meine ersten Kontakte mit Dänemark hatte ich Ende der 70er-Jahre während meiner Dienstzeit bei den Minensuchern in Flensburg.
Damals hatte ich aber andere Gründe nach DK zu fahren als dort Urlaub zu machen.

Eigentlich hatte ich auch gar nicht vor dort einmal meine Ferien zu verbringen, sondern bin 1991 durch Zufall in Henne Strand gelandet.
Wegen meiner Abendschule konnte ich damals nur in der Ferienzeit fahren, und fliegen wollten wir mit unserer damals 10 Monate alten Tochter auch nicht unbedingt.
In Holland und an der deutschen Küste war entweder alles ausgebucht oder unbezahlbar.
Also schickte uns unser Reisebüro via Dancenter nach Henne Strand.
Ich denke mal jeder der in Henne schon mal Urlaub gemacht hat kennt das rote Steinhaus gegenüber des "Mandolino" .
(Mittlerweile leider durch eine neue, sterile Ladenzeile ersetzt worden.)
Für uns unerfahrene DK-Rookies" war das Haus jedenfalls ein ziemlicher "Kulturschock".
Das fing an mit der Garage, auf die im Katalog besonders hingewiesen wurde, die aber so mit Gerümpel vollgestopft war das man sie überhaupt nicht nutzen konnte.
Die Einrichtung war (wie damals üblich) eine kunterbunte, zusammengewürfelte Mischung aus "abgelegten" Möbeln und Gebrauchsgegenständen der unterschiedlichsten Stilrichtungen.
Das wäre aber weiter nicht schlimm gewesen, wenn die Betten nicht so ein absolutes "Highlight" gewesen wären.
Die Pritschen waren exakt 1,60 m "lang" und 70 cm "breit".
Um mit meinen 1,90m überhaupt dort so etwas ähnliches wie "Schlafen" zu können, musste ich das "Bett" mittels ausgestopfter Reisetaschen "verlängern".
(Nicht gerade erholsam.

Da wir, wie wohl die meisten DK-Neulinge, sicherheitshalber so ziemlich den halben Haushalt sowie Verpflegung für mindestens 2 Wochen ins Auto gequetscht hatten, war natürlich kein Platz mehr für das Kinder-Reisebett.
Sollte eigentlich kein Problem sein da wir vorsorglich ein Bett bei Dancenter reserviert hatten.
Dummerweise hatte das Büro dieses aber bereits anderweitig vergeben, so dass wir notgedrungen improvisieren mussten und aus den vorgefundenen "Matratzen" ein annähernd ebenerdiges "Nest" bauen mussten.
Na ja, einen Wecker brauchten wir schon deshalb nicht, weil unsere "Kurze" (mittlerweile schon fast 1,80 groß

(Wenigstens war ich dadurch immer einer der ersten bei Bager Bo.

Verglichen mit heute hatte Henne Strand damals herzlich wenig zu bieten.
Aldi in Varde (bei der Anreise zufällig entdeckt) war weit und auch in Nørre Nebel gab es damals nur Brugsen, den Slagter und ein paar kleine Geschäfte.
Damals waren wir wirklich froh zumindest die komplette Kindernahrung für 3 Wochen mitgenommen zu haben.

Wettermässig waren die 3 Wochen in den Sommerferien auch nicht so prickelnd.
Regen war eher selten, aber die meiste Zeit war es saukalt und windig.
Da lernt man schnell die beiden absolut wichtigsten Enrichtungen jedes echten dänischen Ferienhauses zu schätzen:
Brændeovn og Sauna.
Jedenfalls waren wir eigentlich recht froh darüber als es endlich wieder zurück ins warme, sonnige Deutschland ging.
(Unter einem gelungenen Urlaub stellt man sich üblicherweise etwas vollkommen anderes vor.

Komischerweise konnten wir uns nach der Rückkehr aber gar nicht so richtig über den "verdorbenen" Urlaub ärgern.
Möglicherweise war es gerade das absolut Unspektakuläre an diesen Urlaub was den wahren Erholungswert ausgemacht hatte.
(14 abwechslungsreiche Tage im Süden sind mit Sicherheit aufregender, aber erholen tut man sich doch meist erst danach beim "apres-vacance")
Auf jeden Fall ging es im nächsten Jahr wieder nach Henne Strand, mit der Ausnahme das wir unser Haus wesentlich sorgfältiger ausgesucht hatten.
Seither teilen wir uns möglicht gerecht zwischen unseren Lieblingszielen Dänemark, Nord-Griechenland und Westfriesland auf.
Gruß
Reimund