Fragen über Grenzgänger

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
thorbinoxx

Beitrag von thorbinoxx »

mib777 hat geschrieben:Hi an alle,

als Grenzpendler ist man in DK versichert und erhält von dort auch seine Sygesikringskort. Zusätzlich, da man in DE wohnt, erhält man mit dem E-Formular eine Versichertenkarte seiner bisherigen deutschen Versicherung. Der Versichertenstatus ist aber so, das du als "EU-Bürger" gilst, d.h. die Krankenkasse hat nur eine Verwaltungaufgabe und nimmt das Geld aus einem EU-Topf. Im normalen Alltag habe ich bisher aber keine Abweichungen von meinem vorigen - normal deutschen - Versichertenstaus feststellen können.

Abweichend von der normalen Sygesikringskort die alle Dänen erhalten, läuft die für Grenzpedler jedes Jahr ab und wird nach kurzer schriftlicher Mitteilung verlängert.

Venlig hilsen
Michael


www.sja.dk/sja/RegionDE.nsf/0/B0A20CB21A853D47C12571E2002E1E94?Opendocument
awe
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Beitrag von awe »

Hallo

Ich bin neu hier.... also im Forum. Ich wohne in Deutschland / Harrislee und arbeite in DK (in der Nähe von Nordborg). Ich bin ein solcher Grenzgänger und ich muss sagen ich bin mehr als begeistert.

Ich habe das Forum einmal nach einer Auflistung der Vorteile für Grenzgänger gesucht, aber nichts gefunden. Ich finde komplett nach DK zu ziehen und diese Vorteile ausser Acht zu lassen wäre schade.

Vorteile: Wohnen in DE / Arbeiten in DK (Grenzgänger)

1. Absicherung bei Arbeitslosigkeit
Früher hiess es einmal, dass man sich in eine A-Kasse eingtragen muss, um bei Arbeitsverlust in DK, Anspruch auf Arbeitslosengeld in DE zu haben. Das ist seit dem Mai 2005 nicht mehr der Fall. Berufsgruppen, die aber auf das Tagesgeld angewiesen sind, sollte weiterhin in der A-Kasse bleiben.

2. Krankenversicherung
Über das genannte EU Dokument kann man in DE eine "normale" Krankenversicherungskarte bekommen. Weiterhin bekommt man in DK eine Sysikringskort. Man zahlt für die "Deutsche" EXTRA Karte nichts extra.

Steuerliche Vorteile:

3. km-Geld
Fahrten zum Arbeitsplatz können geltend gemacht werden. Hierbei gelten folgende Zahlen (Stand September 2006): ab 25km bis 100km: 1,68 DKK / km ab 100km 0,84 DKK / km.

Was besonders nett ist: Bei Fahrgemeinschaften haben alle das Recht diesen "Beförderungsbetrag" zu nutzen.

4. Zinsen
Zinsen aller Art, die für Kredite gezahlt werden können steuerlich geltend gemacht werden (zum Teil). Also nicht alle 100%, aber ein Teil davon.

5. Begrenzt Steuerpflichtig
Als Grenzgänger ist man begrenzt steuerpflichtig. Man zahlt weniger Steuern an den dänischen Staat, als jemand, der kein Grenzgänger ist.

[Ergänzungen erwünscht, wird fortgesetzt]

Des Weiteren sollte noch folgendes erwähnen:
Man kann weiterhin einen deutschen Wagen fahren.... also man erspart sich die (meiner Meinung nach) überhöhten dänischen Preise.
Gruss, Andreas
tHinK InG!
AndreasFL
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Beitrag von AndreasFL »

Vorteile: Wohnen in DE / Arbeiten in DK (Grenzgänger)

1. Absicherung bei Arbeitslosigkeit
Früher hiess es einmal, dass man sich in eine A-Kasse eingtragen muss, um bei Arbeitsverlust in DK, Anspruch auf Arbeitslosengeld in DE zu haben. Das ist seit dem Mai 2005 nicht mehr der Fall. Berufsgruppen, die aber auf das Tagesgeld angewiesen sind, sollte weiterhin in der A-Kasse bleiben.
Moin Moin!!!

Im prinzip ist das ja richtig. Bei uns in der Firma habe sich auch sehr viele aus der A - Kasse rausgemeldet. Es ist aber so, sollte man jetzut Arbeitslos werden, bekommt man in Deutschland nur Hartz 4. Egal wie lange man gearbeitet hat. Ist man aber in der A - Kasse, so hat man nach einem Jahr bzw. nach einen bestimmten Stundensatz Anspruch auf das normale Arbeitslosengeld in Deutschland. Was ich bis jetzt gehört habe, ist die günstigste A - Kasse die Christliche in Apenrade.

Gruß Andreas
Detlef
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Beitrag von Detlef »

Moin Moin,

also bei mir ist es so, das ich ab dem 1.11.06 auch erst mal für 3-6 Monate als Grenzpendler arbeiten werde. Ich wohne in Hamburg und habe einen Job in Hedensted gefunden. Bis meine Familie und ich dauerhaft nach DK umziehen können, wird eben einige Zeit vergehen. In Deutschland müssen ja auch einige Fristen wegen Kündigungen (Arbeitsstelle der Frau, Wohnung usw.) eingehalten werden.

Mein neuer Chef hat auch zu mir gesagt, das es mit der Grenzpendlerei kein Problem gibt. Ebenso die Aussage von SKAT. Da habe ich mich schon erkundigt. Das einzige was ich machen muss, mir eine CPR-Nummer geben lassen (bei der Komune) und bei SKAT anmelden, damit meine Steuern abgeführt werden können.

Bitte korrigiert mich wenn ich hier was falsches geschrieben habe. Aber so habe ich es von den Ämtern erfahren

Gruß Detlef
Den Gipfel zu erklimmen ist eine große Leistung, jedoch einem andern dabei zu helfen ist unendlich viel größer.
awe
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Beitrag von awe »

AndreasFL hat geschrieben:Vorteile: Wohnen in DE / Arbeiten in DK (Grenzgänger)
[...]bekommt man in Deutschland nur Hartz 4. Egal wie lange man gearbeitet hat. Ist man aber in der A - Kasse, so hat man nach einem Jahr bzw. nach einen bestimmten Stundensatz Anspruch auf das normale Arbeitslosengeld in Deutschland.
Hi Andreas

Das sagte man mir nicht. Bzw. wurde das mit keinster Silber erwähnt. Aber ich werde das am Montag mal untersuchen.
AndreasFL hat geschrieben:Was ich bis jetzt gehört habe, ist die günstigste A - Kasse die Christliche in Apenrade.
Hm, meiner Meinung nach ist das nur beding richtig. In DK war man sehr viel intelligenter als in DE. Dort hat man A-Kassen nach Berufsgruppen eingeteilt, was meine Meinung nach auch Sinn macht. Sprich eine Berufsgruppe, die arbeitslos wird und es dann "schwerer" hat einen neuen Job zu finden, zahlt mehr.

Ich finde das relativ fair. Zwar widerspricht es dem demokratischem Grundgedanken, aber es ist eine sehr gute Regelung.
detlef hat geschrieben:[..]
Hi Detlef

Naja. Du hast wohl Recht, aber leider wirst du aller Wahrscheinlichkeit nach doppelt besteuert werden. Um der Doppelbesteuerung zu entgehen muss man in dem einen Land mindestends 90% seines Jahreseinkommens verdient haben. Andernfalls musst du in DE und in DK eine Steuererklärung machen. Ein Bekannter hatte das Problem und es "wurde nicht billig" für ihn. Untersuche dieses bitte dir zuliebe vorab.


AndreasHAR ;)
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annikade
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Beitrag von annikade »

awe hat geschrieben: Sprich eine Berufsgruppe, die arbeitslos wird und es dann "schwerer" hat einen neuen Job zu finden, zahlt mehr.
Ich finde das relativ fair. Zwar widerspricht es dem demokratischem Grundgedanken, aber es ist eine sehr gute Regelung.
Eine solche Regelung widerspräche dem solidarischen Grundgedanken und wäre meiner Ansicht nach überhaupt nicht fair.
Inwiefern soll das eine "sehr gute Regelung" sein? :?

/annika
awe
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Beitrag von awe »

Insofern, dass sie funktioniert ;)

Dem dänischen Staat geht es gut. Er hat dieses Jahr das erste mal + gemacht.....

Untereinanders (also in der jeweiligen A-Kasse) läuft das ganze auch solidarisch ab..... Da jeder Däne in einer solchen A-Kasse sein sollte egalisiert sich das ganze.

Gruss, Andreas
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Detlef
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Beitrag von Detlef »

awe hat geschrieben: Hi Detlef

Naja. Du hast wohl Recht, aber leider wirst du aller Wahrscheinlichkeit nach doppelt besteuert werden. Um der Doppelbesteuerung zu entgehen muss man in dem einen Land mindestends 90% seines Jahreseinkommens verdient haben. Andernfalls musst du in DE und in DK eine Steuererklärung machen. Ein Bekannter hatte das Problem und es "wurde nicht billig" für ihn. Untersuche dieses bitte dir zuliebe vorab.


AndreasHAR ;)
Hej Awe,
das mit der Doppelbesteuerung habe ich auch schon gehört. Gut mag sein das es nicht ganz billig, aber zum Glück betrifft es mich nur max. 1/2 Jahr, so das es nict ganz so teuer wird wenn es mich denn trifft.
Den Gipfel zu erklimmen ist eine große Leistung, jedoch einem andern dabei zu helfen ist unendlich viel größer.
lailadk

Doppeöbesteurung

Beitrag von lailadk »

Hej

ich dachte es gibt das Steuerabkommen damit man nicht doppeltbesteuert wird?
Gruß von Laila
emskopp
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Beitrag von emskopp »

Hej

Muss ich als Grenzpendler auch eine Aufenthaltsgenehmigung haben.
Und muß ich einen Reisepass haben oder reicht der Perso. um die Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten.

Grüße H.
awe
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Beitrag von awe »

hm hm... ich habe keine. Ich fahre aber auch jeden Abend nach DE. Aber vom Prinzip her kann ich mir nicht vorstellen, dass du eine Aufenthaltsgenehmigung haben musst. Aber ich mag mich irren.

Gruss, Andreas
tHinK InG!
emskopp
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Beitrag von emskopp »

Hallo Andreas

Hast du die CPR Nummer ohne eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen.

Gruß Helmut
awe
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Beitrag von awe »

Naja. Meine CPR Nummer habe ich noch von der Zeit wo ich im Laufe meines Studium ein ½-jähriges Praktikum in DK gemacht habe. Danach zurück nach DE, zu Ende studiert und nun arbeite ich in DK, wohne aber in DE.

Gruss, Andreas
tHinK InG!
mib777
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Beitrag von mib777 »

@AndreasFl

warum sollte man direkt in Hartz4 kommen nachdem man mindestens 12 Monate beschäftigt war? Laut Infocenter Grenze (und die kennen sich da ziemlich gut aus!) ist es einfach so, das man nach DE zurück kommt und einen Nachweis über eine Tätigkeit innerhalb der letzten 12 Monate mitbringen muss.
Einziger nachteil bei dieser Sache ist, wenn man nach DK zieht und dann innerhalb des ersten jahres arbeitslost wird. dann gibts von der A-Kasse noch nichts, da erst die Anwartschaftszeit erreicht sein muss.

Übrigens noch ein Vorteil für die Grenzpendler: Die kilometer Pauschale in DK umfasst den kompletten Weg, also hin und zurück und nicht nur Hinweg wie in DE.

mvh
Michael
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