Ich kenne durchaus auch Fälle, wo das (Grundschul-)Kind wegen Schmerzen nicht mehr gehen konnte (geschweige denn anderes wie Fußballtraining, spielen, etc.) , aber wegen ewig langer Wartezeiten nichts herausgefunden, folglich auch nicht behandelt werden konnte - und als es dann feststand, daß ein OP nötig sei, fing die Warterei von vorne an.
Schmerzen bei einem Kind!
Es gefällt uns auch nicht, aber es ist so.
Lars schrieb:
Im Moment werden wie gesagt viele Notaufnahmen geschlossen. Dahinter steckt eine einfache Rechnung. Man hat überlegt welche und wie viele Ärtzte man braucht für eine gut funktionierende Notaufnahme. Dann hat man nachgesehen, wie viele es davon in DK gibt (Ärzte also). Daraus ergab sich, dass man eine Notaufnahme für 200.000 Einwohner machen kann.
Aber einige Touristen berichten hier jedoch auch von positiven Erfahrungen bei Notfällen, woraus man aber nun wirklich nicht schließen oder ableiten kann, dass generell schnelle, freundliche und unbürokratische Notarzthilfe geleistet wird.
Ich persönlich halte es für sehr bedenklich, dass das Gesundheitssystem auf Statistiken beruht, s. o., die dazu führen, dass in einigen Regionen Notfallaufnahmestationen wegrationalisiert werden. Am schlimmsten aber finde ich, wenn man Kinder mit Schmerzen nicht behandelt, nur weil anscheinend das dänischen „Gesundheitssystem“ sich immer weiter von Menschen, die ärztliche Hilfe benötigen, wegentwickelt.
Bevor nun der Eindruck entsteht, wir kratzen hier alle fast ab, will ich ein bißchen relativieren.
Ich habe die Krankenschwestern bei den Geburten meiner Kinder als sehr freundlich erlebt, die Hebammen waren weitgehend kompetent (sie hat man mal von den Netzhautproblemen ab, die ich hatte, die aber auch kein Augenarzt, kein Arzt und sonstwer ernstnahm oder kannte?) und manche technik,. von denen wir in Dtld. lesen, wird hier nicht angewandt, wenn es nicht dringend nötig ist - und das finde ich manchmal auch gut.
Die falsche Sicherheit, in der sich viele wiegen, weil die Überwachungsinstrumente alles übernehmen, was hier Ärzte und Hebammen oft noch alter Sitte selber leisten, ist ja auch trügerisch --- und kostenaufwendig.
Auch in der Notaufnahme sind wir - mit nicht bedrohlichem Akutfall - irgendwann dran gekommen und freundlich behandelt worden.
Aber:
Ich habe mir n diesem Forum und anderswo schon oft einen Mittelweg zwischen dem dt. und dem. dän. System gewünscht.
Es ist ja irrwitzig, daß in Dtld. beinahe jeder noch so kleine Hausarzt ein ganzes Labor und Röntgen-Ultraschall u.a. Geräte mit zig Personal hat - wieviele das in der Kleinstadt waren, in der ich damals lebte, wage ich gar nicht zu zählen!
(Dabei war da sogar ein Krankenhaus mit allem in derselben Stadt)
Hier wird ja auch soviel verzögert, weil der Arzt für jede Röntgen-, größere Labor- oder Ultraschalluntersuchng erstmal ins Krankenhaus überwiesen muß, wo es lange Wartezeiten gibt.
Nicht nur für Krebspatienten eine unhaltbare Situation, auch Schmerzpatienten leiden - nicht nur Kinder. Kein Einzelfall - ich kenne viele und in der Presse kommen sie auch vor.
Und wenn die Krankenhäuser geschlossen werden, die Notaufnahmen, dann muß der Krankenwagen besser - auch personell - ausgestattet werden und es muß ein größerer Hubschrauberdienst mit qualifiziertem Personal eingesetzt werden, damit den Menschen schnell geholfen werden kann.
Ein Mittelweg wäre schön - und vielleicht auch besser finanzierbar.
Alles in allem bin ich froh, daß weder ich noch meine Kinder hier noch nie ernstlich krank war - die einzige bedrohliche Erkrankung erlitt ich zu meinem Glück (Glück im Unglück) bei einem "Heimaturlaub" - in Dtld. wurde mir schnell geholfen, so gut es die Ärzte konnten; hier wäre ich gestorben, sagte mein Hausarzt unaufgefordet.
Für das, was wir so im Alltag haben, kommen wir zurecht, ohne zu sehr zu leiden 8auch wenn ich mit der Allergiebehandlung meiner Tochter langsam auch gern andere Wege ehen würde!) - aber wer wirklich ernsthaft erkrankt, kann durchaus Probleme bekommen!
Was hier jedoch wichtig ist, ist die Einsicht, daß es eben einfach ein anderes Land mit anderen Gegebenheiten, anderen Gesetzen, vielleicht auch anderen Prioritäten ist.
Mit einem deutschen Gesundheistwesen im Gedächtnis und den Ansprüchen daran hierher zu kommen, ist zumindest als Auswanderer eine ernüchternde Erfahrung --- und so sehr ich Fabulas Entrüstung verstehe, ja sogar teile, so sehr zeigt sie eben auch, daß da die Maßstäbe noch zu deutsch sind, nicht "angepaßt" an die dänischen eben...
Das muß zumindest ein Auswanderer erst mal "leisten" = weg von Illusionen, weg von allem, was er je über den dänischen Sozialstaat gehört hat, weg von allen trägerischen Bildern, die er sich aufgrund was auch immer ausgemalt hat; weg von dem, was er bislang kannte; sonst bleibt er sehr unzufrieden.
P.S.: Wenn Du Dich unter Deutschen umhörst, die vor längerer Zeit ausgewandert sind, egal in welches Land, dann wirst Du immer hören, daß das deutsche Gesundheitswesen im Vergleich zu dem jetzigen Heimatland eins der besten ist!
Egal wie viel da geändert wird - und da muß was geändert werden, wenn es finanziell nicht kollabieren soll: es übertrifft immer noch bei weitem alles, was Auswanderer in den anderen Ländern so kennen.
Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
Aber einige Touristen berichten hier jedoch auch von positiven Erfahrungen bei Notfällen, woraus man aber nun wirklich nicht schließen oder ableiten kann, dass generell schnelle, freundliche und unbürokratische Notarzthilfe geleistet wird.
Ich persönlich halte es für sehr bedenklich, dass das Gesundheitssystem auf Statistiken beruht, s. o., die dazu führen, dass in einigen Regionen Notfallaufnahmestationen wegrationalisiert werden. Am schlimmsten aber finde ich, wenn man Kinder mit Schmerzen nicht behandelt, nur weil anscheinend das dänischen „Gesundheitssystem“ sich immer weiter von Menschen, die ärztliche Hilfe benötigen, wegentwickelt.
Gute Besserung, dänisches Gesundheitssystem!
Hilsen
Lundi
Hej Lundi
Das wegrationalisieren des Gesundheitssystem hat auch bei uns mit der Privatisierungskampagne von krankenhäusern auch schon begonnen und wie ich die deutsche Gründlichkeit kenne werden wir euch auch damit überholen
Hilsen Sotho
1998-2002 Vejers Strand
2003 Fjerritslev
2004-2006 Lønstrup
2007 Römö und im August Lønstrup
2008 Juli/August Lønstrup und schaun wir ma
2009 März/April Vedersø Klit und Juni/Juli Lønstrup
Einmal Urlaub im Land des Lichts macht süchtig
Du vergißt dabei,daß Dtld. von einem weitaus höheren Niveau "wegrationalisisert".
Der "Luxus" (aus dänischen Augen), der in Dtld. wegfällt, ist hier ja nie gewesen - d.h. man streicht hier gleich an der untersten Substanz.
Das macht noch eine ganze Weile einen Unterschied - und vor allem, hier kommt eben wieder der berühmte Satz:
"Willkommen im Tal, wir sitzen hier schon lange drin." (Zitat Evi)
Es tröstet in diesem Zusammenhang nicht, hat auch nichts miteinander zu tun, aber damit ich auch malö positiv klinge:
bei Bibliotheken ist es genau umgekehrt!
So, nun aber gute Nacht - genügend Schlaf dient schließlich auch der Gesundheit! -- Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
Hej Ursel,
Ich vertraue da auf die deutsche Gründlichkeit und bin mir sicher Sänemark wird zumindest, wenn ich von den Kassenpatienten ausgehe bald mit der gesundheitlichen Versorgung besser da seteh.
was die neuen Bundesländer angeht ist die ärztliche Versorgung Versorgung schon auf skandinavischen Standard
Gute n8 und schlaf schön
Sotho
1998-2002 Vejers Strand
2003 Fjerritslev
2004-2006 Lønstrup
2007 Römö und im August Lønstrup
2008 Juli/August Lønstrup und schaun wir ma
2009 März/April Vedersø Klit und Juni/Juli Lønstrup
Einmal Urlaub im Land des Lichts macht süchtig
Hi,
da muß ich Sotho recht geben.Aber in den alten Bundesländern ist es auch nicht viel besser.
Bei uns in den ländlichen Gegenden ist auch sehr viel wegrarationalisiert worden.
Wir sind auch in Deutschland schon mit einem Kind mit einer stark blutenden Kopfwunde von einem Krankenhaus abgewiesen worden und mußten dann 50 km weiter in das nächste,weil kein zuständiger Arzt im Dienst war.
Bei zahnärztlichen Notfällen ist noch schlimmer - 4 Zahnärzte vor Ort,aber zum Notdienst muß man bis zu 100 km fahren.
Mich interessiert dazu auch mal volgendes.Was müßte man zusätzlich bezahlen wenn man einen Krankenhaus aufenthalt hat. Ist das sehr teuer und gibt es dafür eventuell zusätzliche Versicherungen und wie ist es mit allgemeinen Schutzimpfungen?Sei es wenn man ins Ausland fährt oder ne ganz normale Auffrischung braucht wegen Wunschterkrampf usw.Weil die hat ne Schutzdauer von zirka 10 Jahren und irgendwann ist vorbei.Muß man da auch gleich ins Krankenhaus extra fahren,als nur zu nen Hausarzt?Muß ich mich darauf einstellen das man da ein halbes Jahr warten muß,auch was einfache dinge betrifft.Nicht das ich mich damit nicht auseinandergesetzt hätte ,aber man sollte sich da schon richtig informieren und auch was die Sprachbelanz der Ärtzte dort angeht,wenn man jetz nicht dänisch alles versteht,das man dann wohlmöglich einfach nach hause geschickt wird?
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Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
@ursel: Ich muss dir einfach mal sagen, du hast nicht den mindesten Sinn für Humor, leider.... Wenn ich hinter eine Aussage ein "Zwinkersmilie" mache, dann ist das auch so gemeint. Du musst dich sicher nicht in alles einmischen, wenn du eh immer alles in den falschen Hals bekommst.
Das musste ich jetzt wirklich auch mal loswerden.
Außerdem habe ich mich mit Lars unterhalten, der mir auch genau und gut und ich denke auch richtig und vor allem sachlich!!! Auskunft auf meine Fragen gegeben hat.
Nochmals "Danke" @Lars, dass du mir so geduldig geantwortet hast. Genau die Sache mit dem Notruf hat mich sehr interessiert.
Nachdem ich das am Freitag meinem Mann erzählt habe (wir arbeiten beide im Gesundheitswesen) hat er mir mitgeteilt, dass auch bei uns bereits Bestrebungen im Gange sind, es genau so zu handhaben.
Naja, mit dem deutschen Gesundheitssystem mags zwar im Moment noch viel besser aussehen als in DK, aber leider sieht es so aus, als ob da auch einiges "den Bach runter geht".
Und ihr könnt mir glauben: Ich weiß, wo von ich rede, leider!
Oh, Fabula, mit dem falschen Fuß aufgestanden?
Ein Forum ist öffentlich, da darf jeder überall schreiben.
Wenn Dich meine Beiträge zu sehr stören, überschlag sie doch einfach - und gut is.
ich bemühe mich ansonsten weiter, niemanden grob zu beleidigen und nach bestem Wissen und Gewissen zu berichten.
Wenn Fakten Dir nicht gefallen und Illusionen lieber sind, liest Du bei mir allerdings in Bezug auf DK falsch, stimmt.
Ich wünsche dir trotzdem einen guten Tag - Ursel, DK humorlos ohne
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Fabula hat geschrieben:Naja, mit dem deutschen Gesundheitssystem mags zwar im Moment noch viel besser aussehen als in DK,
Nein, tut's nicht, und hat's noch nie getan, trotz manchen Beitrages hier im Forum.
Das dän. Gesundheitswesen war und besonders IST viel besser als sein hier verbreiteter Ruf, trotz manchmal vorkommender Wartelisten...die es aber in Deutshcland auch gibt, was hier (und in Deutschland) verheimlicht wird.
In Deutschland ist es sogar noch schlimmer, denn dort gibt es aufgrund eines asozialen und in meinen Augen völlig perversen systems mindestens 2 KLASSEN gibt, eigentlich 3, Nämlich die Versicherten in AOK's u.ä., die Versicherten in Ersatzkassen und die Privatversicherten. (ausserdem gibt es in D sehr viele Menschen ohne jegliche Krankenversicherung)
Alle 3 Gruppen werden bekanntlich in D sowohl in Praxen als auch in anderen Gesudheitseinrichtungen verschieden behandelt. Ein Skandal ohnegleichen.
Nunja, auch OECD Untersuchungen zeigen jedesmal, dass das dänische Gesundheitssystem dem deutschen überlegen ist.
Und...in DK gibt es nicht soviele praktizierende Kinderärzte, weil ganz einfach die Geldverdienerei mit "Fachärzten" eine deutsche Marotte ist, wie auch die Titelsucht oder die mit allerlei unnötigen Maschinen vollgepfrophten Praxen deutscher Ärzte sowie deren Abhängigkeit von Pharma- und anderer Zuliefererindustrie.
Aber etliche praktizierende Hausärzte haben in DK faktisch ihren Facharzt in Pädiatrie, sie schildern es jedoch nicht aus.
Letzendlich muss auch mal geschrieben werden, dass der TON, die Freundlichkeit, natürlich ganz MEINER Meinung nach, im Dän. Gesundeitswesen um Welten besser ist als in D.
Und dass in DK Gesundheitspersonal besser bezahlt wird, ist ebenfalls eine Tatsache, darum auch gibt es sehr viele Ärzte (ich kenne davon einige ) welche sich nie im Leben genötigt sehen eine Praxis zu eröffnen um Reibach zu machen.
Rørviger hat geschrieben:
Nunja, auch OECD Untersuchungen zeigen jedesmal, dass das dänische Gesundheitssystem dem deutschen überlegen ist.
Stimmt, letzte Woche gab es wieder so eine Untersuchung von der OECD, wonach das dänische Gesundheitssystem im weltweiten Vergleich ganz oben liegt.
Dabei sollte man allerdings erinnern, dass OECD ein Wirtschaftsorganisation ist. Sie interessiert sich für Effektivität und Kosten. Dabei schneidet das dänische System aus drei Gründen gut ab.
Erstens sind die Behandlungszeiten im Krankenhaus kurz. Vieles wird ambulant gemacht und viele werden nach ganz kurzer Zeit nach hause geschickt. Beim Geburt rechnet man z.B. im Normalfall beim ersten Kind 3-4 Tage im Krankenhaus, beim 2, 3 etc. Kind wird Mutter und Kind in der regel sofort nach hause geschickt. Das macht die Sache natürlich billiger. Und Pflegekosten, die zu hause anfallen, gehen ja nicht auf dem Gesundheitssystem sondern auf dem Sozialsystem.
Zweitens gibt es keine "Extra Kapazitäten". Es gibt nicht an jede Ecke Röntgen- und Ultraschallgeräte. Das führt zu den Wartelisten. Es bedeutet aber auch, dass die vorhandene Kapazitäten immer voll ausgelastet sind.
Drittens gibt es nicht die Möglichkeit einen zweiten Arzt aufzusuchen um "eine zweite Meinung zu hören" - weil man einfach sein fester Hausarzt hat.
Solche Faktoren reduzieren die Kosten, und das mag OECD.
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