Seite 3 von 4
Verfasst: 09.05.2007, 09:23
von Lars J. Helbo
Rørviger hat geschrieben:
Eher nicht, denn Du argumentiert hier, milde gesagt, sehr "deutsch", während Du gleichzeitig versuchst das "dänische System" zu beschönigen.
... und Du argumentierst jetzt leider gar nicht mehr
Wo habe ich den irgendetwas "beschönigt"? Ich habe erklärt, daß es in DK traditionel ein großes Wunsch nach Konsensus gibt und das Extremisten (egal in welche Richtung) zwar geduldet aber nie beliebt sind.
Das kann man dann je nach Gemüt für gut oder schlecht befinden. Ich habe dazu aber gar nicht Stellung genommen.
Verfasst: 09.05.2007, 09:32
von Rørviger
Diese Deine "diskussion" führt zu Nix, man merkt nur die Absicht...
*egal* wir MÜSSEN das nicht weiterdiskutieren, es wird sicher auch nicht zu "Konsens" führen.
Warum auch.
BTW: Ich hab' ganix gegen die "Neue Partei".
aber überflüssig, das ist sie.

Verfasst: 09.05.2007, 09:53
von Lars J. Helbo
Rørviger hat geschrieben:
aber überflüssig, das ist sie.

Nur dafür argumentieren kannst/willst Du nicht.
Für Dich mag die Partei natürlich überflüssig sein, weil es für Dich kein großer Unterschied macht, ob jemanden seine Stimme an DF, V, K oder NA gibt.
Du würdest aber niemals irgend einer dieser Parteien wählen und daher bist Du eigentlich gar nicht gefragt. Für viele Wähler, die tatsächlich einer dieser Parteien wählen könnte, macht es aber ein großer und wichtiger Unterschied.
Verfasst: 09.05.2007, 09:58
von Rørviger
Ja, ich schreibe hier MEINUNG.
Meine !
du doch auch, oder ?
Ich glaube und hoffe, dass hiermit diese Deine (unsere) [Nicht]Diskussion abgeschlossen ist.

Verfasst: 09.05.2007, 10:00
von Martin Hofer
Lars, gib es auf. So eine Diskussion mit einem Linken kann man nicht gewinnen.
-- Martin
Verfasst: 09.05.2007, 10:08
von Ursel
Hej Martin!
ich weiß nicht, ob das mit Links zu tun hat - oder auch mit "ewig gestern".
manche von Rörvigers Argumenten wirken auf mich immer, als o bsie ihren Bezug in der Zeit haben, in der er nach Dk gekommen ist.
Aber sowohl DK als auch Dtld. (wie auch die ganze übrige Welt) haben sich inzwischen verändert - und nicht immer so eindeutig zum Guten/Schlechten, wie Rörviger das sieht.
Übrigens fanden viele vor ca. 30 Jahren auch, man brauche die Grünen als Partei weiß Gott nicht --- heute wäre ich froh, wenn mal noch so eine frische Partei wie damals frischen Wind in die Politik pusten könnte!
Denn leider scheint sich so ein frischer Wind ja auch abzunutzen!
Gruß Ursel, DK - nach Konfirmations- und Gästestreß wieder ein bißchen da... und kaum fertig mit Nachlesen!)
wind
Verfasst: 09.05.2007, 10:23
von cpr
Ursel hat geschrieben:
Übrigens fanden viele vor ca. 30 Jahren auch, man brauche die Grünen als Partei weiß Gott nicht --- heute wäre ich froh, wenn mal noch so eine frische Partei wie damals frischen Wind in die Politik pusten könnte!
Denn leider scheint sich so ein frischer Wind ja auch abzunutzen!
Gruß Ursel, DK
Hallo,
Ich glaube eher, dass Politik intelligente Entscheidungsträger braucht, und keinen frischen Wind. Nach deiner Definition könnte auch ein Furz ein frischer Wind sein, ein warmer, zugegeben, aber immer noch ein frischer.
keine Panik auf der Titanic!
cpr
Verfasst: 09.05.2007, 10:30
von Martin Hofer
Hej Ursel,
inhaltlich ist das sicher einfach ein wenig angestaubt. Ich meinte eher die typisch überheblich-besserwisserischen Argumentationsmuster generell. Die findet man nicht nur bei den Linken -- versuch mal, mit einem Kreationisten zu diskutieren, da läuft jeder Versuch einer konstruktiven Diskussion ebenso ins Leere.
Etwas mehr zum Thema: In der DF selbst bebt es ja derzeit auch ziemlich: [url=http://politiken.dk/indland/article301017.ece]Frevert begår karaktermord på Pia K.[/url].
-- Martin
Verfasst: 09.05.2007, 10:36
von Ursel
Hej Cpr!
Nach deiner Definition könnte auch ein Furz ein frischer Wind sein, ein warmer, zugegeben, aber immer noch ein frischer.
Ich habe keine Defintion des frischen Windes gegeben.
Damals jedenfalls war es frisch, erfrischend und auch so notwendig wie heute, sich um neue Themen in der Politik zu kümmern, genau eben das Angestaubte mal vo neiner (jüngeren) anderen Warte aus zu sehen.
Ja, Martin, ich verstehe durchaus, was Du meinst - undzu Louise Frevert:
ich habesie heute morgen im frühstücksfernsehen gehört und weiß nicht so richtig, ws ich davon halten soll --- gutes Timing jedenfalls, daß ihr Buch (auch eine Abrechnung mit Pia und DF) morgen in den Buchhandlungen erscheint.
Sie betont ja, daß es eine Art "Aufräumen" für sie selbersei - aber unsereiner ist doch geneigt, es als als Abrechnung zu sehen für die zahlreichen Abmahnungen, die gerade Louise Frevert ja von der Parteispitze der DF bekommen hat.
Mögen ihre Beobachtungen innerhalb der Partei noch so richtig sein (was ich ja nicht beurteilen, durchaus aber glauben kann

) --- das Timing ist irgendwie ... merkwürdig.
Ob nützlich (und wenn ja: für wen!), weiß ich auch nicht.
Gruß Ursel, DK
Verfasst: 09.05.2007, 10:42
von Lars J. Helbo
@Martin:
Hast wahrscheinlich recht
Ist nur Schade, denn es geht hier tatsächlich um ein wesentlicher und interessanter DE-DK Unterschied. In D hat man gerne "klare Verhältnisse". Der "Idealfall", was man sich in D wünscht, wäre ja eigentlich ein 2-Parteien-System, mit eine Regierungspartei mit sichere Mehrheit und ein starke Opposition. Die große Koalition ist dagegen die "letzte Lösung", etwas, was gemacht wird, wenn alles andere fehl schlägt.
In DK ist es im Grunde genommen umgekehrt. Viele Dänen sind so auf Konsensus und Einigkeit bedacht, daß für sie eine große Koalition als Wunschtraum gilt.
Es ist wie gesagt auch so, daß das Wort "Blokpolitik" in DK ein Schimpfwort ist. Dagegen kann man wohl sagen, daß Begriffe wie "wechselnde Mehrheiten" oder "gedultete Regierung" in DE eher negativ belastet sind?
Aus diesen Gründen ist es für Dänen absolut unverständlich, was an den "Hessischen Verhältnissen" 1982/83 so schlimm war. Die wenigsten Dänen werden auch begreifen, warum in großen Teilen der deustche SPD ein solcher Wut gegen Genscher nach der Wechsel 1982 enststand. Für uns ist es etwas ganz natürliches, daß Mehrheiten wechseln und Parteien zu verschiedene Seiten zusammenarbeiten können.
Das ist auch ein Teil der Ursache für die neue Parteigründung. Die Leiterin von RV Marianne Jelved hat ja immer wieder erklärt, sie könne niemals eine Regierung unter Fogh unterstützen. Diese Aussage halten viele Dänen für unklug und etwas überheblich. Sowas sollte ein vernünftiger Politiker in DK einfach nicht sagen.
Umgekehrt ist es für deutsche vermutlich schwer zu verstehen, daß die Zusammenarbeit zwischen die Regierung und DF in DK nicht einfach eine Koalition ist. Z.B. ist DF ja stricht gegen die EU. Deshalb wird alles, was mit der EU zu tun hat (und das ist viel) in eine Zusammenarbeit zwischen Regierung, SPD und RV beschlossen - gegen den Stimmen von DF. Aus diesem Grund ist es auch undenkbar, daß DF Minister stellen sollten. Ich denke dies ist für deutsche nur schwer nachvollziehbar?
Verfasst: 09.05.2007, 10:51
von Lars J. Helbo
Was Louise Frevert angeht, dann ist sie ja die zweite, die in Kürze Zeit geht. Letzte Woche hat sich Morten Messerschmidt verabschiedet.
Ich habe irgendwo ein Kommentar dazu gesehen, die ich eigentlich ganz treffend finde. Demnach geht es darum, daß Pia Kjærsgaard die Partei ganz hart im Griff hält. Alle, die Versuchen ihre eigene Meinungen zu haben (oder vielleicht sogar zu äußern), kommen auf Abstellgleis.
Einzige Ausnahmen sind die beiden Pastoren, die einiges mehr an Meinungsfreiheit haben - vermutlich weil sie Pia Kjærsgaard etwas mehr als ebenbürtig sind, und sich wehren können.
Das Problem ist nun, daß Leute wie Frevert und Messerschmidt einige Jahren in Politik gewesen sind, sie haben einiges an Erfahrung gesammelt und wollen nun nicht mehr akzeptieren, so behandelt zu werden - schon gar nicht, wenn sie sehen, daß die Pastoren das gleiche tun und davon kommen.
Verfasst: 10.05.2007, 23:13
von Lars J. Helbo
Es gibt jetzt die erste richtige Meinungsumfrage mit der neue Partei, und die hat es in sich:
http://nyhederne.tv2.dk/politik/article.php/id-6926808.html
Soc. dem. 45 Sitze (-2)
Radikale 6 Sitze (-11)
Konservative 14 Sitze (-4)
SF 16 Sitze (+5)
Dansk FP 22 Sitze (-1)
Venstre 39 Sitze (-13)
EL 4 Sitze (-2)
Ny Alliance 29 Sitze
Und dann noch das hier: http://www.berlingske.dk/indland/artikel:aid=894672
Pia Kjærsgaard (DF) und Marianne Jelved (RV) wollen jetzt angeblich beide schnelle Neuwahlen haben. Der Trick dabei wäre, daß Ny Alliance noch einige Wochen braucht um Unterschriften zu sammeln. Noch ist die Partei nicht aufstellungsberechtigt. So hätten den beiden Damen vielleicht die Chance ein Teil ihre Macht zu erhalten.
Verfasst: 11.05.2007, 07:35
von Danebod
Det er jo speciel interessant, at Ny Alliance nu har et folketingsmedlem, der er kommet fra Venstres gruppe...Om NA virkelig skal få et så godt valg som denne rundspørge antyder, får vi se til givet tid...Men de er nok kommet for at blive. De trækker dog foreløbig næsten kun stemmer fra R, V og K og forvolder altså kun forskydninger indenfor det borgerlige lejr. Der er intet virkelig nyt at forvente gennem dette nye parti ved et folketingsvalg, hvornår det end måtte komme...
Verfasst: 11.05.2007, 08:05
von Danebod
Und noch was auf Deutsch: Die ersten Trirttbrettfahrer sind aufgetaucht, ein Domänenhai hat sich einen Domänennamen mit ähnlicher Schreibweise gesichert und von dort aus Verkehr auf eine Reklameseite umgeleitet. Artikel auf dänisch:
[url]http://www.computerworld.dk/art/39280?a=newsletter&i=995[/url]
Den sollte die neue Patei gleich in den Vorstand wählen, so etwas ist doch gutbürgerlich...

Verfasst: 11.05.2007, 09:29
von Lars J. Helbo
Doch es ist schon mehr als unbedeutende Verschiebungen. Der Punkt ist, daß Marianne Jelved, RV klar erklärt hat, sie würde niemals Fogh unterstützen. Ny Alliance steht zwar in der Mitte, tendiert aber eher in Richtung der Regierung.
Nun geht es ja erstmal darum, wer Regierung bilden darf. Also, welche Aussage wird jede Parteichef in der Königsrunde machen. Hier würde Fogh voraussichtlich nach den oben genannten Zahlen 104 Stimmen bekommen (VK + DF + NA), während Helle Thorning Schmidt nur auf 71 Stimmen zählen könnte. Das ist deutlich anders als jetzt (94 - 81).
Beachte, daß es hier nicht um eine Koalition zwischen DF und NA geht. Die wäre ja auch wirklich zu unwahrscheinlich. Es geht nur um Stimmen zählen in der Königsrunde. Welche Regierung Fogh dann nachher bildet, ist eine ganz andere Sache. In diesem Fall hätte er aber die Möglichkeit eine Regierung von VK + NA zu bilden. Wenn die Stimmen aus dem Nordatlantik dazu kommen, hätte diese Regierung vermutlich 84 oder 85 Sitze hinter sich.
Damit könnte sie mit wechselnde Mehrheiten regieren. Sie müßte ja nur jeweils einer der vier Parteien DF, SPD, RV und SF auf ihre Seite ziehen um auf die magische 90 zu kommen. Damit würde genau das eintreten, was NA will: DF würde deutlich an einfluß verlieren.
Es geht darum, daß man nicht die Regierung ablöst, sondern man bietet sie eine alternative Mehrheit an und zieht sie damit in Richtung Mitte.