Ich hatte eigentlich nicht vor, hier Stellung zu nehmen, da mich die Meinung der Dänen in diesem Forum sehr interessiert.
Aber wo nun mehr und mehr Deutsche sich einmischen, will ich mal einige derer Beiträge kommentieren:
"Das Auto, der Deutschen liebstes Kind":
1. Dänen fahren deutlich mehr km Auto im Jahr als Deutsche - nicht nur die Autobesitzer, sondern auch der Durchschnitt der Bevölkerung.
2. Dänen geben mehr aus ihrem verfügbaren Einkommen für Autos und Autofahren aus als Deutsche.
3. Das Deutsche festlichere Autos als Dänen fahren, liegt an der Besteuerung und an nichts anderem. Die wachsende Anzahl Dänen in protzigen Autos mit schwedischen Nummernschildern (und schwedischem pro-forma-Wohnsitz) in Kopenhagen sind ein Indiz.
4. Wegen der hohen Preise fahren Dänen vorsichtiger, beugen Rost vor, pflegen ihre Autos mehr usw.
"Hvad anser du som typisk tysk?
Da muß ich mir ja an meine eigene Nase fassen.

)) Typisch deutsch (sehr verallgemeinert): Laut, arrogant, ungehobelt!
(in dem Fall bin ich kein typisch Deutscher)"
Das typisch Deutsche in diesem Statement besteht meiner Meinung nach darin, dass hier die Landsleute schlecht geredet werden, man sich selber aber ausnimmt. Kein Däne, Amerikaner, Brite, Franzose käme auf die Idee, sich in dieser Weise auf Kosten seiner Landsleute zu profilieren/einzuschleimen.
"Måske er det typisk tysk for at laver en masse foreniger med meget dybtgående regler for alt og ingenting."
Gut, dass hier eine gewisse Unsicherheit ausgedrückt wird. Dänen haben auch eine ausgeprägte Vereinskultur mit einer Vorliebe für Satzungsfragen. In einem Land, in dem der Staat allgegenwärtig ist, ist es auch üblich,in allem möglichen Zusammenhängen auf die gesetzlichen Regeln zu verweisen. Eines der bemerkenswertesten Phänomene des dänischen Vereinswesens sind Grundbesitzervereine. Alle Grundbesitzer in einem Viertel sind Zwangsmitglied eines solchen Vereins. Die Versammlungen sind phantastisch langweilig, weshalb typischerweise auch höchstens 5% der Mitglieder zur Generalversammlung erscheinen. Nichtsdestotrotz hat dieses Gremium Kompetenz beispielsweise zu bestimmen, dass man nicht regelmässig am Strassenrand vor seinem Haus parken darf, sondern für Parkgelegenheit auf dem Grundstück sorgen muss! Oder in welchem Abstand Bäume einer gewissen Höhe im Garten vom Grundstücksrand entfernt stehen müssen. Und in alten Satzung kann z.B stehen, dass Ausländer oder alleinstehende Mütter mit Kind kein Haus kaufen dürfen. Und diese Regeln sind rechtsgültig und werden bei Bedarf von der Kommune mit Bussgeldern durchgesetzt.
Gruss Michael