www.dk-forum.de

Meiner Meinung nach ist die Zahl übertrieben zu hoch in der Presse und dass gleichzeitig mit Fertigstellung des Tunnels, die dauerhaften Arbeitsplätze der Fähren, der Abfertigungen, der Fähreninfrastruktur, des Urlaubsbetriebes auf Fehmarnr etc. entfallen und nicht genannt werden ist eben ein Mangel in der objektiven und sachlichen Berichterstattung der Presse. Jede Presse, die sich manipuliert zu solchen einseitigen Äußerungen hinreißen läßt, kann man nicht ernst nehmen.

Was die dauerhaften Arbeitsplätze angeht ist die Sache viel komplizierter. Mag sein, dass einige Arbeitsplätze bei den Fähren verloren gehen. Die Stärkung der Infrastruktur wird aber ganz andere Arbeitsplätze mit sich führen. Lolland ist im Moment ein ausgesprochenes, strukturschwaches Randgebiet. Das wird sich vollkommen ändern.

Das hat man deutlich in Korsør gesehen. Dort hatte man sehr viel Angst vor die Brücke nach Fünen. Man hat ja auch die Arbeitsplätze in der Fährindustrie verloren. Im Endeffekt hat man aber viel mehr dazu gewonnen, weil viele neue Betriebe sich dort angesiedelt haben - wegen der Brücke.

Hej,

es ist doch nicht die erste feste Verbindung, die Dänemark errichtet! Wieso werden gerade jetzt auf einmal soviel negative Aspekte herausgeholt! Jede derartige Verbindung hat zur Umschichtung der Arbeitsplatzangebote geführt, wo per Saldo aber ein Plus für die jeweilige Region herauskam.
Auch für die Fährgesellschaften ist so eine Sache nichts Neues. Sie haben sicherlich schon für die Zeit mit dem Tunnel geplant und werden auch dies überleben.

Also, warum gerade jetzt diese Aufregung?

Hejhej
Joachim

Die Aufregung und vor allem die Ablehnung des unsinnigen Tunnelprojekts kommen sicher aus zwei Quellen: 1. Weil die Aufrüstung der Infrastruktur von dänischen Gebieten auf Kosten der Fehmarner und anderer Anlieger in Deutschland geht.
2. Weil wir im 21. Jahrhundert leben und man den ständigen Wachstumsphantasien des letzten Jahrhunderts nicht mehr unbesehen glaubt.

Wieviel Verkehr wird diese Strecke in 10 Jahren bei einem Spritpreis von 4-5 Euro pro Liter Sprit noch sehen ?

oetschy hat geschrieben:es ist doch nicht die erste feste Verbindung, die Dänemark errichtet! Wieso werden gerade jetzt auf einmal soviel negative Aspekte herausgeholt!

Du verwechselst etwas hier. In DK werden keine negative Aspekte herausgeholt - gerade weil es nicht der erste feste Verbindung ist. Aber für DE ist es das erste mal, und daher ist es ganz natürlich. Eine ähnliche Diskussion (z.B. über Verluste von Arbeitsplätzen in Korsør) gab es hier auch bevor der Brücke über den großën Belt.

Nach den jüngsten Entwicklungen hinsichtlich der Grenzkontrollen und dem Abschotten Dänemarks gegenüber den restlichen EU-Partner bin ich etwas verwundert, warum Dänemark am Neubau des Tunnels festhält.

Dänischer Verkehrsminister Kristensen zu Gesprächen in Berlin

[...]

Beide Seiten stimmten darin überein, die Nutzung von Lang-Lkw auch auf europäischer Ebene anzuregen. Lang-Lkw bieten nach übereinstimmender Auffassung die Möglichkeit, den Gütertransport auf der Straße effizienter und umweltfreundlicher zu machen, denn zwei
Lang-Lkw können drei konventionelle Lastwagen ersetzen.

Die Minister brachten außerdem ihre weitere starke Unterstützung für das Projekt einer festen Fehmarnbelt-Querung zum Ausdruck. Ein moderner Eisenbahntunnel zwischen Skandinavien und Deutschland wird einerseits allen Umweltbelangen gerecht werden und zugleich die Rahmenbedingungen für den Eisenbahnverkehr deutlich verbessern. Auch der Straßenverkehr wird von der Verbindung profitieren.

http://www.bmvbs.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2012/024-ramsauer-treffen-mit-daen-min.html

Stakeholders join forces to develop the Fehmarnbelt region

http://www.femern.com/Service+menu/Media/Press+releases/Stakeholders+join+forces+to+develop+the+Fehmarnbelt+region


Und hier noch ein Link zu Ramboll, dem ausführendem Ingenieursbüro(Konzern...)
http://blog.ramboll.com/fehmarnbelt/uncategorized/the-construction-of-the-fehmarn-tunnel.html[/quote]

Wie gerade berichtet wird, besteht derzeit keine Einigkeit, wie gebaut werden soll. Damit verschiebt sich der Baubeginn erstmal um ein Jahr, es fängt frühestens 2015 an.

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regioline_nt/hamburgschleswigholstein_nt/article13942078/Planungen-fuer-Fehmarnbelt-Tunnel-verzoegern-sich.html

Wenn es anfängt, denn die Stimmen mehren sich, dem Schwachsinn ein Ende zu machen.

Hier eine weitere Meldung:
http://www.nordschleswiger.dk/SEEEMS/19708.asp?artid=42758

Oh man! Diese ständigen Diskussionen werden langsam echt nervig. Dass die sich nicht einfach einigen können. Der Beschluss steht doch eh fest..aber diese ständige Ausschlachtung in den Medien geht mir echt langsam auf die Nerven. Was meint ihr?

Aber es besteht doch schon Einigkeit. Die Verbindung WIRD gebaut. Nur frosch hat das noch nicht verstanden. In DK gibt es keine Diskussion und kein Zweifel.

Lars J. Helbo hat geschrieben:Aber es besteht doch schon Einigkeit. Die Verbindung WIRD gebaut. Nur frosch hat das noch nicht verstanden. In DK gibt es keine Diskussion und kein Zweifel.

Genau so ist es

Aber Lars,

du bist hier im w.w.w.
was wäre wenn,

das geht aber nur mit der deutschen Sprache.

Detlef

ach ja, auf Fehmann haben sie eine neue Art von Nachteulen entdeckt.

Naja, wenn man nicht gerade von "Wachstum-um-jeden-Preis"-Fantasien des letzten Jahrtausends geblendet ist, könnte man ja die Zeichen der Zeit erkennen:
- Ein um 40% seit 2005 gestiegener Spritpreis macht einen Tunnel in 8 Jahren zum nutzlosen Gebilde.
- Bisher ein Jahr Verzögerung im Tunnelplan
http://www.abendblatt.de/region/article2236652/Bau-des-Fehmarnbelt-Tunnels-verzoegert-sich-wohl-um-ein-Jahr.html

- Kosten, die allein auf dänischer Seite deutlich über den bisherigen 5,5 Mrd liegen werden
- Eine zukünftige Rot-Grüne Regierung in Schleswig-Holstein, die nix von der Tunnel-Planung hält.
- Ein Fehmarner Bürgermeister, der nun für 300 Mill Euro auch einen Tunnel zwischen der Insel und dem Festland fordert.

Dazu kündigt sich das Ende des Dialogforums Fehmarnbelt an:
http://www.taz.de/Dialogforum-Fehmarnbelt/!91229/

Die 80 Jahre alte Storstrømsbro läßt auf dänischer Seite die Pläne zusätzlich wackeln:
http://www.ln-online.de/lokales/ostholstein/3281075/daenische-bruecke-laesst-zeitplan-fuer-beltquerung-wackeln

Und lieber Lars, die Fehmarn-Belt Querung ist keine innerdänische Angelegenheit, die deutsche Seite aber ist mehrheitlich dagegen.
Wenn man mal von einem Herrn Ramsauer absieht, aber spätestens 2014 hat der auch nichts mehr zu sagen.
In einigen Jahren wird man daher über die damaligen Fantasien eines Fehmarn-Tunnels nur noch lächeln.

Die grundsätzlichen Punkte findet man hier, auf Deutsch:
http://www.fehmarnbelt.riechey.de/uploads/media/FBQ_-_kritische_Betrachtung_-__D.pdf

und auf Dänisch: http://www.fehmarnbelt.riechey.de/uploads/media/FBQ_-_En_kritisk_betragtning_-_DK_.pdf


Wer auf dem laufenden bleiben will, wie der Unsinn verhindert wird, am besten hier: http://www.beltquerung.info/

Oh,

die Teilnehmer der Ostermärsche sind wieder zurück.

Detlef