Kredit aufnehmen für Resthof in Dänemark

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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Hina hat geschrieben:Sicher ist es regional auch recht unterschiedlich mit der Preisentwicklung. Toplagen sind da natürlich kaum betroffen, im Gegensatz zu weniger attraktiven Gegenden.
Es geht nicht nur um Lagen. Es geht auch darum, dass erst die großen Preissteigerungen und danach die Krise wie Wellen über das Land ausgehend von Kopenhagen gerollt sind.

Skive ist in der Hinsicht schon relativ weit westlich. D.h. der Preisverfall kam bei Euch relativ spät und es wird auch länger dauern, bis die Preise wieder nach oben gehen. In Århus und Umgebung fallen die Preise nicht mehr und die Verkaufszeiten werden auch kürzer.
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Lille Kanin
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Beitrag von Lille Kanin »

Hej,

ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz, warum sich die dänischen Banken nicht für das Alter interessieren. Schließlich bekommt die Bank bei einem Verkauf oder einer Versteigerung nicht zwangsläufig den vollen Kreditbetrag wieder herein (geschweige denn inklusive Zinsgewinne etc.). Da dürfte wohl immer ein kräftiger Verlust zu verbuchen sein. Ich würde als Bank also sehr genau auf das Alter achten, so wie das hier in D ja auch gemacht wird.

Und was die Diskussion über den "Eigentümer" angeht: Ist es nicht so, daß die Bank sehr wohl mit im Grundbuch steht?! Der "Bewohner" ist also alles andere als der volle Eigentümer der Immobilie, solange sie nicht bezahlt ist. Er hat nicht die volle Entscheidungsgewalt darüber, solange dieser Eintrag besteht. Oder etwa nicht?

Grüße Dirk
Viele Grüße vom "kleinen Kaninchen"!
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Hina
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Beitrag von Hina »

Hej Dirk,
wenn man aus der Sicht einer deutscher Altersvorsorge ausgeht, dann hast Du recht aber nicht mit einer dänischen. Die Banken gehen da kaum ein Risiko ein.
Hilsen Hina
Lille Kanin
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Beitrag von Lille Kanin »

Hej Hina,

naja, ich gehe von dem Fall aus, daß der Kreditnehmer verstirbt, bevor er den Kredit nennenswert abgezahlt hat. Was passiert denn dann in DK? In D würde die Bank versuchen, die Hütte zu Geld zu machen. Sie kriegt also vielleicht die Hälfte des eigentlichen Werts (und noch viel weniger von dem, was Sie sich mal als Gewinn erhofft hatte). Daher die Vorsicht bei Älteren, was ja heute schon bei 40 losgeht...
Viele Grüße vom "kleinen Kaninchen"!
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Lille Kanin hat geschrieben:Sie kriegt also vielleicht die Hälfte des eigentlichen Werts (und noch viel weniger von dem, was Sie sich mal als Gewinn erhofft hatte).
Nein, so ist es eben nicht :wink:

Wenn der Kreditnehmer stirbt, dann wird das Haus ja ganz normal verkauft und die Kredite eingelöst. Es gibt doch gar kein Grund zu der Annahme, dass das Haus in dem Fall unter Wert verkauft werden sollte - ergo wird der Bank auch kein Verlust machen. Deshalb gibt es Obergrenzen für die Kreditsumme verglichen mit dem Wert des Hauses.

Das mit dem "erhofften Gewinn" bzw. der Begriff Vorfälligkeitsentschädigung gibt es hier nicht. Den meisten Dänen würden so was vermutlich als betrug ansehen ....
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Lille Kanin
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Beitrag von Lille Kanin »

Ah, ok. Dann ist es wohl wieder die grundsätzlich andere Denkweise in DK. Hier in D geht man auf Nummer Sicher und geht pessimistisch vom schlechtesten Fall aus. In DK ist man sehr optimistisch. :wink:

Frage: Jetzt wo überall Häuser zum Verkauf stehen in DK und die Preise verfallen, dürfte dieses System ja nicht mehr funktionieren. Die Verkaufserlöse decken den Kreditbetrag nicht mehr. Was machen die optimistischen Dänen jetzt?
Viele Grüße vom "kleinen Kaninchen"!
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Hafra
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Beitrag von Hafra »

hej
wie immer
naechstes Haus kaufen und sehen das das Alte verkauft wird.....

machs nicht komplizierter als es ist
hier ist die Denke einfacher, unkomplizierter als in D
und das sit doch gut so

mvh hafra
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ja, das ist eben der Punkt. Die Preise sind ja von 2000 bis 2007 um etwa 100% gestiegen. Dann fielen sie von Mitte 2007 bis Ende 2009 um etwa 20% und seit dem sind sie um etwa 5% gestiegen.

Um richtig Verlust zu machen müsste man also Mitte 2007 gekauft und Ende 2009 verkauft haben. Aber wer macht das schon so schnell? Wer vor 2005 gekauft hat, kann jetzt ohne Verlust verkaufen. Wer 2007 gekauft hat, sollte bis 2013 warten. Ist das ein Problem?

Und wenn jemanden jetzt verkaufen muss, z.B. weil er woanders arbeiten muss, der wird ja in der Regel ein neues Haus kaufen - der jetzt auch billiger ist.
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Lille Kanin
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Beitrag von Lille Kanin »

Hm, also ich finde es verwunderlich, daß man es sich so einfach macht bzw. daß die Banken das so mitgehen. Aber ok, hier war es mal auch nicht viel anders...

Ich verstehe nicht, wie man allen Ernstes davon ausgehen kann, daß die Immobilien immer weiter an Wert gewinnen. Das ist mir des Optimismus dann doch etwas zu viel, um auf sowas eine so wichtige Entscheidung aufzubauen wie die Finanzierung eines Hauses.
Und wenn jemanden jetzt verkaufen muss, z.B. weil er woanders arbeiten muss, der wird ja in der Regel ein neues Haus kaufen - der jetzt auch billiger ist.
Schon klar. Aber war ist - und das war ja hier der Ausgangspunkt - wenn man den Kredit nicht mehr bedienen kann? Zum Beispiel wegen Krankheit. Dann sieht es anders aus. Dann ist die Hütte weg, und der Erlös reicht eben in der Regel nicht, um die Schulden zurück zu zahlen. Es bleibt ein Ar... voller Schulden für den Rest des Lebens, und nichts liegt dann ferner, als jemals nochmal ein Haus zu kaufen, denn Du zahlst dann noch an dem, das schon lange weg ist weiter ab...

Ne, sorry, ich verstehe weder die "optimistischen" Dänen noch deren Banken. :wink: Für mich sieht das so aus, daß sie ihre Kunden genauso in die Falle laufen lassen wie die Banken in USA. Ist ja auch kein Problem - ein paar Fälle lassen sich ja in den Bilanzen verstecken. Nur wenn es immer mehr betrifft, weil die Preise flächendeckend fallen... Man sieht es ja an den vielen zum Verkauf stehenden Ferienhäusern. Wieviele davon wohl genug einbringen, um ihre Kredite abzulösen? Wohl nur die, die schon vor längerem gekauft wurden, vor dem Hype.

Grüße Dirk
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Lille Kanin hat geschrieben:Ich verstehe nicht, wie man allen Ernstes davon ausgehen kann, daß die Immobilien immer weiter an Wert gewinnen.
Ich denke das hat etwas mit Erfahrung zu tun. Es hat Schwankungen gegeben. In den letzten 100 Jahren ist es aber niemals vorgekommen, dass ein Preisfall nicht innerhalb von 5 Jahren ausgeglichen war.
Lille Kanin hat geschrieben:Aber war ist - und das war ja hier der Ausgangspunkt - wenn man den Kredit nicht mehr bedienen kann? Zum Beispiel wegen Krankheit. Dann sieht es anders aus. Dann ist die Hütte weg, und der Erlös reicht eben in der Regel nicht, um die Schulden zurück zu zahlen.
Nein, das stimmt eben nicht. In aller Regel kann man die Schulden mit dem Verkaufserlös bezahlen. Wenn man das Haus mindestens 5 Jahre lang gehabt hat, dann ist es mehr wert als man bezahlt hat.
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Beitrag von Lille Kanin »

Nein, das stimmt eben nicht. In aller Regel kann man die Schulden mit dem Verkaufserlös bezahlen. Wenn man das Haus mindestens 5 Jahre lang gehabt hat, dann ist es mehr wert als man bezahlt hat.
Nun, da beißt sich die Katze in den Schwanz. :wink: Muß eine dänische Eigenheit sein, daß es entweder wirklich so ist, oder daß man zumindest optimistisch daran glaubt. In D ist es wohl in den seltensten Fällen so, und entsprechend wird die Kreditvergabe z.B. an ältere Leute gehandhabt. Womit sich der Kreis hier im Thread geschlossen hat. :wink:

Grüße Dirk
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Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

ja aber da sollte man schon Unterscheiden, wenn hier nur ca. 20000 an Einnahmen da sind wird den Bankern gar nix anderes übrig bleiben als ein freundliches Nein. Wenn jetzt jeden Monat ca. 10000 mehr reinkommen würden dann hätten die Chancen schon gut gestanden und man hätte den Kredit auch noch mit 50 bekommen. Also wenn die Zahlen stimmen spielt das Alter keine Rolle, Ja gut, also mit 98 brauchst bestimmt nich mehr fragen wegen ner Finanzierung. :mrgreen: In D bist bei nem Kreditantrag und nem Alter von 40+ erst mal ein Kandidat für eine Generaldurchleuchtung.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Lille Kanin hat geschrieben:Nun, da beißt sich die Katze in den Schwanz. :wink: Muß eine dänische Eigenheit sein, daß es entweder wirklich so ist, oder daß man zumindest optimistisch daran glaubt.
Natürlich kann niemanden mit Sicherheit voraussagen, wie sich die Preise in die Zukunft entwickeln werden. Aber wir kennen die Vergangenheit und dort ist es seit 100 Jahren immer so gewesen. Warum sollte das nicht auch in die Zukunft zutreffen?
Lille Kanin hat geschrieben:In D ist es wohl in den seltensten Fällen so, und entsprechend wird die Kreditvergabe z.B. an ältere Leute gehandhabt. Womit sich der Kreis hier im Thread geschlossen hat. :wink:
Das beruht aber auch auf die komische Einstellung der deutsche Banken, dass ein Kreditnehmer möglichst sein Kredit vollständig zurückzahlen soll. Das sehen die Banken hier anders. Sie wollen nämlich gerne ihre Kunden behalten.
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Beitrag von Hina »

Lille Kanin hat geschrieben:Aber war ist - und das war ja hier der Ausgangspunkt - wenn man den Kredit nicht mehr bedienen kann? Zum Beispiel wegen Krankheit. Dann sieht es anders aus. Dann ist die Hütte weg, und der Erlös reicht eben in der Regel nicht, um die Schulden zurück zu zahlen.
Natürlich gibt es diese Fälle und derzeit mehr als vor ein paar Jahren aber insgesamt gehst Du wirklich sehr mit deutscher Immobiliensicht daran :wink:. Du darfst nicht vergessen, dass das hier wie überall auf der Welt, nur nicht in Deutschland, die Wohnform Nr. 1 ist. Mieten bedeutet nicht unbedingt, dass man erheblich weniger finanzielle Belastung hat. Das bedeutet aber nicht, dass Mietpreise hier etwas mit Mondpreisen zu tun haben, sondern dass Immobilien hier einfach bezahlbar sind.

Du musst soetwas auch in Relation zu den Einkommen setzen. Da liegen zwischen Dänemark und Deutschland schon Welten, was die Erschwinglichkeit eines Hauses betrifft. In Deutschland ist ein eigenes Haus eher als Luxus zu sehen und um die Sache überhaupt finanzierbar zu machen, bauen viele so gut es eben geht, so viel wie möglich selbst an ihrem Haus und Herzblut und ungezählte Stunden Schweiß hängen daran, so dass es möglichst nie wieder verkauft wird. Der Däne an sich macht eher nur Verbesserungen und verkauft sein Haus im Schnitt alle 7 Jahre, um sich dann ein anderes zu kaufen, sei es, weil man hier nunmal auf dem Arbeitsmarkt einfach flexibler ist und ab und an mal die Gegend wechselt, oder weil Familienzuwachs gekommen ist oder weil man einfach ein etwas attraktiveres Haus gefunden hat.

Hilsen Hina
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Dabei ist natürlich auch wichtig, dass Kaufen/Verkaufen hier einfach viel billiger ist. In DE kostet das etwa 11%, hier gerade mal 2% vom Wert des Hauses - unter anderem, weil wir keine Grunderwerbssteuer kennen.
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