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Verfasst: 12.11.2009, 13:29
von Lars J. Helbo
Bine 61 hat geschrieben:Meine Frage ist, versenden die an alle Mitglieder diese Informationsbriefe, oder nur an neue Mitglieder, bzw. "nydansker"?
Ich denke, die schreiben an alle. In DK gibt es seid mehr als 100 Jahren eine feste Zusammenarbeit zwischen den Gewerkschaften und die linken Parteien, insbesondere SPD, SF und (früher) DKP.
Bis vor 1-2 Jahren war es auch so, dass diese Parteien feste Beiträge (in Millionenhöhe) von den Gewerkschaften bekamen.
Bine 61 hat geschrieben:Ausserdem das Wahldatum, der 17.November fællt auf einen Dienstag, warum wird nicht an einem Sonntag gewæhlt?
Weil hier eigentlich immer dienstags gewählt wird
Nur bei den letzten EU-Parlamentswahlen im Juni war es an einem Sonntag. Das war das allererste mal. Früher lagen die EU-Parlamentswahlen am Donnerstag - wo also z.B. in DE an den darauf folgenden Sonntag gewählt wurde.
Aber bei nationalen Wahlen ist es immer einen Dienstag.
Verfasst: 12.11.2009, 13:40
von Lars J. Helbo
Enspænder hat geschrieben:aber jetzt mal ne ernste frage:
wie kommt es daß so freaky parteien antreten (dürfen) ?
ich meine, die haben eh keine chance? warum geben die für den ganzen kram so viel geld aus ?
Auf der andere Seite, schau mal hier:
http://www.bpb.de/methodik/A06RKQ,0,0,Welche_Parteien_stehen_zur_Wahl.html
Darunter gibts doch auch einige witzige:
Partei HUMANWIRTSCHAFT
Elternpartei
Deutsche Arbeitslosen Partei
Oder hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Bundestagswahl_2009
Rentnerinnen- und Rentner-Partei
Christliche Mitte
Allianz der Mitte
Partei Bibeltreuer Christen
Die Tierschutzpartei
Ab jetzt…Bündnis für Deutschland
Die Violetten – für spirituelle Politik
Und die bekommen sogar Sendezeit im Fernsehen ....
Ob die Politik nun spirituell oder nihilistisch ist, wo ist den da die große Unterschied?
Verfasst: 12.11.2009, 19:11
von g_abriele
Na ja - das mit der Sendezeit im Fernsehen ... das geht ja wohl nicht anders - von wegen Gleichberechtigung.
Sobald ne Partei zur Wahl zugelassen ist, muss sie gleichwertig mit den anderen ein Recht auf Publikationen haben ...
Zulassung von Parteien
Verfasst: 12.11.2009, 22:28
von Sydstien
Hej Lars,
in deinem Beitrag nach Mitternacht ist dir heute ein Irrtum unterlaufen: in Deutschland gibt es kein Zulassungsverfahren für die Gründung von Parteien. Ziele und Inhalte werden nicht geprüft. So eine Art Parteien-TÜV wäre in der Tat völlig undemokratisch. So haben wir hier die ganze Palette aller möglichen Parteien - von exotisch bis extrem.
Wenn sich danach Parteien (die bis dahin nicht im Parlament vertreten waren) an Wahlen beteiligen möchten, müssen sie Unterschriften sammeln -also genau das gleiche Verfahren wie in DK. Die Hürden dabei sind nicht besonders hoch. Das gilt auch für freie Wählervereinigungen - die keine Parteien sind - und für Einzelbewerber.
Was du vielleicht im Sinn gehabt hast, ist die Möglichkeit, dass in D Parteien verboten werden können - anders als in DK. Das ist aber ein ganz anderes Thema.
Freundliche Abendgrüße
Heinz-Dieter[/i]
Verfasst: 13.11.2009, 08:32
von Lars J. Helbo
Neue Parteien müssen aber auch auch durch dem Bundeswahlausschuss geprüft werden:
http://www.dw-world.de/dw/episode/0,,4253578,00.html
http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/%5Cder-staat-muss-fehler-ausbuegeln%5C/
Verfasst: 17.11.2009, 14:45
von Hina
Hej,
mein Mann und ich haben heute das erste mal an dänischen Kommunal- und Regionalwahlen teilgenommen - und die gesamte Sprachschule kam mit

. Das war schon ein kleiner Aufmarsch. Anschließend hat uns ein Wahlordner noch vieles über Wahlen, Kommunalpolitik usw. erzählt. Wir haben eine ganze Stunde lang das Wahllokal belagert.
Was ich schrecklich finde - die riesigen Wahlzettel

. Wenn dann wenigstens die Bretter in den Wahlkabinen so groß wären, dass man das irgendwie vernünftig handhaben könnte, sein Kreuz richtig zu platzieren. Naja, ich hab es dann auch noch geschafft.
Hilsen Hina
Verfasst: 17.11.2009, 19:52
von Lars J. Helbo
Hina hat geschrieben:Was ich schrecklich finde - die riesigen Wahlzettel

Das ist nach der Kommunalreform bei den Regionswahlen auch extrem geworden.
Ich denke alle etwas größere Parteien versuchen dabei mindestens einen Kandidaten aus jede Kommune innerhalb der Region auf die Liste zu haben. Niemanden soll die Partei wechseln müssen, um einen Kandidaten aus der näheren Umgebung zu finden. Das macht schon eine ganze menge.
Dazu kommt dann auch noch die "Lachlisten":
Schiller Instituttets Venner, Civilt Forum, Nærpolitisk Folkeparti, Centerpartiet
Für sie sind die Regionswahlen eine gut Möglichkeit sich zu profilieren. Man kann mitmachen, wenn man nur 200 Unterschriften eingesammelt hat (das schafft ja jeder - besonders weil viele aus prinzipiellen Gründen immer unterschreiben, "damit die Partei eine Chance bekommt"). Aber für diese 200 Unterschriften ist die Partei dann in 1/5 des landes sichtbar.
Verfasst: 17.11.2009, 21:24
von Bine 61
Ich habe auch das erste mal mein Wahlrecht wahrgenommen. Was mich wirklich sehr wunderte war, dass meine Personalien nicht ueberprueft wurden. In Deutschland wird bei Wahlen der Personalausweis vorgelegt, den es in Dk ja ohnehin nicht gibt.
So hatte ich mich auf dem Weg in das Wahllokal schon gefragt, ob die meinen deutschen Perso akzeptieren, oder ob ich meinen Pass vorlegen muss. Die gelbe Krankenversicherungskarte ist ohne Lichtbild, sollte man einen Fuehrerschein besitzen fehlt dort die Anschrift.
@Hina hast du diesbezueglich etwas in Erfahrung gebracht?
Finde ich super, dass ihr dort mit den Teilnehmern der Sprachschule aufgekreuzt seid. In meiner Klasse war die Kommunalwahl garkein Thema - schade.
mfG Sabine
Verfasst: 17.11.2009, 22:27
von Hina
Hej Sabine,
die Sache ist ja noch viel verrückter

. Wenn Du nämlich die Wahlkarte vergessen hast, dann musst Du Dir dort eine neue holen. Dazu brauchst Du nur jemanden, der bezeugt wer Du bist. Ansonsten Pass oder Führerschein vorlegen. Die sagen sich, auf jeden Namen kann eben nur einmal gewählt werden. Theoretisch kann man also auch die Schwester vorbei schicken, wenn man nicht bekannt ist, wie ein bunter Hund.
Bei uns geht das schon seit Tagen, dass sich die ganze Schule ausgiebig mit der Wahl beschäftigt. Wir haben etliche Texte und Broschüren gelesen, wir hatten einen Kandidaten bei uns, der uns einen ganzen Vormittag lang etwas über Kommune, Region und Wahlen erzählt hat. Am Sonnabend waren wir zu einer Veranstaltung mit unserem Bürgermeister, heute ist die ganze Schule mit mir mitgekommen zur Wahl und morgen schreiben wir einen gossen Aufsatz

. Mir ist aber schon öfter mal aufgefallen, dass in unserer Schule der Unterricht ziemlich "extrem" ist. Wir werden zum Glück nicht wie an vielen anderen Schulen einfach nur durchgeschleust. Was nutzt es einem, schnell die Prøve i Danks 3 zu machen, wenn man z.B. die Grammatik nicht wirklich beherrscht, Feinheiten der Sprache nicht kennt und im Grunde auch keine Ahnung von DK hat. Bei uns wird nicht nur die Sprache gelehrt, sondern auch wirklich sehr viel für die Integration getan. Ich finde unseren Unterricht wirklich ganz toll, obwohl wir wirklich extrem gedrillt werden

.
Hilsen Hina