Erfahrung bei Auswanderung nach DK gesucht
Hej Allegra!
na, da nähern wir uns zum Glück auch wieder an, smil.
Nein, ich mache mir keine Illusionen über das deutsche Schulwesen, ganz und gar nicht - ich kenne mich zwar nicht mehr gut aus, da meine Schulzeit ja lange zurück liegt, aber wir haben ja auch Freunde mit Kindern dort... oft allerdings sind die auch schon hoch oben im Schulsystem oder ganz draußen.
Und die Diskussionen über die Bildungsmisere und dortigen Sparmaßnahmen sehe ich ja auch via Satellit. (Auch hier verbindet mich eben doch einiges mit der alten Heimat, NUR dänisches Fernsehen - ich würde am Stock gehen,smil.)
Hier werdendie Guten jedoch nicht sonderlich gefördert, weil es wiederum dem jantelov widersprechen würde. "Glaub ja nicht, daß du was Bessres bist", das ist eine andere Einstellung als wenn Kinder nicht gefördert werden,weil es kein Geld, keine Lehrer oder zu große Klassen gibt.
Für schwache Schüler ist ja genug dergleichen da--- was ich auch löblich finde, keine Frage, aber ... s.o.
Die von mir gegebenen Beispiele kommen so sicher nicht überall vor, sie sind aber AUCh, wie der leidige Geburtstag, Symptome einer Denkungsart, der ich - wie ich ja schrieb - aufgrund der Hitlergeschichte eher kritisch gegenüberstehe --- und die in meinen Augen Fremdenhaß eher schürt als ihm entgegenwirkt.
Integration wird gewünscht, es gibt sogar ein eigenes Ministerium dafür; was letztendlich aber dabei geschieht (oder gewünscht wird) , ist eben die Verneinung jeglicher Herkunft und eine Annahme der dänischen Sitten und Gebräuche so weit es nur geht. Das erinnert mich eben nicht an Meinungs- und Völkervielfalt, auch nicht an Toleranz, sondern eher an den zitierten Gleichschritt marsch...
Sowas hört man natürlich nicht gern, aber ICh empfinde es halt so ... die Gefahr, die gerade von Mitläufern ausgeht, hast Du ja auch angesprochen.
Aberdie Geschichte der Dänen, eineskleinen Volkes, das im Krieg überrannt wurde, ist natürlich prägend für eine andere Entwicklung als bei uns --- verstehen kann ich das soar, aber muß ich es deswegen gut finden und mich verstecken,weil ich eine andere Meinung habe?
Und mangelnde Auseinandersetzung mit der Kultur derer, die ins Land kommen, kann eben 1.) keine Toleranz und gegenseitige Akzeptanz und Achtung schaffen und 2. letztendlich auch nicht Verständnis für Anderssein wecken.
Die genannten beispiele jedenfalls kommen in abgewandelter Form überall vor - oft eben unter (unterschwelliger oder offener) Berufung auf das jantelov.
Gleichmacherei ist für niemanden gut, weder für die, die auf manchen Gebieten mehr können als andere, noch für die, die auf anderen Gebieten weniger leisten ...
meine beiden Töchter behandele ich ja auch nicht gleich,schlichtweg weil sie zwei völlig verschiedene Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen sind.
Da der dänische Staat sich aberauch in sehr viele private, familiäre Bereiche einmischt, mehr noch als in Dtld., kann er natürlich wesentlich mehr zur Vereinheitlichung beitragen. Auch eine Folge des jantelov? Gut oder schlecht?
Muß jeder selber wissen.
DASS es so ist, das muß man wissen,wenn man herkommt,sondert wundert man sich sehr über vieles.
So, genug dazu, vielleicht gibt es ja eher noch konkrete Fragen (an anderer Stelle läuft ja auch die interessante Diskusison über Snn und Unsinn der Monarchie - ausgelöst durch die Frage nach der Etaterhöhung für den Kronprinzen, auch hier scheiden sich mal wieder deutsche und dänische Geister, smil. )
ich wünsche allen einen guten Abend -- fortsat god aften!
Ursel - wirklich fast eingeschneit (vielleicht gibt es morgen schneefrei!)
na, da nähern wir uns zum Glück auch wieder an, smil.
Nein, ich mache mir keine Illusionen über das deutsche Schulwesen, ganz und gar nicht - ich kenne mich zwar nicht mehr gut aus, da meine Schulzeit ja lange zurück liegt, aber wir haben ja auch Freunde mit Kindern dort... oft allerdings sind die auch schon hoch oben im Schulsystem oder ganz draußen.
Und die Diskussionen über die Bildungsmisere und dortigen Sparmaßnahmen sehe ich ja auch via Satellit. (Auch hier verbindet mich eben doch einiges mit der alten Heimat, NUR dänisches Fernsehen - ich würde am Stock gehen,smil.)
Hier werdendie Guten jedoch nicht sonderlich gefördert, weil es wiederum dem jantelov widersprechen würde. "Glaub ja nicht, daß du was Bessres bist", das ist eine andere Einstellung als wenn Kinder nicht gefördert werden,weil es kein Geld, keine Lehrer oder zu große Klassen gibt.
Für schwache Schüler ist ja genug dergleichen da--- was ich auch löblich finde, keine Frage, aber ... s.o.
Die von mir gegebenen Beispiele kommen so sicher nicht überall vor, sie sind aber AUCh, wie der leidige Geburtstag, Symptome einer Denkungsart, der ich - wie ich ja schrieb - aufgrund der Hitlergeschichte eher kritisch gegenüberstehe --- und die in meinen Augen Fremdenhaß eher schürt als ihm entgegenwirkt.
Integration wird gewünscht, es gibt sogar ein eigenes Ministerium dafür; was letztendlich aber dabei geschieht (oder gewünscht wird) , ist eben die Verneinung jeglicher Herkunft und eine Annahme der dänischen Sitten und Gebräuche so weit es nur geht. Das erinnert mich eben nicht an Meinungs- und Völkervielfalt, auch nicht an Toleranz, sondern eher an den zitierten Gleichschritt marsch...
Sowas hört man natürlich nicht gern, aber ICh empfinde es halt so ... die Gefahr, die gerade von Mitläufern ausgeht, hast Du ja auch angesprochen.
Aberdie Geschichte der Dänen, eineskleinen Volkes, das im Krieg überrannt wurde, ist natürlich prägend für eine andere Entwicklung als bei uns --- verstehen kann ich das soar, aber muß ich es deswegen gut finden und mich verstecken,weil ich eine andere Meinung habe?
Und mangelnde Auseinandersetzung mit der Kultur derer, die ins Land kommen, kann eben 1.) keine Toleranz und gegenseitige Akzeptanz und Achtung schaffen und 2. letztendlich auch nicht Verständnis für Anderssein wecken.
Die genannten beispiele jedenfalls kommen in abgewandelter Form überall vor - oft eben unter (unterschwelliger oder offener) Berufung auf das jantelov.
Gleichmacherei ist für niemanden gut, weder für die, die auf manchen Gebieten mehr können als andere, noch für die, die auf anderen Gebieten weniger leisten ...
meine beiden Töchter behandele ich ja auch nicht gleich,schlichtweg weil sie zwei völlig verschiedene Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen sind.
Da der dänische Staat sich aberauch in sehr viele private, familiäre Bereiche einmischt, mehr noch als in Dtld., kann er natürlich wesentlich mehr zur Vereinheitlichung beitragen. Auch eine Folge des jantelov? Gut oder schlecht?
Muß jeder selber wissen.
DASS es so ist, das muß man wissen,wenn man herkommt,sondert wundert man sich sehr über vieles.
So, genug dazu, vielleicht gibt es ja eher noch konkrete Fragen (an anderer Stelle läuft ja auch die interessante Diskusison über Snn und Unsinn der Monarchie - ausgelöst durch die Frage nach der Etaterhöhung für den Kronprinzen, auch hier scheiden sich mal wieder deutsche und dänische Geister, smil. )
ich wünsche allen einen guten Abend -- fortsat god aften!
Ursel - wirklich fast eingeschneit (vielleicht gibt es morgen schneefrei!)
Zuletzt geändert von Ursel am 29.01.2004, 20:51, insgesamt 1-mal geändert.
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
Hallo @all,
erst vor einigen Tagen bin ich auf Euer Forum gestossen und es dauerte auch noch etwas bis mir Euer Threat auffiel und dann wurschtelte ich mich erst noch durch all Eure Beiträge, las gespannt alles Neue, freute mich über positives, ärgerte mich über Unterstellungen.. kurz gesagt ich lebte Euren threat mit *lach*.. und als ich endlich am Ende angelangt war .. tja.. da fand ich einige pikierte Teilnehmer vor. Schade.. wirklich schade, denn Ihr alle habt mir einen Einblick in Themen gewährt die ich in dieser Form über eine offizielle Seite nie erhalten hätte. (vor allem wie Ursel richtig bemerkte, vieles was von offizieller Seite dargestellt wird ist widersprüchlich oder scheint nicht der Realtität zu entsprechen, zumindest wenn man von Euren Erfahrungen ausgeht) Deshalb... hier an dieser Stelle Danke Euch allen, aber insbesondere Ursel in deren Denkstruktur ich mich wiederfinden konnte. Und gerade das vielbeackerte Thema "Kindergeburtstag" lies in mir, obwohl ich keine Kinder habe und aufgrund meines Altes auch keine mehr bekommen werde, ein Gefühl für die Probleme entstehen die in Dänemark auftreten können. Zumindest bei den Individualisten unter uns.
Warum habe ich mir überhaupt für Dänemark interessiert. Nun, ich, bzw. mein Partner und ich denken nicht direkt ans auswandern. Aber ihm wurde ein interessanter Job in Kopenhagen angeboten und deshalb überlegen wir wie wir das zukünftig händeln wollen. Ob ich mitgehe, ob wir eine WE-Beziehung führen.. eben überhaupt was mit unserem bzw. meinem Hintergrund möglich ist. Denn er hätte ja einen Job, aber bei mir sähe das denke ich aufgrund der (noch) nicht vorhandenen Sprachkenntnisse vermutlich nicht sooo dolle aus. Ohne Eure Beiträge hätte ich auch gedacht... Europa, da ist das alles doch kein Problem. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher und das obwohl ich kein Herdenmensch bin und mit wenigen Kontakten noch zufrieden leben kann (wovon ich bei einem Auslandaufenthalt erst einmal ausgehen würde). Durch Eure Beiträge frage ich mich doch inzwischen ob ich als Mensch in der Lage wäre meine Individualismus hinten an zu stellen. Denn wenn ich eines hier in HH zu schätzen gelernt habe dann ist es dieses "leben und leben lassen" was ich hier als süddeutsche angetroffen habe (und nie zu hoffen gewagt hätte *grins*... nach allem was süddeutsche norddeutschen so nachsagen *zwinker*).
Ich möchte Euch bitten, hört nicht auf zu diskutieren nur weil der/die eine oder andere darunter sind die Eure Hinweise und Ratschläge als Vorschriften und Klugscheisserei (sorry) empfunden haben. Es gibt auch Menschen hier die empfanden Eure Beiträge als Bereicherung.
Im Moment sortiere ich noch meine Gedanken und Empfindungen die durch Eure postings entstanden sind, bin mit mir noch nicht so ganz im Reinen. Aber ich denke ab heute (ich musste ja vorher erst mal fleissig lesen *grins*) werdet Ihr hier und da von mir Fragen zu lesen bekommen.
Petra
erst vor einigen Tagen bin ich auf Euer Forum gestossen und es dauerte auch noch etwas bis mir Euer Threat auffiel und dann wurschtelte ich mich erst noch durch all Eure Beiträge, las gespannt alles Neue, freute mich über positives, ärgerte mich über Unterstellungen.. kurz gesagt ich lebte Euren threat mit *lach*.. und als ich endlich am Ende angelangt war .. tja.. da fand ich einige pikierte Teilnehmer vor. Schade.. wirklich schade, denn Ihr alle habt mir einen Einblick in Themen gewährt die ich in dieser Form über eine offizielle Seite nie erhalten hätte. (vor allem wie Ursel richtig bemerkte, vieles was von offizieller Seite dargestellt wird ist widersprüchlich oder scheint nicht der Realtität zu entsprechen, zumindest wenn man von Euren Erfahrungen ausgeht) Deshalb... hier an dieser Stelle Danke Euch allen, aber insbesondere Ursel in deren Denkstruktur ich mich wiederfinden konnte. Und gerade das vielbeackerte Thema "Kindergeburtstag" lies in mir, obwohl ich keine Kinder habe und aufgrund meines Altes auch keine mehr bekommen werde, ein Gefühl für die Probleme entstehen die in Dänemark auftreten können. Zumindest bei den Individualisten unter uns.
Warum habe ich mir überhaupt für Dänemark interessiert. Nun, ich, bzw. mein Partner und ich denken nicht direkt ans auswandern. Aber ihm wurde ein interessanter Job in Kopenhagen angeboten und deshalb überlegen wir wie wir das zukünftig händeln wollen. Ob ich mitgehe, ob wir eine WE-Beziehung führen.. eben überhaupt was mit unserem bzw. meinem Hintergrund möglich ist. Denn er hätte ja einen Job, aber bei mir sähe das denke ich aufgrund der (noch) nicht vorhandenen Sprachkenntnisse vermutlich nicht sooo dolle aus. Ohne Eure Beiträge hätte ich auch gedacht... Europa, da ist das alles doch kein Problem. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher und das obwohl ich kein Herdenmensch bin und mit wenigen Kontakten noch zufrieden leben kann (wovon ich bei einem Auslandaufenthalt erst einmal ausgehen würde). Durch Eure Beiträge frage ich mich doch inzwischen ob ich als Mensch in der Lage wäre meine Individualismus hinten an zu stellen. Denn wenn ich eines hier in HH zu schätzen gelernt habe dann ist es dieses "leben und leben lassen" was ich hier als süddeutsche angetroffen habe (und nie zu hoffen gewagt hätte *grins*... nach allem was süddeutsche norddeutschen so nachsagen *zwinker*).
Ich möchte Euch bitten, hört nicht auf zu diskutieren nur weil der/die eine oder andere darunter sind die Eure Hinweise und Ratschläge als Vorschriften und Klugscheisserei (sorry) empfunden haben. Es gibt auch Menschen hier die empfanden Eure Beiträge als Bereicherung.
Im Moment sortiere ich noch meine Gedanken und Empfindungen die durch Eure postings entstanden sind, bin mit mir noch nicht so ganz im Reinen. Aber ich denke ab heute (ich musste ja vorher erst mal fleissig lesen *grins*) werdet Ihr hier und da von mir Fragen zu lesen bekommen.
Petra
Zuletzt geändert von Petra~ am 29.01.2004, 23:34, insgesamt 1-mal geändert.
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halli, halllo,
jetzt misch ich doch mal wieder mit. nachdem ich heute nacht eh nicht schlafen konnte (ist vollmond, oder wie?) konnte ich genausogut über themen wie individualismus, janteloven usw nachdenken. nun versuche ich mal das ganze etwas zu strukturieren und euch zu vermitteln.
erst mal: ich komme aus regensburg, bin auf der schwäbischen alb aufgewachsen und lebe nun in vendsyssel. und glaubt es mir: die vendelboer und die bayern, bzw süddeutschen, tja, die haben eigentlich viele ähnlichkeiten. zb ecke ich mit meiner form von humor hier nicht so an, wie meine bekannte aus niedersachsen, bzw sie hat eher ein problem mit der form von humor in vendsyssel. auch die "bauernschläue", die ich hier erlebe, und wegen derer die vendelboer ansonsten vielleeicht als "trampel vom lande" gerufen werden, ist mir in gewisser weise bekannt. und so gibt es mehreres, was zwar nicht gleich, aber doch bekannt ist. ob ich mich deshalb hier so schnell wohlgefühlt habe? klar, meine tolle familie hier hat mir auch sehr geholfen, aber ich glaube auch, ich verstehe die leute hier einfach besser, als ich leute in norddeutschland verstehen würde. soviel dazu.
mit dem individualisnus/ janteloven, da bin ich drauf gekommen, dass es da auch unterschiede gibt. ich kenne viele, die für ihre individualistische lebensweise auch viel anerkennung bekommne - von einigen. von anderen gibt es unangenehme reaktionen, verdeckt, wie hier vieles ist.
als beispiel mein schwager. er ist sebständig in seinem ein-mann betrieb, hat einen multiservice.schuftet von früh bis spät dafür, und fühlt sich wohl damit, obwohl er immer noch an der schwelle der existens rumkrebst. als arbeitnehmer hat er es drei montae versucht und war danach einem nervenzusammenbruch nahe. er kann alles reparieren, von der elektrischen eisenbahn über einen wasserrohrbruch bis zum traktor. (sehr praktisch, so einen mann in der familie zu haben....). er hat, im gegensatz zu den meisten, nur sehr wenig schulden. das entspricht hier nicht der norm. deshalb wird er von vielen leuten scheel angesehen. von wem: hauptsächlich von leuten, die ihn nur vom hörensagen her kennen. und da wiederum hauptsächlich von nichtselbständigen. da ist einfach ein unterschied in der denkensweise wie tag und nacht. wie ich den klar machen soll, weiss ich nicht. ich glaube, sie verstehen nicht, wie jemand durch harte arbeit und eine sehr bescheidene lebensweise seine schulden runterhalten kann,sehen nur: eine neue lagerhalle. dass diese hauptsächlich aus materealien vom schrottplatz gebaut ist, in seiner freizeit gebaut hat usw, wird nicht ebachtet. nur der neid ist da.
von seinen kunden: oft landwirte und maschinenringe, entet er grosse anerkennung, da er oft eine billigere und bessere lösung für ein problem finden kann als von offizieller seite her empfohlen, sehr flexibel mit den arbeitszeiten ist, usw. also absolut nicht ein däne im gängigen verstand. und trotzdem: anerkennung von vielen.
und da ist mir aufgefallen, dass es da eben ein gefälle zwischen selbständigen und nicht selbständigen arbeitern gibt. achtung: ich will hier niemand über einen kamm schreren, es gibt überall solche und solche. aber einiges sehe ich halt immer wieder. ein landwirt kann dem anderem für seine leistung grosse achtung entgegen bringen, ohne die kleinste spur von janteloven. das haben wir selbst erlebt, als wir zwei jahre lang den preiss für die besten jerseykühe in ganz dk bekommen haben. wie? durch optimale fütterung und vor allem durch dreimaliges melken. von seiten der alndwirtschaft: ehrliche anerkennung, auch offen ausgesprochen. von leuten, die eben nur so davon gehört haben aber auch neid, oder was das sonst ist. unwissenheit wohl auch, haben viele gedacht, wir "peitschen" die kühe zu diesen leistungen. dass eine kuh, der es nicht gut geht, die sich nicht wohl fühlt, nie soviel milch geben würde, war vielen nicht klar.
leider sind die leute, die sowas anerkennen hier in der minderzahl, daher wohl auch die macht des janteloven. und deshalb wurden wir es müde, uns immerzu verteidigen zu müssen für das was wir taten, als dann die milchpreise weiter fielen, haben wir uns entschlossen zu evrkaufen, und wir haben es nicht bereuht. mein mann hilft immer noch oft bei landwirten aus, ist ein beliebter "afløser" eben wegen seiner erfahrung, so dass wir den kontakt zu diesen menschen nicht verloren haben.
ein aneders beispiel: die erfindung und benutzung des stoker-ofens. für alle die es nicht wissen: man kann damit mit korn heizen, oder auch mit holzpillen. in den landregionen werfen sie dir unzwischen die ölheizkessel undtänke nach, weil sich jeder einen stoker oder ähnliches anschafft. von stadtleuten hgör eic immer noch: korn soll man essen. die vorteile, auch fur die umwelt eines solchen ofens sehen diese leute oft nicht. neid - janteloven- gehört das zusammen? ich weiss es nicht. unwissenheit spielt auch eine rolle, und: offenheit, sich dieses wissen anzueignen. damit meine ich bestimmt nicht, dass leute aus der stadt dümmer sind, sondern sie wissen eben oft andere sachen, die für das überleben dort wichtig sind. und die lösung für die frage warum es das janteloven gibt ist das aucf keinen fall, mir ist nur dieser unterschied aufgefallen, dass wir eben von selbständigen durchaus anerkennung für unsere untraditionelle art, die landwirtschaft zu betreiben bekommen haben, und von andern leuten oft nicht.
so, das war ein langer beitrag. direkt genutzt hat er auswanderwilligen wohl kaum, trotzdem wollte ich diese gedanken mal ausdrücken, da hier ja doch sehr viel über individualismus und janteloven geschrieben wiurde.
euch allen einen schönen tag
evi vom lande
jetzt misch ich doch mal wieder mit. nachdem ich heute nacht eh nicht schlafen konnte (ist vollmond, oder wie?) konnte ich genausogut über themen wie individualismus, janteloven usw nachdenken. nun versuche ich mal das ganze etwas zu strukturieren und euch zu vermitteln.
erst mal: ich komme aus regensburg, bin auf der schwäbischen alb aufgewachsen und lebe nun in vendsyssel. und glaubt es mir: die vendelboer und die bayern, bzw süddeutschen, tja, die haben eigentlich viele ähnlichkeiten. zb ecke ich mit meiner form von humor hier nicht so an, wie meine bekannte aus niedersachsen, bzw sie hat eher ein problem mit der form von humor in vendsyssel. auch die "bauernschläue", die ich hier erlebe, und wegen derer die vendelboer ansonsten vielleeicht als "trampel vom lande" gerufen werden, ist mir in gewisser weise bekannt. und so gibt es mehreres, was zwar nicht gleich, aber doch bekannt ist. ob ich mich deshalb hier so schnell wohlgefühlt habe? klar, meine tolle familie hier hat mir auch sehr geholfen, aber ich glaube auch, ich verstehe die leute hier einfach besser, als ich leute in norddeutschland verstehen würde. soviel dazu.
mit dem individualisnus/ janteloven, da bin ich drauf gekommen, dass es da auch unterschiede gibt. ich kenne viele, die für ihre individualistische lebensweise auch viel anerkennung bekommne - von einigen. von anderen gibt es unangenehme reaktionen, verdeckt, wie hier vieles ist.
als beispiel mein schwager. er ist sebständig in seinem ein-mann betrieb, hat einen multiservice.schuftet von früh bis spät dafür, und fühlt sich wohl damit, obwohl er immer noch an der schwelle der existens rumkrebst. als arbeitnehmer hat er es drei montae versucht und war danach einem nervenzusammenbruch nahe. er kann alles reparieren, von der elektrischen eisenbahn über einen wasserrohrbruch bis zum traktor. (sehr praktisch, so einen mann in der familie zu haben....). er hat, im gegensatz zu den meisten, nur sehr wenig schulden. das entspricht hier nicht der norm. deshalb wird er von vielen leuten scheel angesehen. von wem: hauptsächlich von leuten, die ihn nur vom hörensagen her kennen. und da wiederum hauptsächlich von nichtselbständigen. da ist einfach ein unterschied in der denkensweise wie tag und nacht. wie ich den klar machen soll, weiss ich nicht. ich glaube, sie verstehen nicht, wie jemand durch harte arbeit und eine sehr bescheidene lebensweise seine schulden runterhalten kann,sehen nur: eine neue lagerhalle. dass diese hauptsächlich aus materealien vom schrottplatz gebaut ist, in seiner freizeit gebaut hat usw, wird nicht ebachtet. nur der neid ist da.
von seinen kunden: oft landwirte und maschinenringe, entet er grosse anerkennung, da er oft eine billigere und bessere lösung für ein problem finden kann als von offizieller seite her empfohlen, sehr flexibel mit den arbeitszeiten ist, usw. also absolut nicht ein däne im gängigen verstand. und trotzdem: anerkennung von vielen.
und da ist mir aufgefallen, dass es da eben ein gefälle zwischen selbständigen und nicht selbständigen arbeitern gibt. achtung: ich will hier niemand über einen kamm schreren, es gibt überall solche und solche. aber einiges sehe ich halt immer wieder. ein landwirt kann dem anderem für seine leistung grosse achtung entgegen bringen, ohne die kleinste spur von janteloven. das haben wir selbst erlebt, als wir zwei jahre lang den preiss für die besten jerseykühe in ganz dk bekommen haben. wie? durch optimale fütterung und vor allem durch dreimaliges melken. von seiten der alndwirtschaft: ehrliche anerkennung, auch offen ausgesprochen. von leuten, die eben nur so davon gehört haben aber auch neid, oder was das sonst ist. unwissenheit wohl auch, haben viele gedacht, wir "peitschen" die kühe zu diesen leistungen. dass eine kuh, der es nicht gut geht, die sich nicht wohl fühlt, nie soviel milch geben würde, war vielen nicht klar.
leider sind die leute, die sowas anerkennen hier in der minderzahl, daher wohl auch die macht des janteloven. und deshalb wurden wir es müde, uns immerzu verteidigen zu müssen für das was wir taten, als dann die milchpreise weiter fielen, haben wir uns entschlossen zu evrkaufen, und wir haben es nicht bereuht. mein mann hilft immer noch oft bei landwirten aus, ist ein beliebter "afløser" eben wegen seiner erfahrung, so dass wir den kontakt zu diesen menschen nicht verloren haben.
ein aneders beispiel: die erfindung und benutzung des stoker-ofens. für alle die es nicht wissen: man kann damit mit korn heizen, oder auch mit holzpillen. in den landregionen werfen sie dir unzwischen die ölheizkessel undtänke nach, weil sich jeder einen stoker oder ähnliches anschafft. von stadtleuten hgör eic immer noch: korn soll man essen. die vorteile, auch fur die umwelt eines solchen ofens sehen diese leute oft nicht. neid - janteloven- gehört das zusammen? ich weiss es nicht. unwissenheit spielt auch eine rolle, und: offenheit, sich dieses wissen anzueignen. damit meine ich bestimmt nicht, dass leute aus der stadt dümmer sind, sondern sie wissen eben oft andere sachen, die für das überleben dort wichtig sind. und die lösung für die frage warum es das janteloven gibt ist das aucf keinen fall, mir ist nur dieser unterschied aufgefallen, dass wir eben von selbständigen durchaus anerkennung für unsere untraditionelle art, die landwirtschaft zu betreiben bekommen haben, und von andern leuten oft nicht.
so, das war ein langer beitrag. direkt genutzt hat er auswanderwilligen wohl kaum, trotzdem wollte ich diese gedanken mal ausdrücken, da hier ja doch sehr viel über individualismus und janteloven geschrieben wiurde.
euch allen einen schönen tag
evi vom lande
Zuletzt geändert von evi jensen am 30.01.2004, 08:03, insgesamt 1-mal geändert.
Hej allesammen!
Erstmal willkommen petra - HH ist meine dt. Anlaufstelle geworden und ich habe sogar eine Cousine gleichen namens, die aber schon länger als ich im Ausland (nein, nicht DK) lebt ... da sie eben gleich nach dem Abi weg von Dtld. ist,sehe ich da auch die Unterschiede zu mir: Sich von Mutters Rockzipfel einen eigenen haushalt, familie und ein neues leben aufbauen ist eben doch anders als vom eigenen hausstand mit vielen dt. Erfahrungenauf dem Buckel in die "Fremde" zu kommen.
Und willkommen zurück, Evi, wenn dein Stoker auch noch eine warme Bude garantiert, beneide ich Dich jetzt noch mehr (janetlov hin oder her, hihi), denn wir haben nur 16, 4 Grad in der Bude, und das ist schon die aufsteigende tendenz, seufz. Aber heute mittag soll es ja wärmer werden!
Ich habe mir auch noch meine Gedanken zum Jantelov etc. gemachtund weiß nicht, ob sich meine Erfahrungen mit deinen so decken.
In einer anderen gruppe bin ichdes öfteren gefragt worden,wie es sich denn dann hier mit Spitzensportlern, Künstlern etc. verhalte, die stächen doch aus der Masse hervor.
Ja, das tunsie, manchmal jaauch sicher mit staatliher förderung und Anerkennung - aber das sind wohl die Ausnahmen, und sicher auch die, die ein gutes Rückgrat besitzen.
Das braucht man,wie Du ja auch schilderst, hier, wenn man auch nur ein bißchen anders lebt als alle. Es hat mich tatsächlich viel Kraft gekostet, meinen/unseren Entschluß, die kinder bis zum 3. Lebensjahr selbst aufzuziehen, auch durchzuführen - persönliche spitze Bemerkungen trafen gerade damals, in meiner dän. Anfangszeit, einen wunden Punkt; ich wollte ja niemandem Böses, nur eben MEIN Leben leben.
Und am schlimmsten waren ganz sicher alle Bemerkungen,die meinen Töchtern eine düstere, unsoziale Zukunft voraussagten, aufgrund unserer Lebensweise.
Damit umzugehen habe icher st im Laufe der jahre gelernt - da mußte mir ja erstmal aufgehen,wieso solche Bemkerkungen kamen - das ist ganz anders als zuhause, wo eben unterschiedliche Einstellungen offen diskutiert werden.
Ich habe mir nur so auch überlegt, daß DK ja eigentlich ein Land mit eher vielen kleinen Ortschaften als großen Städten ist und daß in einer Großstadt wie Kopenhagen das jantelov vielleicht auch nicht so greift wie hier bei uns? (Großstädter mit Erfahrungsberichten jetzt mal vor!!!)
Es ist ja bereits in Dtld.so, daß in Dörfern mehr aufeinander geachtet und geredet wird und "Fremde" (lange) außenvor bleiben. Vielleicht leistet dies einer gewissen Gleichmachung, wie dieses Gesetz es "vorschreibt" ja Vorschub.
Dazu kommt sowieso, daß DK aufgrund seiner "Größe" sehr homogen ist,auch aufgrund der Religion (auch wenn ich DK als eher unreligiöses Land kennengelernt habe --- aber es teilt sich eben nicht in Gebiete,die eher katholisch oder eher evangelisch geprägt sind. Und egal wie sehr die Religion heute noch ausgeübt wird: Einen prägenden Charakter haben beide Religionszweige ja in den jeweils dt. Gebieten hinterlassen, rein historisch gesehen.
Es gibt auch nicht so gravierende Landschaftsunterschiede wie in Dtld. - also hier die Alpen, dort die See --- und auch solche Landschaften prägen ja die Menschen durch die Jahrhunderte hindurch.
Dies und vieles mehr hat eben bewirkt, daß die Dänen ein homogenes Volk sind, mehr als wir deutschen es je waren.
Dann kommt da die Erfahrung des 2. Weltkrieges, in dem die Dänen buchstäblich von den Nazideutschen überrannt wurden, was die Erkenntnis brachte, daß man sich für die Zukunft dagegen wehren müsse - und dies geht eben nur in Einigkeit und nicht in vielen zersplitterten Parteien.
Und so konnte das jantelov hier auf fruchtbareren Boden fallen als es dies evtl. bei uns in Dtld. hätte tun können.
Dort lief eben alles entgegengesetzt - die kulturell und landwirtschaftlich bedingten Unterschiede habe ich erwähnt, die Geschichte hat uns gelehrt, daß ein Volk ohne Individualisten, ohne Mitdenker, ohne Kritiker leicht verführbar ist und dann in einer Tragödie enden kann.
Magsein, daß man auch in Dtld. oft nicht aus der masse heraustreten darf, daß man mit Kritik bei seinen Mitbürgern aneckt - aber es ist eben nicht auch noch gesetzlich sanktioniert---das erweckt in dem einzelnen doch ganz andere Freiräume.
Neid auf anche Form des Anderslebens habe ich indirekt auch schon erlebt. ich bin mir inzwischen recht sicher, daß mancher Kommentar und manche scheinheilige Frage, wie ich denn bloß den ganzen Tag umbringe, aus Neid geboren wird.
Wie lä ßt sich sonst auch erklären,daß ich so gut wie noch niemanden getroffen habe, der wirklich traurig war, daß er mal ein Stück arbeitslos wurde (das mag sich jetzt mit zunehmender Arbeitslosigkeit ändern!!!), sondern daß gerade die frauen die Auszeit genossen.
Wie läßt sich sonstauch der unerwartet hohe Andrang derer erklären,die vor 11 Jahren den Elternurlaub ausnutzten - so daß dieses Gesetz rasch zurückgenommen werden mußte, weil es die finanziellen Möglichkeiten der Nation überschritt.
Der Wunsch,anders zu leben, ist vielleicht in mehr menschen vorhanden als wir wissen - er wird nur nicht gelebt, der Mut zum Ausstieg aus dem System fehlt; öffentliche Gegenmeinungen sind eben risikoreich, denn manstellt sich damit ja außerhalb der Gemeinschaft, die als das höchste Ziel gilt.
Und wer von seinem 6. Lebensmonat an im "Kollektiv" erzogen wird,der kann sich eben schwerer vorstellen,daß er auch allein etwas auf die Beine stellen kann - mit anderen Prioritäten als den gesellschaftlich vorgegebenen.
Vielleicht wäre die Ablehnung und die eher oberflächliche Freundschaft auch geringer zugunsten wirklich tiefgehender, aber nicht so zahlreicher Freundschaften und Beziehungen - ich weiß es nicht.
Was den neid auf die Selbstänigen angeht, so kennen wir den auch - mein Mann arbeitet zuhause und es werden eben immer nur tage gesehen,wo wir dann mal wirklich mit Besuch durch die Landschaft fahren (ohne den Chef vorher fragen zu müssen) --- nie die Nächte, in denen das Versäumte wieder eingeholt werden muß.
Ich glaube, das ist normal.
Was mich aber traurig war in diesem Zusammenhang war, daß so ein Familienleben - Mutter zuhause und zwar freiwillig (!) und Vater arbeitet zuhause - sogar von den offiziellen Stellen als nsozial, kontaktarm und schädlich für die Kinder eingestuft wurde!!!
DAS zeigt eher,wie und bis wohinein sich die Prioritierung der Gesellschaft gegenüber dem Individuum (welches dem Staat als solches ja nicht schadet) duchgesetzt hat, sicher uch mit Hilfe eines Jantelov.
So, erstmal wieder genug, ich freue mich auf neue Beiträge!!! --- Ursel im eiskalten Wohnzimmer...
Erstmal willkommen petra - HH ist meine dt. Anlaufstelle geworden und ich habe sogar eine Cousine gleichen namens, die aber schon länger als ich im Ausland (nein, nicht DK) lebt ... da sie eben gleich nach dem Abi weg von Dtld. ist,sehe ich da auch die Unterschiede zu mir: Sich von Mutters Rockzipfel einen eigenen haushalt, familie und ein neues leben aufbauen ist eben doch anders als vom eigenen hausstand mit vielen dt. Erfahrungenauf dem Buckel in die "Fremde" zu kommen.
Und willkommen zurück, Evi, wenn dein Stoker auch noch eine warme Bude garantiert, beneide ich Dich jetzt noch mehr (janetlov hin oder her, hihi), denn wir haben nur 16, 4 Grad in der Bude, und das ist schon die aufsteigende tendenz, seufz. Aber heute mittag soll es ja wärmer werden!
Ich habe mir auch noch meine Gedanken zum Jantelov etc. gemachtund weiß nicht, ob sich meine Erfahrungen mit deinen so decken.
In einer anderen gruppe bin ichdes öfteren gefragt worden,wie es sich denn dann hier mit Spitzensportlern, Künstlern etc. verhalte, die stächen doch aus der Masse hervor.
Ja, das tunsie, manchmal jaauch sicher mit staatliher förderung und Anerkennung - aber das sind wohl die Ausnahmen, und sicher auch die, die ein gutes Rückgrat besitzen.
Das braucht man,wie Du ja auch schilderst, hier, wenn man auch nur ein bißchen anders lebt als alle. Es hat mich tatsächlich viel Kraft gekostet, meinen/unseren Entschluß, die kinder bis zum 3. Lebensjahr selbst aufzuziehen, auch durchzuführen - persönliche spitze Bemerkungen trafen gerade damals, in meiner dän. Anfangszeit, einen wunden Punkt; ich wollte ja niemandem Böses, nur eben MEIN Leben leben.
Und am schlimmsten waren ganz sicher alle Bemerkungen,die meinen Töchtern eine düstere, unsoziale Zukunft voraussagten, aufgrund unserer Lebensweise.
Damit umzugehen habe icher st im Laufe der jahre gelernt - da mußte mir ja erstmal aufgehen,wieso solche Bemkerkungen kamen - das ist ganz anders als zuhause, wo eben unterschiedliche Einstellungen offen diskutiert werden.
Ich habe mir nur so auch überlegt, daß DK ja eigentlich ein Land mit eher vielen kleinen Ortschaften als großen Städten ist und daß in einer Großstadt wie Kopenhagen das jantelov vielleicht auch nicht so greift wie hier bei uns? (Großstädter mit Erfahrungsberichten jetzt mal vor!!!)
Es ist ja bereits in Dtld.so, daß in Dörfern mehr aufeinander geachtet und geredet wird und "Fremde" (lange) außenvor bleiben. Vielleicht leistet dies einer gewissen Gleichmachung, wie dieses Gesetz es "vorschreibt" ja Vorschub.
Dazu kommt sowieso, daß DK aufgrund seiner "Größe" sehr homogen ist,auch aufgrund der Religion (auch wenn ich DK als eher unreligiöses Land kennengelernt habe --- aber es teilt sich eben nicht in Gebiete,die eher katholisch oder eher evangelisch geprägt sind. Und egal wie sehr die Religion heute noch ausgeübt wird: Einen prägenden Charakter haben beide Religionszweige ja in den jeweils dt. Gebieten hinterlassen, rein historisch gesehen.
Es gibt auch nicht so gravierende Landschaftsunterschiede wie in Dtld. - also hier die Alpen, dort die See --- und auch solche Landschaften prägen ja die Menschen durch die Jahrhunderte hindurch.
Dies und vieles mehr hat eben bewirkt, daß die Dänen ein homogenes Volk sind, mehr als wir deutschen es je waren.
Dann kommt da die Erfahrung des 2. Weltkrieges, in dem die Dänen buchstäblich von den Nazideutschen überrannt wurden, was die Erkenntnis brachte, daß man sich für die Zukunft dagegen wehren müsse - und dies geht eben nur in Einigkeit und nicht in vielen zersplitterten Parteien.
Und so konnte das jantelov hier auf fruchtbareren Boden fallen als es dies evtl. bei uns in Dtld. hätte tun können.
Dort lief eben alles entgegengesetzt - die kulturell und landwirtschaftlich bedingten Unterschiede habe ich erwähnt, die Geschichte hat uns gelehrt, daß ein Volk ohne Individualisten, ohne Mitdenker, ohne Kritiker leicht verführbar ist und dann in einer Tragödie enden kann.
Magsein, daß man auch in Dtld. oft nicht aus der masse heraustreten darf, daß man mit Kritik bei seinen Mitbürgern aneckt - aber es ist eben nicht auch noch gesetzlich sanktioniert---das erweckt in dem einzelnen doch ganz andere Freiräume.
Neid auf anche Form des Anderslebens habe ich indirekt auch schon erlebt. ich bin mir inzwischen recht sicher, daß mancher Kommentar und manche scheinheilige Frage, wie ich denn bloß den ganzen Tag umbringe, aus Neid geboren wird.
Wie lä ßt sich sonst auch erklären,daß ich so gut wie noch niemanden getroffen habe, der wirklich traurig war, daß er mal ein Stück arbeitslos wurde (das mag sich jetzt mit zunehmender Arbeitslosigkeit ändern!!!), sondern daß gerade die frauen die Auszeit genossen.
Wie läßt sich sonstauch der unerwartet hohe Andrang derer erklären,die vor 11 Jahren den Elternurlaub ausnutzten - so daß dieses Gesetz rasch zurückgenommen werden mußte, weil es die finanziellen Möglichkeiten der Nation überschritt.
Der Wunsch,anders zu leben, ist vielleicht in mehr menschen vorhanden als wir wissen - er wird nur nicht gelebt, der Mut zum Ausstieg aus dem System fehlt; öffentliche Gegenmeinungen sind eben risikoreich, denn manstellt sich damit ja außerhalb der Gemeinschaft, die als das höchste Ziel gilt.
Und wer von seinem 6. Lebensmonat an im "Kollektiv" erzogen wird,der kann sich eben schwerer vorstellen,daß er auch allein etwas auf die Beine stellen kann - mit anderen Prioritäten als den gesellschaftlich vorgegebenen.
Vielleicht wäre die Ablehnung und die eher oberflächliche Freundschaft auch geringer zugunsten wirklich tiefgehender, aber nicht so zahlreicher Freundschaften und Beziehungen - ich weiß es nicht.
Was den neid auf die Selbstänigen angeht, so kennen wir den auch - mein Mann arbeitet zuhause und es werden eben immer nur tage gesehen,wo wir dann mal wirklich mit Besuch durch die Landschaft fahren (ohne den Chef vorher fragen zu müssen) --- nie die Nächte, in denen das Versäumte wieder eingeholt werden muß.
Ich glaube, das ist normal.
Was mich aber traurig war in diesem Zusammenhang war, daß so ein Familienleben - Mutter zuhause und zwar freiwillig (!) und Vater arbeitet zuhause - sogar von den offiziellen Stellen als nsozial, kontaktarm und schädlich für die Kinder eingestuft wurde!!!
DAS zeigt eher,wie und bis wohinein sich die Prioritierung der Gesellschaft gegenüber dem Individuum (welches dem Staat als solches ja nicht schadet) duchgesetzt hat, sicher uch mit Hilfe eines Jantelov.
So, erstmal wieder genug, ich freue mich auf neue Beiträge!!! --- Ursel im eiskalten Wohnzimmer...
Zuletzt geändert von Ursel am 30.01.2004, 08:48, insgesamt 1-mal geändert.
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
Hallo!
Ich habe den Thread erst jetzt gesehen - sehr interessant! Ich bin sehr dankbar für Eure Erfahrungen und dafür, dass ich nicht die einzige mit Schwierigkeiten als Einwanderin in DK bin. Hier sprechen mir viele aus der Seele.
Ich bin vor ca. einem Jahr von Hamburg nach Kopenhagen zu meinem Freund gezogen, hab aber bis jetzt immer noch als Freelancer in Hamburg weiter gearbeitet. Ab Montag werde ich jedoch einen festen Job hier antreten (übrigens für Deutsche undenkbar: Im ersten Jahr habe ich keinen Anspruch auf bezahlten Urlaub!!!). Ich bin hier guten Mutes mein neues Leben angetreten - wusste ich doch aus Urlauben mit meinen Eltern in Dänemark, wie herzlich und offen die Dänen sind (meine Schwester hat mal als Kind nach einem Urlaub auf Langeland beschlossen, später einen Dänen zu heiraten
).
Ich bin hier gleich nach dem Umzug einem Sportverein beigetreten - quasi gezwungenermassen, da ich mein Pferd mitgebracht hab, und das Reiten in Hallen hier nun mal über die Vereine organisiert ist. Ich bin da für die meisten immer noch "die Deutsche" - mein Name existiert für viele schlichtweg nicht; selbst wenn ich direkt neben ihnen stehe. Dieses Komisch angeguckt werden kenne ich übrigens auch zur Genüge - und es kann ziemlich verletztend sein. Kleine Anekdote: Ich hab mal nach einem halben Jahr 2 Frauen aus meinem Verein in ein Brunchlokal eingeladen, weil sie mir einen Gefallen getan hatten. Ich dachte "gute Gelegenheit, sich auch mal so kennenzulernen". Sie haben auch zugesagt - nur gekommen sind sie dann nicht. Ich hab dann da alleine gesessen. Sie konnten beide nichts daran finden, als ich sie darauf angesprochen hab. Sie hattens halt nur vergessen. Darüber hinaus gebe ich Michael recht: Es gibt hier einfach sehr wenig Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen, bzw zu vertiefen, da Veranstaltungen wie zB Strassenfeste etc schlichtweg fehlen. Das ist wirklich ein wichtiger Faktor! Man sitzt halt mehr zusammen im heimischen Wohnzimmer - am besten mit den Menschen, die man schon aus der Schule kennt.
Der Unterschied im Lebensstandard zu Deutschland ist ebenfalls etwas, was einfach nicht zu unterschätzen ist - auch wenn eingangs kritisiert wurde, dass hier so viel aufs Finanzielle verwiesen wird. In Deutschland ist es nun mal normal, dass mindestens ein Auto vor der Tür steht. Das ist hier für viele schlichtweg nicht möglich! Und wenn wir mit unserer alten "Rostlaube"
in Deutschland einen Besuch abstatten, schlagen alle die Hände über dem Kopf zusammen. Anderes Beispiel: Wir haben in unserer Wohnung kein richtiges Bad, sondern einen Winzraum mit Toilette und kleinem Waschbecken, an das eine Handbrause angeschlossen ist. Zum Duschen quetscht man sich irgendwie zwischen Toilette und Waschbecken und hinterher trocknet man den Boden wieder - völlig normal in Kopenhagen. Ich hab meiner Familie dies in den lebendigsten Farben geschildert. Als sie dann zu Besuch kam, streckte meine Kusine ihren Kopf in unser Bad und sagte "Aha, das ist also die Toilette. Und wo ist jetzt das kleine Bad, von dem Du erzählt hast???" Sie konnte sich schlichtweg nicht vorstellen, dass das unser Bad sein sollte.
Ich möchte hier auch nicht um Gottes Willen alles schlecht machen - immerhin hab ich mich ja auch dazu entscheiden, hier zu leben. Aber das sind eben alles Dinge, die man berücksichtigen sollte, bevor man sich entscheidet, auszuwandern. Sicher kann man auch fragen "Warum ist Dein Freund denn dann nicht nach HH gezogen, wenn da alles besser ist?" Und da kommt dann die Kehrseite der Medaille: In Deutschland scheren sich viele Arbeitgeber nicht um die offiziellen, rechtlich festgelegten Arbeitszeiten. Ich bin (war) Journalistin und hatte das Glück, als Redakteurin fest angestellt zu sein. Ich war oft angehalten, bis tief in die Nacht zu arbeiten - obwohl ich morgens anfangen musste. Dafür gab es keinen Zeitausgleich - völlig normal in deutschen Redaktionen. In Dänemark ist die Gewerkschaft weitaus stärker - hier kann niemand zu so vielen Überstunden unbezahlt gezwungen werden. Nun - wie dem auch sein - ich hatte Angst, meinen Freund nach HH zu holen, und ihn dann allein in der Wohnung sitzen zu lassen, und während der Arbeit womöglich deswegen noch unter Druck zu geraten. Deswegen hab ich den Schritt nach DK gewagt. Und es ist ja auch nicht alles schlecht - aber man sollte sich jeglich Empfindsamenkeiten was zwischenmenschliche Kontakte angeht, tunlichst abschminken und seeehr viel Eigeninitiative zeigen, was das gesamte Leben angeht. Und ausserdem muss man wohl oder übel von seinem Lebensstandard runtergehen - zumindest, wenn man sich auf dem gleichen finanziellen Staus wie in Deutschland bewegt. Wer im Lotto gewinnt, hat natürlich auch hier andere Möglichkeiten...
Was für ein Roman! Liebe Grüsse, Meike, die sich von jetzt an hier häufiger zu Wort melden möchte
Ich habe den Thread erst jetzt gesehen - sehr interessant! Ich bin sehr dankbar für Eure Erfahrungen und dafür, dass ich nicht die einzige mit Schwierigkeiten als Einwanderin in DK bin. Hier sprechen mir viele aus der Seele.
Ich bin vor ca. einem Jahr von Hamburg nach Kopenhagen zu meinem Freund gezogen, hab aber bis jetzt immer noch als Freelancer in Hamburg weiter gearbeitet. Ab Montag werde ich jedoch einen festen Job hier antreten (übrigens für Deutsche undenkbar: Im ersten Jahr habe ich keinen Anspruch auf bezahlten Urlaub!!!). Ich bin hier guten Mutes mein neues Leben angetreten - wusste ich doch aus Urlauben mit meinen Eltern in Dänemark, wie herzlich und offen die Dänen sind (meine Schwester hat mal als Kind nach einem Urlaub auf Langeland beschlossen, später einen Dänen zu heiraten

Ich bin hier gleich nach dem Umzug einem Sportverein beigetreten - quasi gezwungenermassen, da ich mein Pferd mitgebracht hab, und das Reiten in Hallen hier nun mal über die Vereine organisiert ist. Ich bin da für die meisten immer noch "die Deutsche" - mein Name existiert für viele schlichtweg nicht; selbst wenn ich direkt neben ihnen stehe. Dieses Komisch angeguckt werden kenne ich übrigens auch zur Genüge - und es kann ziemlich verletztend sein. Kleine Anekdote: Ich hab mal nach einem halben Jahr 2 Frauen aus meinem Verein in ein Brunchlokal eingeladen, weil sie mir einen Gefallen getan hatten. Ich dachte "gute Gelegenheit, sich auch mal so kennenzulernen". Sie haben auch zugesagt - nur gekommen sind sie dann nicht. Ich hab dann da alleine gesessen. Sie konnten beide nichts daran finden, als ich sie darauf angesprochen hab. Sie hattens halt nur vergessen. Darüber hinaus gebe ich Michael recht: Es gibt hier einfach sehr wenig Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen, bzw zu vertiefen, da Veranstaltungen wie zB Strassenfeste etc schlichtweg fehlen. Das ist wirklich ein wichtiger Faktor! Man sitzt halt mehr zusammen im heimischen Wohnzimmer - am besten mit den Menschen, die man schon aus der Schule kennt.
Der Unterschied im Lebensstandard zu Deutschland ist ebenfalls etwas, was einfach nicht zu unterschätzen ist - auch wenn eingangs kritisiert wurde, dass hier so viel aufs Finanzielle verwiesen wird. In Deutschland ist es nun mal normal, dass mindestens ein Auto vor der Tür steht. Das ist hier für viele schlichtweg nicht möglich! Und wenn wir mit unserer alten "Rostlaube"

Ich möchte hier auch nicht um Gottes Willen alles schlecht machen - immerhin hab ich mich ja auch dazu entscheiden, hier zu leben. Aber das sind eben alles Dinge, die man berücksichtigen sollte, bevor man sich entscheidet, auszuwandern. Sicher kann man auch fragen "Warum ist Dein Freund denn dann nicht nach HH gezogen, wenn da alles besser ist?" Und da kommt dann die Kehrseite der Medaille: In Deutschland scheren sich viele Arbeitgeber nicht um die offiziellen, rechtlich festgelegten Arbeitszeiten. Ich bin (war) Journalistin und hatte das Glück, als Redakteurin fest angestellt zu sein. Ich war oft angehalten, bis tief in die Nacht zu arbeiten - obwohl ich morgens anfangen musste. Dafür gab es keinen Zeitausgleich - völlig normal in deutschen Redaktionen. In Dänemark ist die Gewerkschaft weitaus stärker - hier kann niemand zu so vielen Überstunden unbezahlt gezwungen werden. Nun - wie dem auch sein - ich hatte Angst, meinen Freund nach HH zu holen, und ihn dann allein in der Wohnung sitzen zu lassen, und während der Arbeit womöglich deswegen noch unter Druck zu geraten. Deswegen hab ich den Schritt nach DK gewagt. Und es ist ja auch nicht alles schlecht - aber man sollte sich jeglich Empfindsamenkeiten was zwischenmenschliche Kontakte angeht, tunlichst abschminken und seeehr viel Eigeninitiative zeigen, was das gesamte Leben angeht. Und ausserdem muss man wohl oder übel von seinem Lebensstandard runtergehen - zumindest, wenn man sich auf dem gleichen finanziellen Staus wie in Deutschland bewegt. Wer im Lotto gewinnt, hat natürlich auch hier andere Möglichkeiten...
Was für ein Roman! Liebe Grüsse, Meike, die sich von jetzt an hier häufiger zu Wort melden möchte
Zuletzt geändert von MeikeD am 30.01.2004, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo aus dem auch endlich mal verschneiten Schleswig Holstein...
Ich habe mich jetzt gerade mal wieder hingesetzt und die Beiträge nachgelesen, weil mir der Schnee hier wirklich gefehlt hatte und ich die Wetterlage mit unseren Kindern ausgenutzt habe....
Ich möchte gerne nochmals betonen, daß ich niemandem unterstelle, sich falsch in Dänemark gegenüber Dänen verhalten zu haben...
Es ist bei mir persönlich nur hier in Deutschland immer wieder sp geschehen...Bin ich freundlich, ist man mir gegenüber auch freundlich oder eben andersrum...
Das ist meine persönliche Meinung...mit Sicherheit eckt man bei dem einen oder anderen auch mal gehörig an...
Das es mitunter solche Schwierigkeiten in Dänemark gibt, hätte ich nicht erwartet...
das man dann viel Stärke haben muß, um damit umzugehen, ist mir klar...
Aber dafür habe ich ja dieses forum gesucht und gefunden, um solche Probleme auch zu erfahren...
Wie bei manch anderem auch, habe ich mittlerweile wirklich bedenken, mir diese Art von Staat anzutun.
Wobei es immer Vor- und Nachteile bringt, aber das wird sich dann bei uns noch zeigen...
Ich werde versuchen, so kurz und knapp zu beschreiben, was uns dazu gebracht hat, zu überlegen, nach Dänemark zu gehen...
Mein Mann ist arbeitslos und bei einem Gespräch bei dem Arbeitsamt hat man uns gefragt, ob Sönke es sich vorstellen könnte, auch in Dänemark zu arbeiten. sönke hat ja gesagt, denn für ihn ist es wichtig, überhaupt wieder zu arbeiten. der Arbeitsvermitller schaute mich an und fragte, ob ich auch bereit wäre, wenn er dann weiter im Norden arbeiten müsste, dort auch zu leben, weil das mitunter Vorraussetzung wäre...Da ich kein Mensch bin, der vor veränderungen Angst hat, habe ich ja gesagt...
Zuhause waren wir dann natürlich am diskutieren...Was wäre wenn...Da wir Dänemark ja nur aus unseren Urlauben kennen, habe ich mich aufgemacht, um sämtliche Informationen zu finden, die die "Lebensform" in Dänemark beschreiben. Somit bin ich dann auch hier gelandet...
Wie ich ja auch schon beschrieben hatte, bin ich manchmal etwas zu euphorisch und habe uns schon in Dänemark wohnen sehen, netürlich auch, weil der Arbeitsvermittler gesagt hatte, das es kaum Probleme geben würde....
tja, nachdem ich dann aber einige Berichte gelesen habe, stockte mir schon manchmal der Atem...Nicht nur wegen des jantelovs...
Diese Sache mit Ingrid ist echt hart...und die kann ich genauso wenig verstehen wie ingrid, daß so etwas im 21. jahrhundert noch passieren kann...
Doch daran erkennt man wieder, das einem derlei Probleme hier gar nicht bekannt gegeben werden...
Genauso ist es mit dem Schulsystem, einerseits ok, für die schwächeren, aber auch wir haben ein überdurchschnittliches intelligentes Kind und Anna- Lena bleibt hier schon auf der Strecke, weil sie einfach unterfordert ist...leider gibt es auch bei uns in der Umgebung keine Hilfen.
Somit ist es auch da überlegenswert, zumindest so lange hier zu bleiben, bis sie die Schule zuende gemacht hat( oha, sie hat gerade erst angefangen und wir wissen noch nicht, was mit der kleinsten passiert)
Irgendwie verliere ich hier gerade den Faden, weil ständig das Telefon klingelt ...
Wir warten also erstmal ab, was sich jobmäßig bei Sönke tun wird, ich denke, wenn er wirklich weit in den Norden muß, muß man halt abwägen was man macht. Entweder die Wochenend Beziehung, oder aber doch den Schritt machen und in Dänemrk leben.
So, der Schnee möchte mal wieder zusammen gekehrt werden...
gruß
Ester
Ich habe mich jetzt gerade mal wieder hingesetzt und die Beiträge nachgelesen, weil mir der Schnee hier wirklich gefehlt hatte und ich die Wetterlage mit unseren Kindern ausgenutzt habe....
Ich möchte gerne nochmals betonen, daß ich niemandem unterstelle, sich falsch in Dänemark gegenüber Dänen verhalten zu haben...
Es ist bei mir persönlich nur hier in Deutschland immer wieder sp geschehen...Bin ich freundlich, ist man mir gegenüber auch freundlich oder eben andersrum...
Das ist meine persönliche Meinung...mit Sicherheit eckt man bei dem einen oder anderen auch mal gehörig an...
Das es mitunter solche Schwierigkeiten in Dänemark gibt, hätte ich nicht erwartet...
das man dann viel Stärke haben muß, um damit umzugehen, ist mir klar...
Aber dafür habe ich ja dieses forum gesucht und gefunden, um solche Probleme auch zu erfahren...
Wie bei manch anderem auch, habe ich mittlerweile wirklich bedenken, mir diese Art von Staat anzutun.
Wobei es immer Vor- und Nachteile bringt, aber das wird sich dann bei uns noch zeigen...
Ich werde versuchen, so kurz und knapp zu beschreiben, was uns dazu gebracht hat, zu überlegen, nach Dänemark zu gehen...
Mein Mann ist arbeitslos und bei einem Gespräch bei dem Arbeitsamt hat man uns gefragt, ob Sönke es sich vorstellen könnte, auch in Dänemark zu arbeiten. sönke hat ja gesagt, denn für ihn ist es wichtig, überhaupt wieder zu arbeiten. der Arbeitsvermitller schaute mich an und fragte, ob ich auch bereit wäre, wenn er dann weiter im Norden arbeiten müsste, dort auch zu leben, weil das mitunter Vorraussetzung wäre...Da ich kein Mensch bin, der vor veränderungen Angst hat, habe ich ja gesagt...
Zuhause waren wir dann natürlich am diskutieren...Was wäre wenn...Da wir Dänemark ja nur aus unseren Urlauben kennen, habe ich mich aufgemacht, um sämtliche Informationen zu finden, die die "Lebensform" in Dänemark beschreiben. Somit bin ich dann auch hier gelandet...
Wie ich ja auch schon beschrieben hatte, bin ich manchmal etwas zu euphorisch und habe uns schon in Dänemark wohnen sehen, netürlich auch, weil der Arbeitsvermittler gesagt hatte, das es kaum Probleme geben würde....
tja, nachdem ich dann aber einige Berichte gelesen habe, stockte mir schon manchmal der Atem...Nicht nur wegen des jantelovs...
Diese Sache mit Ingrid ist echt hart...und die kann ich genauso wenig verstehen wie ingrid, daß so etwas im 21. jahrhundert noch passieren kann...
Doch daran erkennt man wieder, das einem derlei Probleme hier gar nicht bekannt gegeben werden...
Genauso ist es mit dem Schulsystem, einerseits ok, für die schwächeren, aber auch wir haben ein überdurchschnittliches intelligentes Kind und Anna- Lena bleibt hier schon auf der Strecke, weil sie einfach unterfordert ist...leider gibt es auch bei uns in der Umgebung keine Hilfen.
Somit ist es auch da überlegenswert, zumindest so lange hier zu bleiben, bis sie die Schule zuende gemacht hat( oha, sie hat gerade erst angefangen und wir wissen noch nicht, was mit der kleinsten passiert)
Irgendwie verliere ich hier gerade den Faden, weil ständig das Telefon klingelt ...
Wir warten also erstmal ab, was sich jobmäßig bei Sönke tun wird, ich denke, wenn er wirklich weit in den Norden muß, muß man halt abwägen was man macht. Entweder die Wochenend Beziehung, oder aber doch den Schritt machen und in Dänemrk leben.
So, der Schnee möchte mal wieder zusammen gekehrt werden...
gruß
Ester
Zuletzt geändert von bossihexe01 am 30.01.2004, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
Hej Ester und Maike!
Herzlich willkomen, Maike --- Du hast etwas geschrieben, worauf ich auch noch eingehen möchte.
Aber erst nochmal Ester.
Natürlich hängt es AUCh davon ab, wie ich den Menschen hier begegne - sprich: wenn ich die Dänen gleich mit meiner deutschen Lebensart überfalle, mir nichts sagen lasse und dauernd alles umkrempeln will, ecke ich genauso an als wenn ich sie dauernd miesgelaunt oder gar nicht anspreche.
Das ist wohl klar!
Wir gehen hier alle von normalem, freundlichen Umgangston aus, den wir alle wohl sowohl in Dtld. als auch hier gepflegt haben.
Kommst Du aber hierher, wirst Du eben freundlich behandelt, man spricht was mit Dir --- aber wie Maike schon schreibt, es ist ein zäher Kampf, eine Einladung zu bekommen oder eben Gäste, sprich Anschluß und etwas mehr als "small talk"..
ich war in der Babymüttergruppe 6 Monate lang, alles Frauen aus dem Dorf - ich bin nicht einmal dort außerhalb zum Kaffee gewesen.
Ich habe bei der Gründung einer Friskole zusammen mit meinem Mann und anderen Dörflern hier SEHR viel und engagiert mitgearbeitet und da wir beide zuhause sind, waren wir immer Anlaufstelle für die neuesten Entwicklungen etc., ich habe Unmengen Kaffee gekocht, Gäste gehabt, eingeladen - zurück kam nichts. Und auch jetzt, wo die friskole nichts geworden ist, wir uns aber doch noch kennen,die Kinder teilw. in dieselben Klassen gehen, werde ich zwischen Tür und Angel abgefertigt.
Meinen ersten Winter mit frischgeborenem Baby erinnere ich gut - wir waren eingeschneit, wunderschöner Schnee-Sonnentag, mir begegnen 2 Frauen (Nachbarn!) auch aus der Müttergruppe, die zum nächsten Ort 3km zu Fuß stapfen wollen. MICH hat keine gefragt, ob ich mit möchte, dabei wußten sie ja, daß ich auch zuhause war (und vielleicht sogar noch ein bißchen Anschluß suchte?).
Auch wenn es so klingt, dies ist jetzt keine gerkänkte Eitelkeit, aber mich befremdete dieses Verhalten sehr, und wenn ich dt. Besuch habe, verstehen die oft nicht, wie wenig wirklich Bekannte geschweige denn Freunde wir haben - dabei sind wir wirklich aufgeschlossen, gehen auf die Menschen zu und versuchen es immer wieder. (Wie sonst hätte ich ohne jeden Kursus dänisch lernen sollen oder können, wenn ich nicht mit der Bevölkerung immer wieder geredet, geredet, geredet hätte???)
Einer meiner persönlichen Minuspunkte auf diesem Gebiet ist natürlich auch, daß ich nicht außer Haus arbeiten gehe (und mein Mann auch nicht), uns fehlen also Kollegen ---- wie eine Mutterim KIGA mal sagte: man geht nicht nur wegen des Geldes, sondern auch wg. der sozialen Kontakte arbeiten.
In meiner Zeit mit den Kleinkindern zuhause habe ich ja tagsüber im Dorf kaum Kinder und Erwachsene gesehen, die waren in Institutionen und auf Arbeit.
Abends hasten sie heim, machen Essen und treffen sich allenfalls mit den Freunden und Bekannten, die sie eben schon jahrelang haben.
Ob Kollegen da wirklich mehr zeit und Lust auf Ausländer haben, kann ich nicht beurteilen, bezweifel ich trotzdem.
Ester, Du gehst da eben allein von deutschen Verhältnissen aus, und dann kommt es so rüber,als ob wir hier die ganz normalen zwischenmenschlichen Verhaltensmuster nicht kennen und anwenden wollten --- unsere Erfahrungen jedoch beruhen darauf, DASS wir die und mehr probiert haben - und es dennoch anders als in Dtld läuft.
Das zu verstehen ist sicher schwer von außen, aber die Erfahrungen von soviel verschiedenen Menschen in so verschiedenen Lebenssistuationen, in Stadt UND Land, sollte eben nachdenklich machen.
Übrigens bezeichne ich unsere Töchter nicht als hochbegabt, vielleicht nicht mal überdurchschnittlich (obwohl beide über dem hiesigen Klassendurchschnitt liegen), aber da die Schule hier zumindest in den unteren Jahren -allerdings ist Louise ja bereits in der 4. Kl. - wenig leistungsorientiert ist, wird eben weniger) gefordert, zumal ALLE Kinder diesem Unterricht folgen sollen - das drückt das Niveau, egal wie man darüber denken mag.
Da ich - und hier kommt eben wieder meine deutsche Vergangenheit hervor, die ich oft ansprach und die ich bei aller Anpassung ja nicht einmal verleugnen kann, selbst wenn ich wollte - da eben andere Ansprüche stelle, habe ich meine Kinder - die ja nunmal auch viel mit mir zusammen waren - auch individuell gefördert und gefordert - nicht vorher Lesen etc. geübt, aber Fragen beantwortet bis zum gehtnichtmehr,sicher mehr als eine vielbeschäftigte Tagesmutter das kann - und so habe ich heute zwei Kinder, die neugierig sind, die forschen und entdecken wollen und denen die Schule eben zu wenig anbietet.
Sie sind also wohl mehr gefördert als mehr begabt.
Dies nur dazu und evtl. zu privat für die öffentliche Diskussion.
So, jetzt wende ich mich mal meinen heimgekehrten Schneemännern zu, wo wenigstens bei der einen freundliche Worte neuerdings recht wenig freundlichkeit als Echo bewirken ... seufz, kommende Teenager sind hier wie dort schwierig! -- Ursel
Herzlich willkomen, Maike --- Du hast etwas geschrieben, worauf ich auch noch eingehen möchte.
Aber erst nochmal Ester.
Natürlich hängt es AUCh davon ab, wie ich den Menschen hier begegne - sprich: wenn ich die Dänen gleich mit meiner deutschen Lebensart überfalle, mir nichts sagen lasse und dauernd alles umkrempeln will, ecke ich genauso an als wenn ich sie dauernd miesgelaunt oder gar nicht anspreche.
Das ist wohl klar!
Wir gehen hier alle von normalem, freundlichen Umgangston aus, den wir alle wohl sowohl in Dtld. als auch hier gepflegt haben.
Kommst Du aber hierher, wirst Du eben freundlich behandelt, man spricht was mit Dir --- aber wie Maike schon schreibt, es ist ein zäher Kampf, eine Einladung zu bekommen oder eben Gäste, sprich Anschluß und etwas mehr als "small talk"..
ich war in der Babymüttergruppe 6 Monate lang, alles Frauen aus dem Dorf - ich bin nicht einmal dort außerhalb zum Kaffee gewesen.
Ich habe bei der Gründung einer Friskole zusammen mit meinem Mann und anderen Dörflern hier SEHR viel und engagiert mitgearbeitet und da wir beide zuhause sind, waren wir immer Anlaufstelle für die neuesten Entwicklungen etc., ich habe Unmengen Kaffee gekocht, Gäste gehabt, eingeladen - zurück kam nichts. Und auch jetzt, wo die friskole nichts geworden ist, wir uns aber doch noch kennen,die Kinder teilw. in dieselben Klassen gehen, werde ich zwischen Tür und Angel abgefertigt.
Meinen ersten Winter mit frischgeborenem Baby erinnere ich gut - wir waren eingeschneit, wunderschöner Schnee-Sonnentag, mir begegnen 2 Frauen (Nachbarn!) auch aus der Müttergruppe, die zum nächsten Ort 3km zu Fuß stapfen wollen. MICH hat keine gefragt, ob ich mit möchte, dabei wußten sie ja, daß ich auch zuhause war (und vielleicht sogar noch ein bißchen Anschluß suchte?).
Auch wenn es so klingt, dies ist jetzt keine gerkänkte Eitelkeit, aber mich befremdete dieses Verhalten sehr, und wenn ich dt. Besuch habe, verstehen die oft nicht, wie wenig wirklich Bekannte geschweige denn Freunde wir haben - dabei sind wir wirklich aufgeschlossen, gehen auf die Menschen zu und versuchen es immer wieder. (Wie sonst hätte ich ohne jeden Kursus dänisch lernen sollen oder können, wenn ich nicht mit der Bevölkerung immer wieder geredet, geredet, geredet hätte???)
Einer meiner persönlichen Minuspunkte auf diesem Gebiet ist natürlich auch, daß ich nicht außer Haus arbeiten gehe (und mein Mann auch nicht), uns fehlen also Kollegen ---- wie eine Mutterim KIGA mal sagte: man geht nicht nur wegen des Geldes, sondern auch wg. der sozialen Kontakte arbeiten.
In meiner Zeit mit den Kleinkindern zuhause habe ich ja tagsüber im Dorf kaum Kinder und Erwachsene gesehen, die waren in Institutionen und auf Arbeit.
Abends hasten sie heim, machen Essen und treffen sich allenfalls mit den Freunden und Bekannten, die sie eben schon jahrelang haben.
Ob Kollegen da wirklich mehr zeit und Lust auf Ausländer haben, kann ich nicht beurteilen, bezweifel ich trotzdem.
Ester, Du gehst da eben allein von deutschen Verhältnissen aus, und dann kommt es so rüber,als ob wir hier die ganz normalen zwischenmenschlichen Verhaltensmuster nicht kennen und anwenden wollten --- unsere Erfahrungen jedoch beruhen darauf, DASS wir die und mehr probiert haben - und es dennoch anders als in Dtld läuft.
Das zu verstehen ist sicher schwer von außen, aber die Erfahrungen von soviel verschiedenen Menschen in so verschiedenen Lebenssistuationen, in Stadt UND Land, sollte eben nachdenklich machen.
Übrigens bezeichne ich unsere Töchter nicht als hochbegabt, vielleicht nicht mal überdurchschnittlich (obwohl beide über dem hiesigen Klassendurchschnitt liegen), aber da die Schule hier zumindest in den unteren Jahren -allerdings ist Louise ja bereits in der 4. Kl. - wenig leistungsorientiert ist, wird eben weniger) gefordert, zumal ALLE Kinder diesem Unterricht folgen sollen - das drückt das Niveau, egal wie man darüber denken mag.
Da ich - und hier kommt eben wieder meine deutsche Vergangenheit hervor, die ich oft ansprach und die ich bei aller Anpassung ja nicht einmal verleugnen kann, selbst wenn ich wollte - da eben andere Ansprüche stelle, habe ich meine Kinder - die ja nunmal auch viel mit mir zusammen waren - auch individuell gefördert und gefordert - nicht vorher Lesen etc. geübt, aber Fragen beantwortet bis zum gehtnichtmehr,sicher mehr als eine vielbeschäftigte Tagesmutter das kann - und so habe ich heute zwei Kinder, die neugierig sind, die forschen und entdecken wollen und denen die Schule eben zu wenig anbietet.
Sie sind also wohl mehr gefördert als mehr begabt.
Dies nur dazu und evtl. zu privat für die öffentliche Diskussion.
So, jetzt wende ich mich mal meinen heimgekehrten Schneemännern zu, wo wenigstens bei der einen freundliche Worte neuerdings recht wenig freundlichkeit als Echo bewirken ... seufz, kommende Teenager sind hier wie dort schwierig! -- Ursel
Zuletzt geändert von Ursel am 30.01.2004, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
Hej Ester,
nun endlich habe ich Gelegenheit auch einmal Deutschland zu kritisieren.
Das Arbeitsamt riet an Deutschland zu verlassen, schriebst du. Mein Ex arbeitet in Berlin beim Arbeitsamt und ich bin recht gut über Bestimmungen und Vorhaben der Arbeitsämter informiert.
Sicher hat man euch auch gesagt, dass ihr sogar die ersten 3 Monate Arbeitslosigkeit in Dänemark (EU-Ausland) vom deutschen Arbeitsamt bezahlt bekommt?
Das klingt verlockend, was? Sprachkenntnisse müssen allerdings nachgewiesen werden. Aber die hast du ja schon.
Mein Ex ist dazu angehalten Arbeitslose auf diese Möglichkeit aufmerksam zu machen damit die Statistik (ja die, nicht der Mensch!!) für Deutschland besser aussieht.
Bitte vergesst nicht, dass ihr mehr oder weniger danach aus dem deutschen Systhem herausfallt. Sollte also bis dahin keine Arbeit in Dänemark auftauchen dann habt ihr den grössten Teils eures Anspruchs auf Arbeitslosengeld in Deutschland verwirkt.
Für mich sieht das wie Abschieben der Arbeitslosen in ein anderes Land aus.
Armes Deutschland in doppeldeutigem Sinne.
Gruss
Ingrid
nun endlich habe ich Gelegenheit auch einmal Deutschland zu kritisieren.
Das Arbeitsamt riet an Deutschland zu verlassen, schriebst du. Mein Ex arbeitet in Berlin beim Arbeitsamt und ich bin recht gut über Bestimmungen und Vorhaben der Arbeitsämter informiert.
Sicher hat man euch auch gesagt, dass ihr sogar die ersten 3 Monate Arbeitslosigkeit in Dänemark (EU-Ausland) vom deutschen Arbeitsamt bezahlt bekommt?
Das klingt verlockend, was? Sprachkenntnisse müssen allerdings nachgewiesen werden. Aber die hast du ja schon.
Mein Ex ist dazu angehalten Arbeitslose auf diese Möglichkeit aufmerksam zu machen damit die Statistik (ja die, nicht der Mensch!!) für Deutschland besser aussieht.
Bitte vergesst nicht, dass ihr mehr oder weniger danach aus dem deutschen Systhem herausfallt. Sollte also bis dahin keine Arbeit in Dänemark auftauchen dann habt ihr den grössten Teils eures Anspruchs auf Arbeitslosengeld in Deutschland verwirkt.
Für mich sieht das wie Abschieben der Arbeitslosen in ein anderes Land aus.
Armes Deutschland in doppeldeutigem Sinne.
Gruss
Ingrid
Zuletzt geändert von iri am 30.01.2004, 13:28, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Ursel,
nir ganz kurz, weil meine Tochter jetzt kurz an den Pc möchte...
Das ist ja das, was ich die ganze Zeit erfahren möchte, wie das Leben in Dänemark ist. Mit Sicherheit gehe ich davon aus, wie es mir hier begenet oder wiederfährt, weil ich es nicht anders kenne. Wenn es dann manchmal anders rüberkommt, tut es mir leid. Wie gesagt, ich möchte niemanden persönlich angreifen.
Ich hoffe, daß ich noch einiges mehr über das Leben in Dänemark erfahren werde...
Bestimmt bis heute Abend, denn da habe ich sturmfreie Bude....
Gruß
Ester
nir ganz kurz, weil meine Tochter jetzt kurz an den Pc möchte...
Das ist ja das, was ich die ganze Zeit erfahren möchte, wie das Leben in Dänemark ist. Mit Sicherheit gehe ich davon aus, wie es mir hier begenet oder wiederfährt, weil ich es nicht anders kenne. Wenn es dann manchmal anders rüberkommt, tut es mir leid. Wie gesagt, ich möchte niemanden persönlich angreifen.
Ich hoffe, daß ich noch einiges mehr über das Leben in Dänemark erfahren werde...
Bestimmt bis heute Abend, denn da habe ich sturmfreie Bude....
Gruß
Ester
Zuletzt geändert von bossihexe01 am 30.01.2004, 13:30, insgesamt 1-mal geändert.
Und mal was positives:
Als ich nach Dänemark kam führte mich mein Weg auf die Insel Mors im Ljimfjord.
Wir mieteten dort ein Haus und nach anfänglichem Beäugen der Neulinge wurden wir sowas von herzlich in die Dorfgemeinschaft integriert, dass uns der Umzug nach Fyn recht schwer fiel.
Anfangs wurde uns beim Kaufmann nachgeschaut und nachgegangen ob wir nichts mitgehen liessen. Aber schon kurze Zeit später hiess es wenn ich was suchte: "Geh mal nach hinten und mache die Schublade auf, ich habe doch so schlechte Augen.
Der Vermieter schaute nach unseren Katzen wenn wir auf Reisen waren und brachte allen anderen Mietern und auch uns jeden Samstag einen Rasenmäher vorbei und der Einkauf dauerte so lange weil man erstmal, wenn auch mit Händen und Füssen, einen Smalltalk mit den Nachbarn hatte.
Die Kommune und Schule haben es in Zusammenarbeit hinbekommen, dass ich sogar ohne CPR-Nummer zur Schule gehen durfte und als nach 5 Monaten die Aufenthaltsgenehmigung kam war ich schon im 3. Dänischjahr.
Das reinste Paradis - leider ohne Arbeitsmöglichkeiten
So, das musste mal von mir gesagt werden denn Ursel hat natürlich recht, es gibt auch die positiven Seiten, die netten und hilfsbereiten Dänen, die unbürokratisch mal ihre Gesetze "übersehen" und einfach helfen.
Zumindest bin ich dankbar dafür, dass ich beide Seiten kennenlernen durfte.
Als ich nach Dänemark kam führte mich mein Weg auf die Insel Mors im Ljimfjord.
Wir mieteten dort ein Haus und nach anfänglichem Beäugen der Neulinge wurden wir sowas von herzlich in die Dorfgemeinschaft integriert, dass uns der Umzug nach Fyn recht schwer fiel.
Anfangs wurde uns beim Kaufmann nachgeschaut und nachgegangen ob wir nichts mitgehen liessen. Aber schon kurze Zeit später hiess es wenn ich was suchte: "Geh mal nach hinten und mache die Schublade auf, ich habe doch so schlechte Augen.
Der Vermieter schaute nach unseren Katzen wenn wir auf Reisen waren und brachte allen anderen Mietern und auch uns jeden Samstag einen Rasenmäher vorbei und der Einkauf dauerte so lange weil man erstmal, wenn auch mit Händen und Füssen, einen Smalltalk mit den Nachbarn hatte.
Die Kommune und Schule haben es in Zusammenarbeit hinbekommen, dass ich sogar ohne CPR-Nummer zur Schule gehen durfte und als nach 5 Monaten die Aufenthaltsgenehmigung kam war ich schon im 3. Dänischjahr.
Das reinste Paradis - leider ohne Arbeitsmöglichkeiten
So, das musste mal von mir gesagt werden denn Ursel hat natürlich recht, es gibt auch die positiven Seiten, die netten und hilfsbereiten Dänen, die unbürokratisch mal ihre Gesetze "übersehen" und einfach helfen.
Zumindest bin ich dankbar dafür, dass ich beide Seiten kennenlernen durfte.
Zuletzt geändert von iri am 30.01.2004, 14:00, insgesamt 1-mal geändert.
Hej
Auch ich bin diesem Thema von Anfang an gefolgt. Fand es immer sehr interessant, vor allen Dingen von Deutschen die in DK leben den normalen Alltag geschildert zu bekommen.
Aber wie schon mal passiert in diesem Forum, man denke nur an die Irak Diskussion, wirds leider irgendwann persöhnlich.
Da wird dann hier eine Spitze losgelassen, dort niemand persöhnlich gemeint, der Oberlehrer und Besserwiß rausgehängt, Worte auf die Goldwaage gelegt usw......
Warum, wofür, nützt das jemanden ????
Ich denke immer noch das hier Jeder seine Meinung sagen darf und man darüber redet und sich austauscht.
Müßte doch unter Erwachsenen Menschen möglich sein.
Dieses Thema lebt ja gerade davon das hier verschiedene Leute was zu erzählen haben.
Ich habe hier sehr viel neues gelernt, was ich nach vielen Urlauben in DK nicht für möglich hielt.
@Ursel, Du sprichtst mir aus dem Herzen. Wo sind denn all die "Netten Toleranten Dänen" wie in einem anderen Thema schon mal gefragt. Ich habe in über 30Urlauben erst Einen kennengelernt, mit dem wir oft telefonieren und uns treffen.
Aber sonst ? Nix.
Wir sind nicht kontaktarm und sehen nicht zu Boden, wenn der Nachbar aus dem Haus tritt. Aber wie gesagt in den ganzen Jahren, Nix.
Vielleicht bezieht sich die Toleranz ja auch darauf den Deutschen als zahlen Gast zu dulden, aber doch bitte nicht mehr. Oder die Dänen können ihre Herzlichkeit einfach nur sehr gut verbergen....
Ich weiß böse Worte, trotzdem fahre ich morgen wieder in mein geliebtes Dänemark.
Hilsen, Andi der sich jetzt irgendwie besser fühlt
Auch ich bin diesem Thema von Anfang an gefolgt. Fand es immer sehr interessant, vor allen Dingen von Deutschen die in DK leben den normalen Alltag geschildert zu bekommen.
Aber wie schon mal passiert in diesem Forum, man denke nur an die Irak Diskussion, wirds leider irgendwann persöhnlich.
Da wird dann hier eine Spitze losgelassen, dort niemand persöhnlich gemeint, der Oberlehrer und Besserwiß rausgehängt, Worte auf die Goldwaage gelegt usw......
Warum, wofür, nützt das jemanden ????
Ich denke immer noch das hier Jeder seine Meinung sagen darf und man darüber redet und sich austauscht.
Müßte doch unter Erwachsenen Menschen möglich sein.
Dieses Thema lebt ja gerade davon das hier verschiedene Leute was zu erzählen haben.
Ich habe hier sehr viel neues gelernt, was ich nach vielen Urlauben in DK nicht für möglich hielt.
@Ursel, Du sprichtst mir aus dem Herzen. Wo sind denn all die "Netten Toleranten Dänen" wie in einem anderen Thema schon mal gefragt. Ich habe in über 30Urlauben erst Einen kennengelernt, mit dem wir oft telefonieren und uns treffen.
Aber sonst ? Nix.
Wir sind nicht kontaktarm und sehen nicht zu Boden, wenn der Nachbar aus dem Haus tritt. Aber wie gesagt in den ganzen Jahren, Nix.
Vielleicht bezieht sich die Toleranz ja auch darauf den Deutschen als zahlen Gast zu dulden, aber doch bitte nicht mehr. Oder die Dänen können ihre Herzlichkeit einfach nur sehr gut verbergen....
Ich weiß böse Worte, trotzdem fahre ich morgen wieder in mein geliebtes Dänemark.
Hilsen, Andi der sich jetzt irgendwie besser fühlt
Zuletzt geändert von andi am 30.01.2004, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo...
Ich find's schön, daß Ingrid auch mal positive zwischenmenschliche Erlebnisse schildert. Ein bißchen monströs kamen mir die Schilderungen von Ursel und Meike jetzt schon vor, richtig merkwürdig, diese Dänen
. Vor allem die Schilderung Meikes hat mich gewundert - ich kenne einige Leute, die für einige Monate oder ein Jahr in dänischen Großstädten waren und die keinerlei Kontaktprobleme hatten; ich dachte, das läge sicher daran, daß die Bevölkerung da von der Herkunft her unterschiedlicher ist als in Kleinstädten oder auf dem Lande. Was Ursel erzählt, erscheint mir so typisch für das Leben auf dem Dorf: ich kenne einige Leute, die in der Nähe unserer (kleinen) Großstadt aufs Land gezogen sind und nach drei, vier Jahren die Flucht zurück ergriffen haben, weil ein "Eindringen" in die Dorfgemeinschaft einfach nicht möglich war.
Meike, Deine Schilderung der wirtschaftlichen Situation von Familien in Dänemark fand ich interessant. Wenn sich das auf Doppelverdiener bezieht, wie kommen dann Familien wie die von Ursel zurecht, in denen ein Partner nicht berufstätig ist?
Will man allerdings eine gut ausgestattete Wohnung und ein Auto haben, dann müssen eigentlich auch in Deutschland beide Partner einer bezahlten Arbeit nachgehen - würde ich jedenfalls sagen. Mein Mann verdient nicht wenig, trotzdem wohnen wir in einer etwas heruntergekommenen Altbauwohnung, können uns keine unnötigen Anschaffungen leisten, die Kinder werden fast ausschließlich second-hand eingekleidet und an ein Auto könnten wir nicht einmal im Traum denken. Übrigens kann ich damit gut leben, im allgemeinen brauchen wir auch nicht mehr. Allerdings werde auch ich oft mitleidig bestaunt, gefragt, ob mir nicht die Decke auf den Kopf fällt und ob ich keine Probleme habe, meinen Mann die ganze "Arbeit" tun zu lassen...
So kann's also auch hier gehen!
Grüße an alle und ein schönes Wochenende von
allegra (die jetzt gleich mit ihrer großen Tochter - bei der sie die Pubertät übrigens schon in vollen Zügen "genießen" kann - ins Theater geht. Ist finanziell viel zu selten drin, da ist die Vorfreude um so größer!)
Ich find's schön, daß Ingrid auch mal positive zwischenmenschliche Erlebnisse schildert. Ein bißchen monströs kamen mir die Schilderungen von Ursel und Meike jetzt schon vor, richtig merkwürdig, diese Dänen

Meike, Deine Schilderung der wirtschaftlichen Situation von Familien in Dänemark fand ich interessant. Wenn sich das auf Doppelverdiener bezieht, wie kommen dann Familien wie die von Ursel zurecht, in denen ein Partner nicht berufstätig ist?
Will man allerdings eine gut ausgestattete Wohnung und ein Auto haben, dann müssen eigentlich auch in Deutschland beide Partner einer bezahlten Arbeit nachgehen - würde ich jedenfalls sagen. Mein Mann verdient nicht wenig, trotzdem wohnen wir in einer etwas heruntergekommenen Altbauwohnung, können uns keine unnötigen Anschaffungen leisten, die Kinder werden fast ausschließlich second-hand eingekleidet und an ein Auto könnten wir nicht einmal im Traum denken. Übrigens kann ich damit gut leben, im allgemeinen brauchen wir auch nicht mehr. Allerdings werde auch ich oft mitleidig bestaunt, gefragt, ob mir nicht die Decke auf den Kopf fällt und ob ich keine Probleme habe, meinen Mann die ganze "Arbeit" tun zu lassen...
So kann's also auch hier gehen!
Grüße an alle und ein schönes Wochenende von
allegra (die jetzt gleich mit ihrer großen Tochter - bei der sie die Pubertät übrigens schon in vollen Zügen "genießen" kann - ins Theater geht. Ist finanziell viel zu selten drin, da ist die Vorfreude um so größer!)
Zuletzt geändert von Allegra am 30.01.2004, 18:40, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Andi,
da mußt Du aber wirklich Pech gehabt haben. Bei so losen Kontakten wie während des Urlaubs haben wir viele Dänen als sehr aufgeschlossen und kontaktfreudig erlebt. Ich selbst habe sehr angenehme Gespräche gehabt (in denen mir nebenbei gesagt immer wieder aufgefallen ist, daß die Menschen, auch ältere, meist keine großen Probleme mit der Nazivergangenheit hatten - ein Thema, das hier ja auch angesprochen wurde - meine Ängste waren da zum Glück unbegründet). Unsere Kinder haben oft nette Leute in der Nachbarschaft gefunden, mit denen sie jedesmal beim Vorbeikommen ein Schwätzchen hielten und unsere Große, die eine leidenschaftliche Bridgespielerin ist, wurde im örtlichen dänischen Bridgeclub sehr herzlich aufgenommen!
Grüße,
allegra
da mußt Du aber wirklich Pech gehabt haben. Bei so losen Kontakten wie während des Urlaubs haben wir viele Dänen als sehr aufgeschlossen und kontaktfreudig erlebt. Ich selbst habe sehr angenehme Gespräche gehabt (in denen mir nebenbei gesagt immer wieder aufgefallen ist, daß die Menschen, auch ältere, meist keine großen Probleme mit der Nazivergangenheit hatten - ein Thema, das hier ja auch angesprochen wurde - meine Ängste waren da zum Glück unbegründet). Unsere Kinder haben oft nette Leute in der Nachbarschaft gefunden, mit denen sie jedesmal beim Vorbeikommen ein Schwätzchen hielten und unsere Große, die eine leidenschaftliche Bridgespielerin ist, wurde im örtlichen dänischen Bridgeclub sehr herzlich aufgenommen!
Grüße,
allegra
Zuletzt geändert von Allegra am 30.01.2004, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.
Hej Allegra!
ja, es ist in einem kleinen deutschen dorf auch schwerer hineinzukommen als in eine großstadtbevölkerung - trotzdem verbindet da irgendwann nicht nur die Sprache,auchdie gemeinsame Geschichte, gemeinsame Brääuche, gemeinsame Erfahrungen, die hier dann auch wieder trennen (nein, ich erwähne den Kindergeburtstag nicht mehr, lach!).
Ich gebe es auf, Außenstehenden dieses Anderssein erklären uz wollen; ich habe vieles auch erst im wirklichen LEBEN hier gelernt und nicht mal bei meinen 10 Jahre Familienurlauben!
Wenn es so einfach wäre, hätte ichsicher auch nicht die vielen Spannungen mit meinem Mann in den ersten Jahren unserer beziehung gehabt, beidenen wir beide nicht so recht wußten, was denn nun eiegtnlich derart schieflief, daß ich die Koffer nach 3 tagen packen wollte: Die Familie war nett, das Weter prächtig, wir waren zusammen - was lief quer
Bis er es irgendwanna uf den Punkt brachte (an den ich heute noch oft denke, wenn ich wieder mal staune, in den Spinat trete - wie man hier sagt - und an meine Grenzen stoße): "Wenn ich aus Tumbuktu käme,dann könnteichRegenwürmer zum frühstück essen - Du würdest dich nicht wundern, denn du wärest darauf eingesteltl: naja, die machen das da unten eben so.
Wir beide gehen eben viel zu sehr davonaus, daß DK und Dtld. ähnlich sind, uzmindest eben Norddtld. (wo wir ja mehr als 10 Jahre wohnten), und wenn dann kulturell-menthalitäts-bedingte Unterschiede auftreten, dann erkennen wir sie zunächst gar nicht als solche und verstehen die Welt nicht mehr."
ich bin ja nicht in ein anderes Dorf gezogen, sondern in ein Dorf in einem andeen Land, liebe Allegra.
Und ich rede nicht freundlich mit den Deutschen an meiner Gartenhecke oder im ausflur, sondern mit Dänen - und da kommt eben manches anders rüber und manches anders an, liebe Ester.
Daß Ingrid auch Positives zu berichten weiß, freut auch mich, denn ich beteuere jetzt zum hunderttausendsten Mal, daß ich dieses Land auch mag --- ich bin schließlich auch mit einem seiner Bürger verheiratet.
ich lebe gern hier und kann mir einen Rückzug momentan nicht vorstellen.
m bsp. hatte ich bei unserem letzten Dtld.trip vor weigen Tagen ein Erlebnis, beidem ich mir gratulierte, hier zuwohnen, denn der allgemeine Umgangston ist freundlicher (waseben leider auch zu trugschlüssen führen kann, aber das hatten wir ja jetzt zur genüge).
nur erleichtert er den schlichten Alltag doch wesentlich.
da probierte meine kleine ochter mehrere Male eine verschlossene WC-Tür in einem Kaufhaus, weil das rote Schildchen weiß war und sie nicht erkannte, daß es besetzt war -- und es antworte auch erstal niemand, bis plötzlich eine Stimme rausschrie, sehr kiebig: "Noch einmal und Ihr erlebt Euer blaues Wunder!" Meine Tochter, sowas nicht gewöhnt, wararg verschreckt - und die dame, dann irgendwann aus dem Klo stürmte (und zum Glück nicht wußte, wer gerüttelt hatte), blökte noch sowas wie "da war wohl jemand, der nicht lesen konnte" in die verblüffte Runde und entschwand.
DAS oder ähnliches passiert einem hier also seltener, möchte ich sagen.
Man ist höflich, freundlich, zuvorkommend, auch hilfsbereit. Und natürlich mag ich das.
Gemeckert und angeblökt wird wohl mehr in Dtld.
Oh, meine Klöße zerkochen, ich muß rennen ---- Mittagessen abends warm,auch eine dänische Sitte, an die ich mich gut gewöhnen konnte, weil ich dies schon aus praktischen (Arbeits-)Gründen kinderlos in Dtld. machte. (Allerdings essen die meisten gegen 18.00, wir knapp eine Std. später.)
Ursel, klößerettend weggeeilt.
ja, es ist in einem kleinen deutschen dorf auch schwerer hineinzukommen als in eine großstadtbevölkerung - trotzdem verbindet da irgendwann nicht nur die Sprache,auchdie gemeinsame Geschichte, gemeinsame Brääuche, gemeinsame Erfahrungen, die hier dann auch wieder trennen (nein, ich erwähne den Kindergeburtstag nicht mehr, lach!).
Ich gebe es auf, Außenstehenden dieses Anderssein erklären uz wollen; ich habe vieles auch erst im wirklichen LEBEN hier gelernt und nicht mal bei meinen 10 Jahre Familienurlauben!
Wenn es so einfach wäre, hätte ichsicher auch nicht die vielen Spannungen mit meinem Mann in den ersten Jahren unserer beziehung gehabt, beidenen wir beide nicht so recht wußten, was denn nun eiegtnlich derart schieflief, daß ich die Koffer nach 3 tagen packen wollte: Die Familie war nett, das Weter prächtig, wir waren zusammen - was lief quer
Bis er es irgendwanna uf den Punkt brachte (an den ich heute noch oft denke, wenn ich wieder mal staune, in den Spinat trete - wie man hier sagt - und an meine Grenzen stoße): "Wenn ich aus Tumbuktu käme,dann könnteichRegenwürmer zum frühstück essen - Du würdest dich nicht wundern, denn du wärest darauf eingesteltl: naja, die machen das da unten eben so.
Wir beide gehen eben viel zu sehr davonaus, daß DK und Dtld. ähnlich sind, uzmindest eben Norddtld. (wo wir ja mehr als 10 Jahre wohnten), und wenn dann kulturell-menthalitäts-bedingte Unterschiede auftreten, dann erkennen wir sie zunächst gar nicht als solche und verstehen die Welt nicht mehr."
ich bin ja nicht in ein anderes Dorf gezogen, sondern in ein Dorf in einem andeen Land, liebe Allegra.
Und ich rede nicht freundlich mit den Deutschen an meiner Gartenhecke oder im ausflur, sondern mit Dänen - und da kommt eben manches anders rüber und manches anders an, liebe Ester.
Daß Ingrid auch Positives zu berichten weiß, freut auch mich, denn ich beteuere jetzt zum hunderttausendsten Mal, daß ich dieses Land auch mag --- ich bin schließlich auch mit einem seiner Bürger verheiratet.
ich lebe gern hier und kann mir einen Rückzug momentan nicht vorstellen.
m bsp. hatte ich bei unserem letzten Dtld.trip vor weigen Tagen ein Erlebnis, beidem ich mir gratulierte, hier zuwohnen, denn der allgemeine Umgangston ist freundlicher (waseben leider auch zu trugschlüssen führen kann, aber das hatten wir ja jetzt zur genüge).
nur erleichtert er den schlichten Alltag doch wesentlich.
da probierte meine kleine ochter mehrere Male eine verschlossene WC-Tür in einem Kaufhaus, weil das rote Schildchen weiß war und sie nicht erkannte, daß es besetzt war -- und es antworte auch erstal niemand, bis plötzlich eine Stimme rausschrie, sehr kiebig: "Noch einmal und Ihr erlebt Euer blaues Wunder!" Meine Tochter, sowas nicht gewöhnt, wararg verschreckt - und die dame, dann irgendwann aus dem Klo stürmte (und zum Glück nicht wußte, wer gerüttelt hatte), blökte noch sowas wie "da war wohl jemand, der nicht lesen konnte" in die verblüffte Runde und entschwand.
DAS oder ähnliches passiert einem hier also seltener, möchte ich sagen.
Man ist höflich, freundlich, zuvorkommend, auch hilfsbereit. Und natürlich mag ich das.
Gemeckert und angeblökt wird wohl mehr in Dtld.
Oh, meine Klöße zerkochen, ich muß rennen ---- Mittagessen abends warm,auch eine dänische Sitte, an die ich mich gut gewöhnen konnte, weil ich dies schon aus praktischen (Arbeits-)Gründen kinderlos in Dtld. machte. (Allerdings essen die meisten gegen 18.00, wir knapp eine Std. später.)
Ursel, klößerettend weggeeilt.
Zuletzt geändert von Ursel am 30.01.2004, 18:57, insgesamt 1-mal geändert.
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...