Allgemeiner" Laberthread" über Dänen, Deutsche und die Welt

Off-Topic-Plaudereien
Hinnerk

Re: Allgemeiner" Laberthread" über Dänen, Deutsche und die W

Beitrag von Hinnerk »

Jede noch so abstruse Meinung findet seine Gläubigen, manchmal aus Überzeugung oder auch aus eigennützlichen Gründen.
Selbst der international hoch angesehene Klimaforscher Mojib Latif begrüßt die derzeitigen Aktionen von Schülern und auch Greta Thunberg für den Kampf für das Klima und den Friday- for-future.
Auch ihm ist klar, dass hier teils Schüler instrumentalisiert werden. Aber eben längst nicht alle. Immer mehr Schüler engagieren sich in Umweltprojekten. Dabei werden insbesondere Schüler der Sek. II ganz bestimmt nicht von ihren Lehrern instrumentalisiert. Eher ist das Gegenteil der Fall. Dies geht so weit, dass sich Schüler vermehrt für mehr Aufklärung und die Thematisierung von Umwelt- und Klimafragen im Schulunterricht einsetzen bzw. versuchen, dies einzufordern. Insofern kann ich die Meinung von 25örefan nicht teilen:
25örefan hat geschrieben: Nee, von den Schülern werden diese Gedanken/ Bedenken nicht geteilt :mrgreen: . War selbst mal Schüler bis zur 13. Klasse und danach Student und kann mich gut daran erinnern, wie willkommen Möglichkeiten waren, sich dem Schul- und Universitätsbetrieb zu entziehen, insbesondere, wenn es mit „gesellschaftlich wertvoll“ begründet werden konnte.
25örefan bezieht sich auf eigene Erfahrungen aus seiner Schulzeit vor ca. 50 Jahren. Da waren Umweltschutz und Klimawandel noch gar kein Thema. Zudem war da nur Frontalunterricht angesagt und kritische oder selbst denkende Schüler waren nicht gefragt. Wissen wurde per Trichter vermittelt.
Wenn ich noch an den Geschichtsunterricht denke und was uns Schülern da unterschlagen wurde…

Heute sieht das anders aus, insbesondere an der gymnasialen Oberstufe. Da sind oftmals die Schüler schlauer als die (alten) Lehrer. Wenn heute immer mehr Lehrer unter dem Burnout-Syndrom leiden und vorzeitig in den Ruhestand gehen ist ein Grund unter anderen der, dass sich viele Lehrer den Schülern nicht mehr gewachsen fühlen. Die heutige Schülergeneration lernt nicht nur in der Schule. Die Schüler wissen heute viele Dinge, von denen ihre Lehrer nichts wissen entweder weil diese sich seit Jahrzehnten nicht fortgebildet haben oder auch modernen Informationstechnologien ablehnend gegenüberstehen. So finde ich es beispielsweise beschämend, wenn sich ein Lehrer weigert sich mit der Technik angeschaffter interaktiver Whiteboards zu beschäftigen und selbst ein Jahr nach deren Anschaffung immer noch mit Tafelkreide arbeitet oder selbst den Beamer der zweiten Generation an der Schule von seinen Schülern bedienen lässt weil er es nicht kann. Und das ist kein Einzelfall.

Schüler lassen sich heute desinteressierte Lehrer nicht mehr gefallen und begehren auf. Ich kenne Lehrer, die morgens mit Magenbeschwerden in den Unterricht gehen weil sie Angst vor ihren Schülern haben. Nicht weil sie irgendwelche Übergriffe befürchten müssen. Nein, einfach weil sie sich ihnen gegenüber intellektuell nicht mehr gewachsen fühlen oder mit Schülerfragen konfrontiert werden die sie nicht beantworten können oder auch nicht wollen. Bei der reinen Wissensvermittlung in den naturwissenschaftlichen Fächern hat der Lehrer noch die Trümpfe in der Hand, bei politischen, sozialen und gesellschaftspolitischen Themen aber oftmals nicht mehr.
Andererseits wird derzeit aber eine ganze Lehrerschaft (die alte Garde) in den Ruhestand versetzt und durch junge engagierte Lehrer ersetzt, die den aktuellen gesellschaftlichen Themen offen gegenüber stehen und keine Scheu haben, ihren Schüler auch „politisch unbequeme“ Dinge zu vermitteln bzw. diese zu thematisieren (aber dabei nicht zu indoktrinieren) und dies auch über Dinge, die nicht in den curricularen Vorgaben für den Unterricht der zuständigen Kultusministerien verankert sind.

Schüler insbesondere der gymnasialen Oberstufe merken sehr wohl und haben ein Gespür dafür, wie sie und ihre Elterngeneration von unserer korrupten Politik am Nasenring vorgeführt und für dumm verkauft werden. Sie haben längst mitbekommen, dass es der der weltweiten Politik der Industrienationen nicht ernst ist mit ihren Lippenbekenntnissen in Sachen Klimaschutz. Da ist Druck von unten erforderlich. Und der erfolgt jetzt zunehmend. Derzeit wächst eine junge Generation heran, die es ernst meint. Eine Generation die bei kommenden Wahlen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten den derzeitigen Betonköpfen zeigen wird, wo es lang zu gehen hat.
Den derzeitigen Protagonisten in der Politik kann das natürlich völlig Banane sein. Sie verjubeln dann ihre nicht verdiente Pension irgendwo in südlichen Gefilden oder auf einem Kreuzfahrtschiff und bekommen es nicht mehr mit, wenn von den Malediven nur noch die Palmwipfel aus dem Wasser ragen oder neue Deiche am Harzrand errichtet werden müssen, was dann aber wohl noch das geringste Problem der Menschheit sein wird.

Wenn allerdings Grundschullehrer mit ihren Erstklässlern oder Erzieherinnen in Kindergärten mit ihren Kiddies auf die Straße gehen zum Demonstrieren sehe auch ich das mit gemischten Gefühlen. Ja, die begleitenden Pädagogen machen das im Interesse der Kinder und kommenden Generationen. Das nehme ich denen auch ab. Und dennoch…
Allerdings sind das nach meinen Beobachtungen die Ausnahmen. Meist habe ich in den Medien Schüler bzw. junge Menschen auf der Straße gesehen, die bereits einen Stimmzettel ausfüllen dürfen oder dies bald und hoffentlich machen werden.

Erste Auswirkungen dieser neuen jungen Bewegung sind bereits spürbar. Waren es früher die Eltern, die in den Schulen für ein „gesundes Frühstück“ und einen gesunden Mittagstisch in der Mensa der Ganztagsschule stark machten sind es jetzt zunehmen die Schüler selbst, die dafür kämpfen. Auch wenn bei McDoof immer noch Schlangen stehen geht der Fleischkonsum langsam aber kontinuierlich zurück. Auch Energie sparen ist bereits bei der Jugend angekommen. So sind es heute nicht selten die Kinder die dafür sorgen, dass Edisons Glühdirnen daheim endlich gegen moderne, stromsparende LEDs ersetzt werden. Das hat eine unserer beiden lehrenden Töchter im Schulunterricht erfahren. Zudem sind immer mehr Schüler und junge Menschen in ihrer Freizeit in Umweltprojekten eingebunden. Unsere Jugend lässt sich nicht mehr wie einst für dumm verkaufen!
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Re: Allgemeiner" Laberthread" über Dänen, Deutsche und die W

Beitrag von 25örefan »

Hinnerk schrieb
25örefan bezieht sich auf eigene Erfahrungen aus seiner Schulzeit vor ca. 50 Jahren. Da waren Umweltschutz und Klimawandel noch gar kein Thema. Zudem war da nur Frontalunterricht angesagt und kritische oder selbst denkende Schüler waren nicht gefragt. Wissen wurde per Trichter vermittelt.
Wenn ich noch an den Geschichtsunterricht denke und was uns Schülern da unterschlagen wurde…
Krasses Fehlurteil!
Greenpeace, §218, Anti- Atomkraft..., Wehrdienstverweigerung, RAF, reformierte Oberstufe..., schon vergessen?
Meine Gymnasial- und Studienzeit war nicht von Trichter- Bildung geprägt und Kritik und eigenes Denken war erlaubt und gewünscht.
Die momentane Beteiligung und die Reaktion auf die Freitagsdemos bestätigen mein bereits Gesagtes
Gegen die Forderungen ist nichts einzuwenden. Wären die Demos am Samstag Vormittag, mal sehen, wie viele Schüler wohl dann bereit wären ihren Forderungen gleichermaßen Nachdruck zu verleihen.
Schulstreiks, es sein denn es handele sich schulinterne Mißstände, sind kontraproduktiv da die in der öffentlichen Betrachtung/ Beurteilung der Zeitpunkt der Demos sich negativ auf die Aufmerksamkeit für das eigentliche Thema „Klimaschutz“ auswirkt. Aus „werbe“strategischer Sicht sehr ungünstig, wenn es darum geht Verständnis zu erwecken oder Druck auszuüben. Schüler und Studenten, die während ihrer „Arbeits“zeit streiken üben dadurch keinen Druck auf die aus, an die ihre Forderungen gerichtet sind. Zudem, und das zeigt ein Teil der momentanen öffentlichen Diskussion, finden diese Freitagsdemos aufgrund des Zeitpunkts nicht die Solidarität, die das Thema verdient hat.
Und so sieht es ( nicht nur in Gera)aus. Es ist schon Ferienzeit und da muß man sich nicht wundern:
Nur 40 Teilnehmer bei „Fridays for future“ in Gera
ür den Klimaschutz sind auch in Gera erneut Schüler zur Demonstration auf die Straße gegangen. Erneut war die Beteiligung allerdings sehr dürftig aus Sicht der Organisatoren.
https://gera.otz.de/web/gera/startseite ... -406031638

Interessant auch die Meinung von Schülern dazu:
[url]http://www.taz.de/!5583928/[/url]
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Re: Allgemeiner" Laberthread" über Dänen, Deutsche und die W

Beitrag von hanno »

Hinnerk hat geschrieben:
Erste Auswirkungen dieser neuen jungen Bewegung sind bereits spürbar. Waren es früher die Eltern, die in den Schulen für ein „gesundes Frühstück“ und einen gesunden Mittagstisch in der Mensa der Ganztagsschule stark machten sind es jetzt zunehmen die Schüler selbst, die dafür kämpfen. Auch wenn bei McDoof immer noch Schlangen stehen geht der Fleischkonsum langsam aber kontinuierlich zurück. Auch Energie sparen ist bereits bei der Jugend angekommen. So sind es heute nicht selten die Kinder die dafür sorgen, dass Edisons Glühdirnen daheim endlich gegen moderne, stromsparende LEDs ersetzt werden. Das hat eine unserer beiden lehrenden Töchter im Schulunterricht erfahren. Zudem sind immer mehr Schüler und junge Menschen in ihrer Freizeit in Umweltprojekten eingebunden. Unsere Jugend lässt sich nicht mehr wie einst für dumm verkaufen!
Das macht Hoffnung!
Ich habe den Beitrag aufmerksam gelesen, möchte aber eine Frage stellen, die man aber wie ich zugeben muss nur spekulativ beantworten kann.

Wenn diese Demos an einem Samstag stattfinden sollten, na was meinst du wie hoch wäre dann die Beteiligung ?
Vor allen wäre es fraglich ob die Eltern dann unterstützend eingreifen würden, das Problem " Eltertaxis " vor den Schulen ist dir doch auch bekannt ?
Zu dem Thema " Elterntaxi " wurde ich von meinen Enkel angesprochen, ob ich es einrichten könnte vor der Schule Flugblätter an die Eltern zu verteilen, 3 Tage habe ich also morgens Flugblätter verteilt und die Eltern angesprochen warum ihre Kinder nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule fahren ?
Das dieses Verkehrschaos vor der Schule doch der Umfeld schadet, die Antworten waren von einem Herrn in einen großen SUV der seinen 17 jährigen Sohn zur Schule gefahren hat, wenn ich den
nicht zur Schule fahre würde der nie Pünktlich sein, nur das will ich ihnen mal sagen, mein Sohn tut mehr für die Umwelt als viele andere, er beteiligt sich am "Friday for Future" !
Auf meine Frage ob er seinen Sohn auch dahin fährt, hat er dann nicht mehr geantwortet, sondern das Flugblatt auf die Straße geschmissen und ist davon gefahren.

Ein Mutter hat meine Frage nach dem Sinn ihres Einsatzes und der Frage ob ihr Handeln gut für die Umwelt ist, kurz und bündig beantwortet, " ach fick... dich ins Knie " und ist mit ihrem Porsche
davon gebraust, aber das sind bestimmt nur Einzelfälle. :wink:
Die Medien sind voll davon, die Kommunen bekommen das Problem der Elterntaxis nicht in den Griff, warum kommt von den Kids nicht die Botschaft, wir sind alt genug wir können öffentlich
Verkehrsmittel benutzen, wir setzen uns für die Umwelt ein ?

Aber wie ich schon geschrieben habe, kann die Antwort nur eine Spekulation und Vermutung sein, warum sich Menschen so verhalten.

Aber einen kleinen Link habe ich noch.

https://www.klimafakten.de/behauptungen ... imawandels
Behauptung: „Der CO2-Anstieg ist nicht Ursache, sondern Folge des Klimawandels“
Mann kann sich das ja mal durchlesen und vielleicht ja mal darüber nachdenken.
Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.
Abraham Lincoln

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Re: Allgemeiner" Laberthread" über Dänen, Deutsche und die W

Beitrag von hanno »

https://www.mopo.de/hamburg/politik/ham ... t-32376516
Hamburger Gericht greift durch Mit 129 km/h erwischt, jetzt wird der Raser enteignet
Ich hoffe mal das die Strafe die der gute Mann zusätzlich noch erhalten wird, denn wer Menschen gefährdet dann kann die Strafe nicht hoch genug sein, das entscheiden dann aber die Gerichte.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... tzern.html
Verfassungsschutzchef
Gesellschaft nimmt „Gefährdung durch Linksextremismus oft nicht wahr“
Der Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang hält ein Wiedererstarken der extremistischen Hausbesetzer-Szene für möglich. Die linksextremistische Szene distanziere sich zu wenig von extremer Gewalt gegen Personen, kritisiert er.
Wenn ich so etwas lese dann kann man nur spekulieren, warum das in der Gesellschaft oft nicht wahr genommen wird, könnte es daran liegen das die Medien nur selten darüber berichten ?
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Re: Allgemeiner" Laberthread" über Dänen, Deutsche und die W

Beitrag von hanno »

edit.
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Hinnerk

Re: Allgemeiner" Laberthread" über Dänen, Deutsche und die W

Beitrag von Hinnerk »

Ach Hanno, du wirfst jetzt alles durcheinander! Mit Elterntaxis werden in aller Regel Kindergarten- und Grundschulkinder befördert. Schüler älterer Jahrgänge wie z.B. der Sek II wohl nicht. Das wäre den Schülern wohl eher peinlich. Aber von diesen Schülern sprach ich.

Nebenbei zum Thema Elterntaxi: Auf dem Land werden die Schüler mit dem Schulbus von den Schulbushaltestellen abgeholt. Dabei sind die Schüler der ersten Station bis zu 60 Minuten unterwegs. D.h. sie müssen bei Schulbeginn um 07.50 Uhr spätestens um 06.50 Uhr an der Haltestelle stehen. Einige Schüler haben zuvor noch einen Fußweg von 15 Minuten zu bewältigen und müssen folglich bereits um 06.30 aus dem Haus.
In der Stadt erhalten die Schüler auf Antrag ihrer Eltern eine Monatskarte für den ÖPNV. Der Haken: Nicht jede Buslinie bringt die Schüler direkt zur Schule. Im ungünstigen Fall (und davon gibt es viele) muss da der Erstklässler erst einmal 15 Minuten zur nächsten Bushaltestelle des ÖPNV laufen, dann mit dem Bus zum ZOB am Bahnhof fahren, dort umsteigen in die Linie die ihn in Richtung Schule bringt, aussteigen und nochmals fünf oder zehn Minuten laufen. Diese Situation hat es früher (zu meiner Zeit) nicht gegeben. Etliche Grundschulen wurden geschlossen, was für nicht wenige Schüler einen weiteren Schulweg bedeutet. Dann sind unsere Städte innerhalb der letzten 50 Jahre enorm gewachsen. In den Randgebieten der Städte sind immer wieder neue Wohngebiete entstanden wo junge Familien mit Kindern Häuser siedelten. Aber neue Schulen entstanden in aller Regel nicht. Stattdessen wurden die vorhandenen Schulen ausgebaut und die Schüler müssen sehen, wie sie zur Schule kommen.
Da kann ich einige (nicht alle!) Eltern von Erstklässlern gut verstehen, wenn die ihre Kinder selbst zur Schule fahren.
Die Polizei der Stadt Oldenburg rät übrigens auf Infoveranstaltungen den Eltern aufgrund häufiger Unfälle mit Schulkindern diese bis einschl. 2. Klasse zur Schule zu begleiten und sie nicht allein mit dem Fahrrad fahren zu lassen.

Dann zum SUV, den ja angeblich alle Mütter als Zweitwagen für das Elterntaxi nutzen: Da solltest du mal genauer hinschauen. Nicht jedes größere Auto ist eine Porsche Cheyenne oder BWW X7. Ich fahre z.B. einen Ford Kuga einzig deshalb, weil ich keine Lust mehr habe, mich auf fast Bodenniveau zu begeben und mich da wieder emporquälen zu müssen. Zudem ist die Übersicht im Straßenverkehr einfach viel besser. Da möchte ich niemals drauf verzichten. Von Freunden und auch Nachbarn bin ich nach der Anschaffung des Fahrzeugs wiederholt auf den "fetten" SUV angesprochen worden und wozu ich so ein Auto benötige.
Die Leute die so dumm daherreden haben eben keine Ahnung. Der Kuga und auch andere PKWs dieser Kategorie sind in die untere Mittelklasse einzustufen. Der Kuga beispielsweise basiert auf dem Ford Focus und ist sogar noch ein ganzes Stück kürzer als mein voriger Mondeo. Nur wegen seiner Höhe wirkt er eben wuchtiger. Ein Protzauto ist das nun ganz gewiss nicht.
...und ist mit ihrem Porsche davon gebraust, aber das sind bestimmt nur Einzelfälle. :wink:
Ja das sind Einzelfälle. Oder begegnen dir im Straßenverkehr nur Autos al la Porsche Cheyenne?

Aber zurück zum Thema:
Wenn diese Demos an einem Samstag stattfinden sollten, na was meinst du wie hoch wäre dann die Beteiligung ?
Was soll diese spekulative Frage? Ich frage mal anders herum: Warum sollte eine Schüler-Demo für die Umwelt am Samstag stattfinden? Eine derartige Demo ist doch an einem Schultag viel wirkungsvoller. Eine Demonstration ist u.a. eine Form des Protestes. Dieser Protest darf und soll sogar Politiker und Bürger aufrütteln. Würden derartige Demonstrationen am Wochenende stattfinden würde es wohl kaum so viele kontroverse Diskussionen darum geben wie jetzt. Die Proteste kommen da an, wo sie ankommen sollen.
Zudem sind die Stundenpläne insbesondere der älteren Schülerjahrgänge voll. Versäumte Stunden müssen nachgeholt werden um das Klassen-Sollziel zu erreichen. Eine meiner Töchter arbeitet an einer Ganztags-Oberschule. Da werden dann schon mal Freistunden oder AGs gestrichen, um versäumten Unterricht nachzuholen.

Lese doch mal hier (ist nur ein Beitrag von vielen ähnlichen im Netz):

https://www.tagesschau.de/inland/wissen ... e-101.html
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Re: Allgemeiner" Laberthread" über Dänen, Deutsche und die W

Beitrag von 25örefan »

Hinnerk schrieb:
Eine derartige Demo ist doch an einem Schultag viel wirkungsvoller.
Eben nicht. Sie setzt niemand unter Zugzwang etwas zu verändern. Zudem lenkt (wie man ja sieht) dieses Vorgehen das Augenmerk der Öffentlichkeit von dem eigentlichen Thema „Klimaschutz“ auf das Thema „Unterrichtsboykott“. Das nützt der ansich zu unterstützenden Sache nichts, ganz im Gegenteil.
Schülermund hat‘s teilweise erkannt:
Da dürfen wir ja eigentlich gerade nicht hingehen, sondern müssten stattdessen in die Schule. Doch nach und nach wurde der Protest von unseren Schulen und unseren Eltern gegen die Demonstrationen immer geringer, viele fanden es sogar toll, dass wir auf die Straße gehen. Dadurch fühlt es sich jetzt gar nicht mehr so rebellisch an zu demonstrieren. Manche meiner Freunde haben sich schon gefragt, gegen wen wir überhaupt noch demonstrieren, und finden, dass dabei der Reiz doch etwas verloren gegangen ist. Fehlen uns also diejenigen Teile der Bevölkerung, die anderer Meinung sind als wir und gegen die wir uns auflehnen könnten?
Wir werden nicht das Interesse und auch nicht den Grund verlieren, auf die Demonstrationen zu gehen. Aber wir könnten die Hoffnung verlieren, dass sich dadurch etwas verändern wird. Dann werden wir vielleicht unseren Antrieb verlieren, jeden Freitag aufs Neue unsere Kraft für etwas zu verwenden, das am Ende doch nicht mehr als eine Debatte über die Schulpflicht auslöst.
Unsere Eltern geben uns quasi die Erlaubnis, die Schulpflicht zu verletzen. Das widerspricht dem Kerngedanken, der den Demonstrationen zugrunde liegt. Nämlich, dass man uns nur wahrnehmen wird, wenn wir etwas Verbotenes tun, sprich: die Schulpflicht verletzen. Auflehnung gegen Autoritäten, aber mit der Erlaubnis der Autoritäten
http://www.taz.de/!5583928/
Zuletzt geändert von 25örefan am 16.04.2019, 17:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Allgemeiner" Laberthread" über Dänen, Deutsche und die W

Beitrag von Hendrik77 »

Hinnerk hat geschrieben: Eine derartige Demo ist doch an einem Schultag viel wirkungsvoller. Eine Demonstration ist u.a. eine Form des Protestes. Dieser Protest darf und soll sogar Politiker und Bürger aufrütteln. Würden derartige Demonstrationen am Wochenende stattfinden würde es wohl kaum so viele kontroverse Diskussionen darum geben wie jetzt. Die Proteste kommen da an, wo sie ankommen sollen.
Diesbezüglich bin ich der gleichen Meinung wie Hinnerk.

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Re: Allgemeiner" Laberthread" über Dänen, Deutsche und die W

Beitrag von 25örefan »

Hendrik77 hat geschrieben:
Hinnerk hat geschrieben: Eine derartige Demo ist doch an einem Schultag viel wirkungsvoller. Eine Demonstration ist u.a. eine Form des Protestes. Dieser Protest darf und soll sogar Politiker und Bürger aufrütteln. Würden derartige Demonstrationen am Wochenende stattfinden würde es wohl kaum so viele kontroverse Diskussionen darum geben wie jetzt. Die Proteste kommen da an, wo sie ankommen sollen.
Diesbezüglich bin ich der gleichen Meinung wie Hinnerk.

Hendrik77
Und? Wen hat es denn bisher aufgerüttelt?
Außer ein paar Pseudo-Solidaritätsbekundungen einiger Polituker zur Beschwichtigung gab es doch vorrangig Kritik am Unterrichtsboykott. Und nun sind Ferien und kaum ein Schüler geht noch hin. So verpufft durch falsche Strategie ein ansich guter Gedanke. Schade....
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Re: Allgemeiner" Laberthread" über Dänen, Deutsche und die W

Beitrag von Hendrik77 »

Die Forderungen der Schüler sind klar formuliert und natürlich wird darüber diskutiert und nicht ausschließlich über den Boykott des Unterrichtes.
Diese Forderungen werden auch nach den Ferien noch Thema sein, u.a. weil schon lang genug viel zu wenig passiert ist.

Hendrik77
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Beitrag von 25örefan »

Hendrik77 hat geschrieben:Die Forderungen der Schüler sind klar formuliert und natürlich wird darüber diskutiert und nicht ausschließlich über den Boykott des Unterrichtes.
Diese Forderungen werden auch nach den Ferien noch Thema sein, u.a. weil schon lang genug viel zu wenig passiert ist.

Hendrik77
Die Forderungen, sind auch ohne Schülerproteste seit langem klar und somit nichts Neues. Ändern wird sich durch Schülerproteste während der Schulzeit kaum was zusätzlich. Das einzige, was etwas verändert ist das eigene Tun oder Lassen.
Das erkennen selbst Schüler:
Ich fürchte aber, dass die Demonstrationen irgendwann trotzdem aufhören werden. Aber der Gedanke dahinter, nämlich sich für den Klimaschutz einzusetzen, wird es nicht.
Ich habe schon dreimal an den Demos teilgenommen. Und was hat das gebracht? Noch ist nichts passiert. Die Politiker könnten etwas verändern, aber sie tun nichts. Es wird viel darüber gesprochen, aber der Druck, den wir aufgebaut haben, führt bisher nirgendwohin. Dabei fühlt es sich manchmal so an, als wären alle auf unserer Seite, aber es verbessert sich nichts.
Ich habe viele auf den Demos sagen gehört, wir machen das, bis die Politik etwas tut. Aber leider sehe ich schwarz für beides. Den Hype wird es vermutlich bald nicht mehr geben und die Politik wird so verschnarcht weitermachen wie bisher.
Ich habe schon dreimal an den Demos teilgenommen. Und was hat das gebracht? Noch ist nichts passiert. Die Politiker könnten etwas verändern, aber sie tun nichts. Es wird viel darüber gesprochen, aber der Druck, den wir aufgebaut haben, führt bisher nirgendwohin. Dabei fühlt es sich manchmal so an, als wären alle auf unserer Seite, aber es verbessert sich nichts.
Ich habe viele auf den Demos sagen gehört, wir machen das, bis die Politik etwas tut. Aber leider sehe ich schwarz für beides. Den Hype wird es vermutlich bald nicht mehr geben und die Politik wird so verschnarcht weitermachen wie bisher.
Alle Zitate siehe Link oben (taz)
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Re: Allgemeiner" Laberthread" über Dänen, Deutsche und die W

Beitrag von Hendrik77 »

Argumente werden nicht besser je öfter man sie wiederholt, also wie oft soll jetzt hier noch aus dem Link der TAZ zitiert werden?
Wann hat es denn in letzter Zeit länderübergreifend in Europa ein so großen Protest von Jugendlichen zu einem Thema gegeben wie die letzten Freitage?
Besteht zukünftig ernsthaft die Gefahr das diese Generation jetzt vollkommen verblödet aufgrund des Boykott des Unterrichtes?
Je mehr sich heute ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen desto größer ist die Chance das auch nach dem Hype einige dabei bleiben die dauerhaft nach ihren Überzeugung handeln. Das ist jedenfalls das was ich mir u.a. von den Protesten erhoffe.

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Re: Allgemeiner" Laberthread" über Dänen, Deutsche und die W

Beitrag von Hinnerk »

Hendrik77 hat geschrieben:Die Forderungen der Schüler sind klar formuliert und natürlich wird darüber diskutiert und nicht ausschließlich über den Boykott des Unterrichtes.
Diese Forderungen werden auch nach den Ferien noch Thema sein, u.a. weil schon lang genug viel zu wenig passiert ist.

Hendrik77
Und es wird weiter in den Schulen diskutiert. Die Themen Umwelt, Luftverschmutzung etc. sind zumindest in der Oberstufe längst angekommen und zu einem inoffiziellem Fach geworden.
Hinnerk

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Beitrag von Hinnerk »

Hendrik77 hat geschrieben: Besteht zukünftig ernsthaft die Gefahr das diese Generation jetzt vollkommen verblödet aufgrund des Boykott des Unterrichtes?
Ganz bestimmt nicht. Früher wurden Klassenweise Exkursionen in die Natur unternommen und Erkundungen durchgeführt. Und jetzt geht es stattdessen mal durch die Fußgängerzone der City. Wo ist das Problem?
Je mehr sich heute ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen desto größer ist die Chance das auch nach dem Hype einige dabei bleiben die dauerhaft nach ihren Überzeugung handeln. Das ist jedenfalls das was ich mir u.a. von den Protesten erhoffe.
So ist es. Schön, dass jetzt eine junge Lehrergeneration anrückt, die sich nicht irgendwelchen Kerncurricula total unterwirft und unsere Enkel in diesem Sinne zu kritischen Staatsbürgern erzieht die sich von unserer Politik später hoffentlich nicht mehr einlullen und zu willenlosen Untertanen machen lassen :!: .
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Beitrag von 25örefan »

Hinnerk schrieb
So ist es. Schön, dass jetzt eine junge Lehrergeneration anrückt, die sich nicht irgendwelchen Kerncurricula total unterwirft und unsere Enkel in diesem Sinne zu kritischen Staatsbürgern erzieht die sich von unserer Politik später hoffentlich nicht mehr einlullen und zu willenlosen Untertanen machen lassen :!:
Als hätte es diese Generation Lehrer nicht schon gegeben, aber die waren ja als 68er verschrieben.
Die heutigen Lehrer und haben ganz andere Sorgen:
Inklusion, fehlende Schulleiter, Immigratenkinder, klagefreudige Eltern und und und...
Und ob die kommenden Lehrer nach einem total verschulten und restriktiven Bachelor- und Masterstudium der von Dir vorausgesagten freien Erziehung (schon ein Widerspruch in sich) wirklich nachkommen können, bezweifle ich.
PS
Die Zeiten, dass Schüler zu „willenlosen Untertanen“ gemacht wurden oder sich haben machen lassen , sind wohl weit länger vorbei als meine gesamte Schulzeit ( Abi-Jahrgang ˋ78) :mrgreen:
PPS
Dass jetzt eine „junge Lehrergeneration anrückt“, klingt direkt bedrohlich :wink:
Anrücken=in einer Gruppe oder [militärischen] Formation näher kommen, herankommen
"die Polizei rückte an" (Duden)
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