taler nicht wert", der bekannte Spruch in Cent und Euro ungewohnt, aber der Sinn dieser Weisheit bleibt.
Für mich persönlich wäre das auf- und abrunden denkbar, wenn ich die marktwirtschaftlichen Aspekte und die deutsche Mentalität einmal unbeachtet lasse. Der tägliche Kampf mit den 1,2 und 5 Cent Münzen nervt , zumal sie größer und schwerer sind als die guten alten Pfennige.
Hier einige Beispiele, direkt aus dem Leben gegriffen:
Stehe im Auto vor dem Supermarkt, Portemonai in Handtasche, nehme es aus der Tasche weil ich gerne die Hände beim einkaufen frei habe. Münzfach übervoll, springt auf, Kleingeld fällt in die Tasche. Suche mir 1 Euro für den Einkaufswagen raus, zusätzlich etwas Kleingeld damit die Rückgabe von Kleingeld an der Kasse minimiert wird. Zu Hause raffe ich die anderen Münzen aus der Tasche und werfe sie in ein Sammelgefäß.
Irgendwann ist dieses Behältnis voll und ich möchte es bei der Bank wechseln. Was muß ich feststellen? Das kostet! Von Kundenservice der Banken ist dann keine Rede mehr. Die Benutzung des speziellen Automates bei meiner Bank kostet 2,50 Euro, ab 1001 Münzen kostet es 1/4 Cent pro Münze.
Also neues Portemonai besorgen mit größerem Kleingeldfach und Rundumreißverschluß. Nach 6 Monaten ist die neue Geldtasche hinüber, Reißverschluß kaputt, zumal die meisten Deutschen ja auch noch Kreditkarte, Krankenversicherungskarte und Bonuskarten von Friseur, Apotheke usw. dabeihaben.
Was nun? Ab jetzt stecke ich mein Geld morgens in meine Jeans, Münzen rechte - Scheine linke Hosentasche. Am Abend, meine bessere Hälfte liegt schon in tiefem Schlaf, schleiche ich ins dunkle Schlafzimmer um mir mein Schlafgewand zu holen, denn ich muß ja noch ins Bad. Leise ziehe ich schon mal T-Shirt und Hose aus und es passiert! Klirrend fallen die Münzen auf die Fließen, rollen quer durchs Schlafzimmer und wecken meinen armen, müden Mann, der beleidigt murmelt: "Immer dasselbe"!
Anderntags fuchtele ich dann mit dem Schrubber unter den Ehebetten herum um mein Geld wieder einzusammeln.
Habe nun beschlossen mir einen richtigen Geldbeutel, die Betonung liegt hier auf B e u t e l , zu nähen , so aus richtig derbem Leder, etwa wie die Kaufleute im Mittelalter sie früher trugen. Aber bestimmt gibt das Ärger an der Aldi-Kasse weil es so lange dauert mit dem bezahlen!!!
Lustige Grüße vom Rotkäppchen