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Verfasst: 22.12.2010, 19:41
von Hina
Hej Christine,
es gibt noch sooooo viele Dinge, die auch besteuert werden könnten, wenn die Kassen leer sind. In DK kommt jetzt erstmal die Fettsteuer. Das bringt mehr in die Kasse, denn die meisten essen gerne Fleisch :wink:.
Hilsen Hina

Verfasst: 23.12.2010, 00:31
von Tenda
Hej Hina,

bitte entschuldige, aber was in aller Welt ist jetzt die "Fettsteuer"? Ich fühle mich gerade heute sowieso schon wieder ganz schlimm vom deutschen Steuersystem gebeutelt. Insbesodere, da ich den sogenannten "geldwerten Vorteil" nicht so richtig mit meinem Empfinden von Recht und Gesetz in Einklang bringen kann. Doch dafür bedarf es sicher eines neuen Threads.

Eigentlich kann ich nur hoffen, dass Du einen Scherz gemacht hast. Zu dem ich heute leider zu gegebenen Anlass überhaupt ncht aufgelegt bin. Ehrlich, ich bin wirklich schlimm drauf und den Finanzamtsangestellten kann ich nicht mal Vorwürfe machen. Man mag es kaum glauben, aber eigentlich sind die sogar ganz nett.

Also sei so gut gut und kläre mich mal mit dieser komischen "Fettsteuer" auf. Nach meinen heutigen Gesprächen mit dem deutschen Finanzamt glaube ich sonst nämlich fast alles.

KH... Tenda

Verfasst: 23.12.2010, 01:17
von Hina
Hej Tenda,

die fedtafgift ist leider kein Witz. Sie tritt am 1.7.2011 inkraft. Man streitet sich allerdings noch über Sinn und Unssinn dieser afgift.
http://politiken.dk/tjek/tjekmad/produktion/ECE1137507/fedtafgift-faar-dumpekarakter-af-eksperter/
Auch die slikafgift soll noch mal erhöht werden.
Das ganze läuft dann unter Sorge um die Volksgesundheit.

Hilsen Hina

Verfasst: 23.12.2010, 09:25
von tysk-pige
Hej Hina,

ich finde die Logik der Regierenden schon "mærkligt"... Sie erhöhen die Steuern, damit angeblich weniger davon konsumiert wird, aber gleichzeitig präsentieren sie die Mehreinnahmen als Gewinn zur Haushaltskonsolidierung....

Wenn weniger konsumiert werden würde, würden doch auch keine gewinne abfallen....oder????

Wenn es der Gesundheit dienen soll, dann sollten die mal die Steuern für Gemüse und Obst drastisch senken.....

Das vorgeschobene Gesundheitsargument ist ziemlich verlogen..... Deutsch wie dänisch.... ;-)


LG
Annegret

Verfasst: 23.12.2010, 12:00
von Hina
Hej Annegret,

das hat die selbe Logik wie die Tabaksteuer :wink:. Unterm Strich rechnet es sich scheinbar doch, weil nur ein Teil der Leute tatsächlich verzichtet, andere aber durchaus die erhöhten Preise bezahlen und zweites ist dabei wohl das eigentliche Interesse. Zudem meint man, dass man damit die Lebensstilkrankheiten senken kann und damit die Gesundheitsausgaben. Mir geht das hier sowieso schon gehörig auf dem Nerv, wie man in DK in puncto Lebenstil wie unmündige Kinder gegängelt wird. Es reicht nicht aus, dass überall lange Artikel und Sendungen über Gesundheitsrisiken ausgebreitet werden, nein, auch die Regierung fühlt sich berufen, die Bevölkerung zu "erziehen" zu müssen, egal, ob es jetzt um diese idiotischen Alkoholempfehlungen, madpakkeordning, fedt- oder slikafgift usw. geht. Die Leute, die sich bewusst Gedanken machen, denen braucht man das nicht noch staatlich einzubläuen und diejenigen, denen es egal ist, wie sie sich schädigen, die interessiert auch die ganze restriktive Nachhilfe nicht. Das erinnert mich alles an einen sehr schlecht geführten Kindergarten. Mit dänischem frisind hat das, was hier in den letzten Jahren abgeht, nun wahrlich nichts mehr zu tun.

Hilsen Hina

Verfasst: 23.12.2010, 13:10
von tysk-pige
Hej Hina,

ich sehe das genauso wie Du :!:
Das erinnert mich alles an einen sehr schlecht geführten
Kindergarten
...ja genau.... und auch da.. Deutsch wie dänisch... ;-)

Verfasst: 23.12.2010, 13:41
von dina
Hej Hina,
auch wenn ich sonst meistens deiner Meinung bin, bei dem Thema ist das anders.
Ich finde "frisind" bei dem Thema total unangebracht, mir geht das im Gegenteil nicht weit genug.
Meine Meinung: Ungesunde Lebensmittel mit hohen Abgaben belegen, moms runter bei frugt&grønt, Tabaksteuer weiter hoch, drastische Erhöhung der Alkoholsteuer samt Anhebung der Altersgrenze bei Alkoholverkauf und drastischen Strafen bei Überschreitungen bis zu Konzessionsverlust.
Mengenbeschränkung bei freiverkäuflichen Schmerzmitteln.
Mehr Regulierung durch die registreringsafgift -Luxusschlitten noch höher, Spardosen weiter runter.
Wobei beim Thema Alkohol und Tabak die Regierung Angst hat vor Einnahmeverlusten durch in Scharen nach D strömende "Grenzkäufer".

Allerdings muss ich gestehen, dass in mir schon immer ein kleiner Diktator schlummert, z.B. würde ich, wenn ich an der Macht wäre, auch sofort die ganzen Verblödungssender abschalten lassen :mrgreen:

Glædelig jul, Tina

Verfasst: 23.12.2010, 14:01
von Hina
Hej Tina,

naja, irgendwo schlummert doch sicher in jedem ein kleiner Diktator :wink:.

Allerdings sind diese ganzen Maßnahmen, wie sie laufen, doch nur zu gut zu durchschauen. Es geht schlicht und einfach nur um Geld, denn diejenigen, die Geld haben und das sind nicht wenige, werden sich garantiert nicht einschränken, sondern brav zahlen und sich weiter ruinieren. Nur den Armen "rettet" man damit vielleicht ein wenig Gesundheit. Den Kindern der Wohlhabenden bringt das leider nichts.

Konsequent wäre es doch nur dann, wenn Maßnahmen ergriffen werden, die den Konsum all dieses schädlichen Zeugs, generell einschränken, z.B. durch Rationierung wie beim Alkohol in Schweden. Aber da hätte man dann leider ein Problem mit der freien Marktwirtschaft.

Und die ganze Inkonsequenz in all dem ist auch nicht so ganz klar. Man könnte sich z.B. fragen, wieso Alkohol, eines der gefährlichsten Suchtmittel überhaupt, der schon ganze Familien gründlichst ruiniert hat, durchaus erlaubt sind und Haschisch nicht? Nur weil Saufen nicht nur in DK Tradition ist, haschen nicht? Kindern von Kiffern geht es im Allgemeinen besser, als Kindern von Säufern. Erstere werden eher ruhig und entspannt, während zweite reichlich oft sehr aggressiv werden. Das ist ein wunderbares Beispiel für die Doppelmoral in der Gesellschaft. Da das auch schon erkannt wurde, flammt nun immer wieder die Diskussion auf, ob man Haschisch nicht doch unter bestimmten Bedingungen legalisieren sollte, z.B. so wie in den Niederlanden. Soviel zum Thema Volksgesundheit.

Hilsen Hina

Verfasst: 23.12.2010, 14:32
von dina
Hej Hina, also doch wieder einer Meinung :wink:
Wir hatten das Thema Jugend und Alkohol auch des öfteren auf der Sprachschule und bei der Arbeit, in dem Zusammenhang, das viele Eltern den Alkoholkonsum ihrer Kinder tolerieren, damit diese nicht als Aussenseiter dastehen und ins soziale Abseits geraten :oops:
Da geht mir der dänische Gemeinschaftssinn wirklich zu weit.
Ich habe lieber ein kritisch denkendes Kind, dass nicht alles aus Gruppenzwang mitmacht.
Eine Kollegin hab ich mal gefragt, was sie denn sagen würde, wenn ihre 15 jährige Tochter ihr sagt, sie gehe auf eine Party und würde dort kiffen und Ekstasy nehmen, weil alle anderen das auch machen würden! Ob sie das wohl gutheissen würde.Da hat sie nur gekuckt...
Generell weiss der Durchschnittsdäne wenig über Sucht und Drogen, und Alkoholismus ist ein verdrängtes Thema.
Obwohl DK statistisch deutlich mehr Alkoholiker hat als Norwegen, gibt es in N wesentlich mehr Behandlungszentren.

LG Tina

Verfasst: 23.12.2010, 15:16
von Hina
Hej Tina,
ja, die Zahlen sind schon ziemlich schlimm hier in DK. 52 % der 15jährigen Jungs und 65 %! der 15jährigen Mädchen tranken 2008 täglich! 5 oder mehr genstande.
Vor ein paar Tagen brüstete man sich dann damit, dass das im letzten Jahr ein wenig weniger geworden ist :( .
Hilsen Hina

Verfasst: 23.12.2010, 15:28
von Sandsturm(geloescht)
Nicht das da gleich Jemand mit zwanzig link´s das Gegenteil beweist :mrgreen:

Verfasst: 23.12.2010, 15:37
von Hina
:wink: :D :D

Verfasst: 23.12.2010, 15:42
von Johanna*
Ich könnte ja auch bei Tante Google suchen, aber ich frag hier einfach mal in die Runde: Was ist "genstande"???

LG
Johanna

P.S. Irgendwie sind wir ziemlich weit vom eigentlichen Thema abgekommen :oops:

Verfasst: 23.12.2010, 15:49
von Hina
Hej Johanna,
ein genstand sind ca. 12 g Alkohol, also etwa 33 cl Bier, ein Glas Wein oder 4 cl Schnaps.
Ja, das Thema waren ja eigentlich die nervenden Touristen :wink:.
Hilsen Hina

Verfasst: 23.12.2010, 16:10
von Johanna*
Danke Hina :wink:

Kommen wir also wieder zum Thema zurück:
kalinka hat geschrieben:Man kann doch vorstellen, dass es nervt, wenn Dänen im eigenen Land an den Stränden z.B. in der Minderzahl sind und nur noch Deutsch gesprochen wird. Da kommen sie sich bestimmt vor, wie Gäste im eigenen Land.
Das ist sicher richtig, allerdings geht es da nicht nur den Dänen so. Ich will jetzt nicht behaupten, dass das überall auf der Welt so ist, aber z. B. die Kroaten, Spanier und Portugiesen sind doch ebenfalls froh, wenn das nervige Tourivolk endlich wieder abzieht (wobei in manchen Regionen Spaniens und Portugals ja auch noch ganzjährig Saison ist :roll: )

LG
Johanna