Ursel - Ich sage nicht das du Unrecht hast. Aber Ich finde, dass Sollys teilweise daneben liegt. ZB, wenn sie schreibt:
sieht man im Mobbing an den Schulen, in Gewalt, in Aggressionen und viel zu jungem Alkoholkonsum in den skandinavischen Ländern.
Es gibt - auch in Dänemark - gruppen von Jugendliche die gewaltbereit sind. ABER die Schuld dafür an die Kindergarten zu geben, ist halt unsinn.
Dann wären die Migrantenkinder, die ja am meisten nicht in die Kitas kommen, deutlich weniger gewaltproblem haben als die Dänische Kinder, wo 98% in der Kita gehen.
Und - um Berlin mit einzuholen - dann gäbe es mehr gewalt in Prenzlauer Berg als in Kreuzberg. Es ist aber umgekehrt.
Gabi: Habe noch keine ex-DDRler getroffen, die die jetzige Schulsystem besser findet.
ich übrigens auch nicht, denn wenn man sieht und vergleicht, dass heute Schule nur noch Anwesenheitspflicht für Schüler und Lehrer bedeutet und dann vor allen Dingen erlebt wie ca. 15 jährige aus einer Schule herauslaufen und einer aus der Meute den anderen hinterruft " Warum läuft ihr denn!", dann fällt mir irgendwie nix mehr ein.
Bei mir war es übrigens auch so, dass ich vom 9. Lebensmonat an ganztägig betreut wurde und ........
.... ich trinke nicht, ich rauche nicht und kann mich an sich ganz gut benehmen wenn ich es will, das mit den Agressionen wollte bei mir auch nicht recht aufkommen..... Ihr glaubt das ich kein schönes Leben habe? Oh doch, das hab ich. Ich bin sehr zufrieden und hab sogar Spaß an meinem Leben. Auch und gerade vielleicht weil meine Mama und mein Papa den ganzen Tag arbeiten waren.....
Hilsen
Gabi
Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr [img]http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/engel/d105.gif[/img]
Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und "Scheiß Götter!" zu rufen. (Terry Pratchett)
HIer wird immer wieder gesagt das Gewalt problem bei den Jugendlichen sei in DK sehr Present, ist das vergleichbar mit den JUgendlichen hier in Deutschland. Ich mein gut ich wohn nähe Frankfurt am main ist ja eh die Hauptstadt des Verbrechen. Aber wird denn was für die JUgendlich in DK getan? HIer in Deutschland schon aber ständig mit laberpädagogik und nem Elternhaus die mit der Erziehung hier nicht zurecht kommt nützt das alles nichts. Ich persönlich habe irgendwie das Gefühl das die JUgend nicht viel schlimmer ist oder nur wenig wie wir zu unserer Zeit (aber irgendwie dümmer ) Was allerdings imme rnur eine subjektive sichtweise ist!
Hallo erstmal! Mich interessiert, wie man mit adhs kindern in Dänemark umgeht! Und ob es das Medikament medikenet gibt! Im bezug auf die schule würde ich gerne wissen wie das läuft, wenn das kind in D die erste klasse besucht, und ein wechsel nach DK anstehen würde. kommt sie auch in die erste klasse?
Hej !
Aus Erfahrung im Bekanntenkreis kann ich immerhin sagen, daß diese Kinder sehr gefördert und gut behandelt werden und man nicht nur auf medizinische Therapie setzt.
WIE intensiv dan nZusammenarbeit zwischen Lehrern, Pädagogen, Therapeuten, Sondereinrichtungen etc. ist, hängt sicherlich von dem einzelnen Fall und den örtlichen Möglichkeiten ab.
Grundsätzlich aber ist man sehr daran interessiert, die Kinder in der normalen Umgebung zu fördern und zu belassen.
In welche Klasse Dein Kind eingeschult wird, besprichst Du am besten mit der Schule, die Ihr wählt.
Das hängt ja nun von vielen Dingen ab: wie alt ist Dein Kind, wie alt wären die Klassenkameraden, wie weit ist es in der Schule, wieviel Dänisch kann es etc.?
Bedenke, daß mit dem 6. Lebensjahr die meisten Kinder in Dk die 0. Klasse besuchen, eine Art Vorschule, die aber eindeutig der Schule zugeordnet ist und auf die "richtigen" Schulklassen vorbereiten soll.
Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
nein, als daniel eingeschult wurde habe nur ich unterschrieben, allerdings habe ich neulich mal gehört, dass sie an der schule evtl neue formulare machen wollen, wo dann eben auf geschiedene, sorgerecht usw mit rücksichtgenommen wird. ist vielleicht von schule zu schulæe vberschieden
hejhej
evi
dann werd ich doch lieber mir eine Vollmacht ausstellen lasen das ich die Kidds zu Schule anmelden kann. Nicht das ich eines Tages vor den Schulleiter stehe und der sagt "nö" ich brauche beide Unterschriften und dann geht das Geklage los wie ich es hier in Deutschland haben.
Lars J. Helbo hat geschrieben:
Aber man kann auch eine freie Schule gründen. D.h. eine Gruppe von Eltern schließen sich in ein Verein zusammen, gründen eine Schule, stellen Lehrer ein und lassen die Kinder dort zur Schule gehen. Solche Schulen bekommen für jedes Kind ein Zuschuß vom Staat. Dieser Zuschuß entspricht 75% von dem, was ein Kind in einer öffentliche Schule im Durchschnitt kostet. Der Rest der Kosten müssen dann von den Eltern aufgebracht werden - teils mit Geld aber oft auch mit Arbeitsleistung. Eine neue freie Schule kann mit 12 Schüler gegründet werden. Ab dem dritten Jahr muß sie dann mindestens 28 Schüler haben (die sich aber auf 1-10 Schuljahr verteilen können).
Lars versteh ich das jetzt richtig geht ein Kind in die öffentliche Schule kostet es nichts nur in freien Schulen ist die Spanne 25% zu tragen.
Ja, die öffentlichen Schulen sind kostenlos. In den freien und privaten Schulen muß ein Schulgeld bezahlt werden. Wie viel das ist, ist aber von der eine Schule zum anderen unterschiedlich.
Der Staat zahlt ein Zuschuß von 75% von dem was ein Kind in der öffentliche Schule im durchscnitt kostet. Wenn aber die faktische Kosten in der freie/private Schule höher oder niedriger ligen, dann kann das Schulgeld auch von den 25% abweichen.
In vielen freien Schulen ist es z.B. üblich, daß die Eltern sich auch an praktische Arbeiten beteiligen (Putzen, Renovieren, Neubauten etc.). Damit spart der Schule Geld und das Schulgeld kann dann niedriger angesetzt werden. Es kann auch sein, daß eine Schule mit Veranstaltungen Geld sammeln kann oder von Firmen in der Gegend Sponsoraten erhält. Wie das nun gemacht wird, entscheidet der Elternrat aber frei und unabhängig.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Lars J. Helbo hat geschrieben:Ja, die öffentlichen Schulen sind kostenlos. In den freien und privaten Schulen muß ein Schulgeld bezahlt werden. Wie viel das ist, ist aber von der eine Schule zum anderen unterschiedlich.
Der Staat zahlt ein Zuschuß von 75% von dem was ein Kind in der öffentliche Schule im durchscnitt kostet. Wenn aber die faktische Kosten in der freie/private Schule höher oder niedriger ligen, dann kann das Schulgeld auch von den 25% abweichen.
In vielen freien Schulen ist es z.B. üblich, daß die Eltern sich auch an praktische Arbeiten beteiligen (Putzen, Renovieren, Neubauten etc.). Damit spart der Schule Geld und das Schulgeld kann dann niedriger angesetzt werden. Es kann auch sein, daß eine Schule mit Veranstaltungen Geld sammeln kann oder von Firmen in der Gegend Sponsoraten erhält. Wie das nun gemacht wird, entscheidet der Elternrat aber frei und unabhängig.
Dazu muss noch gesagt sein, dass es traditionell sehr viele freie Schulen in DK gibt, auch Waldorf- und Rudolf Steiner schulen sowie sonst der verschiedensten Provenienz, doch, dass die allermeisten freien Schulen KEINE PRIVATschulen der Einpeitschart sind, sondern meistenteils weitestgehend zensurfreie oft "grundtvig-koldsk" orientierte Friskoler sind mit für deutsche Menschen oft fast erschreckenden "Freiheiten".
Man schaue z.B. mal hier:
http://www.friskoler.dk/uploads/media/ty.pdf
Ganz abgesehen davon, und davon, dass mein Sohn sehr erfolgreich 10 Jahre lang in einer Friskole war, bevor er 3 Jahre das öffentliche Gymnasium besuchte um mit dem Abi abzuschliessen, sind auch die öffentlichen Schulen meiner Meinung nach in DK von ziemlich hervorragender Qualität, sie unterscheiden sich allenfalls meilenweit von dem, Was ich von deutschen Schulen weiss und kenne, im positiven Sinne.
runesfar hat geschrieben:
Gabi: Habe noch keine ex-DDRler getroffen, die die jetzige Schulsystem besser findet.
Ich auch nicht !
Und ganz objektiv und definitiv war (und ist) es auch um Abstände besser, denn z.B. Länder wie Suomi/Finland haben es fast 1:1 in ihr system übernommen, mit Reisenerfolg, wie offensichtlich ist.
Was nach 1989 in der exDDR passiert ist, ist ein bildungspolitischer Skandal von Format, ein Riesenschritt zurück in ein veraltetes "bismarcksches" Schulsystem aus der Schnörkel- und Pickelhaubenzeit mit viel zu früher Aufteilung der Kinder in soziale Klassen, man hat dort wirklich ein eher progressives system restauriert, im wahrsten Sinne des Wortes.
Rørviger hat geschrieben:
Und ganz objektiv und definitiv war (und ist) es auch um Abstände besser, denn z.B. Länder wie Suomi/Finland haben es fast 1:1 in ihr system übernommen, mit Reisenerfolg, wie offensichtlich ist.
Wie ist das offensichtlich?
Wegen dieser pseudowissenschaftliche Pizza-Studie?
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Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Bevor Ihr euch hier alle in Extase redet über die Vorzüge der freien Schulwahl in DK, hier ein paar Fakten:
In meiner Kommune (Hvidovre), die geprägt ist von einem Gegensatz zwischen Einfamilienhausvierteln, Sozialbauvierteln und Einwandererghettos, haben für das Schuljahr 2007/8 9% der Einzuschulenden die Aufnahme an eine andere Schule als ihrer Distriktschule beantragt. 50% davon haben eine andere Schule bewilligt bekommen (keineswegs immer die erste Wahl der Eltern). Laut der Diskussionen in der örtlichen Presse, sind es vor allem dänische Kinder in belasteten Vierteln, die wegwollen. Die Ghettoisierung hat daher zugenommen! Gleichzeitig hat man nun extrem verschiedene Klassengrössen, von 28 (gesetzliches Maximum) bis 16. Die Klassen in den Ghettoschulen und Sozialbauvierteln sind natürlich die kleinen. Das klingt zwar zunächst nicht unbedingt negativ, da sich die Betreuungsintensität erhöht. Aber zum einen sind nur noch die Kinder mit sozial schwachen Familien übrig. Zum anderen bekommen die Schulen Mittel nach der Schülerzahl zugeteilt, und die Ghettoschulen hängen daher alle am Tropf.
Trotz Sonderfonds sind diese Schulen besonders hart getroffen vom allgemeinen Mangel an Stützpädagogen, Extralehrer für Unterrichtsdifferenzierung und Hausaufgabenhilfe im Hort, Mangel an Mitteln für AGs, Schulfesten, Ausflügen usw.
Dazu passt, dass für die freie Schulwahl nicht gerade geworben wird. Denn der Politiker, der Problemkinder in die funktionierenden Schulen locken will, verliert schnell viele Stimmen.
Was den Schulwechsel mitten im Schuljahr angeht, gilt das Gleiche: Man kann um vieles ersuchen, aber aufgenommen wird nur, wenn Platz da ist, und im Übrigen nach einer kommunal festgelegten Priorisierung.
Die Kommunen bzw. Schulen haben das Recht und die Pflicht, Plätze für Zuwandernde in ihren Schuldistrikt zu reservieren. Genau wie im Kindergarten gilt, dass Plätze normalerweise beim Schuljahresende frei werden. Es ist also häufig praktisch ausgeschlossen, im Schuljahr an die attraktiven Schulen zu wechseln.
Ich räume aber gerne ein, dass die prinzipielle Möglichkeit positiv ist. Übriges haben die deutschen Bundesländer sehr verschiende Politiken auf diesem Gebiet.
Freie Schulgründung: Die mit Abstand grösste Herausforderung bei der Stiftung einer Schule in beiden Ländern ist die Finanzierung. In Dänemark entstehen immer wieder Schulen, die nach wenigen Jahren eingehen. Es ist sehr weit verbreitet, dass Kommunen öffentliche Schulen aus Mangel an Schülern schliessen. Dann bilden sich örtliche Elternvereine, die die Schule als freie Schule weiterführen - bis ihnen das Geld ausgeht. 75% der durchschnittlichen Kosten pro Schüler an den öffentlichen Schulen (mit ihren Grössenvorteilen) ist nicht viel, wenn zugleich die Schülerzahl eher knapp ist.
Auch in Deutschland gibt es das Recht, Privatschulen zu gründen. Der Widerstand des Systems mag grösser sein, aber das prinzipielle Recht besteht.
Nicht Lesenkönnen in der dritten Klasse? Kenne ich auch aus Dänemark. Vor Schreiben ganz abgesehen.
@runesfar:
Du führst ein Statement eines Offiziers an, dass Kigakinder intelligenter seien als Kinder, die nicht in Kindergärten waren, um zu dokumentieren, dass die Institutionalisierung nicht schädlich sei. Dazu ist dreierlei zu sagen:
1. Erstens kann man hieraus nicht folgern, dass Kindergartenaufenthalt eine positive oder neutrale Wirkung hat. Es könnte auch sein, dass die im Voraus klügeren Kinder, oder Kinder mit ansonsten positiven Bedingungen in den Kindergarten geschickt werden. Ich dachte immer, solche Denkfehler begehen nur Journalisten - aber offenbar also auch Offiziere.
2. Ich halte es für offensichtlich, dass der Kindergarten vor allem gewisse soziale Kompetanzen entwickelt, natürlich ganz nach den Bedingungen am Ort. Ist das Personal vulgär, werden es die Kinder auch. Ist das Personal sozial feinfühlig, werden die Kinder in diese Richtung stimuliert. Der Kindergartenaufenthalt dürfte im allgemeinen auch den sprachlichen Kompetanzen in der Landessprache guttun, wie auch den motorischen, da Aktiviteten in der Gruppe lustiger sind als allein auf einem Spielplatz. Was die seelischen, kognitiven und musischen Fähigkeiten angeht, bin ich eher skeptisch. Da fehlt die Musse.
3. Was den Nutzen der Institutionalisierung angeht ist es nicht so, dass mehr mehr hilft. Die positiven sozialen und anderen Effekte des Aufwachsens in einer Gruppe sind unabhängig davon, ob ein Kind halbtags oder ganztags in den Kindergarten geht. (Dies lese ich jedenfalls immer wieder.) Hauptsache das Kind geht überhaupt in den Kindergarten. Und der tägliche Aufenthalt im Hort bis 17 Uhr bringt keine Vorteile, aber den Nachteil, dass man den (hoffentlich) positiven Einflüssen des Elternhauses entzogen wird.