Unverständlich für Dänen

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Kaellepot
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Beitrag von Kaellepot »

....und er Papa oft ins Ausland muss.....1-2 Wochen....

Da darf keine Mama krank werden....
dina
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Beitrag von dina »

Für mich persönlich hat sich die frage nie gestellt,ob ich als Mutter arbeite oder nicht,ES WAR EINFACH SELBSTVERSTÄNDLICH! Sicherlich auch weil ich es aus der Familie gar nicht anders kannte,die väterliche Seite Sozialdemokratisch-Atheistisch geprägt,alle Frauen haben gearbeitet.Meine Mutter hat in den Hausfrauenjahren Depressionen bekommen,mit 40 plötzlich Zuhause sein,kein eigenes Geld,sie hat dann mit mitte 40 schliesslich noch eine neue Ausbildung gestartet und bis mitte 70 gearbeitet.
Für mich war es zwar auch finanziell notwendig zu arbeiten,aber es gehört einfach zu meinem Selbstverständnis dazu,obwohl ich weder Akademikerin bin noch einen Traumjob habe! (Ist diese Unterscheidung zwischen arbeitenwollenden u.müssenden Müttern eigentlich typisch deutsch?) Männer wollen ja immer,können aber nicht immer(natürlich arbeiten!)
:mrgreen:
Ich hatte Glück mit einer Tagesgrosspflege,die jeden Tag mit den Kindern draussen war,reiten,baden,turnen und viel verständnis für meinen sehr lebhaften Sohn. In der staatlichen Krippe/Kita herrschten zu dieser Zeit Horrorzustände .Personalmangel,kleine Kinder,die noch nicht selbst essen konnten,wurden nicht gefüttert,ältere beschmierten sich auf den Toiletten mit Kot...bestimmt hätte ich auch ein schlechtes Gewissen gehabt ,meinen kleinen da zu lassen.
Mich würde mal eine Statistik interressieren,die die Zahl der arbeitenden Mütter nach Bundesländern aufzeigt.Hier in Berlin ist das Nur-Hausfrau-sein sicher nicht so häufig wie in den südlich-ländlichen Gebieten.
Was mich noch interessieren würde ist,ob in DK genauso häufig Fälle von verwahrlosten Kindern passieren.Hier vegetieren ja oft Kinder über Wochen und Monate in solchen Verhältnissen,ohne das es jemand bemerkt.Fällt das in DK durch die engmaschige Versorgung nicht viel eher auf?
Auf jeden Fall halte ich eine gute Kinderbetreuung für absolut notwendig,ob sie nun Müttern das Arbeiten ermöglicht,Kinder aus dem sozialen Abseits holt oder Bildung vermittelt.
LG Tina
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej allesammen!

Aus diesem mehr als brisanten Thema halte ich mich wie schon erwähnt meistens sehr zurück.
Und letztendlich ist es ja so, daß jeder seine Facon hat, glücklich zu werden, nach den Kindern fragt keiner (und ich bezweifele, daß die so dezidiert als Kleinkinder den Finger drauf setzen können, was ihnen fehlt - natürlich gehen sie bei guten Institutionen gerne hin, aber wieviele Umfragen zeigen sogar hier in DK, daß sich die Schul-Kinder / Teenager zumindest mehr Zeit ihrer Eltern wünschen!!!).

Ich melde mich jetzt nur nochmal dazu, um zu versichern, daß Du NICHT allein damit stehst, Källepot.
Und daß ich durchaus finde, eine gut ausgebildete Mutter gibt ihrem Kind ja auch davon etwas mit. Daher ist die Frage: Weso sollen Mütter iegentlich zur Schulen gehen, eine Ausbildung bekommen ... wohlauch ein bißchen .. abwegig.

Und eine Mutter, die zuhause bleibt, ist nicht zwangsläufig eine, die sich selbst aufgibt (ganz im Gegenteil!), ich glaube, von diesem Klischee solltest Du Dich trennen, liebe Sandra, wenn Du gleichzeitig möchtest, daß die nicht-berufstätigen Mütter Dich nicht mit dem Klischee Rabenmutter bedenken.

Wieso eine Tagesmutter, die mit 4 Kleinkindern jahraus-jahrein dasselbe macht wie ich mit 2 wachsenden (und somit weitaus mehr Herausforderung und Wachstum = Bereicherung bringenden) eigenen Kindern angesehener ist als ich, werde ich wohl nie verstehen.
Ist es wirklich nur das Geld, das da zählt?

Die Fragen, Källepot ob mir nicht die Decke auf den Kopf fiele, kenne ich zur Genüge.
Fragt irgendjemand dies eine Tagesmutter?
In Dk zumindest muß man sich verd... flixt viel um das soziale Leben für Mutter und Kind kümmern, wenn man länger als die Barselszeit zuhause bleibt, weil ja sonst niemand da ist , der mal ein Wort mit Mutter und Kind spricht.
Alles, was die Eltern abgekämpft nach ihrer Arbeitszeit mit Kindern machten, die uns in der Musikschule dann auch prompt einschliefen, das habe ich als Mutter ja auch gemacht - und mehr!
Ich bin wie die Tagesmutter mit meinen Kindern spazierengegangen, war schwimmen, 1x die Woche in einer privaten Spielstunde --- hatte aber das Glück, meinen Kindern keinen ganzen "Arbeitstag" zumuten zu müssen und sie hautnah zu erleben in ihrem Wachsen und Sich-Entwickeln.

In unserer heißesten Phase der Friskolegründung hatte ich mit einem Kind in der 1. Kl. und 1 im KIGA, im Elternrat und als Anlaufstelle für Beteiligte, Presse, Kommunalpolitiker etc. mehr als genug zu tun, da die normalen Alltagspflichten und -aufgaben ja nicht wegfielen - trotzdem fragte eine Mutter im Barselsorlov beharrlich und täglich :!: , ob ich nicht vor Langeweile einginge, ob ich nicht endlich Arbeit hätte, ob mir die Decke nicht ...

Ja, das kann ich dann durchaus nicht nachvollziehen.

und ich kenne mehr als eine Mutter hier, die es nicht schafft, den Haushalt mit Kleinkind zu "schmeißen" -- da ist das Kind dann am berufsfreien Tag auch noch außer Haus, damit all dies schnell erledigt werden kann.

Zum Thema unzufriedene Mutter - was ja auf Quantitäts- und Qualitätszeit hinausläuft, kam gerade gestern wieder ein interessanter Nachrichtenbeitrag:
Eine Schule (Gymnasium) wurde von den Eltern grob beschudligt, weil dort Kokain gefunden worden war.
Mag sein, daß auch Versäumnisse bei der Schule liegen, aber die Schule wies den Vorwurf zunächst mit dem für mich nicht ganz unrichtigen Argument zurück, daß viele Eltern den Dialog mit Teenagern ja scheuten, weil sie die Zeit zuhause eben als Qualitätszeit" mit ihren Kindern verbringen wollten, und dazu gehöre eben bei weitem nicht die Austragung von Konflikten und ernste Gespräche zu Themen wie Drogen, Alkohol, Zigaretten, Sex etc.
(Wohlgemerkt, dies kam von der dänischen Schulleitung, nicht von mir - ich unterschreibe allenfalls :wink: )
Ja, das Bild von der heilen (Familien-)Welt zählt viel in DK!

Im Argen liegt es aber auch noch woanders in DK:
Neulich erst wurden junge Frauen quasi gewarnt, kinderlos in´s Berufsleben zu starten. Chefs bezugten nämlich Frauen mit Kindern, d.h. abgeschlossener Familienplanung.
ich höre Dtld.s Frauen jubeln - aber die Kehrseite der Medaille war, daß man den jungen Frauen riet, die Kinder VOR dem Abschluß der Berufsausbildung zu bekommen.
Das KANN doch wohl keine Lösung sein!!!
Und es fragte natürlich auch niemand nach den Vätern (denn die fallen ja eben nicht durch Schwangerschaft aus).
Sooo gleichberechtigt ist also auch Dk noch nicht, letztendlich ist auch wieder die Wirtschaftlichkeit der Arbeitskraft vorherrschend.
Und weil ich der Meinung bin, dass es durchaus möglich ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen (mit Abstrichen auf beiden Seiten).
Ja, mit Abstrichen, und gerecht fallen die eben nicht immer aus.
Wieviele in meiner ehem. Mütterruppe haben nicht geäußert, sie hätten eigentlich immer ein schlechtes Gewissen - mal der Arbeit/Kollegen, mal dem Kind gegenüber.
Erst gerade ist im Bekanntenkreis der Fall einer jungen Lehrerin mit 4 Kindern unter 8 Jahren diskutiert worden, die ihren Schulkindern nicht mehr gerecht werden kann - zumindest nicht in ihrer Funktion als Klassenlehrerin. Sie war ungerecht, schrie herum, strafte mit sehr unorthodoxen Methoden (um es mal so zu sagen), vergaß Zettel mtzugeben, war unorganisiert etc.
Wundert sicher keinen, der 4 kleine Kinder hat. Nachtschlaf, Sorgen, Krankheit - all das zehrt.
Ob sie wenigstens ihren eigenen Kindern gerecht wurde, kann ich nicht beurteilen.
Da heißt es in Dtld. oft so schön in den Diskussionen: Schau nach Skandinavien, da geht das ja auch... ja, aber wie???

Hat nicht der Streit der Pädagogen im Herbst gezeigt, wie schnell da Eltern an ihre Grenzen stoßen?
Und sieht jemand die Kinder, die sich bereits morgens allein fertigmachen müssen, um den Bus zur Schule zu bekommen; die Eltern sind bereits arbeiten.
Und mittags kehren genau diese Kinder in ein leeres Haus zurück - die ideale Kinderbetreuung sieht wohl anders aus.

ich habe auch keine Patentlösung, ich will weiß Gott keine Mutter zurück ins Haus zwingen, aber ein bißchen umdenken muß man wohl auch inDK ---- ALLES kann niemand zumidest gleichzeitig haben.
Da ist aber eine ganze Generation, die dies nicht mehr gelernt hat - daß JA (zu etwas) auch NEIN (zu anderem) bedeutet.

Und daß Kinder nun mal besonders viel Zeit brauchen, weiß doch wohl jeder. -
Nix Qualitätszeit ... klingt ja sowieso so, als würden die Mütter zuhause außer 1 Stdunde am Morgen oderAbend auch nur mit ihren Kindern rumschreien oder hauptsächlich nur die Hausarbeit machen, während die Kinder sich selbst überlassen sind.
Kein Chef der Welt verkürzt die Arbeitszeit, weil sein Angestellter meint, er könne seine ganze Arbeit in der sog. Qualitätszeit auch erledigen.
Ein Brief, eine Bucheinarbeitung, eine Schulstunde, ein Fenster zu putzen, einer alten Frau das Essen füttern, einem Kind den Po abputzen, einem Kranken den Blutdruck messen ... eine Banküberweisung braucht eben die Zeit, die es/sie braucht.
Nix Qualitätszeit.

Eigentlich müßten Väter wissen, daß Kinder und Karriere nicht geht - nicht ausgewogen.
Sie haben schon immer mehr auf die Kinder verzichtet, verzichten müssen - sie hatten zwar eine Familie zuhause, aber wieviel Zeit und Ruhe hatten sie wirklich, um mit ihnen zusammen zu sein?
Wenn Frauen heute ebenso berufstätig werden (müssen/wollen) wie Männer, kommt nicht Zeit hinzu, sondern geht Zeit ab, weil Haushalt geteilt wird und beide weg sind.

ich wäre sehr dafür, die Arbeitszeiten dahingehend uz verändern, daß ein Ausstieg für ein paar Jahre nicht mehr bedeutet, man kann seine Ausbildung an den Nagel hängen und muß bei Null anfangen, wnen man wieder einsteigt.
ich wäre sehr dafür, wenn jeder jungen Familie im Start mehr Zeit gegeben würde, nicht nur in den ersten Wochen, sondern in den ersten Jahren, um ihr Leben auf das auszurichten, was dann gerade wichtig ist. Kinder.
Und wenn diesen Familien ebenauhc eine Perspektive für den Wiedereinstieg gegeben würde, die heute noch oft fehlt.
Es kommen vorher und auch nachher wieder Jahre, in denen die Karriere ohne große Familienprobleme i mVordergrund stehen kann.

Leider arbeitet daran wohl niemand.
Man schielt nach den Modellen, in denen beide Eltern anscheinend vergnügt das Haus verlassen, statt die Menschen zu lehren, Prioritäten zu erkennen und ihnen zu ermöglichen, diese im Laufe eines Lebens eben anzupassen...
(Leider weiß ich aber auch nicht, wie man das könnte - am Anfang aber stünde ja sowieso, daß man überhaupt mal darauf schaut!)
Vielleicht kommt da eben doch der christliche oder religiöse Aspekt durch ein Hintertürchen rein, den im AT als doch nicht christlich, :wink: ) steht ja bereits, daß es für alles seine zeit gibt - zum Leben und Sterben, zum Lachen und Weinen --- wieso nicht auch zum Arbeiten und zum Kinderaufziehen?

So, viel zu lang, das Thema ist damit für mich auch beendet - obwohl ich superspannend finde.

Andererseits würde mich eben zur etwas allgemeingehaltenen Überschrift durchaus interessieren, ob Euch noch so ganz andere Dinge einfallen, die in dem einen oder anderen Land mehr als üblich sind und nicht mehr diskutiert werden, während sich im anderen die Geister daran scheiden?
Muß, wie der Kinderwagen im frost vor der Haustür zeigt, ja nichts weltbewegendes sein - und drückt dann letztendlich doch einen Kulturunterschied aus.

Gruß Ursel, DK --- hjemmelöbende und damit aussterbende Gattung Mensch...
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

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Kaellepot
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Beitrag von Kaellepot »

DANKE URSEL ! Jetzt gehts mir auch wieder besser. ;-)

Hier nochmal ein kleiner Denkanstoss:
da wir hier in München viel zu wenig KiGa's haben,
gibt es nun mehr und mehr Elterninitiativen.
Die Elterninitiativen
a) sind doppelt so teuer wie die städtischen/kirchlichen
b) erwarten Mitarbeit der Eltern (Elternabende, Feste organisieren)
c) planen die Eltern im Küchen- und Putzdienst ein.

Jaaa....wer soll das denn machen, wenn die Eltern alle arbeiten gehen...???



Ein weiterer Unterschied zwischen DE und DK:
in DK gibt es keine Schlafsäcke für Babys.... ;-)
Simba
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Beitrag von Simba »

In Dänemark arbeiten im "normalfall" beide, dafür ist es aber auch "normal", dass sowohl Mutter und Vater "nur" seine 37,5 Std. der Woche macht und um 16.30 den Arbeitsplatz verlässt, ohne das jemand schief angeguckt wird...wie sollte es auch sonst gehen, wenn beide beruftstätig sind?
Ist das wirklich so? Was ist mit den ganzen Schichtarbeitern, was mit den Verkäufern, die länger als die Betreuungszeiten arbeiten müssen und dann natürlich, was ist mit den Leuten, die eben doch Überstunden schieben müssen. Ich bin mittlerweile eben doch lange genug hier um zu sehen, dass eben nicht jeder das Glück hat so einen zeitlichen perfekten Joballtag zu haben.

Ansonsten finde ich es immer eher komisch, dass der Staat soviel Entscheidungsmacht über ein so privates Thema haben soll. Ist das nicht etwas, was jede Familie für sich selbst entscheiden muss? Also wir haben es bisher immer so gehandhabt, egal welches Land. Sicher ist es einfacher, wenn der Staat billige Unterbringungsmöglichkeiten für die Kinder stellt, aber mal ehrlich, in den USA klappts mit dem privaten Unterbringen genauso, auch wenn die Preise deutlich saftiger sind als in D oder DK. Vielleicht ist es gerade deshalb dort so (wie auch Ursel schon sagte), dass jeder so machen kann wie er will.
Ich hätte Bedenken, dass wenn in D wirklich jedes Kind einen Platz in einer Krippe erhalten würde, die freie Wahl ob Hausfrau oder arbeitende Mutter eben genauso wie in DK eben nicht mehr real vorhanden wäre. Deshalb wäre mir ein grösseres Angebot an privaten Anbietern, von Tagesmüttern zu kleineren Tageszentren viel wichtiger. Zumal dort auch viel eher mal Flexibilität möglich ist, als in Stellen, die von den Gemeinden gesteuert werden.

LG Simba
lillebaek

Beitrag von lillebaek »

Ja, in DK gibt es auch Leute mit Schichtarbeit, Einzelhandelsverkäufer, usw, usw..

Ich habe nur das Gefühl, das es in DK eben nicht "normal" ist bis nach 18 in einem gewöhnlichen Bürojob zu arbeiten. Das Gegenteil sehe ichjeden Tag in Hamburg, das die (Kinderlose) Leute bis Tief in die Nacht arbeiten, und dann über den Staat schimpfen, weil er "kinderfeindlich" ist....
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Simba!

tagesmutter wäre für mich nur in Frage gekommen, wenn ich hätt eaus Not arbeiten gehen MÜSSEN, trotzdem habe ich mir einige Gedanken dazu gemacht.
Ehrlich gesagt finde ich es nicht schlimm, wenn es ein gut ausgebautes stattliches system an Betreuung gibt wie hier in DK:
meine Mutter wäre glücklich gewesen,e snur halb so gut uz treffen (es gab damals gar keine!).

Die Pädagogen sind ausgebildete Fachkräfte, und ein KIGA nur in Laienhand ist eine zweifelhafte Sache. Die Istitutionen sind meistens gut ausgestattet und ganztags, wobei es freigestellt ist, wann man bringt und holt, d.h. meine Kinder bezahlten zwar ganztags, waren aber erst ab 9.30 bis ca. 15.00 dort.

Die Tagesmütter obliegen der Aufsicht und werden auch in Grundkursen ausgebildet, siwe treffen sich mit anderen Tagesmüttern und Kindern (die haben das soziale Problem also nur bedingt, mit dem hjemmegaaende Mütter kämpfen müssen) und vor allem.
Im Krankheits- / Urlaubsfall der Tagesmutter ist für eine Ersatzstelle gesorgt.

Ansonsten unterschreibe ich bei Dir, daß es den so oft zitierten schönen Fall der nur 37,5 arbeitenden Eltern kaum gibt - jedenfalls nicht in unserem Bekannten- und Freundeskreis.
Ein Kind aus diesen Familien hat öfters einen "Arbeitstag", der länger als der der Eltern ist...
Und auch dann sind da noch Haushalt und andere Dinge, die nach der Rechnung derer, die so auf Qualitätszeit verweisen, ja nicht zu einer solchen zu zählen ist.
(Wobei bei mir Einkaufen mit Kleimkind Qualitätszeit war -a ber ich konnte / mußte mir dann aucheinen Vormittag dafür nehmen; hat sowohl mir als auch Kind viel Spaß gemacht, wir sind viel gelaufen, haben viel geredet... im Auto gesungen ... etc.
Wobei bei mir Kochen oft "Qualitätszeit" mit Kindern war, weil ich früh anfangen konnte, alles zu schnippeln - mit Kind, das half --- welche Mutter hat da wirklich um18.00 noch Lust und Laune ?)

So, nun aberweg vo diesem Thema, bin ichdoch wieder riegefallen -wollte aber eigentlich auch nur einschieben,daß es durchaus Vozüge hat, wenn die Betreuung staatlich/kommunal,a lso öffentlich gehandhabt wird.
Dadurch ist eben auch viel vorgeschrieben, was anPlatz und Kinderzahl zusammenhängen muß etc. - allerdings hast Du Recht: ein bißchen flexiblere Arbeitszeiten wäen auch da wünschenswert.

gruß Ursel, DK, die oft für Patenkinder und andere eingesprungen ist, wenn die staatliche/kommunalen Stellen eben geschlossen hatten.
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

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Simba
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Beitrag von Simba »

Die Pädagogen sind ausgebildete Fachkräfte, und ein KIGA nur in Laienhand ist eine zweifelhafte Sache. Die Istitutionen sind meistens gut ausgestattet und ganztags, wobei es freigestellt ist, wann man bringt und holt, d.h. meine Kinder bezahlten zwar ganztags, waren aber erst ab 9.30 bis ca. 15.00 dort.
Sicher sehe ich das ein bisschen anders, weil ich meine Kids in solche einer privaten Insitution ja auch hatte. Eigentlich können es sich diese Stellen auch gar nicht leisten, schlecht zu sein, weil es eben Konkurrenz gibt. Gefällt es mir da nicht, gehe ich halt zur nächsten. Das geht beim kommunalen Kindergarten aber auch Kinderkrippe eben nicht ganz so einfach, oftmals auch gar nicht.
Ich habe nur das Gefühl, das es in DK eben nicht "normal" ist bis nach 18 in einem gewöhnlichen Bürojob zu arbeiten. Das Gegenteil sehe ichjeden Tag in Hamburg, das die (Kinderlose) Leute bis Tief in die Nacht arbeiten, und dann über den Staat schimpfen, weil er "kinderfeindlich" ist....
Irgendwie ist mir das alles zu allgemein. Ich weiss noch gut, wie ich in D mit meinen Kids alleine daheim war, während rundherum viele Väter nach und nach eingetröpfelt sind, ebenfalls so zwischen 16 und 17 Uhr.
Wie eben in DK nicht jeder so tolle Arbeitszeiten hat, so gibt es auch in D eben genug Menschen, die keine extremen Zeiten arbeiten. Vergessen sollte man auch nicht, dass es in D Halbtags- und stundenweise Jobs gibt. Auch die Unflexibilität in D hat seine Vorteile. Wie viele Kids werden in D eben doch von Grosseltern betreut.

LG Simba
Sandra
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Beitrag von Sandra »

Und warum erziehen die Großeltern? Weil es keine/nicht genug Alternativen gibt.

Angefeindet werden doch die, die nicht das machen, was im Wohnsitzland die Mehrheit macht.

Wenn ich mein Kind selbst betreuen möchte, sollte ich das tun dürfen, und wenn ich es tagsüber in eine qualifizierte Betreuung geben möchte, sollte ich das auch tun dürfen. Ob berufstätig oder daheim erziehend und Haushalt schmeissend, ausgelastet ist wohl jede(r).

Aber nicht alles macht allen Spaß und befriedigt jede(n). Es macht ja auch nicht jeder Beruf jedem Spaß und nicht jeder kann jeden Beruf. Und Kinder erziehen ist einem Beruf m.E. gleichzustellen.

Können wir uns nicht darauf einigen, dass alles seine Vor- und Nachteile hat und das jede(r) das tun sollte, was er/sie für das Beste hält....wenn man/frau denn die Wahl hat.....und genau da liegt m.E. das Problem:
Nicht jede(r) hat eine Wahl.

Und die, die eine Wahl haben, müssen sich rechtfertigen, wenn sie gegen den Strom schwimmen.

Ich denke, es sollte möglich sein, dass eine Familie mit nur einem Einkommen über die Runde kommen kann. Es sollte aber auch möglich sein, Familien denen das zu wenig ist, die Möglichkeit einer Kinderbetreuung zu bieten.

Und in Deutschland ist es nunmal so, dass es kaum "qualifizierte" KiTa-Plätze gibt und die dann oftmals ganz bescheidene Öffnungszeiten haben.

Meiner ist in einer privaten KiTa mit sehr flexiblen Zeiten. Für mich bedeutet das, ich muss morgens nicht hetzen und abends auch nicht. Zugegeben, das kann sich nicht jede Familie leisten. Und damit wären wir mal wieder beim springenden Punkt.

Sandra
die sich jetzt mal ne Weile ausklinkt aus der Diskussion, weil Chef schon komisch kuckt :wink:
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Sandra!

Es ist viel Richtiges an dem, was Du schreibst:
Wer eineWahl hat, sollte sich nicht rechtfertigen müssen - ich finde nur, man hat eigentlich keine wirkliche Wahl.
Und das liegt nicht (nur) an den fehlenden qualifizierten Betreuungsstellen (sonst hätte man ja in DK eine!), sondern daran,daß Kinder mehr als ein paar Stunden, verteilt über die Woche, Qualitätszeit brauchen.

Kindererziehen ist durchaus ein Beruf - aber es genügt nicht, die Kinder denen zu überlassen, die diesen Beruf gelernt haben.
Im Gegensatz zu allem anderen sind Kinder nämlich Menschen, und in ihren Eltern brauchen sie keine Pädagogen, sondern Menschen, die sie bedingungslos lieben, die Alltag mit ihnen leben, die ihnen vormachen, wie sie im Leben zurechtkommen.
Und es gibt im Leben eines fast jeden Kindes Pädagogen, die den Beruf an unseren Kindern ausüben --- auch ohne Tagesmütter.
Die meisten Kinder gehen in den KIGA, alle aber doch wenigstens dann in die Schule.
Wo sind dann aber die Eltern, die den Rest "liefern" müssen? In der Lebenszeit, die dafür da ist - die wichtig ist?
Es ist den Eltern oft ja gar nicht möglich - Betreuung hin und her- in der Gründungszeit der Familie auf den 2. Verdienst zu verzichtne.
und wenn es dies finanziell wäre, dann ist es oft genug unmöglich (oder scheint zumindest so) zu pausieren, weil der Wiedereinstieg unmöglich zu sein scheint.

Kombinationsmodelle wären eine gute Lösung.
Letztendlich fangen aber selbst die Prioritätensetzung im Leben eines jeden einzelnen nicht auf.

Gruß Ursel, DK
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egern
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Beitrag von egern »

Obwohl ich noch keine Mutter bin, habe ich auch schon oft über das Thema nachgedacht. Bisher kenne ich durch meine Freundinnen und Verwandte eher die deutsche Realität, dass arbeiten mit einem kleinen Kind oftmals unmöglich ist. Mein Bruder oder auch der Vater meines Patenkindes sind zum Beispiel regelmäßig zwei bis drei Wochen aus einem Monat in Europa oder Asien auf einer Baustelle unterwegs, so dass deren Frauen tatsächlich zu Hause sind, sich auch positiv mit der Situation arangiert haben und nicht mit ihrem Schicksal hadern.

Für mich selbst wünsche ich mir jedoch die Möglichkeit, trotz Kind zu arbeiten. In Deutschland wäre es daher wichtig, institutionelle Betreuung zu ermöglichen, um - wie es so schön in der FAZ stand - überhaupt Kinderkrippen zu haben, in die man seine Kinder dann nicht schicken will.

Dass dieses Defizit und diese Debatte für Dänen so unverständlich erscheint, kann ich, nachdem ich mit meinen dänischen Freunden gesprochen habem, auch gut verstehen, aber m.E. konnte in Deutschland ein Weg in die staatlich organisierte Betreuung nicht so früh (vor 50 Jahren wie jemand schrieb) erfolgen, wie in anderen Ländern.

Die Erfahrung der staatlichen Übernahme der Erziehung in der ersten Diktatur in Deutschland hat zu einer Gegenbewegung geführt, dass die kleinen Kinder nicht so ohne weiteres staatlicher Erziehung ausgesetzt seien sollten. Anachronistischerweise gepaart mit einem Mutterbild, dass aber doch auch schon in die diktatorische Zeit gepasst hat. Dies ist natürlich nicht der einzige Grund, aber ein wesentlicher, der immer wieder von der konservativen Seite angeführt worden ist.

Wenn man sich dagegen einen Ursprung der französischen Crèche ansieht, so ist der durch aus auch in der deutsch-französischen Konkurrenz begründet, was ja, wie die neueste Bevolkerungsstatistik zeigt, funktionieren wird, wenn Frankreich Deutschland aufgrund seiner Bevölkerungsentwicklung als größte Volkswirtschaft der EU überholen wird.

Die Begrenzung der staatlichen Einflussnahme aufgrund der diktatorischen Vergangenheit hat m.E. auch dazu geführt, dass Erziehungssystem der DDR nicht zu übernehmen, aus gleichen Bedenken. Bei den Diskussionen, inwieweit demokratische Erziehung in der Schule ein Rolle spielt oder ob sie durch das Vorleben mancher Lehrer nicht ausgehöhlt wird, waren diese Bedenken ja nicht ganz unberechtigt.

Ich möchte übrigens die deutsche "Verspätung" nicht rechtfertigen, sondern versuchen zu erklären, weil ich glaube, das die gesellschaftliche Stimmung in Deutschland lange eine andere war. Ich bin nun froh, das eine Gegenströmung nun auch bei den konservativen Kreisen angekommen ist, weil wir als bisher stukturell konservativ regiertes Land eine Chance haben, das zu ändern, um eine Wahlfreiheit, wie sie auch im Forum angesprochen wurde, zu erreichen. Das wünsche ich jedenfalls den deutschen Familien.

Wenn alles so läuft, wie ich mir das persönlich wünsche, werde ich wohl eher im dänischen System sein und hoffe, dass ich mich darin wohl fühlen werde, weil ich bisher noch keine persönlichen Vorbilder habe, deren Kinder schon sehr früh in Betreuung waren und ich hoffe, das es unserem Kind dann gut gehen würde.

Soviel von einer Nicht-Mutter,

Viele Grüße, Christina
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Christina!
Das war ein interessanter historisch-gesellschafter Aspekt, danke dafür.
das zu ändern, um eine Wahlfreiheit, wie sie auch im Forum angesprochen wurde, zu erreichen. Das wünsche ich jedenfalls den deutschen Familien.
Die wünsche ich auch dänischen Familien - darauf läuft ja mein Plädoyer hinaus: Hier hast Du im Prinzip ebenso wenig Wahlfreiheit wie in Dtld.

Und Sandra hat es ja auch gesagt: Was für den einen richtig ist, ist für den anderen nicht gut - nicht jede Familie kann aber dorthin ziehen, wo es seine bevorzugte Lebensform leben kann, deshalb wäre Wahlmöglichkeit eben in beiden Ländern wichtig!

ich wünsche Dir, daß es so läuft, wie Du und Dein Kind es braucht - Ursel, DK
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---------------------------------------------------------Marcel Proust
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Simba
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Beitrag von Simba »

Und die, die eine Wahl haben, müssen sich rechtfertigen, wenn sie gegen den Strom schwimmen.
Nun ja, es kommt aber schon auch immer ein bisschen darauf an, inwie weit man sich diesen Schuh anzieht.
Überhaupt kann man in D doch sowieso niemanden als Mutter etwas recht machen. Geht man arbeiten ist man eine Rabenmutter, geht man nicht arbeiten ist man faul und drückt sich.
Ist man streng und schimpft mit den Kids ,kommt sofort ein blöder Kommentar von irgendjemanden. Ist man nicht streng, bzw. die Kinder hauen halt über die Stränge, sind natürlich auch die Eltern schuld, weil sie nicht streng genug waren.
Beschäftigt man sich mit seinen Kindern viel, wird man gleich zur Glucke gemacht, ist man eher wenig mit ihnen am Gange, wird sofort von Vernachlässigung gesprochen....

In Deutschland wird gerne gemosert und eine gewisse Unzufriedenheit scheint einfach dazuzugehören. Aber auch in DK wird einem gerne mal eine Meinung von aussen aufgedrückt. In vielen Punkten ist das in den USA natürlich auch nicht anders.
Da hilft nur eines, sich für den Weg entscheiden, mit dem man selber am Besten klar kommt und hinter seiner Entscheidung stehen.
Wobei ein gewisses Mass an Kritik gerade im Bezug auf Kindererziehung natürlich auch wichtig ist. Auch das sollte bei aller Genervtheit nicht ganz vergessen werden.

LG Simba
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej imba!

Mir wurde wie gesagt berichtet, in den USA sei es nicht so dramatisch mi Verturteilungen. Dazu kannst Du bestimmt mehr als ich sagen!

In Dtld. halte ich den Druck auch für nicht so gravierend, weil er sich splittet - wie Du ja beschrebst. es gibt beides - für die zuhasue- un ddie außer-Haus-Mutter.
Dtld. ist eben ein vielschichtiges Land.
Das sind also eher gruppierte Einzeltimmen, die mal so, mal o lauten - Nörgeler...

In Dk empfinde ich den Druck als homogener, weil ja auch so gut wie alle berufstätig sin.
Man hat es also wesentlich schwerer als in Dtld. , eine (oder gar mehrere) Geichgesinnte zu treffen.
und die Frage der Bewunderer, wenn das 8. Weltwunder gerade erst geboren ist. "Und - wann gehst Du wieder arbeiten? Hat dasArbeitsamt endlich was für Dich?" bekäme man sicher so nicht gestellt.
´
Zudem ist es eben für mich zumindest sehr ungewohnt gewesen, damit im fremden Land als Außenseiter gestempelt zu werden, es hat gedauert, bis ich das selbstsicher vertreten konnte - wie gesagt lassen ja auch"amtliche Stellen" mehr als deutlich durchblicken,was sie von einer Mutter zuhause halten.

In der Kindererziehung braucht man immer viel Rückgrat und eine ordentliche Portion Selbstvertrauen.
Das ist sowieso schon mal klar! :wink:

Gruß Ursel, DK
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Rørviger

Beitrag von Rørviger »

dina hat geschrieben: Auf jeden Fall halte ich eine gute Kinderbetreuung für absolut notwendig,ob sie nun Müttern das Arbeiten ermöglicht,Kinder aus dem sozialen Abseits holt oder Bildung vermittelt.
LG Tina

Das dürfte/sollte/müsste, auch bei allen Meinungsverschidenheiten, auch hier im Forum, die Quintessenz sein !

Ich schliesse mich diesem Satz völlig an !

Und, diese Art von Kinderbetreuung hat man in Deutschland völlig und total verabsäumt und verpennt, obwohl man das in dieser Hinsicht vorbildliche Beispiel der DDR hatte.
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