Hej allesammen!
Aus diesem mehr als brisanten Thema halte ich mich wie schon erwähnt meistens sehr zurück.
Und letztendlich ist es ja so, daß jeder seine Facon hat, glücklich zu werden, nach den Kindern fragt keiner (und ich bezweifele, daß die so dezidiert als Kleinkinder den Finger drauf setzen können, was ihnen fehlt - natürlich gehen sie bei guten Institutionen gerne hin, aber wieviele Umfragen zeigen sogar hier in DK, daß sich die Schul-Kinder / Teenager zumindest mehr Zeit ihrer Eltern wünschen!!!).
Ich melde mich jetzt nur nochmal dazu, um zu versichern, daß Du NICHT allein damit stehst, Källepot.
Und daß ich durchaus finde, eine gut ausgebildete Mutter gibt ihrem Kind ja auch davon etwas mit. Daher ist die Frage: Weso sollen Mütter iegentlich zur Schulen gehen, eine Ausbildung bekommen ... wohlauch ein bißchen .. abwegig.
Und eine Mutter, die zuhause bleibt, ist nicht zwangsläufig eine, die sich selbst aufgibt (ganz im Gegenteil!), ich glaube, von diesem Klischee solltest Du Dich trennen, liebe Sandra, wenn Du gleichzeitig möchtest, daß die nicht-berufstätigen Mütter Dich nicht mit dem Klischee Rabenmutter bedenken.
Wieso eine Tagesmutter, die mit 4 Kleinkindern jahraus-jahrein dasselbe macht wie ich mit 2 wachsenden (und somit weitaus mehr Herausforderung und Wachstum = Bereicherung bringenden) eigenen Kindern angesehener ist als ich, werde ich wohl nie verstehen.
Ist es wirklich nur das Geld, das da zählt?
Die Fragen, Källepot ob mir nicht die Decke auf den Kopf fiele, kenne ich zur Genüge.
Fragt irgendjemand dies eine Tagesmutter?
In Dk zumindest muß man sich verd... flixt viel um das soziale Leben für Mutter und Kind kümmern, wenn man länger als die Barselszeit zuhause bleibt, weil ja sonst niemand da ist , der mal ein Wort mit Mutter und Kind spricht.
Alles, was die Eltern abgekämpft nach ihrer Arbeitszeit mit Kindern machten, die uns in der Musikschule dann auch prompt einschliefen, das habe ich als Mutter ja auch gemacht - und mehr!
Ich bin wie die Tagesmutter mit meinen Kindern spazierengegangen, war schwimmen, 1x die Woche in einer privaten Spielstunde --- hatte aber das Glück, meinen Kindern keinen ganzen "Arbeitstag" zumuten zu müssen und sie hautnah zu erleben in ihrem Wachsen und Sich-Entwickeln.
In unserer heißesten Phase der Friskolegründung hatte ich mit einem Kind in der 1. Kl. und 1 im KIGA, im Elternrat und als Anlaufstelle für Beteiligte, Presse, Kommunalpolitiker etc. mehr als genug zu tun, da die normalen Alltagspflichten und -aufgaben ja nicht wegfielen - trotzdem fragte eine Mutter im Barselsorlov beharrlich und täglich

, ob ich nicht vor Langeweile einginge, ob ich nicht endlich Arbeit hätte, ob mir die Decke nicht ...
Ja, das kann ich dann durchaus nicht nachvollziehen.
und ich kenne mehr als eine Mutter hier, die es nicht schafft, den Haushalt mit Kleinkind zu "schmeißen" -- da ist das Kind dann am berufsfreien Tag auch noch außer Haus, damit all dies schnell erledigt werden kann.
Zum Thema unzufriedene Mutter - was ja auf Quantitäts- und Qualitätszeit hinausläuft, kam gerade gestern wieder ein interessanter Nachrichtenbeitrag:
Eine Schule (Gymnasium) wurde von den Eltern grob beschudligt, weil dort Kokain gefunden worden war.
Mag sein, daß auch Versäumnisse bei der Schule liegen, aber die Schule wies den Vorwurf zunächst mit dem für mich nicht ganz unrichtigen Argument zurück, daß viele Eltern den Dialog mit Teenagern ja scheuten, weil sie die Zeit zuhause eben als Qualitätszeit" mit ihren Kindern verbringen wollten, und dazu gehöre eben bei weitem nicht die Austragung von Konflikten und ernste Gespräche zu Themen wie Drogen, Alkohol, Zigaretten, Sex etc.
(Wohlgemerkt, dies kam von der dänischen Schulleitung, nicht von mir - ich unterschreibe allenfalls

)
Ja, das Bild von der heilen (Familien-)Welt zählt viel in DK!
Im Argen liegt es aber auch noch woanders in DK:
Neulich erst wurden junge Frauen quasi gewarnt, kinderlos in´s Berufsleben zu starten. Chefs bezugten nämlich Frauen mit Kindern, d.h. abgeschlossener Familienplanung.
ich höre Dtld.s Frauen jubeln - aber die Kehrseite der Medaille war, daß man den jungen Frauen riet, die Kinder VOR dem Abschluß der Berufsausbildung zu bekommen.
Das KANN doch wohl keine Lösung sein!!!
Und es fragte natürlich auch niemand nach den Vätern (denn die fallen ja eben nicht durch Schwangerschaft aus).
Sooo gleichberechtigt ist also auch Dk noch nicht, letztendlich ist auch wieder die Wirtschaftlichkeit der Arbeitskraft vorherrschend.
Und weil ich der Meinung bin, dass es durchaus möglich ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen (mit Abstrichen auf beiden Seiten).
Ja, mit Abstrichen, und gerecht fallen die eben nicht immer aus.
Wieviele in meiner ehem. Mütterruppe haben nicht geäußert, sie hätten eigentlich immer ein schlechtes Gewissen - mal der Arbeit/Kollegen, mal dem Kind gegenüber.
Erst gerade ist im Bekanntenkreis der Fall einer jungen Lehrerin mit 4 Kindern unter 8 Jahren diskutiert worden, die ihren Schulkindern nicht mehr gerecht werden kann - zumindest nicht in ihrer Funktion als Klassenlehrerin. Sie war ungerecht, schrie herum, strafte mit sehr unorthodoxen Methoden (um es mal so zu sagen), vergaß Zettel mtzugeben, war unorganisiert etc.
Wundert sicher keinen, der 4 kleine Kinder hat. Nachtschlaf, Sorgen, Krankheit - all das zehrt.
Ob sie wenigstens ihren eigenen Kindern gerecht wurde, kann ich nicht beurteilen.
Da heißt es in Dtld. oft so schön in den Diskussionen: Schau nach Skandinavien, da geht das ja auch... ja, aber wie???
Hat nicht der Streit der Pädagogen im Herbst gezeigt, wie schnell da Eltern an ihre Grenzen stoßen?
Und sieht jemand die Kinder, die sich bereits morgens allein fertigmachen müssen, um den Bus zur Schule zu bekommen; die Eltern sind bereits arbeiten.
Und mittags kehren genau diese Kinder in ein leeres Haus zurück - die ideale Kinderbetreuung sieht wohl anders aus.
ich habe auch keine Patentlösung, ich will weiß Gott keine Mutter zurück ins Haus zwingen, aber ein bißchen umdenken muß man wohl auch inDK ---- ALLES kann niemand zumidest gleichzeitig haben.
Da ist aber eine ganze Generation, die dies nicht mehr gelernt hat - daß JA (zu etwas) auch NEIN (zu anderem) bedeutet.
Und daß Kinder nun mal besonders viel Zeit brauchen, weiß doch wohl jeder. -
Nix Qualitätszeit ... klingt ja sowieso so, als würden die Mütter zuhause außer 1 Stdunde am Morgen oderAbend auch nur mit ihren Kindern rumschreien oder hauptsächlich nur die Hausarbeit machen, während die Kinder sich selbst überlassen sind.
Kein Chef der Welt verkürzt die Arbeitszeit, weil sein Angestellter meint, er könne seine ganze Arbeit in der sog. Qualitätszeit auch erledigen.
Ein Brief, eine Bucheinarbeitung, eine Schulstunde, ein Fenster zu putzen, einer alten Frau das Essen füttern, einem Kind den Po abputzen, einem Kranken den Blutdruck messen ... eine Banküberweisung braucht eben die Zeit, die es/sie braucht.
Nix Qualitätszeit.
Eigentlich müßten Väter wissen, daß Kinder und Karriere nicht geht - nicht ausgewogen.
Sie haben schon immer mehr auf die Kinder verzichtet, verzichten müssen - sie hatten zwar eine Familie zuhause, aber wieviel Zeit und Ruhe hatten sie wirklich, um mit ihnen zusammen zu sein?
Wenn Frauen heute ebenso berufstätig werden (müssen/wollen) wie Männer, kommt nicht Zeit hinzu, sondern geht Zeit ab, weil Haushalt geteilt wird und beide weg sind.
ich wäre sehr dafür, die Arbeitszeiten dahingehend uz verändern, daß ein Ausstieg für ein paar Jahre nicht mehr bedeutet, man kann seine Ausbildung an den Nagel hängen und muß bei Null anfangen, wnen man wieder einsteigt.
ich wäre sehr dafür, wenn jeder jungen Familie im Start mehr Zeit gegeben würde, nicht nur in den ersten Wochen, sondern in den ersten Jahren, um ihr Leben auf das auszurichten, was dann gerade wichtig ist. Kinder.
Und wenn diesen Familien ebenauhc eine Perspektive für den Wiedereinstieg gegeben würde, die heute noch oft fehlt.
Es kommen vorher und auch nachher wieder Jahre, in denen die Karriere ohne große Familienprobleme i mVordergrund stehen kann.
Leider arbeitet daran wohl niemand.
Man schielt nach den Modellen, in denen beide Eltern anscheinend vergnügt das Haus verlassen, statt die Menschen zu lehren, Prioritäten zu erkennen und ihnen zu ermöglichen, diese im Laufe eines Lebens eben anzupassen...
(Leider weiß ich aber auch nicht, wie man das könnte - am Anfang aber stünde ja sowieso, daß man überhaupt mal darauf schaut!)
Vielleicht kommt da eben doch der christliche oder religiöse Aspekt durch ein Hintertürchen rein, den im AT als doch nicht christlich,

) steht ja bereits, daß es für alles seine zeit gibt - zum Leben und Sterben, zum Lachen und Weinen --- wieso nicht auch zum Arbeiten und zum Kinderaufziehen?
So, viel zu lang, das Thema ist damit für mich auch beendet - obwohl ich superspannend finde.
Andererseits würde mich eben zur etwas allgemeingehaltenen Überschrift durchaus interessieren, ob Euch noch so ganz andere Dinge einfallen, die in dem einen oder anderen Land mehr als üblich sind und nicht mehr diskutiert werden, während sich im anderen die Geister daran scheiden?
Muß, wie der Kinderwagen im frost vor der Haustür zeigt, ja nichts weltbewegendes sein - und drückt dann letztendlich doch einen Kulturunterschied aus.
Gruß Ursel, DK --- hjemmelöbende und damit aussterbende Gattung Mensch...