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Verfasst: 28.11.2005, 13:49
von Lars J. Helbo
Ich finde diese Diskussion irgendwie etwas verwirrend :?: :?: :?:

Sollte es nicht darum gehen, ob die Deutsche Minderheit in DK heute benachteilicht wird?

Bis jetzt habe ich dazu nichts konkretes gelesen. Vielleicht könnte jemanden etwas konkretere Beispiele bringen, wie diese (angebliche) Benachteiligung stattfindet? Ich frage mich auch, was Ereignisse aus den Jahren 1945 oder 1943 mit diesem Thema zu tun hat? Wäre es nicht besser hier beim Thema zu bleiben und die andere Sachen in getrennte Themen zu behandeln? Das alles nur so als Anregung... :roll:

Verfasst: 28.11.2005, 14:05
von Martin Hofer
Hallo Lars,

je kleiner eine Gruppe, desto weniger wird sie wahrgenommen. Und wahrscheinlich treten die "Dänen in Deutschland" auch heute noch selbstbewusser auf als die "Deutschen in Dänemark". Ich kann mir nicht vorstellen, dass das an irgendwie gearteten absichtlichen Behinderungen durch die Dänen liegt, dass sie weniger wahrgenommen werden.

-- Martin

Verfasst: 28.11.2005, 14:45
von Lars J. Helbo
Das denke ich auch. Dazu kommt, daß die Minderheitenpolitik auf beide Seiten der Grenze seid 1955 generel gelungen ist, und daß die Grenze zunehmend durchlässiger geworden ist. Diese "Entspannung" führt vermutlich dazu, daß die Minderheiten generel weniger sichtbar und damit auf dauer kleiner werden.

Verfasst: 28.11.2005, 20:24
von Rolf Krake
Die Kopenhagener Erklärung von 1955 ist epochemachend und hat auf der ganzen Welt Vorbildcharakter. Es ist eine Erfolgsgeschichte. Deshalb war ich etwas beunruhigt, als ich von den Vorwürfen einer ungerechten Behandlung der deutschen Minderheit in Dänemark hörte.

Immerhin war das für mich eine sehr interessante und fruchtbare Diskussion. Dafür ist ja auch dieses Forum da.

Viele Grüße
Kurt

Verfasst: 28.11.2005, 21:07
von Lars J. Helbo
Ja schon, ich warte aber eigentlich immer noch darauf zu erfahren, worum es bei den Vorwürfen eigentlich geht? Kannst Du das nicht irgenwie konkret machen? Würde mich wirklich interessieren.

Verfasst: 28.11.2005, 21:21
von Rolf Krake
Konkret wurde in den Medien berichtet, das es Defizite zwischen den Rechten geben würde, die Südschlesiwger in Schlewwig-Holstein genießen und den Nordschleswigern in Dänemark, besonders im Schulwesen.
Allerdings ist auch die derzeitge dänische Regierung Gegenstand sehr kritischer Betrachtungen in den deutschen Medien allenthalben.

Ich beschäftige mich auch mehr mit der Geschichte Dänemarks als mit den Gegenwartzsproblemen von Nordschleswigern in Dänemark. Zudem wurden meine Zweifel und teilweise auch Unkenntnis in der Diskussion beseitigt.

Viele Grüße
Kurt

Verfasst: 29.11.2005, 09:26
von Ursel
Guten Morgen, Kurt!
Ohne mich mit der Problematik als solcher näher befaßt zu haben und die Schulvorwürfe genauer als Du sie schreibst zu kennen, denke ich gerade dabei aber an die unterschiedliche Schulpolitik in DK und Dtld.
ich hatte das Glück, (fast) an einer friskole-gründung hier in DK mituzarbeiten und war daher positiv überrascht, wie freizügig und großzügig die Rechte der privaten Schulen und die Unterstützung durch den dänischen Staat hier sind.
Da hier alle wie auch immer gearteten privaten Schulen diese großzügigkeit genießen, muß da m.E. nicht noch eine Extrawurst für die deutsche Minderheit gebraten werden --- anders als in Dtld. vielleicht, wo private Schulen doch sehr viel elitärer und auf sich gestellt sind.

Ansonsten finde ich Martins Begründung sehr logisch und nachvollziehbar --- und Vorwürfe dann auch ein bißchen unberechtigt: Wer selber gewohnt ist, den Kopf eher einzuziehen, darf sich doch nicht beklagen, daß er ihn eingezogen hat bzw. behaupten, man habe ihn dazu gezwungen.
Wenn wir Deutschen das "lave profil" in Sachen Nationalstolz eingetrichtert bekommen (haben), dann doch zumindest nicht von den Dänen allein!

Ich glaube, solche Vorwürfe muß man 1. konkretisieren und dann 2. überprüfen, inwieweit sich die landestypischen Gepflogenheiten vergleichen lassen (s. Schulen).

Einen schönen Tag noch - Ursel, im eiskalten DK

Verfasst: 29.11.2005, 10:52
von runesfar
Jetzt in Ernst. Die Deutsche Minderheit in Dänemark hat ziemlich grossen - selbstverschuldete - problemen gehabt.

Es gab ja diese ding mit die Grüssen am 9. april und die viele freiwillige für die Waffen-SS.

Nach der Fall der Mauer wurde klar, das die Organisationen der Minderheit auch von Satsi-spitzel infiltriert waren. Hier war Dänemark nicht das Ziel der Spionage, sondern vielmehr die CDU und andre kontaktorganisationen der Deutsche Minderheit in Dänemark.

Leg dazu einige Jahrzehnte wo es schwierig gewesen ist Deutschland als leuchtturm zu sehen - und es erklärt vielleicht warum die Deutsche Minderheit problemen innerhalb die egenen Reihen haben. (Ich kenne zwar nicht viele - aber von die drei wat Ich kenne, haben zwei überhaupt nicht mit der Minderheit oder die Deutsche Schulen zu tun).

Da ist es wahrscheinlich einfacher sich als Südschleswiger zu sehen - in der Sinne von Mehr Demokratie Wagen, Mehr Finland in die Schulen wagen und Von Norden lernen....

Verfasst: 29.11.2005, 11:23
von Dyreborg
Hej,

die deutsche Minderheit in Dänemark hat eine eigene Zeitung, den „Nordschleswiger“ (www.nordschleswiger.dk). Da wird viel über die Probleme und Erfolge dieser Minderheit berichtet. Ist auch sonst ab und zu ganz interessant. Zumindest vor dem Hintergrund dieser Beiträge habe ich den Eindruck, dass die Nordschleswiger durchaus ihren Platz in Dänemark gefunden haben und optimistisch nach vorne blicken.

Hilsen

dyreborg

Verfasst: 29.11.2005, 18:55
von Danebod
Trotz mehrmalger Nachfrage seitens der Diskussionsteilnemer sind noch keine konkreten Beispiele für die angebliche Benachteiligung der hjemmetysker in Sønderjylland gebracht worden.

Tatsächlich haben sie dieselben Rechte (und Pflichten) wie alle anderen dänischen Staatsbürger auch.

Tatsächlich haben sie im Zusammenhang mit der Komunalreform sogar Sonderrechte bekommen, sie können Vertreter in die kommunalen Parlamente schicken, auch wenn sie nur 75 % der eigentlich nötigen Stimmenzahl erreicht haben. Und bei der Änderung des friskoleloven wurde ebenfalls auf sie Rücksicht genommen.

In Südschleswig sieht es zur Zeit anders aus, dort versucht insbesondere die CDVU, die Fahrtkostenzuschüsse für die Kinder in den den Schulen von skoleforeningen erheblich zu beschneiden. Führende Vertreter diese Partei bestreiten sogar die Vollgültigkeit der SSW-Mandate.